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Lasius niger - Haltungserfahrungen

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bettwurst
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 17. April 2009, 21:42

Lasius niger

UrsprĂŒnglich habe ich mir ja eine Tetramorium caespitum-Kolonie (im folgenden T.c.) zugelegt. Da diese gut zwei Wochen nichts gemacht haben ausser im RG rumzuhĂ€ngen (was sie ĂŒbrigens bis heute machen) und mir der Ytong zu groß erschien (habe ich vor Ankunft der Ameisen gebastelt und kam mir definitiv zu groß vor^^), habe ich mir kurzerhand vor einer guten Woche noch eine Kolonie Lasius niger besorgt, die nun im RG in der Arena wohnen, die fĂŒr die Tetramorium bestimmt war.

Die Tetramorium caespitum (im folgenden T.c.) haben das RG auch nach zwei Wochen noch nicht verlassen und sind daher im RG in einer Schale in der mal KimChi drin war mit durchsichtigem Deckel im Regal. Und solange sich bei denen nichts tut, bleibt bis sich etwas tut nur der Haltungsbericht der Lasius niger (im folgenden L.n.).

1. Woche GedÀchtnisprotokoll
Als die Tiere ankamen, steckte ich sie gleich in die vorbereitete Arena. Diese wurde auch innerhalb kurzer Zeit begutachtet. In weniger als einer Stunde lief sogar schon eine in das vorbereitete Ytong-Nest. Sie lief zwar im Schlauch mehrmals hin und her, als ob sie was vergessen hÀtte. Aber letzendlich interessierte es sie leider nicht weiter. Auch der Honig wurde schnell gefunden und wenigstens schonmal kurz probiert.

Im Gegensatz zu den T.c. geht hier alles viel schneller vonstatten. Kann aber auch daran gelegen haben, dass die T.C. nur sechs Arbeiterinnen hat und die L.n. bereits gut 15-20 StĂŒck. Aufgrund meiner Beobachtungslust habe ich mir sicherheitshalber ein paar Arbeiterinnen mehr genommen. Ist fĂŒr alle Beteiligten (Ameisen und Ich) besser.

Im Laufe der letzten Tage habe ich den L.n. ein paar ErdkrĂŒmel hingeworfen, die ebenfalls sehr schnell verbaut wurden, so dass ich öfters nachlegen musste. Da die Ameisen das RG nun gut mit einer 2-3 cm dicken Schicht mit Erde bis obenhin vollgestopft haben, liegen noch einige KrĂŒmel in der Arena. Die fische ich aber nicht raus. Sollte nicht schlimm sein und vielleicht wollen die ja noch was machen.

VerfĂŒttert wurde bisher zwei kleine, eine normale Stubenfliege und eine kleine Spinne. Die halbierte Kellerassel wurde nicht angerĂŒhrt. Kann aber gut an SĂ€ttigung liegen, da die Spinne einen Tag vorher angeboten wurde.
Erhebliche Bewegung am Honig konnte ich noch nicht feststellen. Was mir eventuell Sorgen bereitet ist, dass die Fliege komplett in das RG ins Nest getragen wurde und ich bisher keine RĂŒckstĂ€nde in der Arena gefunden habe... also muss der Fliegenrest noch drin sein....

2. Woche (im jetzt)
Bisher hat sich nicht mehr viel getan. Nach den Bauarbeiten im RG hat die AktivitĂ€t hier sehr nachgelassen. Hier und da lĂ€uft mal eine vereinzelte Ameise durch die Weltgeschichte, aber sonst alles ruhig. Die ĂŒbriggelassene Kellerassel habe ich nun nach zwei Tagen entsorgt. Der Aufschnittstelle hat sich bereits schwarz gefĂ€rbt und war mir nicht mehr geheuer.



Mein erklÀrtes Ziel:
Eine bzw. ja zwei möglichst große Kolonien!

Meine StÀrken:
Lust und Talent zum Basteln. Wenn ich also lang genug dran bleiben sollte, fallen mir mit Sicherheit noch ganz gute Nester ein. Aber das entscheidet meine Motivation. Und die ist immer unberechenbar^^. Daher keine Versprechungen. Meine dbzgl. Referenz: PC in Bierkiste eingebaut. Aber das nur am Rande.

Bilder folgen, wenn ich mal Besuch mit ner guten Kamera habe. Wird spÀtestens am 10. Mai der Fall sein. Mit der die hier ist, lohnt sich das ganze leider nicht. Ohne Kamera konnte ich auch noch keine VolkszÀhlung machen. Nest und Arena werden zu gegebenem Zeitpunkt ebenfalls noch nachgereicht.



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#2 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 18. April 2009, 19:10

Im Vorfeld hab eich jetzt doch mal ein paar Übersichtsfotos gemacht.
Die Tiere selbst sind mit der Kamera jedoch nicht fotografierbar...

Als erstes eine KomplettĂŒbersicht des Ytong und der Arena.

Im zweiten Bild die Arena von oben.

im dritten der Ytong nochmal in groß. Die Außenmaße sind 13x13. Habe aber wegen den DĂŒbeln etwas mehr Platz zum Rand gelassen, damit mir die Ecken nicht wegplatzen.

Im letzten Bild habe ich mal versucht die Ameisen zu fotografieren, was mir nur mĂ€ĂŸig gelungen ist. Aber da sieht man wenigstens, wieviel Erde die ins RG geschleppt haben...wofĂŒr sie auch ein paar Tage brauchten^^.
Die Erdbeere wurde ĂŒbrigens nur mal kurz "angeschnĂŒffelt" und liegen gelassen. Allerdings waren das auch spanische Treibhaus(erd-)beeren, die dementsprechend ĂŒberhaupt nicht sĂŒĂŸ waren.
Man sollte halt vorher aufs Etikett gucken^^. Die haben mit Sicherheit noch nie Erde gesehen.


Heute war wieder etwas in der Arena los. Zwei Arbeiterinnen haben sich in der Arena umgeschaut... haben wohl was zu fressen gesucht. Wobei sie die Erdbeere, sowie den Honig nicht angeruhrt haben. Werd spÀtestens morgen wieder was tierisches anbieten. Habe gerade nichts da.


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DateianhÀnge
rg gross.jpg
ytong gross.jpg
ansicht oben.jpg
Gesamtansicht.jpg



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#3 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 20. April 2009, 09:12

19.04.009; 17:30 Uhr: RĂŒsselkĂ€fer - Hausmacher Art
Nachdem es nun einige Tage nix zu fressen gab, wurde heute ein RĂŒsselkĂ€fer angeboten, der glĂŒcklicherweise innerhalb weniger Minuten gefunden wurde. Lange Wartezeiten bleiben mir bisher erspart.
Zuerst war es nur eine Ameise, die dann schnurstracks ins Nest rannte und gleich fĂŒnf Kolleginnen wieder mit zurĂŒck genommen hat.
Zum Abtransport war der KĂ€fer wohl zu schwer. DafĂŒr konnte ich beobachten, wie die Ameisen nach einiger Zeit mit dem halben Körper im KĂ€fer steckten um ihn auszunehmen. Sah eigentlich ein wenig eckelig aus^^. Wie man es so aus billigen Ameisenhorrorfilmen kennt, wenn die nicht gerade atomar verseucht wurden und 1000x grĂ¶ĂŸer sind.

21:30 Uhr: Der RĂŒsselkĂ€fer wurde mittlerweile doch ins RG getragen. Er liegt aber nur vor dem Erdhaufen und nicht im Nest selbst. Seit nunmehr vier Stunden sind die Ameisen mit ihm beschĂ€ftigt. Und es sieht nicht so aus, als wĂ€ren sie sobald fertig. Im Gegenteil. Die machen sich schon (miniatur-)raubtierartig ĂŒber den KĂ€fer her (ein Königreich fĂŒr eine Kamera).


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#4 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 24. April 2009, 19:34

20.04.2009: Ein warmer Tag
Da es in eigentlich immer in der Arena nur 20-22 Grad sind, habe ich heute mal spasseshalber eine Lampe ĂŒber die Arena gestellt und sie auf gut 24 Grad erwĂ€rmt. Und siehe da... die kleinen wurden wesentlich aktiver und rannten vermehrt umher um irgendwas zu suchen. Da hab ich einfach mal ne halbe gefrorene Raupe angeboten, die beinahe genauso gut akzeptiert und gefressen wurde wie der RĂŒsselkĂ€fer am Tag vorher. Die haben vielleicht einen Hunger...ausserdem sah es witzig aus, wie die kleinen einen so großen Brocken Raupe durch die Gegend gewuchtet haben. Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal so stark sein^^.

24.04.2009: Immer der gleiche Fraß
In den letzten Tagen tat sich eigentlich nicht viel mehr als vorher. Nach und nach wurde der Rest der Raupe verfĂŒttert. Eingefroren kann man die wirklich gut in handliche StĂŒcke zerbrechen. Mittlerweile konnte ich bis zu sieben Ameisen gleichzeitig an der Raupe fressen sehen. Dh., dass sie sich jetzt mehr zutrauen oder einfach mehr geworden sind. Das mehr Ameisen Hunger haben kann ich nicht glauben, da es in den letzten Tagen eigentlich mehr als genug gab. Einige fressende haben sogar noch recht pralle Gaster.
Wieviel Brut es gibt, kann ich nicht sagen, da sie leider ganz unten in der eingetragenen Erde im RG liegt. Da ich noch keinen brauchbaren Fotoapparat hab, kann ich also noch nicht wirklich zĂ€hlen, wieviele Imagos, Puppen (wenn ĂŒberhaupt), Larven und Eier ich, bzw, das Volk hat. Aber nĂ€chste Woche kann ich endlich welche schiessen!!!

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#5 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 25. April 2009, 15:33

25.04.2009: Ein ereignisreicher Tag
Heute konnte ich das erste Mal beobachten, dass das bereitstehende Ytongnest binnen kurzer Zeit zweimal fĂŒr eine lĂ€ngere Zeit inspiziert wurde. Wurde bisher nur der Schlauch kurz angeschaut, ist jetzt endweder eine Arbeiterin zweimal hinein helaufen oder sogar zwei verschiedene. Das kann ich leider nicht sagen :(
Die zweite Besichtigung fand ich interessant, solange es kein Zufall sein sollte. Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, ist der Eingang zum Nest mit einem AststĂŒck verbunden. Nachdem der Ytong angeschaut wurde, ging die Arbeiterin zurĂŒck auf den Ast, rannte mehrmals drumherum, schaute sich wieder den Schlaucheingang an, rannte wieder um den Ast, befĂŒhlte mehrmals die Stelle wo Schlauch und Ast zusammenkommen und rannte wieder in den Ytong.
FĂŒr mich sah es so aus, als ob alles inspiziert wurde um zu schauen, ob es ein sicherer Ort ist...oder irre ich?
Mit einem Umzug rechne ich ehrlich gesagt so schnell nicht...aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt^^.

In den letzten Tage habe ich den vorher immer angebotenen Honig, der im ĂŒbrigen nie angenommen wurde (ich habs zumindest noch nie gesehen), durch Zuckerwasser ausgetauscht. Und siehe da...nun sehe ich vermehrt Ameisen an der Watte schlecken. Zwar immer nur eine enzelne, aber mittlerweile so oft, dass es kein Zufall mehr sein kann!

ZusĂ€tzlich habe ich heute nochmal eine große Fliege in die Arena geworfen, die einen bisher nie dagewesenen Ansturm auslöste. Bis zu 11 Ameisen haben sich ĂŒber die Fliege her gemacht. So viele habe ich noch nie auf einmal an einer Futterquelle gesehen.
Es ist immer wieder witzig mit anzusehen, wie eine Ameise die Fliege entdeckt, ein wenig an ihr rumknabert, wie eine gestochene Tarantel zum Nest rennt und binnen weniger Sekunden mit vielen Kolleginnen im Gleichmarsch zurĂŒck stĂŒrmt. Anfangs waren viele verwirrt, weil die Fliege nicht unweit einer alten Futterstelle lag, zu der anscheind noch eine Duftspur fĂŒhrte, die wohl noch stĂ€rker war als die frische Fliege. Denn zu Beginn suchten sie die alte Futterstelle mit mehreren ab, die ca. 3cm neben der neuen war.

Gerade habe ich mal das StĂŒck Pappe ĂŒber dem RG angehoben. Da sehe ich ohne das RG hochzuheben jede Menge grĂ¶ĂŸere Larven, ein Eierpaket klebt an der Decke des RG und freu...mindestens eine Puppe, die allerdings noch sehr hell gefĂ€rbt ist. Das erklĂ€rt den ewigen Hunger, habe ich doch in den letzten Tagen beinahe tĂ€glich ein Insekt angeboten, die auch allesamt angenommen wurden.

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#6 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 27. April 2009, 19:31

27.04.2009: Hinterteilkriecher (sry!!!!, kommt nicht wieder vor!!!)
Seitdem die große Fliege gefĂŒttert wurde, rennen nur noch vereinzelte Ameisen durch die Arena. Die Fliege wurde zum Nesteingang in das RG transportiert und wir seit vorgestern ausgenommen, indem eine Arbeiterin der Fliege halb ins Hinterteil krabbelt und von innen ausnimmt. Da das Hinterteil der Fliege bereits sehr schmal geworden ist, kann da eigentlich nicht mehr viel drin sein. Ich hoffe, dass der Kadaver morgen aus dem RG geworfen wird. Sonst werd ich ihn mir wohl holen mĂŒssen.
GeĂ€ndert hat sich zudem, dass seit 3-4 Tagen öfter mal eine einzelne Arbeiterin am Wassertrog schlabbert. Sowas konnte ich bis vor kurzem gar nicht beobachten, da Wassertank im RG ist noch gut gefĂŒllt ist.
Ich habe ĂŒbrigens nochmal kurz die Pappe vom RG weggenommen und mit kurzem Blick bereits vier Puppen gesehen und wer weiß, wieviele da noch sind :bananadancer::bananadancer::bananadancer:



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#7 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 3. Mai 2009, 20:35

03.05.2009: Rindergulasch
Nachdem die letzten FĂŒtterungen immer gleich abliefen, kam ich heute spontan auf die Idee, den Ameisen ein StĂŒck meines Gulaschs zu spendieren und legte ihnen ein rohes StĂŒck vor das RG. Eine unglaubliche Menge von bis zu 13 Arbeiterinnen machte sich darĂŒber her. Noch (4 Stunden spĂ€ter) sind immernoch bis zu vier dabei die Kuh zu zerlegen. Ich habe das StĂŒck Fleisch extra so groß geschnitten, damit sie es nicht ins Nest tragen können. Das war mir wegen der Verderbung dann doch zu riskant. Fleisch werde ich auf jeden Fall nun öfter testen. Rind mochten sie schonmal.

Dabei habe ich auch nochmals einen Blick ins RG geworfen und acht Puppen gezÀhlt, die ich so oberflÀchlich erkennen konnte. Insgesamt sind es bestimmt noch mehr. Kann also nicht mehr lange dauern, bis meine Kolonie erkennbar wÀchst :bananadancer:


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#8 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von bettwurst » 5. Mai 2009, 09:22

04.05.2009: Ruhe sanft
Heute habe ich zum ersten mal einen Verlust zu verzeichnen.
Nachdem ich einige Tage auf die Honiglösung verzichtet und testweise reine Zuckerlösung angeboten habe (die besser angenommen wurde), bin ich wieder umgestiegen auf den Honig.
Ob ich den so schnell wieder anbiete, weiss ich noch nicht, denn prompt ist eine Arbeiterin trotz Watte in dem Honig umgekommen. Jede Hilfe kam zu spÀt.
Naja...ich hab ja zum GlĂŒck bereits jede Menge Puppen gesichtet. Frei nach dem Motto: Einen Schritt zurĂŒck, aber mindestens acht nach vorn.


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