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Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

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Rawiri
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#1 Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von Rawiri » 26. Mai 2018, 00:59

Hallo Liebe Gemeinde!

Ich bin neu in der Ameisengründung und möchte euch mal kurz den Verlauf meiner Gyne erzählen:

Als ich die Königin im RG zugesendet bekommen habe musste ich feststellen dass, sich kein Wasser im Wassertank befand und der Wattestopfen ein wenig schwärzlich war. Einzig postiv war das sie bereits ein großes Eipaket mit ca 8-10 Eiern hatte.
Ich wollte die Königin dann nicht zu sehr mit einem Umzug stressen und spritzte daher mit einer langen Kanüle hinten in den Tank Wasser ein. Problem war nur das durch den Unterdruck ein wenig Wasser zu ihr und zum Eipaket floss welches aber durch eine leichte Schräglage des RGs wieder versickerte. Nach ca. 3 Wochen war dann wieder kein Wasser mehr drinnen also brannte ich hinten ein Loch rein (Um den Unterdruck zu vermeiden) und spritzte wieder Wasser ein. Leider kam wieder Wasser zur Queen und dem Eipaket. Nun stellte ich ein neues RG zur Verfügung welches sie sofort und damit meine ich binnen 1 Minute in Anspruch nahm und ihre Eier hin transportierte.

Soweit sogut. Nun schlüpfte die erste Pygmäe und soweit ich mich informieren konnte kann man das RG öffnen und Honig, Proteine anbieten was ich auch tat.

Jetzt zu meiner Frage:
Ich konnte jetzt beobachten das sich die Königin viel draußen aufhält und den Honig in Anspruch nimmt. Okay, wenn ich "viel" definieren müsste würd ich sagen das es mir auf Nacht beim ferngucken aufgefallen ist und sie ca. 1-2 Stunden draußen Honig-Zuckerlösung soff. Ich dachte aber das die Pygmäe für die Königin das Futter und Honig holt?
Habe ich einfach eine mutige Königin oder ist das bei der Art normal?

Danke im voraus für euren Rat!

LG Alex



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ReliAnt

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#2 Re: Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von ReliAnt » 26. Mai 2018, 01:32

Hallo und herzlich willkommen!

Bin auch noch nicht allzulange dabei aber lese hier viel mit und in Büchern.
Fourangierenden Königinnen bei semi-claustral gründenden (Nahrung wird während Gründung aufgenommen) Königinnen und/oder auch bei vielen Ponerien (Urameisen) sind völlig normal.

Nun gründet Messor barbarus jedoch eigentlich claustral (ohne Nahrungszufuhr) und zählt auch ganz klar nicht zu den Ponerien sondern zu den Knotenameisen.

Ameisen verhalten sich logisch und wenn die Gyne Honig-Zuckerwasser annimmt und dieses auch noch selbst aufsucht, kann man davon ausgehen, dass sie es auch braucht.

Du hast eine Pygmäe wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich nehem an, dass sie den Innendienst erledigt und sich um die Brut kümmert.
Abgesehen davon, dass
- den Tieren bei Dir ja keine Gefahr droht und sofern
- Wasser,
- ein abgedunkelter Rückzugsort
- und für Messor auch schon ein paar Körner bereitliegen, würde ich mir keine großen Sorgen machen

Da Brut vorhanden ist und diese zur Entwicklung Proteine braucht, würde es auch Sinn machen, dass Du Fruchtfliegen oder kleine tote Spinnen abietest wenngleich die Gyne sicher auch noch Nährstoffreserven hat.

Wichtig wäre noch, dass Du die Honig-Zuckerlösung in kleinen Tropfen anbietest - mit einem Zahnstocher kleine Tropfen formen klappt sehr gut.
Andernfalls riskierst Du, dass sich deine mutige Queen verklebt und das wäre dann definitv ein ernster zu nehmendes Problem.

Hast Du vielleicht ein Bild von Deinem Set-Up?

P.S. und am Rande bemerkt: Vielleicht legst Du Wert auf eine korrekte Bezeichnung Deiner Ameisen.
Wenn ja, dann: Die Unterart wird in der Nomenklatur eigentlich klein geschrieben nach dem Namen der Art. Also "Messor barbarus".
Und noch eigentlicher das alles kursiv aber letzteres macht hier kaum eine(r). :)

Viele Grüße
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#3 Re: Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von Chris Quinn » 26. Mai 2018, 08:22

Ich teile die Einschätzung ReliAnts und möchte die Beschreibung einer ähnlichen Beobachtung beisteuern. Auch eine meiner Lasius niger Gynen, eine Art, die ebenfalls claustral gründet, ist nach Beendigung ihrer ersten Winterruhe einmal aus dem Nest gekrochen, um Futter aufzunehmen. Trotzdem entwickelte sich die Kolonie gut.

Obwohl ich mich nicht mit Messor barbarus auskenne, möchte ich noch anmerken, daß diese Art körnerfressend ist. Daher könnte es sinnvoll sein, Körner als Futter anzubieten. Hönig, Zuckerwasser etc. nehmen sie - glaube ich! - gar nicht so gerne.



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#4 Re: Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von Serafine » 26. Mai 2018, 08:57

Bei Jungkolonien von Messor barbarus ist es nicht ungewöhnlich dass die Königin nachts draußen rumläuft. Die sucht sich da nicht nur selbst was zu futtern, sondern hilft oft auch beim sammeln von Samen und Körnern für die Kolonie mit.
Zuckerwasser/Honig würde ich weiterhin anbieten, wenn sie es nehmen. Es wird oft gesagt Messor nehmen kein Zuckerwasser, aber viele tun es halt doch (ist von Kolonien zu Kolonie unterschiedlich).

Als Grundnahrung bieten sich Grassamen und Löwenzahn an (bei abgepackten Grassamen aufpassen, dass sie nicht chemisch behandelt sind), Löwenzahn kann man momentan sogar draußen sammeln. Wenn du größere Körnern oder Nüsse (Sonnenblumen, Mandeln) anbieten möchtest empfiehlt es sich diese zu zerreiben (aufbrechen allein ist oft zu wenig bei Kolonien in der Gründungsphase). Dazu noch ab und an mal ein Proteinsnack in Form einer kleinen toten Spinne oder Stubenfliege (Ameisen nehmen auch welche an die mit einer elektischen Fliegenklatsche erschlagen wurden solange man sie nicht zu Kohle brutzelt), dann sollte das ziemlich fix eine hübsche große Kolonie werden =)
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#5 Re: Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von Kalinova » 26. Mai 2018, 10:16

Das die Königin Honig so gut angenommen hat irritiert mich etwas, kannst du uns ein Foto deiner Ameisen (Königin oder Arbeiterin) machen? :)

Gruß Kalinova
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#6 Re: Messor barbarus Königin außerhalb des RGs

Beitrag von Erne » 26. Mai 2018, 22:13

Nach fast 20 Jahren Messor barbarus Haltung, bin ich immer wieder erstaunt, was über Gründerköniginnen dieser Art berichtet wird.
Würde ich diese Art nicht selber halten, so oft wie manche angeblichen „Sachverhalte“ in den Foren verbreitet wurden, würde ich das als geben sehen.

Habe noch nie beobachten können, dass Gründerköniginnen, auch schon mit ersten Arbeiterinnen, ihr Nest verlassen um sich an der Futterbeschaffung zu beteiligen.
Das ist ein verhalten von in der Gefangenschaft geschlüpften Königinnen, die nach vergeblichen Schwarmversuchen ihre Flügel abgebrochen haben und teilweise Arbeiterinnentätigkeiten übernommen haben.

Auch dass Gründerköniginnen ihr Nest verlassen und in der Arena herumlaufen, konnte ich nur beobachten, wenn etwas nicht passte.
Hauptsächlich sind das Erschütterungen, die diese Königinnen überhaupt nicht mögen, auf die sie besonders sensibel reagieren.
Plötzlicher Lichteinfall führt ebenfalls zu einer derartigen Panikreaktion die sie aus einem Reagenzglas treiben kann.

Ungeeignete Verhältnisse im Reagenzglas oder sonstigen Nestern, können sie auch ins Freie treiben.
Ein Reagenzglas mit Wassertank taugt nur was, wenn der Wattestopfen zum Wassertank richtig gemacht ist.
Sonst ist so ein Teil einfach nur eine trockene Röhre, für eine Gründung gänzlich ungeeignet.
Königinnen legen Eier, wenn überhaupt, die sich nicht entwickeln.
Zu lesen ist nur, das die Eier oder kleinere Larven aufgefuttert wurden, nichts mehr da ist.

Für mich ist es absolut nicht normal, das Messor barbarus Gründerköniginnen ihr Nest verlassen.

Grüße Wolfgang
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