Hallo,

mein Name ist André und ich bin ziemlich neu in der Ameisenhaltung. Fachwissen in der konventionellen Terraristik sind durch 15 Jahre langer Erfahrung und einen Job im Zoofachhandel reichlich vorhanden. Aber damit
kommt man in dieser Sparte leider nicht sehr weit :-). Nun zu meiner Frage:

Ich bekomme nächste Woche von meinem Händler des Vertrauens eine Kolonie
Odontomachus cf. rixosus. Leider sind die Informationen im Web recht spärlich.
Das diese Art unter Moosen und Holz Erdnester anlegt ist leider nur aus den Artikelbezeichnung aller Shops zu sehen. Brauche ich ein Farmbecken oder reicht eine Große Arena? Ich würde ja gerne mal was Separat mit Schläuchen machen. Was empfehlt ihr da für Komponenten? Würde gerne die Königin und die Brut sehen...

Das Terrarium wird auf meinem Naja naja Terrarium platz finden. Da profitiere ich von der Abwärme. Ich habe die Wahl je nach Position auf dem Terra zwischen 22 und 32 Grad. Ich kann also die Temperatur von Nest und Arena unterschiedlich gestallten.

Hat jemand sonst Erfahrungen zu dieser Art? Wie sieht es mit Feuchtigkeit aus?
Beregnungsanlage ist durch die Kobras vorhanden und kann optional mit Integriert werden.

Vielen Dank im voraus für eure Antworten.

Hallo André,

bei Arten, die kleinere Kolonien bilden, ist es meist sinnvoll nur ein Becken zu verwenden, in dem sich auch das Nest befindet. Eine Anlage mit Schläuchen halte ich für Odontomachus spp. nicht für sinnvoll,
da sie einzeln oder in kleinen Gruppen unterwegs sind und keine Straßen bilden (dazu sind die Kolonien schlichtweg zu klein).

Nesteinsicht zu haben wäre natürlich schön. Durch ein Ytong-Nest von innen an der Scheibe wäre das zum Beispiel möglich, da müssten sich allerdings Halter dieser oder vergleichbarer Arten zu Wort melden,
ob die kleinen mit dieser Nestvariante klarkommen.

Eine halbe Kokosnuss mit der Öffnung nach unten und locker mit Substrat gefüllt sollte auch als Nest angenommen werden - dann hat man allerdings keinen Nesteinblick.

LG, AIS

Hallo.

AIS hat recht, ein Becken ist die Beste Lösung, zumal gerade solche Gattungen wie Odontomachus es nicht so sehr mit Schläuchen haben. Ausser, der Schlauch ist sehr groß im Durchmesser und nicht sehr lang. Aber damit verliert sich auch der Sinn.
Besser das Becken entsprechend dicht bepflanzen, damit erhöht sich die Lauffläche für die Ameisen ungemein und es lassen sich natürlichere Verhaltensweisen beobachten.
Da viele Arten dieser Gattung solche Nester anlegen, wird sich da nicht viel machen lassen. Man kann ihnen aber einen Platz an der Scheibe attraktiv gestalten. Möglich wäre auch ein künstlicher Nistplatz, wie die erwähnte Kokosnuss. Das könnte auch mit Ytong zu machen sein. Im Prinzip ein, oder mehrere größere Hohlräume, welche mit Moos, Erdpartikeln und kleinen Rindenstücken gefüllt werden in welche die Ameisen ihr Nest anlegen. Aussen natürlich die Scheibe blickdicht abdecken, damit es Dunkel ist. Rote Folie reicht vielleicht auch, da diese Nester nie so dunkel sind wie Erdnester.

Ansonsten bietet es sich an, das Substrat zu impfen, sprich mit Springschwänzen, Asseln und ähnlichem Getier, welche nicht nur als Futter dienen sondern auch Schimmel und Futterreste effektiv beseitigen.

Hallo,

viele Dank für die langen und ausführlichen Antworten. Gestern hat mir mein Händler die Kolonie gebracht und ich habe ein 35cm Klappdeckel Terrarium aus dem Keller geholt und es etwas asiatisch eingerichtet. Ytong habe ich im Keller auch noch gefunden und ein Nest geschnitzt. Ein paar erste Bilder habe ich auch mal gemacht.

Hallo.

Mir sind zwar echte Pflanzen lieber, aber geht natürlich auch so.
Jetzt aber zu etwas Kritik.
Die Lüftungslöcher sind deutlich zu groß und auch die Klappe wird wohl nicht dicht genug sein für diese Art. Du hast zwar Paraffin (?) angebracht, aber dieses kann unter umständen überwunden werden. Da wirst du gut darauf achten müssen. Vielleicht lässt sich noch ein feineres Gitter darüber anbringen?
Weiterhin wäre es, wie von mir geschrieben, besser gewesen die Kammern schon mit etwas feinem Moos und Substrat zu füllen. Bleibt abzuwarten ob die Ameisen sich in solche großen Kammern wohl fühlen. Befürchte eher, dass die sich in das Substrat eingraben.

Generell bevorzuge ich auch, die Becken schon rechtzeitig vorher einzurichten. Ist in der Terraristik auch so üblich. Zumal sich dann im vornherein schon Fehler vermeiden lassen und gegebenenfalls noch Änderungen vorgenommen werden können. Nach dem Bezug ist das immer mit Stress für Halter und Tier verbunden.

Hallo !
Auf jeden Fall optisch gut gelungen.
Ich pers. hätte zwar auch auf "echte" Pflanzen gesetzt, aber okay.
Ist natürlich auch Geschmackssache.
Das Ytong-Nest hätte ich eventuell weg gelassen(?) und dafür irgendwas in Richtung Kork/Holzstamm genommen ....
Glaube auch, das die Lüftungslöcher zu gross sind. Lieber noch eine Gazematte oder so drüber kleben.
Aber die rixosus sind klass. Die reizen mich auch:)
Wie gross istdenn die Kolonie ?

Gruß

Thomas

Hallo,

vielen Dank für die Kritik und die vielen Tipps.
Ich bin davon ausgegangen das Paraffinöl reicht.
Dicht ist es jetzt, habe feine Gaze benutzt die man auch für Pfeilgiftfroschterrarien verwendet.
Da ich es asiatisch wollte habe ich künstlichen Bamus
verwendet. Alles andere macht bei dem geringem Licht
im Schlangenraum keinen Sinn. Laut Infos zur Art die ich
gefunden habe trägt diese Art selber Nistmaterial ein.
Werde aber noch was rein machen. Haben das Röhrchen
eh noch nicht verlassen.

Zum Thema Terrarium vorbereiten... Auch wenn ich in der
Ameisenhaltung relativ neu bin arbeite ich seit gut 12 Jahren
im Zoofach. Ich richte permanent Terrarien ein und weiß
mittlerweile wie sich ein Terraium verhält und entwickelt.
Ich messe täglich RLF und Temperatur in allen Terrarien.

Es sind acht Arbeiterinnen und die Gyne...

Gruß der André

Hallo Andre !

Na, dann viel Erfolg damit weiterhin !
Lass mal hören, wie sie sich machen dann.

Gruß

Thomas