Hallo,


ich wende mich an die Forengemeinschaft, weil ich im Rahmen meiner Doktorarbeit noch auf Datensuche bin. Um genauer zu sein suche ich nach Informationen über das Trockengewicht von einigen eusozialen Arten. in der Studie geht es um den Zusammenhang zwischen Lebensspannenunterschieden (Queen, Worker) im zusammenhang mit der Koloniegrösse. In die Analyse wollte ich die morphologischen Unterschiede berücksichtigen. Dazu suche ich jetzt, nachdem ich die Literatur ausfühlich durchsucht habe Körpergewichte für einig Arten bei denen ich bisher nichts gefunden habe. Ich habe mich bisher auf das Trockengewicht beschränkt, weil dieses Mass am ehesten zu finden ist. Wenn jemand von euch noch Quellen kennt die mir entgangen sind, zb nicht englischsprachige Literatur wäre das fanstastisch.


Ich habe meine Tabelle mit den Arten bei denen ich noch nicht fündig geworden bin als google doc online gestellt, diese finded ihr unter folgendem Link:

https://docs.google.com/document/d/1MFPelQGUBrCWV5grjfPI3065VzC5xIL9By1mEwHc5TM/edit


Ich würde mich über jegliche Hilfe sehr freuen.



Wenn ihr Fragen habt, immer her damit.



Vielen Dank im Voraus,
Boman

Hallo bomann,

Ich fürchte, da wird man dir hier nicht viel helfen können!
Zu bedenken ist vor allem, dass die meisten genannten Arten zumindest größenpolymorph sind, was sich im Trockengewicht als beträchtliche Variation äußern wird. Für Deine Untersuchungen wären dann die Frequenzen kleiner - mittlerer - großer Arbeiterinnen (evtl. Soldaten) einzurechnen.
Ameisenköniginnen können im Alter ein Mehrfaches des Körpergewichts beim Schlüpfen erreichen. Da dies durch Proteine in Ovarien und reifenden Eiern bedingt ist, wird es beim Trockengewicht mit erfasst. In der Überwinterung werden sie wieder leichter, um im Frühjahr zur Zeit der Eiproduktion wieder zuzunehmen.
Ganz besonders kritisch ist die Frage nach dem Trockengewicht z.B. der Macrotermes-Königinnen: Schwärmende und koloniegründende Tiere sind klein und schlank, so um 1 cm lang (ohne Flügel). Die fertile Königin in einem ausgewachsenen Nest kann 10 cm lang und dick wie ein Zeigefinger werden. - Bei Wikipedia dürfte es Bilder geben.

Ich will Dich nicht entmutigen, aber einfach wird es nicht sein, diese Daten zu bekommen!

MfG,
Merkur

hallo,

danke für deinen Input.
Mir ist klar, dass das Trockengewicht nicht optimal ist, leider gilt das genauso für das Feuchtgewicht.
Das gleiche Problem besteht ja auch bei der Lebenspanne, wo die grösse der Arbeiterinnen aber auch die grösse der Kolonie eine Rolle spielt. Leider ist die Datenlage bei eusozialen Insekten generell relativ mau und da muss man halt durch. Die ersten Ergebnisse die Lebensspanne betreffen sind einfach zu interessant um das ganze aufzugeben.
Mittelwerte wären schon ganz ok, in den meisten Studien werden ja auch mehrere 'Arbeiterinnen gepoolt um überhaupt einigermassen wiegen zu können.
Der alternative und auch interessante Ansatz sind Volumenberechnungen die man theoretisch mit Photos bewerkstelligen kann (das ist mir letzte Woche vorgeschlagen worden), aber selbst da ist es nicht ganz so einfach für alle Arten brauchbare Arbeiterinnen und Königinnen Fotos zu bekommen.
Ein weiteres Problem entsteht wenn man mehrere Arbeiterinnenkasten hat. Und es gibt noch weitere....

Aber generall gibt es schon einige Veröffentlichungen zu Trockengewichten und ich weiss, dass es noch einen Haufen an Daten gibt, die nicht veröffentlicht sind. Ausserdem gehe ich nicht davon aus , dass das Gewicht die Unterschiede in der Lebenspanne zwischen Königinnen und Arbeiterinnen erklärt, siehe diverse gamergate Systeme, Mole-rats und Wespen.
Ich weiss aber, dass die Reviewer später danach fragen werden, weil die verbindung Lebensspanne Körpergewicht sehr fest in den Köpfen sitzt auch wenn diese in eusozialen Systemen nicht mehr so stark augebildet ist...

soweit erstmal,
boman

hier das resultat:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bij.12072/abstract