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Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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djedo
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#1 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von djedo » 29. Mai 2007, 02:40

Camponotus ligniperda, Haltungsbericht.

!!! Bilder werden erst folgen !!!
Hier gehts zum Diskussions Thread:
http://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/camponotus-ligniperda-diskussionsthread-t29002.htmlhttp://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/28941-camponotus-herculeanus-diskussionsthread.html#post156815

Steckbrief zu dieser Art:
http://ameisenforum.de/artbeschreibungen/camponotus-ligniperda-t28200.htmlhttp://ameisenforum.de/artbeschreibungen/camponotus-herculeanus.html

Informationen zur Art:
Diese riesigen, zu den größten Ameisen Europas gehörenden
Tiere sind sehr wehrhaft und können mit einem Biss Waldameisen
"köpfen", greifen den Menschen aber nur bei Störung des Nestes
an. Sie sind Tag- und Nachtaktiv und nisten vorzugsweise unter
Holz oder unter Steinen. Die Arbeiterinenkaste birgt Minor- ,Media- ,
sowie Majorarbeiterinen und Mischformen zwischen den einzelnen Kasten.



Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
Gattung: Camponotus
Untergattung: Camponotus

Nahrung: Honigtau (Trophobiose mit Rindenläusen), Insekten
Lebensraum: Mitteleuropa; weit verbreitet (an sonnigen Standorten), Wald u. Gebirge

Formicariengröße:
mind. 50x25x20 cm
Haltung in künstlichen Nestern (Y-Tong, Gips...):
Höhe der Kammern: ~ 2,5 cm
Breite der Kammern: 4 - 7 cm
Tiefe der Kammern: 2 - 3 cm

Feuchtigkeit:
Feuchtigkeitsdifferenz ist empfohlen, ein relativ trockener Nestabschnitt wäre von Vorteil
Temperatur:
Orientierung an natürliche, klimatische Verhältnisse. Das Nest sollte einen kühlen, unteren Bereich um Zimmertemperatur haben, der trockene Teil kann etwas erwärmt sein/werden.

Königinnen: monogyn
Winterruhe: Oktober - März
(Körper-)Größe: Königinnen: ca. 16-18 mm;
Arbeiterinnen: ca. 6-14 mm;
Männchen: ca. 8-12 mm;

Aussehen/Färbung: Schwarze Färbung, Brustabschnitt braun;
Minors-Majors: hochglänzend; Thorax, teils Femur, Petiolus und Ansatz 1. gastrales
Segment Schwarz bis Dunkelbraun; Kopf, Rest Beine und Gaster schwarz.
Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Entwicklungsdauer:
(kann ich im Moment nicht sagen da ich keinen guten Einblich auf das Nest habe
um es zu Beobachten.)

(14.05.07)Fundort:
Mein Freund gräbt seinen ganzen Garten um und schwupp dreht er nen riesen Stein
(etwas unter dem Stein und links etwas unter der Erde war auch noch morsches Holz)
ist die Camponotus ligniperda Kolonie schon da.(damals ca. 45 Arbeiterinnen 1 Gyne und viel Brut)
Links neben dem Stein, eben im Morschen Holz fand ich auch noch ne weitere Componotus ligniperda
Königin. Die Brut hob ich mit nem Löffel vorsichtig hoch und legte sie in die Dose zu der
Königin und den Arbeiterinnen. Die 2 Königin hab ich in eine Tic Tac Schachtel gelegt da sich die
Arbeiterinnen nicht mit ihr vertragen haben.
Das passierte alles in der Vergangenheit darum beginnt auch der Haltungsbericht in der Vergangenheit :)

14.05.07
Die Mädchen sind noch immer in der Dose. Ich hab nur nen Kontrollblick gemacht und ne nasse Watte
hineingelegt. Das wars aber schon wollte ihnen keinen weiteren Unnötigen Stress bereiten.

15.05.07
Das Formicarium ist da doch leider hab ich keine Zeit es an diesem Tag einzurichten. Die Ameisen sind
immer noch in der Dose, bei meinem Kontrollblick schaut alles Super aus.

16.05.07
Das Formicarium ist fertig. Den Ytong hatte ich in 2 Minuten fertig bearbeitet und stellte ihn ins
Formicarium. Ich fixierte ihn mit Erde an die Glasscheibe. Der restliche Platz im Formicarium ist
mit Moos und Nadel-kleinen Ästchen aus dem Wald verziehrt. (hab bei dem nichts abgekocht,
schließlich laufen sie auf den Boden auch in der freien Natur) So halb unter dem Moos ist ein kleines
stück Rinde was ich zuerst nicht reintun wollte, aber es dann doch gemacht habe.(Insgesamte Zeit
zum Einrichten verbraucht, ca. 5 Minuten, es ist schlicht und sieht nett aus genauso wie
ichs wollte) Ich stellte die Dose mit der Kolonie vor den Ytong Eingang und die Ameisen sind
auch gleich in den Ytong hinein doch 25Minuten später saßen sie bequem unter der Rinde wo ich
mir dachte da haben die alle NIE platz, aber naja. Nungut ich hab ihnen auch noch Honigwasser und 2
Fliegen in nem Schälchen angeboten.

17.05.07
Die Fliegen wurden zum Nest getragen und auch schon großteils gefressen. Das Honigwasser scheint sie
wengier zu Interessieren. Hab ihnen noch ne weitere Fliege gegeben die sie sofort zerstückelt haben.
Danach hab ich zur 2 Königin geschaut die ich im Nest noch gefunden habe, aber von den
Arbeiterinnen nicht akzeptiert wurde. Sie ist am sterben. Doch vor ner Stunde gings ihr blendent...

18.05.07
Die 2 Königin ist tot aus ihrem Gaster krochen Larven heraus und haben den Gaster komplett zerfressen.:mad:
Ich hatte schon das schlimmste befürchtet und geglaubt das meiner Königin mit den vielen Arbeiterninnen
auch so ein Schicksal wiederfährt doch nach einigen Surf Aktionen fand ich heraus das ne gewisse Fliege,
ihre Eier in den Gaster einer Jungkönigin legt. Wenn die Eier schlüpfen fressen sie auch gleich den
Gaster der Königin auf... Das scheint also nur bei "frischen" Königinen möglich zu sein. Also
Entwarung !Die Kolonie nimmt weiter Eiweiß Eiweiß und Eiweiß in Mengen auf... Jetzt werd ich eine Woche
verreisen doch mein Vater kümmert sich in der zwischenzweit um die Kolonie.

28.05.07
So ich war länger Weg wie geplant doch nun bin ich wieder hier.
Der Kolonie gehts wunderbar, unter der Rinde ist der ganze Boden bedeckt mit Larven Puppen und
!!! frisch gelegte !!! Eier. Daraus schlussfolgere ich das es ihnen gut geht :) . Auch das Nest wird rechts mit einem etwas besserem Sichtfeld (für mich) in das Moos Erweitert. Wird ihnen wohl zu voll unter der Rinde mit der ganzen Brut. Die Anzahl der Arbeiterinnen ist auch gewachsen. Ich
schätze sie jetztauf gute 60 Stück. Hab ihnen auch gleich nen Mehlwurm gegeben der sofort gefressen
wurde. Mein Vater hat mir Berichtet das locker 5 Fliegen teilweiße an nem Tag verspeißt wurde !!!
Also haben sie nen riesigen Eiweiß Bedarf was sich an der riesen Menge an Brut niederspiegelt !,
Achja, das Nest halt ich feucht durch die Erde beim Ytong sowie den Ytong und das Moos besprüh ich von
oben mit so ner Sprühflasche, die Tannennadeln und Ästchen bleiben trocken sowie die Rinde.
Aber ne frage hab ich da, Allgemein, nehmen Ameisen zuviel von etwas auf obwohl sie es nichtmehr
brauchen?
Ich biete immer Unterschiedliche Insekten sowie Honigwasser als Nahrung an, drum mach ich mir da keine Sorgen.

das wars erstmal,
djedo



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#2 AW: Camponotus ligniperda Haltungserfahrung by djedo

Beitrag von djedo » 29. Mai 2007, 21:23

29.05.07
Heute gab ich den kleinen mal keine Futtertiere, aber in den nächsten Tagen wieder, wenn sie die überbleibsel der jetzigen Futtertiere verspeißt haben. Dann werd ich auch ihr Kampfverhalten beobachten. Änderungen am Bau gibt es nur gering. In der zweiten Kammer unter dem Moos wurde die ganze Brut wieder neben unter die Rinde getragen. In dieser Kammer unter dem Moos sind jetzt so gut wie immer 3-5 Ameisen, die die überreste der Fliegen fressen. Ausenaktivitäten sind heute kaum zu beobachten.
Nächste Woche werd ich auch Photos reinstellen können. Ich hoffe sie sind dann von guter Qualität und sie gefallen euch :spin2: .



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#3 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrung

Beitrag von djedo » 30. Mai 2007, 22:25

30.05.07
Heute hatten die Kleinen wohl einen Ruhetag :sleep: . Man konnte kaum aktivitäten auserhalb des Nestes beobachten. Nur einmal ist eine Ameise mit einer toten aus dem Nest gekrochen. Das war die erste für mich sichtbare tote seid dem einzug in dieses Formicarium. Die tote wurde rechts hinten im Formicarium auf einem erhöhten Tannennadelhaufen gelegt. Dort sind auch einige andere Insektenreste die die kleinen wohl nicht besonders mögen. Aber trotz der wenigen Aktivität auserhalb des Nestes, konnte man gut beobachten (auch wenn ich schlechte Einsicht ins Nest habe) wie sorgfälltig sie sich um die Brut innerhalb kümmern, das war sehr schön zu beobachten und fand es auch nicht weniger Interessant als wenn sie ein Futtertier fressen. Morgen bekommen sie auch wieder Futtertiere und ich werde einen anderen Honig benützen für das Honigwasser. Vielleicht haben sie dan mehr Interesse dafür.



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#4 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrung

Beitrag von djedo » 1. Juni 2007, 09:55

31.05.07
Heute hatte ich wieder einen fesselnden Tag vor dem Formicarium.
3 Stunden oder mehr bin ich davor gehockt :) .
Nach dem ich etwas schmutz entfernt habe, im Formicarium, gab es Unruhe im Nest.
Ein kleiner Bruchteil der Larven und Nacktpuppen/ sowie Kokons ? wurden in die rechte Kammer getragen, wohl aus Sicherheitsgründen. Dann gabs 3 Fliegen und nen Regenwurm. Der Regenwurm ist (so dumm wie er war) genau in das Nest gekrochen. Hierbei war sehr Interessant zu beobachten, das die Ameisen schon fast Militärisch vorgegangen sind. Zuerst sind 2 den Regenwurm angestürmt, danach sind mind. 10 weiter dazugekommen und haben den Wurm nicht attakiert sonden haben sich aufgestellt so das der Gaster unter dem Kopf ist und den Gaster nach vorne gebeugt und haben den Regenwurm umkreist. So ein verhalten konnte ich auch beobachten wie ich sie eingefangen hab. Der Regenwurm ist dann geflüchtet und wurde auserhalb des Nestes dann erst richtig angegriffen. Er konnte aber flüchten, dann hab ich ihn doch freigelassen... (ich glaube gelesen zu haben das sie mit dieser Stellung, also stehend mit Gaster nach vornegebeugt, auf den boden oderso trommeln um den Feind in die Flucht zu schlagen.) Es war auf jedenfall sehr interessant. Danach konnte ich noch eine weitere Entdekung machen. Jede Fliege die ich reingelegt habe, auch die 3 von heute, wurde wohl immer von der gleichen Arbeiterin entdeckt und auch alleine ins Nest getragen, in die rechte Kammer wo sie auch immer die Futtertiere fressen.
Sie hat zuerst 1 der 3 alleine versucht zu zerstückeln, erst nach 15min rumarbeiten hat sie Hilfe geholt. Auch konnte ich sehr schon beobachten wie sie beim hinterteil der Fliege alles rausfressen und nur die Hülle übrig lassen. Auch mögen sie sehr gerne "Waldbienen-Honig" eben gemsicht mit Wasser, den ich Heute zum erstenmal neu Angeboten hab. Hierbei hat mir beosnders gefallen das nachdem eine den Waldhonig-Wassermsichung entdeckt hat sofort ins Nest gerannt ist und eine Ameise zu der Mischung getragen hat. Die sind gerannt wie der Blitz :spin2: . Danach ist die getragene zurück ins Nest und hat die anderen geholt !?? (logik?= das hätte die eine auch selber gleich tun können :confused: ) Den Akazienhonig oder Bergblütenhonig gemsicht mit Wasser den ich früher Angeboten habe mögen sie nicht...

So das waren die vielen "Highlights" von Heute !, ich liebe diese Ameisen :spin2:



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#5 AW: Camponotus ligniperda- Haltungserfahrungen

Beitrag von djedo » 3. Juni 2007, 15:54

03.06.07
Ich habe einiges zu Berichten.
Ich werde ab jetzt nur mehr alle 3-4 Tage den Bericht aktuallisieren.
Letztens konnte ich zum Ersten mal die Königin lange gut sehen. Darum bin ich sofort ins Internet gegangen und habe herausgefunden das die Königin keine Camponotus herculeanus ist sondern Camponotus ligniperda ! So kann man sich irren :spin2: , mag sie aber tortzdem nicht weniger ^^.
Die Ameisen sind zurzeit sehr inaktiv. Sie bewegen sich nur um die Brut zu pflegen. Ich schließe daraus das alles was sie brauchen Reichlich aufgenommen wurde und um keine unnötige Energie zu verbrauchen sind sie eben inaktiv. (hoff ich jedenfalls)
In den kommenden Tagen werd ich mit ziemlicher Sicherheit auch Bilder reinstellen können!

So long
Djedo



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#6 AW: Camponotus ligniperda- Haltungserfahrungen

Beitrag von djedo » 13. Juni 2007, 22:19

13.06.2007
... Nachdem ich einige Tage nicht Zuhause war und mein Internet die letzten Tage verrückt gespielt hat kann ich jetzt endlich meinen Bericht aktualisieren !
Also, die Ameisen nehmen sehr viel Eiweiß auf. Honigwasser interessiert sie anscheinend nicht. Auch hat die Königin (soweit ich das sehe) mind. 3 riesige Eierpakete gelegt. Mir kommt vor, hier mal gelesen zuhaben, das die Königin 2-3 mal im Jahr einen riesen schub an Eiern legt und ansonsten nur kleine Mengen an Eiern legt. Ich werde das versuchen, die kommenden Jahre zu vergleichen. Und um nochmals auf das Eiweiß zu kommen, mir ist aufgefallen das nur die Ameisen,(aber nur so 5 Stück) die relativ klein sind auf Nahrungssuche gehn und die größeren meist im Nest bei der Brut bleiben. Ich dachte ja immer das ist umgekehrt, aber ich kenn mich ja auch nicht sonderlich gut aus mit den Arbeiterkasten. Werd mich da heute noch drüber informieren damit ich bessere Berichte schreiben kann.



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#7 AW: Camponotus ligniperda- Haltungserfahrungen

Beitrag von djedo » 18. Juni 2007, 22:37

Grüße,
in den letzten Tagen waren die Ameisen recht inaktiv und fast nur im Nest.
Sie nehmen auch geringer Nahrung auf, mal schaun wann sie wieder ne Hungerattacke bekommen Bild. Und mir ist ein ziemlich blöder Fehler unterlaufen, der Gott sei Dank noch keine Folgen gezeigt hat... In den Tagen wo ich nicht Zuhause war hat keiner das Formicarium bewässert und ich habe selber auch ganz vergessen es zu tun wie ich wieder Zuhause war... Darum hab ich gestern gleich mit meiner Sprüflasche den Boden und vorallem das Moos bewässert. Mir ist ein dicker Tropfen irgendwie ins Nest an die Glasscheibe geronnen, und sofort sind einige Ameisen rausgerannt und haben ihren "ganzen" Kopf in den Tropfen reingesteckt. Man konnte sogar sehen wie der Gaster der Ameisen immer größer wurde und der Tropfen immer kleiner... Das mit dem bewässern hat mir echt im nachhinein einen bösen Schrecken bereitet, aber dafür werd ich diesen Fehler wohl nicht mehr begehen.

P.S: Ich hab Heute Photos von meinem Formicarium und dem Nest etc. geschossen ich werd im nächsten Bericht versuchen sie mit reinzustellen.
(muss da noch ein bisl rumprobieren).

so long,
djedo



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