Hallo zusammen,

Ich benötige einige Tipps zum Verhalten meiner Camponotus cruentatus.
Ich habe vor kurzer Zeit eine Kolonie cruentatus bekommen (gut 150 Tiere).
Der Vorbesitzer hielt sie seit Mitte letzten Jahres und hat sie selbst klein von jemanden bekommen.
Die Vorbesitzer hat sie seit Anfang seiner Pflege nicht in Winterruhe gehalten weil seiner Beobachtungen nach keine Anzeichen vorhanden waren, sie kühl zu stellen...................
Nun habe ich sie und ich habe eine schöne Kolonie mit Puppen Eiern und Lanven. Allerdings mit gemütlichen und faulem Gemüt, ohne wirklichem Interesse an Insekten und sehr eingeschrängter Agilität.
Ich halte sie bei ca. 25 Crad und sie hocken in ihrem Nest als wäre es kalt.
Es verblüfft mich nur, als ich die Art einst in Natura sah, waren sie pfeilschnell und immer aufmerksam. Meine sind das Gegenteil...
Zu Gunsten der Kolonie wäre ich zu einigem bereit.
Halte sie in einem 60er Becken mit Lehmsand in einem Gipsnest.
Boden ist komplett trocken, Nest feucht

Wer hat Erfafrung mit dieser Art und kann mir hier helfen?
Was meint Ihr dazu?
Soll ich nun Versuchen, sie vorzeitig und in die fehlende Winterruhe zu leiten?

Hi Grandis,

Also prinzipiell, bringt Winterruhe verweigern bei Arten die ausdrücklich eine Winterruhe brauchen, ihren Biorythmus durcheinander.
Ich weiß ehrlich nicht wie kritisch das gerade bei Camponotus cruentatus ist, aber prinzipiell klingt Lethargie und abnormales Verhalten durchaus nach diesen Folgen.

Deine einzige Chance ist es meiner Ansicht nach, die Camponotus gut zu versorgen, ihnen weiter etwas anbieten und dann dieses Jahr eine geregelte Winterruhe geben.

Persönlich habe ich Camponotus cruentatus nie gehalten, aber es gibt immer wieder Leute die ihre Arten, die wirklich eine durchgehende Hibernation brauchen, glauben ''wachhalten'' zu müssen.

Wie gesagt, das Verhalten klingt schon sehr dannach. Ich denke aber nicht dass es ein terminales Urteil für die Kolonie ist.
Biete ihnen weiter Futter an und schau mal ob sie es vielleicht etwas wärmer wollen.
Camponotus Cruentatus braucht denke ich doch eher etwas höhere Temperaturen , aber 25° sollte sie dennoch nicht in totale Lethargie versetzen.

Hallo Grandis!
Willkommen im Forum!
Mitdiesem Verdacht kannst du durchaus richtig liegen, obwohl es manche Halter nicht so sehen wollen. Ich habe meine C. cruentatus im Winter für 2, 3 Monate immer bei 10° -15° gehalten. Da fand dann eine sehr eingeschränkte Aktivität statt. Königin u. Arbeiterinnen konnten sich in dieser Zeit "ausruhen", eine echte Winterruhe war das aber nicht!
Ich würde sie jetzt nicht in die Ruhezeit überleiten, aber genau beobachten. Bereits im Sept. Okt. kann man das versuchen.
L.G. Boro

Hallo Grandis & willkommen hier!

Grandis hat geschrieben:Nun habe ich sie und ich habe eine schöne Kolonie mit Puppen Eiern und Lanven.

Wie viele jeweils etwa?

Ich halte sie bei ca. 25 Crad und sie hocken in ihrem Nest als wäre es kalt.

Nun ja, das ist es auch, vergleichsweise; versuche einmal ihnen einen Temperaturgradienten von 25-30 °C (wenn es geht auch bis 35 °C) bereit zu stellen. Wichtig: Die Ameisen müssen selbst wählen können wo sie sich aufhalten und immer kühlere Zonen zum Zurückziehen haben.

Es verblüfft mich nur, als ich die Art einst in Natura sah, waren sie pfeilschnell und immer aufmerksam. Meine sind das Gegenteil...

Wahrscheinlich hast du Arbeiterinnen einer ausgewachsene Kolonie bei wirklich mediterranen Temperaturen gesehen - zwei ganz entscheidend unterschiedliche Faktoren.

Soll ich nun Versuchen, sie vorzeitig und in die fehlende Winterruhe zu leiten?

Nein, denn dann setzt sich diese Schwierigkeit ggf. fort - wenn es denn daran liegt.
Hast du erfahren woher die Kolonie stammt? Je nachdem ob sie aus Nordafrika oder Frankreich kommt kann es da schon (ordentliche) Unterschiede geben.

PS@ Chrys: Bitte nur die Gattung groß, den Artnamen kleinschreiben: Camponotus cruentatus - danke!

Bei meinem Volk exakt das gleiche. Die Winterruhe im ungeheiztem Zimmer war evtl. nicht kühl genug.
Oder es liegt am Umbau der Arena vor einigen Wochen, habe eine größere Arena gebaut. Danach hatten sie natürlich wie immer den Zugang zur Arena dicht gemacht. 2 Wachtposten 1 vor der Arena 1 vor dem Eingang ins Nest.
Keine Eier 1 Puppe. Aktionen keine. Fast das komplette Volk ( um die 20-25 ) hält sich in der kühleren Zone auf, Puppe ( wie sonst auch die Eier ) im wärmeren Bereich. Temp so ca 27-28Grad je nachdem.
Ich denke aber das Nachts die Honiglösung und das Wasser angenommen wird.
Vielleicht habe ich sie einfach zu sehr gestört als ich die neue Arena eingerichtet habe. Mal sehen wie es weiter geht.

Danke erstmal für die Rückmeldungen,
es haben 3 Arbeiterinnen einen grösseren Klumpen (ca. 6 mm Durchmesser) Eier und Kleinstlarven die sie Tragen bzw. an der Decke sitzen und sie halten.
Larven vin klein bis gross unterschiedlich an der Zahl ca. 20 und nochmal denke so 20 Puppen alle für normale Arbeiterinnen. Mediaarbeiterinnen sind schon vorhanden.
Sie nehmen Insekten, allerdings aüsserst vorsichtig und mit langem hin und her, kein Jagdverhalten. Der Vorbesitzer weiss es nicht, woher sie sind. Er hielt sie im warmen Zimmer ohne punktuelle Wärmequelle.........

Sie sehmen wie süchtig Honigwasser-Zuckergemisch.. Beobachte nun inerhalb von 15 min. die 20. Arbeiterin die sich vollsaugt.
Wenn der Vorbesitzer sie bei Zimmertemperatur gehalten hat, kann ich jetzt überhaupt mit 28-30 Grad anfangen oder sollte ich die Tage langsam steigern? Wie gesagt, sie hocken alle im Nest bei 25 Grad+..
Sie kommen mir eben recht langsam vor, nicht zu vergleichen zu meinen vagus..
Bei störung werden sie allerdings auch schnell. Haben sie denn überhaupt so eine gemütliche Art an sich in Gefangenschaft? Nach meiner Beobachtung in der Natur sind sie flink und aggressiv...

Grüsse