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Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

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Lodae
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#1 Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von Lodae » 20. März 2008, 16:38

Erstmal fasse ich mich kurz: Wurde über den folgenden Artikel hier schon berichtet?
Does substrate coarseness matter for foraging ants? An experiment with Lasius niger (Hymenoptera; Formicidae)

Ich habe den als PDF da und könnte eine deutsche Zusammenfassung von vielleicht einer halben Seite schreiben, wenn es denn jemanden interessiert. In dem Artikel geht es darum, auf welchem Untergrund die Ameisen evtl. besser laufen können und warum.
Also, dafür Bild oder dagegen Bild?



Jannik
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#2 AW: Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von Jannik » 20. März 2008, 16:41

ganz klar *daumen hoch*


Lasis niger Kolonie seit 13.03.2008

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swagman
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#3 AW: Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von swagman » 20. März 2008, 17:35

Hört sich recht interessant an.

Besonders das sie "lernen" auf dem jeweiligen Untergrund zurecht zu kommen. Und wie üblich nicht das einzelne Individuum sondern in der Masse der futtersuchenden Arbeiterinnen. Liegt eben daran auf welchem Untergrund sie bessere Duftmarkierungen hinterlassen können.
Das offenbar kein bestimmter Untergrund bevorzugt wurde, ist auch für die alte Diskussion um naturnahe Einrichtung interessant. Wie vermutet spielt es keine Rolle worauf Ameisen laufen. Ob Sand, Holz, Plastik oder sonstwas. Solange ihre Bedürfnisse erfüllt werden.

Wenn du die Zeit finden würdest eine kurze, deutsche Übersetzung zu schreiben, wären dir sicher einige dankbar.
Ich denke das Thema interessiert doch einige.



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Lodae
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#4 AW: Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von Lodae » 20. März 2008, 17:52

Dann mal los. Also, es geht hier um den Artikel:
[SIZE="3"]Does substrate coarseness matter for foranging ants? An experiment with Lasius niger (Hymenoptera; Formicidae)[/SIZE]
zu deutsch etwa:
[SIZE="3"]Hat die Grobkörnigkeit des Substrats einen Einfluss auf fouragierende Ameisen? Ein Experiment mit Lasius niger?[/SIZE]
von A. Bernadou und V. Fourcassié von der Uni Toulouse.
erschienen am 4.12.2007 im Journal of Insect Physiology (der Link ist ganz oben zu finden).


Zunächst beschreiben die Autoren den Grund für das Experiment: In vielen Insektenarten, die zum Teil im Dunkeln leben ist die taktile Wahrnehmung über die Antennen und Sinnenshäärchen sehr wichtig. Auch bei Insekten, die eigentlich auch sehen können (z.B. die Honigbiene, Apis mellifera kann das sehr gut) ist die Wahrnehmung der Untergrundtextur möglich. Es ist auch z.B. für eine Ameisenart, Cataglyphis fortis gezeigt worden, dass sie ein verändertes Substrat als das, an das sie sich gewöhnt hatten bei der Rückkehr zum Nest vermeiden wollten.

Was also wollten die Autoren in diesem Artikel testen und wie? Das Verhalten auf Sand unterschiedlicher Korngröße! Dazu haben sie Sand mit Sieben in verschiedene Größenklassen unterteilt (400–560, 710–850, 1000–1120 und 1250–1400 µm). Im Endeffekt lassen sich nur wenige Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen ziehen: Zum einen laufen die Ameisen auf feinem Sand schneller als auf grobem, zum anderen aber auch etwas kurviger. Die beiden vermuten, dass das damit zu tun hat, dass die Ameisen dass Terrain erforschen, und da dieses bei feinem Sand etwas ebener ist, sie eher bereit sind, auch mal ne Kurve zu drehen. Damit hat es sich aber was die Präferenz angeht auch schon. Die Ameisen sind nicht dazu in der Lage (zumindest unter den verwendeten Bedingungen), einem bestimmten Untergrund eine Futterquelle zuzuordnen usw. Aus lauter Verzweiflung, dass ihre Experimente nichts wirklich tolles hervorgebracht haben (wobei das nicht abwertend sein soll, es ist ja auch wichtig, diese Dinge zu testen) zitieren die Autoren zum Ende hin nochmal ein paar andere Versuche. Sie fassen zusammen: Die Art des Untergrunds kann tatsächlich mal eine Rolle spielen, aber eher bei der Bildung von Pheromonspuren (=Ameisenstraßen). Der Einfluss des Untergrunds auf Verdampfungsrate der Pheromone usw. spielt wohl die entscheidendere Rolle, wo die Ameisen langlaufen.

Was bedeutet das nun alles für die Haltung?
Unsere Lieblingstiere (?) fühlen sich auf jeder Art von Sand wohl einigermaßen Zuhause. Superduper feiner Sand wurde nicht getestet, das ist in so fern schade, als dass ich hier mal irgendwo gelesen habe, dass einige Arten auf sehr feinem Sand nicht so gut laufen können. Das zu untersuchen, wäre vielleicht ganz lohnenswert. Aber auf 0,4-1,4 mm großen Sandkörnen kann Lasius niger sich wunderbar fortbewegen. Einziger Gedanke meinerseits: Um die Pheromonspuren nicht zu verwischen, sollte man vielleicht im Untergrund nicht zu viel rumbuddeln. Und man sollte sich nicht wundern, wenn die Tiere nicht den direktesten Weg zum Futter wählen: Vielleicht befindet sich auf dem Weg ein besonders pheromonaufnahmewilliger Untergrund...

Ich hoffe, irgend wen interessiert das. Wenn ich mal wieder was finde, schreibe ich vielleicht nochmal was schönes...



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secret83
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#5 AW: Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von secret83 » 20. Juli 2008, 00:03

Der Artikel passt zu meinen in den letzten Tagen gemachten Erfahrungen.

Ich halte Lasius niger. Ich hatte zuerst einen feinsandigen Untergrund gewählt ("Wüstensand" gab es im Baumarkt).

Jedoch kamen die Kleinen auf diesem nicht wirklich zurecht, sobald eine Steigerung zu überwinden war sind sie oft umgefallen und haben Purzelbäume geschlagen:spin2:.

Jetzt habe ich grobes Calziumsubstrat aus der Reptilienhaltung genommen und alles klappt wunderbar.

Körnung so ca. 0,8-1,2mm


Camponotus spec.(Asien) Hier gehts zum HB.
http://www.ameisenforum.de/exotische-ar ... hrung.html

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#6 AW: Artikel zur Substratpräferenz von Lasius niger

Beitrag von R2Da_iKeMan » 20. Juli 2008, 19:45

Vielleicht haben sie gerne Purzelbäume geschlagen und du hast ihnen jetzt diese Möglichkeit genommen.

Bei mir konnte ich das zum Teil auch schon beobachten, wobei trockerner Sand hauptsächlich dann Probleme bereitet, wenn Futtertiere ins Nest gezogen werden sollen, denn dann rutscht ihnen der Boden unter den Füßen weg.


Ich halte Formica cf fusca seit Juli 2006

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