Bienensterben, oder auch nicht ...

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Praetor
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#1 Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von Praetor » 6. April 2011, 18:58




DermitderMeise
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#2 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von DermitderMeise » 6. April 2011, 19:17

Danke dafür!
Interessant war auch dieser Blogartikel von Alex Wild, in dem eine Grafik die Gezamtzahl der imkerisch genutzten Kolonien in den USA zeigt. Dort gibt es einen deutlichen Trend, an dessen Ende aber erst der/die/das Colony collapse Disorder steht. In den Kommentaren finden sich auch noch einige interessante Informationen.

(s. a. eine frühere Diskussion)

edit: ist vielleicht besser in der Neues aus...-Sektion aufgehoben?



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jkiefer
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#3 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von jkiefer » 6. April 2011, 19:45

Hallo Praetor,

vielen Dank für den Link!
Endlich mal ein Medienbericht der diese Thematik angemessen und vor allem sachlich wiedergibt.
Viel zu oft wird das CCD (Colony Collapse Disorder) mit der Varroamilbe und einem weltweiten Bienensterben gleichgesetzt. Selbst der Artikel zu CCD im Wikipedia verwurschtelt da leider alles mögliche.
Und auch hier im Forum (z.B. erst vor wenigen Tagen) ist immer wieder von der Varroamilbe in Zusammenhang mit CCD in Deutschland zu lesen. Allerdings ist CCD eben ein (noch) ausschließlich auf Nordamerika beschränktes Phänomen mit einer ganz bestimmten Symptomatik, wie sie hier bei uns schlicht nicht vorkommt. Auch weiß man bis heute nicht durch was dieses Phänomen dort ausgelöst wird, nur die Varroamilbe spielt da keine Rolle.
Momentan erscheint die Kombination 2er Krankheitserreger als wahrscheinlichste Ursache des CCDs (hier und hier hab ich was dazu geschrieben).

Versteht mich nicht falsch, die Varroamilbe macht natürlich Probleme, doch leider hat sie wohl rein gar nichts mit dem CCD zu tun.

Lg


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Ossein
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#4 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von Ossein » 6. April 2011, 19:51

Manchmal kommt von irgendwo ein Wunderlicher und zeigt was her, was mich, ehrlich gesagt, ein paar Tage früher noch mehr gefreut hätte -

Praetor -

aber sehr interessant, und danke für eine wichtige Erinnerung an die Bedeutung der Varroa-Milbe für unsere heimischen Bienenvölker.

Und fandet ihr es nicht alle ein wenig zum Schmunzeln, dass zur Bekämpfung von Varroa u.a. Ameisensäure benutzt wird?

Ich schon.

LG, Ossein.



Alpha Chuby
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#5 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von Alpha Chuby » 6. April 2011, 20:49

Hallo,
"erst vor wenigen Tagen" habe ich die Varroa-Milbe mit dem CCD-Phänomen in Zusammenhang gebracht, ich hatte diese Informationen aus diversen Fernsehbeiträgen (Quer, BR) und aus einem Zeitungsartikel der SZ. Alle Quellen sind schon ein paar Jahre alt, das genaue Datum weiß ich nicht mehr. Im Ursprungslink dieses Threads ist ja auch die Rede von derartigen Meldungen in den Medien.

Für das Bienensterben in Nordamerika könnte man sehr leicht zwischen Ursache und Auslöser trennen was leider in keinem der verlinkten Artikel eindeutig getan wird:
-Domestizierte Tiere sind prinzipiell anfälliger für Krankheiten.
-Einseitige Ernährung, durch Monokulturen begünstigt, ist als zweiter Faktor der Ursachen für ein erhöhtes Infektionsrisiko zu nennen.
-Als letztes schwächen Pestizide die natürliche Abwehr der Bienen. Natürlich wird das von Großkonzernen die ja auch die pestizidresistenten Pflanzen gezüchtet und verkauft haben bestritten (die waren etwas kostspieliger als die Bienen :spin2:)
"Verschwörungstheoretiker"-ab jetzt also auch als Schimpfwort zu gebrauchen um Tierschützer und ähnliche zu diskreditieren -einfach genial!


So können virale und fungale Infektionen, die normalerweise nicht aus dem Nichts auftauchen sondern schon die ganze Zeit da sind, derartige Schäden anrichten.
Das CCD (das ja schließlich auch nur eine Definition ist) ist zwar auf Pathogene und Pilze zurückzuführen, die dann der Auslöser sind, die Ursache liegt aber in einer vorhergegeangenen, langfristigen Schwächung der Bienen.

Ein Satz über den ich mich jedesmal wieder ärgere wenn ich ihn höre: "Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast" (kommt übrigens aus dem BWL- und Pharmabereich) provoziert uns doch alle mal nachzufragen ob denn die Wildbienen auch CCD-Symptome haben. Oder sind es nur die Bienenstaaten die auf Kleinlastern durch die Plantagen gefahren werden und in die Statistik aufgenommen wurden?

U. s. w.

Danke fürs posten und die Recherche, Milben und CCD sind also ab jetzt getrennt voneinander zu behandeln.

Grüße



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NIPIAN
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#6 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von NIPIAN » 26. April 2012, 20:42

Hoi,


auch wenn mich die reißerische Aufmachung zur Kopf->Tisch-Handlung nötigt - wobei deren Wortwahl vermutlich die scripted-reality-Konsumenten ebenfalls zu erreichen versucht - so sollt ihr selbst über Sinn und Unsinn der Petition entscheiden. Und ob ihr sie unterstützen wollt; oder eben nicht.

http://www.avaaz.org/de/bayer_save_the_bees/?cl=1766611199&v=13905


Alpha Chuby hat geschrieben:Ein Satz über den ich mich jedesmal wieder ärgere wenn ich ihn höre: "Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast"

Woher immer auch der Spruch stammen mag - wenn man sie lesen kann, erschließt sich auch, was der Ersteller beabsichtigt.



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daskollektiv
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#7 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von daskollektiv » 15. Mai 2012, 10:15



I REMEMBER WHEN ALL THIS WILL BE AGAIN ---"We call it ground-breaking equipment. That's because, quite often it hits the ground - and breaks" Martin Dohrn

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Sajikii
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#8 AW: Bienensterben, oder auch nicht ...

Beitrag von Sajikii » 15. Mai 2012, 10:37

In erster Linie sind es die gebeizten Pflanzen im Agrar bzw. die gesamten Spritzmittel die jedes Insekt töten, den Boden verseuchen, das Grundwasser verunreinigen, und in weiterer Folge natürlich den Menschen schaden können. Ein dadurch geschädigtes Volk schwächelt natürlich und ist noch viel anfälliger für Krankheiten und vor allem für die Varroa. Vergifteter Nektar und Pollen der dann weiterhin an die Brut verfüttert wird, zeigt dann natürlich immer wieder Folgeschäden.

Wenn ich nur über sowas nach denken muss, wird mir übel!


LG

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