Vorwort:
Dies soll sowas ähnliches wie ein Tagebuch zweier, von mir ständig beobachteter, Polyergus rufescens Völker werden, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Ich werde allerdings nicht täglich berichten, sondern nur wenn es was Interessantes zu berichten gibt.
Vorgeschichte:
Seit rund 3 Jahren wohne ich jetzt in Wien in meiner neuen Wohnung. Was ich anfangs nicht wusste, dass ich, was Ameisen betrifft, ein Glückspilz bin. Gegenüber von meiner Wohnanlage ist ein "Grüner Streifen" zwischen einem Bahndamm und der Donaupromenade, an manchen Stellen keine 10 Meter breit. Am Anfang hatten es mir vor allem die Camponotus vagus Kolonien angetan, von denen es mehrere Nester entlang eines stillgelegten Gleises gibt. Doch eines schönen Sommertages im letzten Jahr huschte zwischen den Grashalmen eine rotbraune Ameise umher und mir ist sofort "Amazonenameise!" in den Kopf geschossen. Ich hatte diese erst einmal zuvor in meinem Leben in Natura gesehen. Ich habe die Ameise kurz eingefangen um sicher zu gehen, und tatsächlich, an den sichelförmigen
Nun zur Geschichte der zweiten Kolonie.
Es war auch im Sommer 2009. Ich fuhr mit dem Auto raus aus Wien, Richtung Norden. Ich war eigentlich auf der Suche nach Erde, Sand und Steine für unseren Balkon. Da kam ich nach rund 20 km an einer Sand-/Kiesgrube vorbei, bei der ich anhielt. Zum Gelände der Grube gehörte auch eine schöne Trockenrasenwiese mit Zufahrtsweg. Ich ging keine 50 Schritte und da war es, genau in der Mitte des Weges zwischen den beiden Spurrinnen, ein Amazonennest. Von da an kam ich alle paar Wochen hierher um sie bei ihren Raubzügen zu beobachten, bis in den Herbst hinein. Als ich dann heuer wieder nach dem Rechten schauen wollte, Schock! Die halbe Wiese samt dem Weg waren weg! Bis zu einem Meter tief abgegraben, die Kolonie ausradiert. Die aufgeschütteten Erdhügel habe ich abgesucht, allerdings ohne Erfolg. Enttäuscht und traurig machte ich mich auf den Weg zum Auto und ging über die noch übriggebliebene Wiese. Und was für ein Glück! Ich fand eine weitere Kolonie Polyergus rufescens, rund 100 Meter vom alten Nest entfernt. Noch auf der Heimfahrt habe ich den Entschluss gefasst, diese Kolonie zu retten und somit umzusiedeln. Ich holte mir Tipps von Boro, bei dem ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte, und versuchte mit dem Betreiber der Grube Kontakt aufzunehmen und ihn von meinem Vorhaben zu informieren. Allerdings wurde ich nur belächelt. Das war mir aber natürlich egal! Doch zwei Tage vor meinem Urlaub hatte ich einen Arbeitsunfall und verletzte mich schwer an der Hand. An einer Umsiedelung war nicht zu denken. Nach drei Wochen Krankenstand war es aber letztes Wochenende endlich soweit. Ausgerüstet mit Spaten, kleinen Schaufeln, zwei Plastikboxen mit Talkum als Ausbruchschutz, und und und... fuhr ich zur Grube. Es dauerte zwei Tage, bis ich mich mit den kleinen Schaufeln zur
Ziele:
Wie bereits einleitend erwähnt, soll das hier eine Art Tagebuch werden, für mich und für Euch, das das Leben dieser zwei Kolonien dokumentiert. Ich werde versuchen, ständig mit neuen Einträgen und Fotos (werden auch zu obenstehenden Text nachgereicht) auf dem Laufenden zu bleiben.
Ich hoffe auch Ihr, liebe Forenmitglieder, werdet Spaß und Freude an den Berichten haben.
Wünsche, Beschwerden, Anregungen usw. bitte hier http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... post264241 posten! Danke!
Mit freundlichen Grüßen,
Hoffer.