in letzter Zeit habe ich öfter das Argumente wie die Folgenden gelesen:
Zitat Schildkroet:
Ausserdem gehe ich davon aus, das oblivion eine relativ kleine Kolonie in diesem Nest halten wird, da er zu den Einsteigern gehört. Wenige Arbeiterinnen bedeuten auch ein geringeres Arbeitspotenzial, welches in einem noch nicht vorhandenen Nest zum Teil in den Aushub gesteckt werden muss! Es ist mir schon klar, dass die Larven teilweise bestimmter Arten z.B. auch durch Botenstoffe auf sich aufmerksam machen, aber dennoch ist eine höhere Anzahl von Arbeiterinnen zur Brutpflege und Nahrungsbeschaffung verfügbar, wenn das Nest bereits fertig ist!
Zitat Swagman:
Ich finde ja Möglichkeit 5 am aller besten, da brauchen die Ameisen nur noch die Suppe aufschlürfen und haben keine Arbeit mehr. Da können sie richtig Energie sparen und sich mehr um die Brut kümmern.
Zwischen den Zeilen kommt für mich dabei heraus: Die Halter wollen den Ameisen scheinbar das Leben erleichtern bzw. machen sich "Sorgen", dass die Ameisen ihr Arbeitspotential für "unwichtigere Dinge" verschwende, wenn sie es in wichtigeres stecken könnten.
Meine Meinung zu diesem Thema: Lasst die Ameisen machen!
Ich denke, die Ameisen - selbst kleine Kolonien - können recht gut selbst entscheiden, wann sie wofür wie viel Arbeitskraft von ihrem gesampten Arbeitspotential aufbringen. Ich denke, hier sollte sich keiner Sorgen machen müssen, dass die
Das gesamte Arbeitspotential teilt sich ja auf verschiedene Aufgaben auf, für jede dieser Aufgaben wird also eine gewisse Arbeitskraft eingesetzt, die jedoch nicht immer gleich ist, sonder stark varriert. Deshalb haben die Ameisen hier eine recht wirksame Strategie: Je nachdem, wie dringend etwas gerade gebraucht wird, so wird dann die Arbeitskraft eingesetzt (deshalb sind wenn die Kolonie Hunger hat, ja mehr Arbeiterinnen auf Nahrungssuche, als wenn die Kolonie satt ist).
...
Wie aus den Beispielen gut zu erkennen ist, werden alle Verhaltensmuster in einer Ameisenkolonie durch Reize und Reizschwellen gesteuert. Reize kann praktisch jedes Individuum in einer Kolonie aussenden, sei es Larve, Puppe, Königin oder Arbeiterin. Selbst Eier senden Reize aus, auch wenn es wohl nur der fixe Reiz "Leck mich und bring mich in die Eierkammer" ist.
Die Reize werden dann wiederum von jeder Ameise ausgewertet und bewertet, und erst bei Ãœberschreiten der eigenen, individuellen Reizschwelle, die wiederum von anderen Reizen und auch der gerade bevorzugten Aufgabe beeinflusst/verschoben ist, entscheidet dich die Ameise direkt zu agieren, den Reiz weiterzuleiten oder gar nichts zu machen.
Nehmen wir als Beispiel die Reize "Larve füttern" und "Futter suchen". Nehmen wir ein fiktives Punktesystem an mit 0 bis 10, welches für die Reizschwelle steht. ( Reizschwelle 0=wird automatisch erledigt, Reizschwelle 10= wird erst bei extrem großen Reiz erledigt).
Die Larvenpflegerinnen haben jetzt bei Reiz "Futter suchen" eine Schwelle von 10, bei "Larven füttern" von 0, denn die sind ja primär fuer die Brutpflege zuständig, nicht fuer den Außendienst. Die Aussendienstlerinnen jedoch haben ihre Reizschwellen dazu konträr. Wird jetzt eine Larvenpflegerin von 1 Arbeiterin (=1Punkt) zum Futtereintragen beworben, wird sie der Werberin was husten, denn Ihre individuelle Schwelle ist nicht erreicht. Wenn sie aber jetzt von 10 Arbeiterinnen angenörgelt wird, weil keine anderen Arbeiterinnen zur Verfügung stehen, wird sie diese Aufgabe sofort erledigen, denn ihre Reizschwelle ist erreicht. Außendienstlerinnen jedoch werden der Werbung einer einzelnen Arbeiterin folgen, jedoch erstmal eine bettelnde Larve zur Seite schieben... ganz nach ihrer eigenen Reizschwelle.
Noch etwas vereinfacht und geändert (mit anschließender Frage): Eine kleine Lasius niger Kolonie hat 10 Arbeiterinnen (diese stellen das gesamte vorhandene Arbeitspotential dar), und zur Vereinfachung 3 Aufgaben zu erledigen: Nahrungsbeschaffung- und Aufnahme, Pflege von
Je nachdem, wie dringend eine Aufgabe jetzt erledigt werden muss (müssen jetzt dringend die
Jetzt eine interessante Frage: Wenn eine dieser Aufgaben wegfällt, wird die Arbeitskraft dann automatisch für eine andere Aufgabe verwendet? Wird (jetzt sind wir wieder beim ersten Beispiel mit den Reizen) die für das Futter beauftragte Arbeiterin nur, weil da gerade nix zu machen ist, deshalb die
Fall 1): Ja, das wäre denkbar. Und da sehe ich das Problem des "Überpflegens". Die
Der User Sahal hat beispielsweise berichtet, das durch zu kurze Futterwege und eine Unterbeschäftigung der Tiere, die Könignnen sowie die Arbeiterinnen "überpflegt" wurden, was negative Auswirkungen (Brutausfall? Kann mich nicht mehr erinnern) zur Folge hat. Ich suche gerade verzweifelt mithilfe der Suchfunktion entsprechende Beiträge von ihm -.-
Das eine "überpflege" positive Effekte hat, wage ich zu bezweifeln. Wenn die
Fall 2): Selbst wenn die Arbeiterinnen nicht direkt ihre Arbeitskraft in die
Fazit meiner langen und abschweifenden Ausführungen: Man sollte sich mMn keine Sorgen darüber machen, das die Ameisen der Arbeit nicht hinterher kommen od. ein positiver Effekt eintritt, wenn sie es nicht müssen. Von Natur aus müssen die Tierchen selbst bei kleineren Kolonien die anfallenden Aufgaben (die vermutlich sowieso schon mehr Arbeitskraft benötigen als in der Haltung) alle bestmöglich erledigen können, und scheinbar können sie das auch. Ich sehe viel eher die Gefahr einer Unterbeschäftigung und damit einer eventuellen überpflege der
Tja, wie seht ihr das? Mich würden zu diesem Thema auch Quellenhinweise, die meine Ausführungen widerlegen (bzw. die ganz oben im Thread verlinkten Aussagen bestätigen), interessieren...
lg, chrizzy