Hallo Forum,

ich habe seit letztem Jahr eine Kolonie Lasius cf. flavus (Überwinterung nur mit Larven, mittlerweile ca. 30+ Arbeiterinnen). Irgendwie schauen die aktuellen (hellen) Ameisen kaum größer aus als die vom ersten Gelege.

Meine Frage: Wann ist mit der "Endgröße" von 4 mm (Literaturangabe) zu rechnen? Richtet sich die Größe haupsächlich nach Individuenzahl (Also z.B. "Es müssen mindestens 300 Arbeiterinnen da sein, bevor eine 4 mm groß wird.")?

Oder werden sie bei suboptimaler Ernährung die 3 mm nie knacken?

Kann es auch sein, dass bei gewissen Gynen-Individuen genetisch bedingt (?) die Nachkommen einfach nicht so groß werden, wie bei anderen der selben Art?

Fragen über Fragen, die mich in einem äußerst ungeduldigen Licht erscheinen lassen . Aber wenn man mal anfängt, darüber nachzudenken...

Vielleicht kann ja ein erfahrener Halter aus eigener Beobachtung den ein oder anderen Aspekt etwas beleuchten.

Gruß
KyneGyne

Eine wirklich interessante Frage. Generell gilt, bei Ameisen wie auch für viele andere Organismen, dass sich ihre Körpergröße mehr oder weniger nach dem Nahrungsangebot richtet- das ist wohl auch der Grund, weshalb Pygmäen, die ersten Arbeiterinnen, die kleinsten Individuen eines Nests darstellen. Ähnlich verhält es sich mit der Entstehung der unterschiedlichen Kasten, Gynen können nur entstehen, wenn sie mit besonders nahrhaftem Futter, dem Gelée Royal gefüttert werden.
Daher würde ich schon sagen, dass die Größe der einzelnen Individuen auch vom Futter abhängig ist; bei suboptimalster Ernährung wird die Kolonie gar nicht mehr wachsen, sondern einfach zugrunde gehen.
Generell gilt aber, meinen Beobachtungen zufolge, dass große Arbeiterinnen und Königinnen mehr ein Luxusprodukt sind, als wirklich wichtig, also im Effekt lieber viele kleine als wenige große produziert werden.
Unter schlechten Fütterungsbedingungen werden auch keine Gynen produziert.

D.h. ja, es müssen 300 Arbeiterinnen da sein, bevor sie die 4mm knacken (ob die Werte so stimmen, sei mal dahingestellt) und sie werden bei suboptimaler Ernährung auch nie die 3mm knacken.
Der Faktor Genetik ist sicherlich auch nicht schlecht beteiligt, aber insgesamt wird es wohl solche und solche geben, nur grob richten sie sich nach dem Wert 3+-1mm.

L.G. christian

Hallo Zusammen

Darf ich da als Anfänger schnell eine Frage dazwischen schiessen?

Also die Ameisen haben ja nach dem Schlupf schon die endgültige Grösse und können dann nicht mehr wachsen, oder habe ich da was falsches gelesen?

Hier geht es darum, wann der Nachwuchs der Kolonie bereits mit 4 mm schlüpft, oder?

Liebe Grüsse

Roger

@christian: Danke für die Antwort! Dachte schon, der Thread verschwindet im Nirvana ...

Das heißt also für mich: Nicht hungern lassen und abwarten!


@Frostie: Das hast Du richtig verstanden, die Ameisen wachsen nur als Larven. Mit Beginn der Verpuppung läuft wachstumstechnisch nichts mehr. D.h. kleine Larven -> kleine Puppen -> kleine Meisen.

Gruß
KyneGyne

Bei meinen Lasius niger ist mir aufgefallen, dass jetzt (in der dritten Saison) die ersten deutlich größeren Ameisen im Aussendienst aufgetaucht sind. Der Unterschied ist wirklich krass. Vielleicht sind die allerkleinsten auch noch Pygmäen. Werden die zwei Jahre alt? Ich kann recht gut etwa drei unterschiedliche Größenklassen ausmachen.