Hall Leute,

habe kürzlich im Wald nach Eicheln gesucht, die hoffentlich von Temnothorax bewohnt sind und nach langer Suche hat sich die Mühe gelohnt. Habe 3 Eicheln gefunden mit je nem kleinen Löchlein darin. Bin mir zwar nicht sicher, ob in jeder Eicheln Ameisen wohnen, wollte aber auch nicht die Nester zerstören. Deshalb habe ich einfach alle drei mitgenommen.
Hab mir nun ein kleines Formi für die kleinen gebaut mit drei Walnusshälften an den Wänden. Die Eicheln habe ich in so eine Spritze getan in der Hoffnung, das sie umziehen werden.



Meine Frage is nun, werden sie umziehen? Ist vllt der Schlauch - also der Weg - zu weit?
Feuchtigkeit ist im Nest vorhanden, habe ein Stück Watte reingetan (unten rechts, das weiße neben der einen Nuss) und es schonmal befeuchtet. Später werde ich mit einer Spritze hin und wieder etwas nachfüllen. Die Spritze wollte ich, wenn es soweit ist, als Fütterungsstelle benutzen. Sonst habe ich noch etwas Sand im Nest verteilt undn Zahnstocher - fragt nicht weshalb*g*
Falls ihr sonst noch anregungen habt, nur her damit.

danke
bye
air17

Also an deiner Stelle würde ich die Eicheln öffnen, in denen du die Ameisen vermutest.

Vorteil Nummer 1: Du siehst ob überhaupt Ameisen drin sind.

Vorteil Nummer 2: Die Ameisen werden eher geneigt sein, in dein Formikarium zu ziehen. Denn wenn du die Eicheln einfach liegen lässt, kann es sein, dass die Ameisen gar nicht daran denken, ihr heimisches Domizil zu verlassen.

Uuund bevor ichs vergesse: Eicheln getrennt halten! Temnothorax ist nicht zimperlich mit ihren Nachbarn, es gibt oft Rangeleien. Wenn dort also wirklich 3 Völker drin sind und diese weder eng verwandt noch Zweignester sind, wird es bald zu Konflikten kommen.

Ok, danke schonmal für die schnelle Antwort, Joschi.

Nochn Tipp zu dem Schlauch? zu lang oder ok?
Noch was zur Verwandschaft: Die drei Eicheln lagen jeweils ca. 10 bis 20cm auseinander. Dennoch könnte es sein, dass sie nicht verwand sind?!

Alles klar. Werd mal schaun wie ichs hinbekomme.

bye
air17

Puh, keine Ahnung, Schläuche benutze ich grundsätzlich nie, bin auch in der "Ameisennatürlichhaltenistimmerbesser"-Gruppe Phil, das wird nen Insider.

Es kann durchaus sein, dass sie nicht verwandt sind, da würde ich mich nicht auf Glück verlassen. Aber öffne sie erstmal vorsichtig, am besten einzeln. Mein bevorzugter Ort für sowas ist ein Eierbecher Dann kann man gleich das ganze Volk in die neue Arena setzen, und sie werden relativ schnell umziehen.

Hey Joschi,

also das mit dem öffnen war ja n ganz raffinierter Trick
Tatsächlich hat nur eine der Eicheln ein Volk enthalten. Hab allerdings nur gaaaanz kurz reingeschaut, hab die Eichel nur etwas aufgebrochen und so halb geöffnet in die Spritze gelegt. Nun versammeln sich viele Ameisen an dem Ende mit der Watte, wollen wohl raus :-( die armen.
Naja, werde wohl den Schlauch kürzen, wenn sich sonst niemand zum Thema äußert. Dachte einfach es sei so besser, da sie etwas länger laufen kännten, aber vllt. tun sies ja gar nicht.

Aber danke für deine Ideen.

bye
air17

Hallo,
ich halte 2 versch. Temno-Kolonien (ca. 150 und ca. 200 Arbeiterinnen) und der Verbindungsschlauch zw. Nest und Arena ist jeweils 10 und 20 cm lang. Im Formi beim kürzeren gibt es aber nochmal ein 20cm-Stück ohne spezielle Funktion, "Auslauf" quasi. Da die Ameisen wissen, dass sie keinen Auslauf brauchen, benutzen sie ihn eben als Abraumhalde .
Also die Schläuche werden gut belaufen und genutzt, auch als Brutlagerstätte z.B..
Kann mir nicht vorstellen, dass deine Konstruktion zu lang wäre, denn auch Beobachtungen in der Natur zeigen, dass Temnos mindestens über mehrere Meter fouragieren.
Gruß Niels

[font=Times New Roman]@ [size=84]tribunus78: „auch Beobachtungen in der Natur zeigen, dass Temnos mindestens über mehrere Meter fouragieren“[/font][/SIZE]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]Hast Du dafür Literaturhinweise? Oder sind das eigene Beobachtungen? Falls ja: Wie und wo gemacht (Habitat)?[/font]
[font=Times New Roman]Ich weiß aus der Literatur und aus eigenen Beobachtungen, dass von Temnothorax nylanderi 10 bis 20 Nestchen (in Eicheln) auf einem einzigen Quadratmeter leben können. Wenn die jeweils mehrere Meter weit furagieren, müssen sie ganz schön durcheinander wuseln![/font]
[font=Times New Roman]Leptothorax acervorum wurden beobachtet, wie sie auf einer glatten Terrasse bis zu 5 m weit vom Nest liefen. Auch diese Art kommt im Freiland mit (maximal?) 4 Nestern pro Quadratmeter vor. Sie hat aber eine „sanfte“ Art, Eindringlinge in ihr Territorium der Landesgrenzen zu verweisen: Eine fremde Arbeiterin wird gepackt, zur Territoriumsgrenze getragen und dort unversehrt frei gelassen. [/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]mfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Moinsen,
gute Fragen Merkur.
Beziehe mich hauptsächlich auf eigene Beobachtungen im Freiland. Versuche heute Abend/Nacht mal ein paar Belege zusammenzustellen. Möglicherweise liegt aber eine Verwechslung vor.
Bei den Beobachtungen zu Hause ist ein Zweifel ausgeschlossen.
Bis später