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Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

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Max-ger-muc
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#1 Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von Max-ger-muc » 24. Juni 2015, 13:05

Guten Tag,

ich werde bald stolzer Besitzer einer Camponotus ligniperda Gyne mit 2-4 Arbeiterinnen sein. Die Behausungen werde ich mittels Plexiglas-Resten aus meinem Vorrat bauen. Es stellen sich aber noch zwei Fragen zur Konstruktion, die ich nirgends beantwortet fand:

1.Breite der Farm:
Der Aufbau soll fürs erste aus einer Farm mit b:50cm h:40cm und einem ArenaWürfel mit 30cm Kantenlänge bestehen. Jetzt stellt sich nur die Frage zur Breite der Farm. Es soll eine gefüllte Farm zum selbst Graben mit einer vorgefertigten Basiskammer werden. Um die Beobachtbarkeit zu erhöhen würde ich die Breite gerne möglichst schmal halten(1 bis 2cm). Da Camponotus ligniperda (rotbrauner Rossameise) jedoch eine sehr große Art ist würde ich gern wissen ob die Ameisen ab einer bestimmten Breite Verhaltensauffälligkeiten zeigen?

2.Rottransparente Folie:
Ich habe hier sowohl rote Lichttechnikfolie als auch rottransparentes Plexiglas rumliegen. Ich hielt die Abdunklung des Nestraums immer für obligatorisch. Bei meiner Suche nach Inspirationen zum Bau fiel mir allerdings auf, dass der Großteil der besetzten Formicarien im Internet/Foren wenig bis gar keinen Lichtschutz aufweisen. Haben all die Halter nur die Folien für die Fotos entfernt oder können genügsame Arten auch mit Lichteinfall erfolgreich gehalten werden?

Gruß,
Max



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Moudebouhou

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#2 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von Moudebouhou » 24. Juni 2015, 15:09

Hallo Max,
und willkommen unter den Ameisenhaltern!

Max-ger-muc hat geschrieben:... Es soll eine gefüllte Farm zum selbst Graben mit einer vorgefertigten Basiskammer werden.
Ich bin mir nicht sicher, ob C. ligniperdus so etwas gerne mag.
Um die Beobachtbarkeit zu erhöhen würde ich die Breite gerne möglichst schmal halten(1 bis 2cm). Da Camponotus ligniperda (rotbrauner Rossameise) jedoch eine sehr große Art ist würde ich gern wissen ob die Ameisen ab einer bestimmten Breite Verhaltensauffälligkeiten zeigen?
Davon hab ich noch nix gehört, aber man sollte auch z.B. beim Y-tongnestbau die Kammern und Gänge so tief machen, dass sich die Königin darin umdrehen kann, ohne dafür in die Senkrechte wechseln zu müssen. Ich würde deshalb eine Farmbreite von min. 18mm empfehlen.

2.Rottransparente Folie:
... Haben all die Halter nur die Folien für die Fotos entfernt
Ja, meistens ist das so.
oder können genügsame Arten auch mit Lichteinfall erfolgreich gehalten werden?
Das ist meines Wissens nicht abhängig von einer Art, sondern vielmehr davon, ob die Ameisen das gewöhnt sind. Sollte die Kolo schon ohne Lichtschutz gegründet haben, wirst du sie auch weiter so halten können. Solltest du sie selber hell gründen lassen wollen oder sie gar an das Licht gewöhnen lassen, könnte es anfangs (wenn sie sich noch an das Licht gewöhnen müssen) aufgrund von Stress zu Problemen wie dem Eierfressen kommen. Willst du deine Kolo ganz sicher stressfrei halten, schlage ich vor, über die rote Folie Alufolie zu kleben, so dass wenn du die Alufolie anhebst, die rote Folie immer noch den Lichteinfall dämmt. Die rote Folie ist nämlich keinesfalls ganz undurchsichtig für die Ameisen wie man an dem zweiten Foto im folgendem Link sieht:
http://ameisencafe.de/cafe/index.php/Thread/8564-Was-haltet-ihr-von-der-roten-Folie-als-Sichtschutz/?postID=83100#post83100


Gruß,
Max


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Moudebouhou
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#3 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von Diffeomorphismus » 24. Juni 2015, 15:42

Hey,

zu dem Thema, ob man das Nest abdunkeln sollte oder nicht, gibt es etliche Diskussionen und Meinungen. Wenn man das Nest abdunkeln möchte, würde ich aber nicht zu roter Folie, sondern zu Pappe, Alu-Folie etc. raten. Hier ist das Nest dann wirklich richtig dunkel, und man hat als Halter vernünftige Nesteinsicht, wenn man die Abdeckung entfernt. Beobachten durch rote Folie würde mir persönlich jedenfalls keinen Spaß machen.

LG, Diffeomorphismus
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#4 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von Colophonius » 24. Juni 2015, 17:23

Zu den Farmen kann ich dir leider nichts sagen, ich nutze keine.

Zum Thema rote Folie/Abdunkelung:

Nachdem ich eine ganze Weile meine Ameisen immer gewissenhaft mit roter Folie geschützt hatte, habe ich mich irgendwann dazu entschieden, dies sein zulassen, da manche meiner Arten von sich aus in unabgedunkelte Nester zogen, weil dort andere Parameter besser waren. Auch im wirklich empfehlenswerten Buch von Wilson/Hölldobler ("Auf den Spuren der Ameisen) wird im Anhang empfohlen, die Abdeckung zu entfernen, um als Halter mehr Einsicht zu haben. Von negativen Auswirkungen spricht er nicht. Und auch ich halte jetzt seit einer Weile erfolgreich verschiedene einheimische und exotische Ameisen ohne Abdeckung.
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#5 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von bobw » 24. Juni 2015, 18:41

Hallo Max,

da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die rote Folie braucht man nicht und sie stört eher. Meine Nester habe ich einfach mit Pappe abgedunkelt. Gerade bei den Camponotus ligniperdus konnte ich feststellen, dass sie den Lichteinfall beim Nachschauen manchmal minutenlang nicht merken, wenn sie gerade beschäftigt sind. Du erkennst eine Störung daran, dass die Ameisen beginnen aktiver zu werden und die Quelle des Lichts suchen. Das ist für mich immer der Zeitpunkt die Abdeckung wieder zu verschließen. 5 Minuten später gehen sie alle wieder ihrem Tagewerk nach.
Eine Ameisenfarm gerade bei C. ligniperdus wird wohl eher mehr Mühe als Spaß machen. Es ist schwierig darin das Klima zu regeln, da sie ganz schnell zu feucht und stickig werden kann. Bei der kleinen Kolonie würde ich sie dieses Jahr sowieso noch im Reagenzglas lassen. Auch gibt es viele schöne Alternativen zu einer Farm. Mein Favorit für diese Art ist das Holznest. Einfach zu bauen, sehr praktisch und wenn man ein schönes Stück Holz gefunden hat, kann es auch sehr gut und naturnah aussehen.

liebe Grüße

Bob
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trailandstreet
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#6 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von trailandstreet » 24. Juni 2015, 23:27

Ich hab noch immer die rote Folie zuhause, die ich tatsächlich mal benutzt habe. Die ist aber so blickdicht, da hätte ich Teichfolie auch nehmen können und wenn sie mal klebt, dann aber richtig. Seitdem lasse ich das.
Die Messor haben einen Karton davor, die anderen stehn in der Vitrine mit der Nestseite einfach an der Rück- bzw Seitenwand, sind also soweit gar nicht abgedeckt.
Für die RG-Nester nehm ich immer die Plastik-Rollenkerne der Tischrechner mit und schneide sie einfach der Länge nach einmal ein. So kann ich sie einfach drauf knipsen und fertig. Die gehen zwar nicht ganz zusammen, aber dafür stehen die RG dann auch sauber.



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Andi89
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#7 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von Andi89 » 25. Juni 2015, 13:27

Huhu,

wie Bob schon geschrieben hat, ist eine Farm wirklich nicht sehr sinnvoll bei gerade dieser Art.
Zusätzlich hast du später allgemein Probleme, wirklich viel Nesteinsicht zu bekommen. Auch ist die Befeuchtung dieser Art Nest gerade bei größeren Kolonien nicht wirklich zweckmäßig, wenn du nicht einen Ausgang nur zum Befeuchten blockieren möchtest...

Zur Folie: Ich halte meine C. ligniperdus Kolonie (aus 2012) in einem Ytong, der gar nicht abgedunkelt ist und sie entwickeln sich prima! Bei sicherlich fast allen Arten tritt sehr schnell der Gewöhnungseffekt an "helle Haltung" ein, was meiner Meinung nach nur Vorteile bringt.

Wenn du abdunkeln möchtest, nutze dann aber wie oben beschrieben lieber Pappe/Alufolie oder Ähnliches, anstatt die rote Folie. Damit hat man nicht wirklich Nesteinblick, was dann auch am Sinn der Sache vorbeigeht.

LG



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#8 Re: Rotlichtfolie und Farmbreite bzgl. rotbrauner Rossameise

Beitrag von trailandstreet » 25. Juni 2015, 13:58

Du kannst Dir ja mal den Wiki-Artikel zur roten Folie durchlesen, da steht auch schon einiges drin.



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