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Neoponera villosa, Ameisenhaltungsbericht

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Sahner
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#1 Neoponera villosa, Ameisenhaltungsbericht

Beitrag von Sahner » 4. August 2023, 22:00

Moin Krabbeltierfanatiker,

Ich bin an sich relativ neu in der Haltung von Ameisen, dennoch haben sich aufgrund meiner Faszination für diese Tiere, relativ schnell 4 unterschiedliche Arten bei mir eingefunden.
Lasius niger, Camponotus ligniperdus, Messor barbarus, Camponotus maculatus und meine absoluten Lieblinge, die Neoponera villosa.

Ich habe für mich persönlich festgestellt, das ich mit tropischen Arten besser klarkomme als mit heimischen Arten. Meine heimischen Arten stagnieren eigentlich nur in ihrem Wachstum und wirklich etwas passiert ist in 1 Jahr Haltung an sich nicht.

Viele sagen ja das tropische Arten nicht für Einsteiger geeignet sind, jedoch kann ich bei meiner villosa da ein komplett anderes Bild zeichnen. Sehr kommunikativ, sehr schön anzusehen und extrem genügsam was die Haltungsbedingungen angeht.
Letztendlich halte ich die Art noch nicht besonders lange, jedoch habe ich in dieser Zeit mehr über Ameisen gelernt, als mit den heimischen Arten in einem Jahr. Daher wollte ich für diese Art jetzt Mal einen Beitrag erstellen und euch etwas mitnehmen um das Wachstum und Verhalten der Art zu teilen. Vielleicht auch für mich als kleine Erfahrungssammlung um irgendwann mit einer Paraponera clavata zu starten.

Die Daten der Tiere würde ich jetzt nicht nochmal auflisten, da man diese Daten wirklich überall einsehen kann.

Aktuell ist die Kolonie seit grob 2 Monaten bei mir.
Angekommen mit 3 Arbeiterinnen und einer Königin. In diesen 2 Monaten hat sich die Kolonie gut gemacht. Schnell wurde die Brut welche in der Lieferung mit im Reagenzglas war entweder aufgezogen oder an die stärkere Brut verfüttert. Auf einen Mangel an Futter könnte ich es nicht zurückführen, da sie von mir mit mehr als ausreichender Menge versorgt wird. Dennoch hatte es mir zu Anfang Sorgen bereitet. Nach 2 Monaten im Hochsommer im 3ten Stock waren die Temperaturen auch mehr als ausreichend. Somit sind es jetzt 6 Arbeiterinnen, 1 Männchen und die Königin sowie jede Menge Brut und Eier für dieses Stadium der Kolonie.

Was jeder wissen sollte, ist das die Larven zum verpuppen Erde/Substrat benötigen. Wenn man erkennt das die Arbeiterinnen eine Larve eingraben, also keine Panik. Das Nest abdunkeln und 1-2 Tage komplett in Ruhe lassen. Dann gibt es auch keine Verluste unter den Larven.

Wie schön erwähnt, ist das erst der Beginn und ich Versuche euch auf dem laufenden zu halten. Ein Bild der Kolonie hänge ich auch noch an. Aktuell in einem günstigen Gründungsbecken, welches ich bei Einkauf vom Verkäufer mit erhalten habe. Ich persönlich bin ein großer Fan von dem Becken und werde es mir für die maculatus Kolonie auch beschaffen.

Ich hoffe auf ein gutes Wachstum und einen erfolgreichen Beitrag.
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Sahner
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#2 Neoponera villosa, Haltungsbericht

Beitrag von Sahner » 13. August 2023, 10:42

So nach ein paar Tagen, jetzt ein kleines Update. Die Zahl der Arbeiterinnen ist noch beständig bei 6 sowie ein Männchen, welches ich jetzt erstmal im Nest belasse. Das sollte keine Probleme darstellen, da die Männchen ja bekanntlich nicht ewig leben. Die Zahl der Larven hat sich auf schätzungsweise 20 erhöht. 3 Puppen, welchen wohl in den nächsten Tagen noch mehr folgen, da die Larven sich mit dem neuen Futter sehr schnell entwickeln. Eier schätze ich auf 10-15. Da muss ich schon sagen das die Königin einen sehr guten Job macht. Ein Zuckerwasserspender hat jetzt auch Einzug gehalten und passt auf den Millimeter genau in die Arena. Ebenso habe ich einen Ansatz von Raubmilben in die Arena eingebracht um einem Milbenbefall vorzubeugen. Feuchtigkeit bringe ich alle 2-3 Tage in die Arena ein.

Zum Futter:
Da ich am Anfang das Problem hatte, welches Futter am besten funktioniert und Futtertiere kaum verwertet wurden, habe ich jetzt eine Box mit Schokoschaben und winzigen Heimchen gekauft. Die Schokoschaben sind riesig und werden nur getötet und nicht verwertet, daher habe ich mich entschieden, nur die Jungtiere der Schaben zu verfüttern. Dies stieß bei den Ameisen auf große Begeisterung. Nachdem die Futtertiere dann eingesetzt wurden werden diese aktiv und äußerst aggressiv gejagt und verwertet. Das selbe Spiel auch bei den Heimchen. Darauf schließe ich auch das extrem schnelle Wachstum der Brut zurück. 4-5 Schaben am Morgen und die Kolonie ist bedient. Sollten Tiere in der Arena sein, werden diese auch getötet, aber nicht verwertet. Gut das ich mehrere andere Ameisen halte, diese kümmern sich dann um den Überschuss.

Ein Bild aus dem Nest hänge ich noch an
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#3 Neoponera Villosa, Haltungsbericht

Beitrag von Sahner » 18. August 2023, 19:59

Weiss jemand zufällig ob man Männchen aus der Kolonie entfernen sollte? Aktuell 7 Puppen in der Kolonie, 10 Larven und 20 Eier. 6 Arbeiterinnen, 1 Männchen. An sich wird das Männchen nur Ressourcen binden, welche die Kolonie eigentlich für andere Larven benötigt. Zusätzlich sind von den 7 Puppen wieder 2 wesentlich größer als die anderen. Darauß werden vermutlich wieder Männchen schlüpfen. Daher meine Frage, entfernen oder in der Kolonie belassen?



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Harry4ANT

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#4 Neoponera villosa, Haltungsbericht

Beitrag von Harry4ANT » 18. August 2023, 20:42

Prinzipiell hast du Recht - das Männchen erfüllt keine Funktion und bindet Ressourcen.

Andererseits sind ja Nährstoffe (zumindest in der Regel) in der Haltung quasi im Überfluss vorhanden und die kritischste Gründungsphase hat die Kolonie ja bereits hinter sich.
Und interessant zu beobachten sind einzelne Männchen finde ich allemal. Diese haben oft auch keine allzu lange Lebenserwartung.

Kannst dir ja noch überlegen wenn noch weitere Männchen schlüpfen sollten.
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#5 Neoponera villosa, Haltungsbericht

Beitrag von Sahner » 2. November 2023, 21:47

Kleines Update zur Kolonie.
Kurze Zeit hatte die Kolonie mit dem legen und aufziehen der Brut pausiert. Ich führe es auf die große Anzahl an geschlüpften Arbeiterinnen und Männchen zurück, da diese erstmal bis zur Eigenständigkeit versorgt werden müssten. Aktuell ist die Kolonie auf knapp 15 Tiere angewachsen, gesund und munter, bis auf den nervigen Milbenbefall, welchen ich demnächst mit Oxalsäure behandeln möchte. Die Aufzucht der Brut ist nach 3 Wochen Pause wieder angelaufen und ich bin guter Dinge.
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#6 Neoponera villosa, Haltungsbericht

Beitrag von Sahner » 5. November 2023, 10:41

Kleines Update zur Villosa. Ich hab bei dem Gewimmel Mal versucht vernünftig zu zählen und kam auf 13 Arbeiterinnen und die Königin.

Gestern war Mal wieder reinigungstag angesetzt. Da der Honigwasserspender ausgelaufen war und generell das Substrat mal ausgetauscht werden musste. Ameisen mit etwas sprühen von Wasser ins Nest getrieben und dieses verschlossen. Danach Futterreste und Substrat herausgekratzt. Mit einem Flächendesinfektionsmittel die Arena gereinigt. Hier muss man mit dem Mittel sehr vorsichtig sein, da es eine Chlorverbindung enthält, was im Gegenzug aber dafür sorgt, dass absolut jede Milbe in der Arena stirbt. Die Reste davon mitZewa abgetupft und danach mit einem Föhn den gesamten Außenbereich getrocknet. Neues Substrat, Wasser, Jelly und Heimchen gegeben. Alles würde gut angenommen, bis auf das Jelly. Ich denke die Villosa mag es einfach nicht.

Die Brut wird fleißig gefüttert und das Desinfektionsmittel hatte wohl keine negativen Auswirkungen solange alles wieder komplett getrocknet ist.

Noch als kleiner Anhang ein Bild von der Brut.
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#7 Neoponera villosa, Ameisenhaltungsbericht

Beitrag von Sahner » 2. Dezember 2023, 00:46

UPDATE.

Die Kleinen sind umgezogen.
Ich habe ihnen das alte Combimodul der Lasius Niger zur Verfügung gestellt mit einem Korknest. Dies würde sofort angenommen und bezogen. Jede Menge Brut und sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen.
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