Haltungsbericht Camponotus rofuglaucus feae

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Mephi
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#1 Haltungsbericht Camponotus rofuglaucus feae

Beitrag von Mephi » 23. Januar 2016, 23:15

Ich bin seit zwei Wochen stolzer Besitzer einer kleinen Camponotus rufoglaucus feae Kolonie und wollte hier meine Erfahrungen mit euch teilen und vor allem um Tipps bitten, denn das hier ist meine erste Kolonie.

Erstmal zu meiner Person: Ich bin 17 Jahre alt, komme aus Hamburg und habe vor etwa zwei Monaten angefangen mich für Ameisen zu interessieren. Seitdem bin ich stiller Mitleser hier im Forum. Hier habe ich auch DeEagles Haltungsbericht (http://www.ameisenforum.de/camponotus-rufoglaucus-feae-haltungserfahrungen-t34071.html) zu eben jener Art gefunden und war sofort beeindruckt von dieser Art.

Nun zu den Ameisen:
Name: Camponotus rufoglaucus
Herkunft: Gran Canaria
Königin: ca. 14 mm
Arbeiterinnen: 8-12 mm
Nahrung: Insekten und Honigwasser
Luftfeuchtigkeit: 70-80%
Temperatur: mind. 16/ max. 28°C (Nestbereich)
Winterruhe: Nein
Nestbau: leben vorwiegend Erdnestern

Besonderheiten:

Diese schöne Camponotus hat eine mattschwarze Färbung am Kopf und Körper, sowie eine dunkelbraune Färbung an den Beinen. An den großen Majoren erkennt man meist eine silberglänzende Gaster. Die Tiere fühlen sich in steppenartigen Gegenden wohl und sind nach dem Regen sehr aktiv. Camponotus rufoglaucus ist unkompliziert in der Haltung. Kolonien sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Es ist davon auszugehen, dass Kolonien in Gefangenschaft nicht besonders volkszählig werden (500-1000 Tiere).


(Infos von
http://www.antdealer.com/Ameisenkolonien/Ameisen-Afrika/Camponotus-rufoglaucus-feae.html
, wo ich diese Ameisen erworben hab. Zum Shop kann ich nur sagen: Nicht empfehlenswert)

Diese Art hat mich angetan da sie sehr aktiv sein soll, eine gute größe hat und zusätzlich noch gut aussieht.
Ich bekam vor zwei Wochen eine begattete Königin mit einer Arbeiterin und zwei Eiern.
Ich halte sie in einem Formacarium von Tar Heel Ants (http://tarheelants.com/collections/foun ... ini-hearth), selbst bauen habe ich mir nicht zugetraut und das Design und vor allem die interne Bewässerungsanlage hat mich hier überzeugt.

Die kleinen waren sehr umzugsfreudig und sind innerhalb weniger Minuten umgezogen. Einziges Problem, sie hatten wohl ein Ei im Reagenzglas vergessen. Mir ist es leider auch erst im nachhinein aufgefallen :(
Hätte vielleicht das Reagenzglas nicht so schnell entfernen sollen...

Hier noch ein paar Bilder:
WIN_20160123_22_30_57_Pro.jpg

Hier sieht man das Formacarium, verbunden zu Außenwelt mit einem Aquarienschlauch. Das ganze steht auf einer 14Watt Heizmatte, deren Temperatur ich tagsüber zwischen 28°C-30°C halte, nachts etwas 24°C-26°C. Das Formacarium wird durch die hohe Oberfläche nicht so warm, auch die Außenwelt ist immer etwa 2°C kühler. DIe Luftfeuchtigkeit - kann ich nur schätzen, nach dem Kondenswasser zu urteilen, ziemlich hoch.


WIN_20160123_22_31_05_Pro.jpg

Die Glasplatte habe ich hochprofessionell mit einem Stück Papier abgedeckt, da die Meisen sehr empfindlich auf Licht zu reagieren scheinen. Jedes anheben resultiert in einer panischen Königin und einer Arbeiterin die (auch panisch) das Glas betastet.


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Die Königin, voll mit Honigwasser. Lief sofort von rechts nach links als sie das Licht bemerkt.


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Hier sieht man die Arbeiterin, wie sie die Glaswand mit Steinchen zubaut.


WIN_20160123_22_32_37_Pro.jpg

Und zu guter letzt nochmal ein Foto der Außenwelt, wo immer frisches Wasser und Honigwasser angeboten wird

Inzwischen hat die Königin fleißig Eier gelegt, ich schätze so 6-8 :D

Die Königin war bis vor etwa einer Woche ziemlich abgemagert. Trotzdem kam die Arbeiterin nie aus dem Nest um nach Futter zu suchen. Zu der Zeit habe ich auch noch Insekten angeboten (Heimchen oder Zophobas, frisch getötet und aufgeschnitten). Das hat mich sehr besorgt. Deshalb habe ich mich durchgerungen die Glassfront anzuheben um etwas Honigwasser und einen getöteten Zophoba anzubieten. Und wie die Königin sich da raufgestürzt hat! Ihr vorher schwarzes Gaster wurde mehr honigfarben als schwarz und wuchs beachtlich in Größe. Auch die Arbeiterin konnte ich beim trinken beobachten. Der Zophoba wurde, soweit ich es erkennen konnte, nicht angerührt. Aber ich habe ja die meisste Zeit nichts gesehen. Nach zwei Tagen entfernte ich den Wurm aus Angst vor Schimmel und ersetzte ihn durch ein geköpftes Heimchen und frisches Honigwasser. Das Heimchen wurde in eine Ecke geworfen nachdem es für große Panik im Nest sorgte, weil es noch gezuckt hat. Auf das Honigwasser hat die Arbeiterin Steinchen raufgeworfen. Die Königin sieht aber immer noch fit aus und kümmert sich um die Brut.

Die Arbeiterin kommt aber immer noch nicht aus dem Nest. Niedrige Außenaktivität hatte ich ja erwartet, aber ich konnte über die letzten Tage folgendes Verhalten beobachten: Die Arbeiterin geht durch den Schlauch, bis zum Ende. Dann bleibt sie stehen, steckt ihr Fühler kurz aus der Öffnung und geht sofort wieder zurück ins Nest. Das hat sie heute drei Mal innerhalb von 5 Minuten gemacht! Hat jemand eine Erklärung für dieses Verhalten?

Diskussionsthread hier: http://www.ameisenforum.de/post385140.html#p385140


Stand 23.01.2016:
Königin: 1
Arbeiterinnen: 1
Eier: 6-8
Larven: 0
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Mephi
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#2 Re: Haltungsbericht Camponotus rofuglaucus feae

Beitrag von Mephi » 26. Januar 2016, 19:46

Hallo :)
Heute mal ein kleines Update mit mehr Fotos.

26.01.2016 690.jpg

Habe heute ein Heimchen verfüttert das sehr gut angenommen wurde, die beiden nagen seit etwa einer Stunde dran herum^^


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Auf diesen Bildern kann man die Eier ganz gut erkennen. Ich komme auf mindestens 12 :D :D


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Eipaket im Größenvergleich mit der Arbeiterin


26.01.2016 697.jpg

Hier sieht man noch mal die so wie so schon viel zu vollgefressene Königin :D

Die Arbeiterin traut sich immernoch nicht aus dem Schlauch raus, aber das das Eipaket noch wächst hätte ich wirklich nicht erwartet!

Stand 26.01.2016:
Arbeiterinnen: 1
Eier: 12-15
Larven: 0
Puppen: 0
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