Auch wenn es momentan schon ein weiteres Thema zum Heizen gibt, möge man es mir verzeihen, dass ich diesen Thread hier zum Leben erwecke.

Seit 23.12.2012 befindet sich meine wertgeschätzte Jungkolonie Pheidologeton affinis in unserem Haus in der Provinz Murcia, Südspanien.

Da wir dort (gewollt) sehr einsam leben, sind wir nicht an das Stromnetz angeschlossen, sondern schlagen uns mit Solarzellen (sogenannte Placas) und in der sonnenlosen Zeit (zum Glück sehr selten) mit unserem konstenintensiven Generator rum (ca. 1,5 Liter Super für 2 Kilowattstunde).

Es ist sehr aufschlussreich, wie sich der tägliche Strombedarf zusammensetzt. In Deutschland macht man sich nur sehr wenig Sorgen darum, Energie ist unendlich verfügbar. In Spanien ist es für uns ein täglicher Kampf, wir stehen z.B. immer erst auf, wenn die Sonne aufgeht, damit die "Placas" arbeiten können. Fön, Wasserkocher, Waschmaschine, Staubsauger und Spülmaschine sind Luxus und nur mit dem teuren Strom aus dem Generator zu realisieren.

Jetzt ist die Beheizung eines Formicariums schon fast dekadent, trotzdem für mich elementar. In Kürze werde ich ein Haltungsbericht über meine Kolonie schreiben (dann auch mit Fotos), erhoffe mir aber eine Optimierung der Heizkosten durch Ratschläge der Community.

Das Formicarium hat die Maße 60x30 cm, mit einer Abdeckung. Momentan erfolgt die Beheizung mit zwei Heizmatten. Sie haben die Leistung von je 10 Watt. Eine gewünschte Temperatur (25 Grad) stellte sich nur ein, als ich eine Matte unter das Formicarium legte, an eine Fläche, soweit wie möglich von dem Nest entfernt. Natürlich ist Wärme von der Unterfläche nicht optimal, aber gibt es eine alternative?

Der Kolonie scheint die Wärmequelle "downtown" nicht zu schaden, die andere Matte liegt auf dem Becken, in der Nähe der Brut, bringt aber nicht viel, da die Wärme, man höre und staune, nach oben verpufft.

Die Haltung exotischer Kolonien ist in diesem Forum meiner Beobachtungen nach recht umstitten, darum ist die Stimmung in der Abstimmung der Zufriedenheit wohl auch etwas verbesserungswürdig.

Auch ich bin der Meinung, dass die Veränderung der Fauna vom Menschen zu verhindern ist. Darum ist, vor allem in dem mediterranen Klima, die Haltung von Exoten noch prekärer. Ich bin mir dieser Bürde bewusst. Pheidologeton wird nicht mit dieser Trockenheit klarkommen, aber ich werde es seltbstverständlich nicht darauf ankommen lassen. Der Ausbruchsschutz liegt mir sehr am Herzen.

Hi Gripsnest,

also ich würde versuchen wärmespeichernde Steine einzusetzen, die sich aufladen und die Wärme über Tag verteilt abgeben. Vielleicht lässt sich so was auch tagsüber draußen in der Sonne aufwärmen und drinnen dann als Wärmequelle nutzen. Vielleicht sind auch wiederaufladbare Heatpacks eine Alternative. Ich benutze zum Beispiel wenn ich im Winter raus zum Fotografieren gehe sogenannte Taschenöfen. Das sind Kunststoffpackungen mit einer gelartigen Flüssigkeit drinnen. Wenn man ein sich darin befindliches Metallplättchen knickt, kristallisiert die Flüssigkeit schnell und die Packung gibt für mehrere Stunden Wärme ab. Danach kann man die kristallisierte Flüssigkeit durch 5-10 Min. kochen wieder verflüssigen.

Zusätzlich würde es sich sicherlich lohnen die Wärmequellen gut zu isolieren, damit die Wärme nur an die Punkte gelangt wo sie hin soll. Dadurch könnte man die benötigte Leistung verringern und einiges einsparen. Aber Vorsicht! Nicht, dass es dann einen Wärmestau gibt.

Falls du irgendwelche elektrischen Geräte mit Netzteilen o.ä. hast, kannst du deren Abwärme vielleicht auch irgendwie nutzen.

Nur ein paar Ideen

Hoi,


Styroporplatten als Dämmaterial um das Glasbecken herum. Zwar wird die Frontscheibe alleine ausreichen, um für eine rasche Abkühlung zu sorgen, aber mittels fehlfarbes Vorschlag sollte sich die nächtliche Kälteperiode auf ein Minimum beschränken. Notfalls lässt sich das Formicarium komplett einpacken.
Fraglich ist eher, ob es im Haus tatsächlich derart kalt wird, als dass es der Pheidologeton sp. schadet.

Der Grund für die Zurückhaltung der Exotenhaltung liegt darin, dass Anfänger mit Exoten einen teuren Start hinlegen, ohne über die Haltungsvoraussetzungen zur Genüge informiert zu sein. Was Hinweise zum Beispiel bei dir sind: Um welche Art handelt es sich genau? Wo exakt befindet sich deren Fundort? Da Du beides nicht angegeben hast, wirst Du es wohl für eher nicht wichtig erachtet haben. Beide Antworten ermöglichen eine erfolgversprechendere Haltung - und eine bessere Vorhersagemöglichkeit, ob eine nächtliche Temperaturregulierung überhaupt nötig ist. Von der tagsüber einmal abgesehen. Da Du dich erst mit dem 05.11.2012 hier angemeldet hast, kannst Du die Streitigkeiten vor eineinhalb Jahren nicht selbst mitbekommen haben - und die Umstellung vor ziemlich genau einem Jahr. Was andererseits den Rückschluss nahelegt, dass dir ein Floh ins Ohr gesetzt worden sein muss. Aber lassen wir das.

Um welche Art handelt es sich genau?

Pheidologeton affinis

Da Du beides nicht angegeben hast, wirst Du es wohl für eher nicht wichtig erachtet haben

Nein, vielmehr habe ich diese Art schon zwischen 2008-2010 sehr erfolgreich gehalten, darum sind mir die Haltungsparameter geläufig. In diesem Thread geht es ausschließlich um die Beheizung des Formicariums, was aus dem Titel klar hervorgeht. Die Haltungsvoraussetzungen sind mir sogar sehr wichtig, denn ich bin mir der Verantwortung für meine Pfleglinge bewusst.

Da Du dich erst mit dem 05.11.2012 hier angemeldet hast, kannst Du die Streitigkeiten vor eineinhalb Jahren nicht selbst mitbekommen haben - und die Umstellung vor ziemlich genau einem Jahr. Was andererseits den Rückschluss nahelegt, dass dir ein Floh ins Ohr gesetzt worden sein muss. Aber lassen wir das.

Das Datum meiner Anmeldung ist irrelevant, da ich in diesem Forum seit über 9 Jahren regelmäßig anwesend bin, ohne einen Account zu haben. Es gibt mit Sicherheit sehr viele "Leser" im Forum, die sich hier informieren.

Die Reaktion verdeutlicht, wie tief der Stachel noch zu sitzen scheint. Von außen als Beobachter, ohne in die Sache involviert zu sein, ermöglicht eine sachliche Ansicht der Stimmung, ohne irgendeine "Partei" zu ergreifen. Es ist auch nur meine Meinung, aber die treffe ich alleine, ohne Beeinflussung, soviel ist mal klar!

Warum schreibe ich das eigentlich? Total am Thema vorbei.

Die Tips, die mir bei meinem Problem weiterhelfen, sind großartig. Vielen Dank Euch 2.

Dazu habe ich noch einige Fragen:

-welche Wärmespeichernden Steine sind dafür geeignet, wo bekomme ich die?
-wo bekomme ich diese Heatpacks?

@Nipian
nichts für ungut

Hey Gripsnest

also die Heizkissen sind eigentlich Taschenwärmer.
http://www.amazon.de/firebag-Firebag-Taschenw%C3%A4rmer-vielfach-verwendbar/dp/B001GZLH3M/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1358536650&sr=8-3
Ich finde sie nicht geeignet.
Du Verwendest bestimmt Autobatterien oder sowas?Also 12Volt.
Ich würde dir eine Folie Empfehlen.
http://www.conrad.de/ce/de/search/?search=heizfolie&initial=true&s_po=0&s_ps=20&s_of0=grossprice_vko_1000&s_oa0=true&s_of1=&s_oa1=true

Du benutzt ja schon Heizmatten also weis nicht ob das was Hilft.
Die Päcks werden sehr heis und halten nicht unbedingt lange.

Zu den wärmespeichernden Stein weis ich je dichter die Poren sind desto länger speichert er die Wärme. Aber jeden abend den Stein in die Arena legen wegen der Wärme wäre mir zu Kompliziert.
Zu den wärmematten Folien. Es gibt diverse Autositzmatten 12V die vielleicht auch interessant wären vielleicht aber zuviel.

Es gibt sonst auch Diverse 12V heizlampen.

Ansonsten würde ich mir überlegen einen Schlauch in den Boden zu Verlegen um den Schlauch ein wärmespeicherndes Material wie zB Moor oder sowas und abends kurz heises Wasser durchpumpen oder so. So wie eine Art Fussbodenheizung.

grüße Krafty

Momentan bekomme ich eine vernünftige Temperatur von ca. 25 Grad, am Tag etwas höher. Nur das die Wärme von unten kommt, bereitet mir unbehagen, weil ich sowas in Deutschland vermieden habe, da es unnatürlich ist.

Wir benutzen keine Autobatterien, sondern spezielle Speicherbatterien für Solaranlagen, spanischer Standard.

12V Heizlampen? Der kleinste Heizspot den ich finden konnte, hatte 35 watt. Damit werde ich experimentieren. Sonntag bin ich wieder dort, wenn genügend Strom verfügbar ist, kann ich weiter berichten.

Hoi,


die Wärmekapazität der Steine ist im wesentlichen von der Dichte abhängig. Sprich: keine Poren, höhere Speicherkapazität. Ein ordentlicher Granitbrocken, der tagsüber bestrahlt wird, sollte für ein paar Stunden, bei entsprechender Isolation, für ein paar Grad über Raumtemperatur sorgen.
Wie hoch muss die Temperaturdifferenz für wie lange sein? Das wären wichtige Angaben. Deshalb benötigt man den Tagesverlauf des Volkes in der Heimat, sowie bei dir vor Ort. Dann ist die Trefferwahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Lösungsvorschlages höher.

Btw.: Das einzige, was ungut ist, ist das Nachtragen einer vorgeworfenen, ehemaligen Vorgehensweise. Ansonsten gibt es keinen Stachel. Oder hast Du im vergangenen Jahr beim mitlesen nicht bemerkt, dass sich etwas geändert hat? Die Zufriedenheit ist jedenfalls gestiegen.

Also, das Formicarium steht (natürlich) in dem wärmsten Raum. Hier heizt ein Kamin. Die Temperatur ist nur mit der Zugabe der Holzscheite regalbar.

Unter 18 Grad wird die Wärme hier nicht sinken, da die Ameisen und unsere (teilweise uralten) Katzen davon profitieren.

P. affinis sind wesentlich anpassungsfähiger als z.B. diversus, die ich wegen der hohen Ansprüche nicht mitgenommen hätte. Mein Ziel ist definitiv 25-30 Grad am Tag und in der Nacht darf das Quecksilber möglichst nie unter 20 Grad fallen.

Off - Topic: mir liegt es fern ehemalige Vorgehensweisen zu kritisieren. Ich mag dieses Forum, es ist mit Sicherheit das informativste in Sachen Ameisen. Trotzdem sehe ich im Durchschnitt die Zufriedenheit verbesserungswürdig, da knapp 40 % im Forum mit "nur" zufrieden, oder darunter gevotet haben. Für eine freiwillige gewählte Freizeitbeschäftigug ist das nicht gut. Es gibt viele Arbeitgeber, die bessere Umfragewerte haben und hier gibt es Geld für Leistung und eine Anwesenheitspflicht. Es ist aber trotzdem schön zu sehen, das die Kurve nach oben zeigt.
Auch in anderen Ameisenforen lese ich mit, schreibe aber (bis jetzt) keine Beiträge. Es ist unendlich schade, dass es bei so einem seltenen Hobby wie dem unseren noch solch verhärtete Fronten und eine Spaltung gibt. Alle Ameisenfreunde, egal ob sie Exoten halten oder nicht, lieben Ameisen und würden ihnen nicht bewusst schaden. Natürlich sollte immer sinvolle kritik geübt werden, da wo es nützlich ist, aber der Ton macht die Musik. Eigentlich war das jetzt Off-Off-Topic und wird von daher fast schon wieder +. Dieses hier ist die Meinung von einem lesenden und ich denke es geht vielen so.