Da meine Lasius niger schon in der Winterruhe sind und die Temnothorax clypeatus in ihre verkürzte gehen, bin ich aktuell auf der Suche nach einer neuen Ameisenart ohne Winterruhe, die zur Abwechslung auch etwas größer ist.
Von der Erfahrung würde ich mich als etwas fortgeschrittenen Anfänger bezeichnen.
Ich habe mich bereits ein bisschen informiert, und dabei sind mir Camponotus maculatus, Camponotus fellah und Camponotus habereri ins Auge gefallen, da man diese auch alle bei Raumtemperatur halten könnte.
Meine Kriterien wären: nicht zu krasser Wachstum, keine Winterruhe, etwas größere Art, einigermaßen leicht zu halten, wahlweise keine externe Beheizung und schön anzuschauen.
Ich würde mich über Antworten freuen.
Vielen Dank.

Je nachdem was du unter "krasses Wachstum" verstehst, kommt auch Camponotus nicobarensis in Frage. Camponotus maculatus hat im Vergleich auch eine schnelle Entwicklung.

Kannst du bitte nochmal über deinen Text schauen, da sind einige Fehler rein gerutscht. Du meinst bestimmt Camponotus habereri statt "onotus habereri". So allgemein als Tipp Gattung wird groß und Artergänzung klein geschrieben . In den Forenregeln auch gut erklärt und nachlesbar. Also zum Beispiel Lasius niger.

Die afrikanischen Camponotus sind, nach meiner Erfahrung, recht pflegeleicht und bieten viel zu Beobachten für den Halter.







Bei den maximal. Koloniegrößen gibt es eine recht große Spannbreite - das solltest du bzgl. dem späteren Platzbedarf etwas im Auge behalten.

Ich kann Camponotus maculatus wärmstens weiter empfehlen! Die Entwicklung geht für so große Camponotus recht flott, ab einer gewissen Größe recht schnell. Sehr aktive Tiere, die Färbungen sind auch eine Nummer für sich, das schöne Gelb-Orange, dann das Muster am Abdomen, dann die schwarzköpfigen Major-Arbeiterinnen und Königinnen. Interessant finde ich auch die Zwischenformen, bei Media-Arbeiterinnen, wo man vielleicht auch einen schwarzen Kopf erwarten würde, gibt es auch Tiere die dieses Gelb-Orange haben. Insgesamt große Ameisen, die Major-Arbeiterinnen können locker so groß wie die Königin werden. Eine eingelebte Kolonie strahlt auch eine angenehme Ruhe aus, in der Arena ist immer was los. Beim schnellen Lauf heben sie auch gerne mal den Abdomen wie man es von Cataglyphis sp. kennt.
Leider sind sie etwas erschütterungsanfällig, oder wenn man die Abdeckung beim Nest abnimmt, bricht schon etwas Hektik aus, dafür aber, sollten Ameisen auf die Hand mal kommen, sind sie beim sofortigen Angriff etwas verhalten, beißen nicht sofort und sparen mit Ameisensäure, im Gegensatz zu C. brasiliensis, die sofort bei der ersten Möglichkeit von ihren Mandibeln sehr eifrig Gebrauch machen, und oben drein nicht mit ihrer Ameisensäure sparen. Kommt Aufregung auf, zum Beispiel beim Arena reinigen, sieht man sofort am Arenaboden Spuren von der Säure, man riecht es auch sofort (ich kenne den Geruch sehr gut und ich mag ihn auch recht) und ab und zu sieht man auch einen richtigen Säurestrahl durch die Arena schießen (erinnert mich immer wieder an die hiesigen Formica sp.). Also die C. brasiliensis würde ich nur empfehlen, wenn man keine Angst vor eifrige Beißer hat und mit Ameisensäure umgehen kann. Entwickeln tun sich die auch schnell, interessant finde ich bei dieser Art auch, dass sie sich selbst im beheizten Nest sehr zusammen kuscheln, die nutzen den vorhandenen Raum sehr komprimiert, im Gegensatz zu zum Beispiel C. maculatus, die haben eine lockere Aufstellung..

Um auch auf deine Kriterien einzugehen: Afrikanische Ameisen würde ich schon eine Heizmatte gönnen, zumindest in der kalten Jahreszeit. Ohne Heizmatte wäre die Entwicklung sicher deutlich langsamer, was aber ja eh deiner Vorstellung entgegen käme. Bei stabiler Raumtemperatur von 25 Grad muss man aber wahrscheinlich nix zwingend heizen, denke ich. C. maculatus wäre auch sehr einfach in der Haltung, zumindest würde ich das behaupten.