Aber Winterzeit ist Bastelzeit, das haben ja schon ein paar User ganz richtig erkannt und dann möchte ich mich denen doch gerne anschließen, am besten bevor die Frühlingssonne wieder lacht.
Einleitung und Planung (Worum geht's?)
Es geht um mein großes 80er Becken, das mir mit der Zeit doch etwas langweilig rüber kam. Außerdem hat mir die Erde vom Feld zu denken gegeben. Ich glaube nicht, dass die den Pflanzen so gut getan hat, so trocken wie die immer war. Bewässern wollte ich möglichst vermeiden, um ein Eingraben seitens der Ameisen zu verhindern und um das Becken für Milbenviecher unattraktiv zu machen.
Aufgrund meines Neuzugangs kam mir also eine frische(re) Gestaltung wie gerufen. Das Thema sollte sich an die neuen Besitzer lehnen, sprich: Afrika, Ägypten, Wüste, Savanne, Sand.
Habe natürlich gleich nach "Wüste, Landschaft" gegooglet und bin sofort wieder in Zwiespalt verfallen. Miniatur oder Natur? Ich habe mich dann für Natur entschieden. Ich wollte dieses mal keinen Grand Canyon in Miniformat im Becken stehen haben.
Vorangegangenes
Der eigentliche Auslöser war wohl ein Flyer von "Zoo&Co", in dem Savannenwurzeln angepriesen wurden. Dort habe ich mich, auf drei Tage verteilt, mit Mehlwürmern, zwei Wurzeln und rotem Wüstensand (Höhlensand mit Lehmanteil) eingedeckt.
Kosten
- Vivantis Wüstenwurzel 7,99 und 11,99 €
- roter Wüstensand 11,99 €
Ytong, Pflanzen und Styrodur waren noch ausreichend vorhanden. Die Pflanzen gab es für 3-5 € im Blumengeschäft. Ytong und Styrodur kosten auch nicht viel mehr und können für weitere Projekte verwendet werden.
In der Werkstatt
Dann konnte es auch schon losgehen:
1) Maß nehmen und zuschneiden der Grundplatte
Von den letzten Projekten hatte ich noch eine beachtliche Styrodurplatte (5cm), welche mit einer Stichsäge auf ca. 80x40 cm zu geschnitten wurde. Ein wenig Spiel zu der Scheibe musste in Kauf genommen werden, welcher aber mit Sand aufgefüllt wird, so ist das Modell später nicht als solches zu erkennen (Hoffe ich mal).
2) Düne skizzieren
Als die zwei Wurzeln so standen, wie ich sie haben wollte, habe ich mir überlegt, wie man mehr Struktur ins Modell einbringen könnte. Ich entschied mich für eine kleine "Sanddüne", die sich zwischen den Wurzeln erhebt. Virtuelle Höhenlinien sollen den ungefähren Verlauf verdeutlichen.
3) Düne anlegen, raspeln und formen
Der Rest vom Zuschneiden erwies sich als perfektes Dünengerüst. Leider war dieser nicht lang genug, sodass ich in den Ecken entweder Styrodur ankleben muss oder mit Sand auffülle. Da ich das große Stück aber auf jeden Fall verwerten wollte, blieb ich dabei.
Das Gerüst wurde auf seine gewünschte Stelle gebracht und mit Strichen fixiert. Danach jeweils die Buchten mit der Stichsäge ausgesägt und das ganze mit einer groben Feile in Form gebracht.
Wichtig war, die einzelnen Teile immer mal wieder auf die Grundplatte zu stellen, um den weiteren Verlauf und das Dünenbild abschätzen zu können.
3) Gewisse Modifikationen und "tiefer legen"
Die Düne, welche immer mehr einem Steinhaufen glich, war mir noch etwas zu kahl, aber bot Dank ihrer relativ großen Fläche noch Möglichkeiten zur Gestaltung. Und zwar in Form eines Blumenhalters. Da Pflanzen aber auf/in Styrodur so schlecht wachsen, habe ich ein paar Vertiefungen eingearbeitet. Yogurtbecher mimten in diesem Fall die Blumentöpfe und verhinderten, dass die Blumenerde im Inneren das Modell versaut.
4) Noch mehr Modifikationen
Da die erste Einpassung so gut geklappt hat und ich mein Modell nicht in den Müll schmeißen musste, habe ich mich an zwei weiteren versucht. Ich sag nur, solange oben alles dicht ist, muss ich auch nicht befürchten, dass sich die Ameisen zwischen den Platten einnisten (Oberst Emsig ). Das Schneiden mit dem Cutter gestaltete sich doch etwas mühseelig, da die Klinge so flexibel war und schnell mal in eine andere Richtung abdriftete. Auch wenn die Blumenpötte gut sitzen, Raum für
5) Probesitzen
Nachdem alle Pflanzen verbraucht waren und ihren Platz gefunden hatten, wurde das Modell nochmals zusammen gesteckt, um einen Gesamteindruck zu bekommen. Ich finde, für mein zweites Naturmodell... es hat was ^^
6) Da fehlt doch noch was!?
Fertig ist es noch nicht und zwar soll das Modell mit Leim beschmiert und rotem Wüstensand bedeckt werden. Damit will ich eine Versiegelung der Grundfläche erreichen, die keine Aufsicht auf das künstliche Modell (Styrodur) ermöglicht. Zudem erhoffe ich mir, dass die Ameisen vom Styrodur fern gehalten werden. Darauf kommt dann nochmal eine Schicht lockerer Wüstensand.
Das Nest soll in der vorderen linken Ecke seinen Platz finden, deshalb die relativ große, leere Stelle. Kleinere Steine u.ä. sollen dem Ganzen den letzten Touch verpassen.
Ich hoffe mal, dass sich der jetzige Zustand nicht mit dem roten Sand beißt. Die Konsistenz hatte mich auf jeden Fall überzeugt.
Das schlimmste steht mir aber noch bevor, das Ausräumen des Beckens. Wird eine schöne Sauerei...
Fortsetzung folgt. Diskussion, wenn gewünscht, gleich hier.