Hi,

gerade habe ich beim allmorgentlichen Blick in die Arena bei der Futterstelle eine frischgeschlüpfte, sehr große Mediaarbeiterin entdeckt (Messor cf. capitatus). Sie war noch ganz braun, der Kopf sogar hellbraun.

Zunächst war meine Freude sehr groß, doch inzwischen bin ich etwas skeptisch: Die Kleine purzelt nur umher, es sieht aus, als wolle sie sich verzweifelt etwas vom Kopf streifen und dabei kullert sie herum.

Ich habe sie vorsichtig eingesammelt und zurück in den Nesteingang verfrachtet, in der Hoffnung, dass ihre Schwestern ihr helfen. Sie wurde lieb begrüßt und mit den Fühlern gestreichelt, eine hat sie am Kopf ein Stück ins Nest hinein gezogen. Dabei hielt sie ganz still und "krampfte" auch nicht mehr so seltsam herum.

Inzwischen purzelt sie jedoch schon wieder vor dem Nesteingang durch die Gegend.

Ist dieses Herumkullern normal oder ist die Ärmste wegen fehlerhafter Haltungsbedingungen behindert?

Da meine Ameisen ja gestern schon umziehen wollten, werde ich nach dem Frühstück nun doch einmal die Alufolie entfernen und schauen, ob der Tank im RG noch voll ist oder ob es sonstige Auffälligkeiten gibt.

LG
Schmerle

Hallo Schmerle,

und auch hier kann man dir eigentlich Entwarnung geben. Stell dir vor, deine Gelenke wären noch nicht richtig ausgehärtet, Laufen würde da schwerlich funktionieren.
Mich wundert es ein wenig, dass sie gleich in den Außeneinsatz muss. Das habe ich bei mir nämlich nie beobachten können. Vielleicht ist sie ja nur ein wenig übereifrig.

Und dass Messor auch von Natur aus tapsig sind, ist ja auch ein offenes Geheimnis. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es daran liegen. Sollte sie doch Dreck irgendwo am Körper haben, dann helfen ihre Koloniegenossinnen meist beim Säubern.

lg, Dyna

Hi,

vielen Dank für deine Einschätzung! Aber so richtig beruhigt mich das noch nicht... sie sieht wirklich SEHR tapsig aus, immer noch. Gerade hat sie zwischen den Steinen gelegen und die Gliedmaßen einer Körperseite in die Luft gestreckt, wo sie dann schwach zuckten. Den Kopf hat sie auf die Brust gezogen und will ihn zur Zeit auch nicht mehr ausstrecken.

Mal abwarten, ich hoffe, dass du recht hast und die Kleine sich nicht darum so weit vom Nest entfernt hat, um zu sterben.

Ja, die Tapsigkeit der (gesunden) Messor macht diese Gattung schon irgendwie besonders sympathisch, besonders bei der Königin sieht das ziemlich putzig aus, wenn das Riesentier unbeholfen durch Berge von Larven und Untergebenen stolpert wie der Storch im Salat

Liebe Grüße
Schmerle

EDIT:

Die Ärmste hat es nicht überlebt. Damit ist sie zusammen mit einer sehr kleinen Arbeiterin, die ebenfalls tot neben ihr lag, mein erster Todesfall im Formicarium Glücklicher Weise habe ich vorhin beim Blick unter die Alufolie eine zweite Arbeiterin ihrer Größe entdeckt, so dass die Kolonie durch ihren Tod nicht sämtlicher großer Körnerknacker beraubt wurde.

Pack ein Stück Hackfleisch an einen warmen Ort (gerne die ersten Stunden in der Sonne draußen)und warte eine Woche!