Ameisenforum.de

Hallo.
Das sich die Ameisen langsam auf die Winterruhe einstellen müssen ist klar.
Wie sieht es umgekehrt aus?
Das Reagenzglas mit den Lasius niger, habe ich von etwa 1C° auf einen schattigen Platz für 5 Stunden auf die Terrasse gestellt bei etwa 10C°.
Danach ins Zimmer bei 20C°.
Die Tiere machen einen guten Eindruck und furagieren.
Hat Jemand Unterschiede festgestellt von langsamen Aufwärmen, gegenüber der Hauruckmethode, von Kühlschrank direkt ins Zimmer bei normaler Zimmertemperatur?
Gruss Sascha

Hallo Herkules,

ich habe drei Arten aus der Winterruhe geholt: Lasius niger, Myrmica rubra und Lasius flavus. Ich habe sie aus dem Kühlschrank genommen und sie eine Woche ins Bad gestellt welches bei mir im Vergleich zum Wohnzimmer sehr kalt ist. Dannach hab ich sie in die Formicarien gesetzt. Myrmica rubra wurde als erstes aktiv, dann Lasius niger und jetzt auch Lasius flavus. Zuerst habe ich gedacht dass es nicht langsam genug war, bin jetzt jedoch zuversichtlich dass es klappt, da alle ihrer gewohnt ihrer Arbeit nachgehen. Ich rate aus dieser Erfahrung zum langsamen "Auftauen" da es in der Natur auch nicht sofort warm ist.

lg norman

Ganz richtig, das Aufwärmen sollte ebenso etappenweise erfolgen wie das Abkühlen im Herbst. Hier werden nur die Vorgänge in der Natur nachvollzogen!
Zimmertemperatur ist jetzt für einheim. Arten in Ordnung!
L.G.Boro

Boro hat geschrieben:Hier werden nur die Vorgänge in der Natur nachvollzogen!

Naja, wenn ich da mal die Lasius niger Kolonie auf meinem Balkon anschaue ... waren letztes Wochenende(17. und 18.) zum ersten Mal aktiv bei etwa 20°C. Am 15. gab es nachts noch Frost und auch gestern war nachts das Thermometer mal kurz unter null. Von daher gibt es auch in der Natur ziemlich heftige Temperatur-wechsel. Manche Kolonien kriegen dank geschützer Lage vielleicht wenig von solchen Schwankungen mit.. andere, wie die Kolonie im Blumenkübel auf meinem Balkon, erwischt es da schon heftiger.

Bin daher eher jemand der die Tierchen einfach so kalt stellt ohne Übergang und genauso ohne Übergang auch wieder in die Wohnung holt... gab da bisher noch keine Probleme.

Ich möchte gar nicht anfechten dass es vmtl. besser aber vor allem natürlicher ist sie langsam wieder "aufzutauen".
Hab beide methoden schon durch und konnte keinen Unterschied feststellen.
Sowohl bei "Hauruck" als auch bei der langsamen Methode ging es sofort los mit Kohlenhydrate eintragen sobald sie beweglich genug dazu waren.Danach auch relativ bald mit Proteinen. (bei verschiedenen Arten gesehn)

Warum man sie langsam einwintern sollte ist klar, doch gibt es irgendwelche wissenschaftlichen Anhaltspunkte um das etappenweise Aufwärmen zu stützen?

Siedeverzug in der Hämolymphe?

MfG mateo

Ich hatte meine M. barbarus auch recht langsam rausgeholt

In der Winterruhe waren es 10-12°C, dann 1 Woche lang 16°C, 1 Woche 20°C und dann nach 2 Wochen 25°C (Mein Terrarienzimmer ist leider so heiß...)

*Push!*

Mich interessiert das Thema ja schon ein wenig, gibts denn niemanden der dazu was beisteuern kann?

MfG mateo

daskollektiv hat geschrieben:*Push!*

Mich interessiert das Thema ja schon ein wenig, gibts denn niemanden der dazu was beisteuern kann?

MfG mateo

Mich auch;)
Wirbellose sollen in dieser Hinsicht ja recht problemlos sein.
(Man erinnere sich an Futtertiere, die per Post in harten Wintern ankommen und reglos daliegen, wobei sie nach einem Zimmeraufenthalt recht schnell wieder aktiv werden).
Ich werde meinen Ameisen in Zukunft einen Tag Zeit lassen:
Morgens bei kühlem Wetter aus dem Kühlschrank auf die schattige Terrasse und am Abend ins Zimmer.
Vielleicht ist es das Gleiche wie bei uns:
Wenn ich in der Schweiz ins Flugzeug steige und in Saudi Arabien ankomme, wird man doch von einer Minute auf die Andere, von der Hitze erschlagen.bis man sich nach einer halben Stunde schon besser fühlt.
Aber eben:
Ob das für Wirbellose auch zutrifft?...