2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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bobw
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#1 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von bobw » 19. Februar 2012, 19:14

Hallo Forum,

habe seit August 2011 Camponotus cruentatus zuhause. Nach einer recht schlechten Entwicklung im letzten Jahr sind es jetzt noch Gyne + eine Arbeiterin. Am Anfang waren es 2 Arbeiterinnen dann nach immer erneuten Puppenfraß hat es eine Nacktpuppe geschafft, diese ist aber nach 2 Monaten gestorben und die aktivere Arbeiterin hat sich auf einmal tot gelaufen. Nun zu meiner ersten Frage:
Bis jetzt haben sie jegliche Puppen zur Nacktpuppe abgeknabbert oder die Verpuppung gleich verhindert in dem sie anscheinend beim Einspinnen den Faden gefressen haben (sie werkeln an den sich windenden Larven gerade zu ekstatisch herum). Hat jemand von euch schon die gleichen Beobachtungen gemacht? Wie gesagt, es ist kein Einzelfall, das haben sie bis jetzt mit ALLEN Puppen getan. Der Faden ist dann überall und verklebt manchmal das Eipaket und die Beine der Arbeiterin.

Und nun zu den Milben: Habe leider nur eine alte Digicam deswegen kann ich keine guten Makro-Fotos machen... Aber diese Wölbung (siehe Fotos) da am Gaster ist doch wohl schon sehr auffällig...
Das komische ist nur, dass sie mir schon vor über einem Monat aufgefallen ist und nicht gewachsen oder gewandert ist... Es hat auch nur diese Arbeiterin, die beiden Verstorbenen waren, soweit ich das beurteilen kann (liegen tot im Ytong- komm nicht ran) clean. Was sind eure Erfahrungen mit Milben? Wie lange hat es da gedauert von der ersten Beobachtung bis zur richtigen Infektionswelle, oder hat es sich vllt. auch wieder eingestellt?

Nunja werde den Y-tong erstmal trockener halten und schauen ob das hilft...

Bevor ihr fragen müsst: die Haltungsparameter:

Temp: in der Arena 25-28 Grad (im Y-Tong wahrscheinlich so 20-22 Grad)
Luftfeuchte: eher trocken - hab kein Hygrometer, aber Arena wird vllt einmal im Monat etwas leicht bewässert, Der Y-Tong aller 2 - 3 Tage so mit 20ml also eher feucht
Honigwasser und Proteine (meist überbrühte Fliegen) immer da und aller 2-3 Tage gewechselt

Vielen Dank schon mal im Vorraus!
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DermitderMeise
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#2 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von DermitderMeise » 20. Februar 2012, 00:56

Hallo und willkommen in diesem grünen Fleckchen virtueller Erde!
Nur ganz kurz, ist schon spät: Bei der Brut dürfte etwas mit den Umgebungsparametern nicht stimmen. Mein Vorschlag: Temperatur in einem Teil vom Nest (wichtig: Möglichkeit zum Ausweichen geben!) auf irgendwas zwischen 25 und 30 °C erhöhen. Bei mir ist bei einer Camponotus cf. cruentatus wg. zu niedriger Temperatur mehrfach die Brut verschwunden worden. Wenn möglich auch das gleiche mit der Feuchtigkeit (viel -> wenig) machen.

Zur Milbe: Vielleicht ist das eine, vielleicht auch nicht, kann ich aus dieser Entfernung nicht erkennen (245,85 km, wow, und trotzdem so ein detailreiches Bild!). Jedenfalls solltest du versuchen die Ameise draußen zu erwischen und ihr einen Termin beim Ameisendoktor verschaffen, auf dass der ihr Anhängsel entferne & gründlich untersuche. :)



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bobw
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#3 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von bobw » 20. Februar 2012, 19:41

Hey,

Vielen Dank für die Antwort! Was meinst Du mit "245,85 km"? Naja, jedenfalls diese Stelle an der* Gaster der Arbeiterin sieht heute eher wie eine Narbe aus.... Kann es sein, dass sie da eine Art Wunde hat und es sich somit bei gefüllter Gaster an diesem Punkt mehr wölbt? Also diese dünne "Haut" der Gaster sich da irgendwie extra formt?
Sie zum Ameisendoktor schicken traue ich mir nicht -> Ich habs nicht so mit der Feinmotorik und sie ist meine einzige Arbeiterin! Mal schauen, wenn es doch Milbern sind werden die ja an anderer Stelle nochmal auftreten und dann habe ich wohl keine andere Wahl...

Heute überschlagen sich förmlich auch die Ereignisse:
- Habe Staubläuse im Formi entdeckt
- Eine Larve hat sich nun doch erfolgreich verpuppt (Hoffe das hält!)
- Und die Arbeiterin hat begonnen den Eingang zum Ytong zuzubauen

ist schon manchmal echt komisch: Da sitzt die ein halbes Jahr rum, ohne auch nur einen Fühler zu rühren und wenn alle anderen gestorben sind, wird sie richtig aktiv....

Mal sehen, vielleicht kommt dieses Jahr die Ameisenhaltung ja doch noch in Fahrt!

Zur Temperatur: Hab die Lampe (28W Energiesparspot) etwas näher über die Arena gehangen (ihr Platz im Ytong ist fast direkt darunter) und werd somit die hoffentlich die Nestwärme erhöhen können. Ich weiß nicht wie viel Wärme noch durch das Glas dringen kann wenn die Lampe auf die schwarze Pappe darüber scheint. In meinem Fall wäre mit einer Heizmatte wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder?

Dankeschön nochmal für die Ratschläge!



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eat more plastic
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#4 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von eat more plastic » 20. Februar 2012, 19:44

Wegen den Staubläusen würde ich den Sand im Brcken austauschen.
Das hilft immer!


mfg emp
Eine Ameise kommt selten allein!

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bobw
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#5 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von bobw » 20. Februar 2012, 20:04

Ja Danke, mal schauen, hatte sowieso vor auf kleinen Kies umzusteigen. Der Sand ist da auch erst seit 1 1/2 Monaten drin und wurde extra abgekocht vorher. Davor war da reiner Lehm drin, war auch fies für die Ameisen, mussten sich nach jedem Gang ordentlich putzen -> Anfängerfehler halt....
Im Prinzip müsste ich die ganze Einrichtung nochmal kochen. Habe jetzt so ne Laus auch schon zwischen Ytong und Glasscheibe flitzen sehen.
Alles nicht so einfach, da Arena und Ytong eine untrennbare Einheit bilden...

Werde es erstmal so lassen und probieren das Futter noch regelmäßiger zu wechseln. Wenn es dann zu viele Staubläuse werden, gibts wohl ne längere Kochsession und nen neuen Bodengrund...

Wie aufwändig muss das wohl bei Exoten sein, wenn man da richtig Humus drin hat?!



Gast
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#6 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von Gast » 20. Februar 2012, 21:56

Staubläuse schaden nicht, wenn es wirklich nur Staubläuse sind!

Es heißt „die Gaster“, dieser Körperteil ist weiblich.

„Zur Temperatur: Hab die Lampe (28W Energiesparspot) etwas näher über die Arena gehangen (ihr Platz im Ytong ist fast direkt darunter) und werd somit die hoffentlich die Nestwärme erhöhen können. Ich weiß nicht wie viel Wärme noch durch das Glas dringen kann wenn die Lampe auf die schwarze Pappe darüber scheint
Das ist alles belanglos und für Außenstehende nicht zu beurteilen! Temperaturen muss man messen, und zwar genau da, wo man wissen möchte, wie warm oder kalt es ist. Jedes Spekulieren ist sinnlos.

Sorry, aber muss deutlich gesagt werden!

Merkur



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#7 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von DermitderMeise » 21. Februar 2012, 07:54

bobw hat geschrieben:Was meinst Du mit "245,85 km"?

Das ist die Luftlinien-Entfernung zwischen unseren beiden angegebenen Wohnorten, zu finden wenn du auf mein Forenprofil gehst; dort rechts an der Seite unter der Karte.

Kann es sein, dass sie da eine Art Wunde hat und es sich somit bei gefüllter Gaster an diesem Punkt mehr wölbt?
Stimmt, jetzt wo du es sagst! So etwas kann sehr gut sein, z. B. durch eine Verletzung beim Schlupf; muss aber für das Tier nicht nachteilig sein -> Missbildungen bei Ameisen.
Die dünne Haut schimpft man auch Intersegmentalhaut/häute; die sind einer der Gründe dafür, dass einige Ameisenarten so gut Nahrung speichern können.

Zur Temperatur:
Da stimme ich Merkur zu, möglichst messen! Ansonsten - da sich eine Heizmatte für eine Nestecke wohl nicht lohnt einzusetzen - kannst du vielleicht kurzfristig irgendein sowieso warmes Netzteil (Laptop, Trafo) so davor anbringen dass die Wärme das Nest erreicht. Wenn das angenommen wird, kannst du dir Gedanken über eine bessere Lösung machen.



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swagman
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#8 AW: 2 Fragen zu C. cruentatus: Puppen und Milben

Beitrag von swagman » 21. Februar 2012, 08:30

bobw hat geschrieben:Wie aufwändig muss das wohl bei Exoten sein, wenn man da richtig Humus drin hat?!

Wenn der Humus feucht ist, hat es keine Staubläuse. Ganz einfache Sache.

Staubläuse mögen es gerne Staubtrocken*, darum kommen diese Viecher auch in jeder noch so sauberen Wohnung vor. Von daher kann man nie verhindern, dass Staubläuse in die Becken der Ameisen einwandern, sofern die Becken ihnen die bevorzugten Lebensbedingungen bieten.

* Wenn das Becken allerdings zu trocken ist, und zusätzlich noch beheizt wird, dann wird es auch Staubläusen zu unangenehm und sie ziehen sich oft in das feuchtere Ameisennest zurück.



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