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Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

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stulle
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#1 Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von stulle » 22. Juli 2011, 16:17

Huhu liebes Forum!

Ich lese mich jetzt seit einem halben Jahr begeistert durchs Forum und habe mir am 06.07. meine ersten Gynen (Lasius cf niger) gefangen.
Nun bin auch ich ameisenbegeistert!
Leider habe ich die letzten Tage wohl etwas übertrieben. :andiewand:
Nachdem ich mich dran gewöhnt hatte, nur noch vor mir auf den Boden starrend in der Gegend rumzulaufen schulte sich mein Auge und ich wollte unbedingt noch eine andere Art fangen, dann fiel mir noch eine Gyne, die nicht nach Lasius niger aussieht ins Auge, usw.
Die Sammelwut der letzten Tage hat zu folgendem Ergebnis geführt:
Ich habe mir 12 RGs gekauft und mit Gynen gefüllt, davon

- 5x Lasius (cf) niger
- 3x Lasius cf flavus (einmal in Pleometrose)
- 1x Tetramorium sp
- 2 noch nicht bestimmte Gynen, von der eine :irre: schon gestorben ist

Jetzt stellt sich mir die Frage: Was mache ich mit den ganzen Gynen?
Warum habe ich wie ein verrückter noch eine gesammelt, obwohl eigentlich klar sein müsste, dass ich die nicht alle behalten kann? Und vor allem: Was mache ich jetzt mit den ganzen Babies? Welche behalte ich und wie werde ich die anderen wieder los? Gerade bei den L. niger kann ich mir kaum vorstellen, dass sie jemand haben möchte.
Mein Verhalten grenzt stark an Tierquälerei und ich würde gern wissen, ob es anderen hier auch so gegangen ist, wie sie damit umgegangen sind und was sie dann letztendlich gemacht haben.
Außerdem wollte ich einfach mal diese Gedanken mit euch teilen.
Evtl. können wir zu der Problematik ja einen Selbsthilfethread eröffnen ;)



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dominikvie
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#2 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von dominikvie » 22. Juli 2011, 16:28

Hi Stulle
Ich glaube, das jeder hier weiss wie schwer es sein kann zu widerstehen:-) Also soweit alles gut. Du hast das "Problem" erkannt und lässt dir helfen. So sollte es sein bei Süchtigen ;-)

Nein quatsch. So schlimm wirds nicht sein.
Du hast mehrere möglichkeiten jedoch solltest du erstmal wissen welche du denn behalten möchtest.?°°

1) Die jenigen die du nicht halten willst oder kannst lässt du dort wieder frei wo du sie her hast. Du kannst sie an einer geeigneten Stelle ggf. auch mit Rg. unter einen Stein in einer kleinen Mulde platzieren.
2) Du behälst alle, fürs erste ( In Rgs machen sie ja nicht viel arbeit!) und entscheidest dann anhand der legebereitschaft oder "symphatie" welche du halten möchtest. Die, die du nicht halten möchtest bietest du hier im Flohmarkt an und verkaufst bzw. verschenkst sie. Sollte sie widererwarten keiner haben wollen kannst du sie immer noch frei lassen.

lg



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Nomion
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#3 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von Nomion » 22. Juli 2011, 16:38

Hallo Stulle diese Sammelwut ist mir und im Forum bekannt.

Auch ich muss mich immer wieder zusammenreißen, um keine neue Gyne ins Haus zu schleppen.

Ich finde es einfach faszinierend, wie aus einem Tier ein ganzes Volk entstehen kann.

Sicher hat es auch damit zu tun, dass jede Art nun mal anders ist in Form ,Farbe und Verhalten.

Mein Tipp an dich, such dir für dich die interessanteste Art heraus und lass alle anderen da wieder frei wo du sie her hast =).

Diese eine wird dich im Laufe der Jahre auf Trab halten denke ich.

Mfg Nomion



ford prefect
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#4 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von ford prefect » 22. Juli 2011, 17:20

Der Tierqälerei hast du dich sicherlich nicht mehr schuldig gemacht als jeder andere Halter hier auch (ich gehe davon aus, dass du die Gynen ordentlich behandelst). Es sind auch nicht so viele, dass du den Fortbestand dieser häufigen Arten gefährdest. Das Aussetzen ist unproblematisch, und du kannst dir von Recht sagen, dass sie so eine bessere Überlebenschance haben als wenn sie versucht hätten, in der Natur zu gründen. Deine Gedanken finden also ihre Berechtigung, ein schlechtes Gewissen ist imho unangemessen.



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AntP
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#5 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von AntP » 22. Juli 2011, 17:44

Hier in Herning ist vor 2 Tagen Lasius niger geschwärmt und man konnte kaum einen Schritt gehen, ohne ein Dutzend Gynen zu zerlatschen:angst:
Also hab ich zwei davon (also ich meine: zwei nicht zerlatschte) mitgenommen. Einmalspritzen hab ich als ordentliche Krankenschwester natürlich immer dabei:ironie:

Sollten beide Gynen erfolgreich gründen, werde ich eine verschenken. Hier im Forum findet sich bestimmt ein Abnehmer. Und falls doch nicht, freilassen, wie schon die anderen vor mir geschrieben haben.
Als Tierquälerei sehe ich das einsammeln nicht, gute Haltungsbedingungen natürlich vorausgesetzt. Also nur so viele mitnehmen, wie Du auch wirklich versorgen kannst, ohne einen Nervenzusammenbruch zu erleiden:spin2:



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Nymphe
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#6 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von Nymphe » 22. Juli 2011, 20:42

Also, als allererstes solltest du mal dringend die verbliebene Unbekannte entweder bestimmen oder frei lassen. Ohne zu wissen, was es ist, kannst du nämlich nicht wissen, wie sie gründet. Manche Arten brauchen in der Gründungsphase Futter, andere können allein ohne fremde Wirtskolonie gar nicht gründen.

Ansonsten stimme ich den Vorschreibern zu. Die genannten Mengen gängiger Arten finde ich halb so wild. Setze einfach die Gynen/Kolonien inklusive RG am Fundort frei, die du nicht behalten willst, oder verschenke sie. Oder bring sie erst mal über die erste Winterruhe, so lange machen sie ja kaum Arbeit, und entscheide dich dann, was du behalten willst.


Bestand: Lasius cf. niger von 2009 (Haltungsbericht) - 2x Lasius cf. flavus von 2012
Ausserdem diverse andere Land-Wirbellose und eine Gruppe Blindschleichen (Anguis fragilis).

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Ossein
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#7 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von Ossein » 23. Juli 2011, 01:08

Es gibt zwei Gynen,

stulle,

denen Du nicht gerecht geworden bist, nämlich jenen die Du nicht bestimmen kannst.
Damit hast Du natürlich auch keine Grundlage für eine irgendwie geartete Haltung.
Da würde ich auch empfehlen die verbliebene raschestens wieder auszusetzen.

Zu allen anderen: Tierquälerei ist das noch nicht, sie zu sammeln und gründen zu lassen. In der Natur wären sie, wie schon angeführt, mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht dazu gekommen eben dieses erfolgreich tun zu können, und da hast Du ihnen im Grunde einen kleinen Startvorteil geschaffen.
Wie auch schon vorgeschlagen würde ich alle Völker, die ich nicht auf Dauer halten möchte, nach der Winterruhe aussetzen und mir jetzt schon Gedanken machen wo - jetzt siehst Du noch ziemlich gut, wo welche Kolonien sind und wo eine kleine Kolonie eine Chance haben könnte.
Oder: Vielleicht zeigen sich ja auch andere in Deiner Umgebung interessiert an der Haltung dieser Tierchen und Du kannst sie dafür begeistern?

LG, Ossein.



Malli
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#8 AW: Schlechtes Gewissen nach Sammelwut

Beitrag von Malli » 23. Juli 2011, 11:17

Ich nehme ich hab schon mehr Gynen überfahren als ich je sammeln kann.

Nehme an die meisten anderen hier auch, ausgenommen die, die das eigene Haus nie verlassen.

Villeicht ist es ewas anderes wenn der Vorsatz fehlt, während man alles mögliche überrollt. Daher moralisch besser? Der Natur ist es egal nehme ich mal an.

Finde nicht schlimm was du da machst. Ohne dein Eingreifen währen 95% der Gynen bestimmt bereits tot. Wenn du sie Aussetzt sterben sie sicherlich auch sehr schnell.

Grüße


„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“
Arthur Schopenhauer

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