Hoi,


hier in Mannheim, Nähe Uniklinikum, gibt es bis dato ebenfalls keine Bienen. Wobei ich noch davon ausgehe, dass das am eher mäßigen Wetter liegt. Mal sehen, was ein Bekannter sagt. Der nennt 25 Völker sein eigen.

Was Minister anbelangt: wer schafft es bitte, eine Studie, die inzwischen auch von den Autoren anerkannt als fehlerhaft gilt, weiterhin als Grundlage des aktuell proklamierten Kurses der EU zu verwenden?

Ich schäme mich, dass er, wie ich, aus dem Burgenland stammt! Wo doch gerade im Burgenland sehr viele Bio- Bauern zu Hause sind und bereits seid Jahren erfolgreich Mais OHNE Chemikalien anbauen und das sollte Berlakovich (ja, er ist angeblich selber Bauer...?!), der im Burgenland aufgewachsen ist, wissen!!!

Bitte alle unterschreiben, sonst wirds düster in unseren Gärten und Feldern...

Ich habe, als es vor paar Wochen (Ende März rum) hier im Rheinland wärmer wurde und auch ein paar Tage lang Temperaturen um die 20°C herrschten, einige Bienen sehen können. Allerdings wurde es danach nochmal ziemlich kalt und bei meinem wöchendlichen Streifgang durch die Botanischen Gärten in Bonn sucht man Bienen vergebens. Hummeln und Wildbienen sieht man jedoch häufiger, besonders am "Insektenhotel".

Kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels: Ich habe im Garten drei Ilex-Arten (Stechpalme): Ilex aquifolium, Ilex crenata und Ilex cameliifolia, http://de.wikipedia.org/wiki/Stechpalmen
Die Blüten duften stark und sind jedes Jahr Anziehungspunkt für zahllose Bienen gewesen. Jetzt kann ich jeden Tag einige Bienen beobachten. Keine Ahnung, woher die kommen, meines Wissens gibt es weit und breit keinen Imker.
Interessantes Detail: Nur Ilex crenata zieht Hornissen an: An 2 Tagen hintereinander konnte ich jeweils 2 Hornissenweibchen beobachten, wie sie die Blüten eifrig belecken. Der Nektar scheint eine echte Hornissennahrung zu sein, desgleichen "gehen" sie auch an die Blüten meiner Berberitze! Wunderbare (und geschützte) Tiere........
L.G.Boro

Großer Lichtblick: Unser glorreicher Landwirtschaft- u. Umweltminister (!!) hat eine 180°-Wende vollzogen: Die Neonicotinoide werden in Österreich verboten!

Hallo

Bei mir in der Schweiz sieht es etwas besser aus. Sobald es Temperaturen um 16 Grad hat, sind im Beet ca. 10-15 Bienen unterwegs und das seit Aprilanfang. Zwar sind es weniger Bienen als in den letzen Jahren, aber immerhin doch etwas.
Welche Pestizide und wie viele in der Schweiz (noch) erlaubt sind weiss ich nicht. Aber ich glaube die Schweiz richtet sich auch nach den anderen EU-Ländern.

LG Gabriel

Ha, jetzt ist die Katze aus dem Sack: Ich dachte schon, ich wäre die Kassandra (Unheilverkünder) vom Dienst, weil ich ständig auf die fehlenden Bienen hinweise und im heimischen Bereich kaum ein Echo bekam!
In der lokalen Kronen-Zeitung v. 11. 5. hat sich der Obmann d. Bienenzuchtvereins von Klagenfurt erstmals (!!) zu Wort gemeldet: "Aufgrund der Pestizide u. des langen Winters haben wir heuer so viele Bienenausfälle wie noch nie"
Na also, geht doch!
Die Imker haben die Stadt Klagenfurt um Hilfe ersucht (!?) Im Rathaus wurde die Einführung der "Bestäubungsprämie" beschlossen (keine Ahnung, was das ist) u. es werden 10 Bienenstöcke angekauft u. v. Imkern betreut.
Also, das was der Nicht-Imker Boro bereits im März festgestellt hat, ist jetzt sozusagen "amtlich".
Neuester Stand an der heimischen Bienenfront: Die blühende Mannaesche, die als exzellente Bienenweide für mich als Indikator gilt, hat im Garten einige Bienen angelockt. Unter dem Baum ist ein leises Summen zu hören. Das freut mich, in den vergangenen Jahren ist es aber zugegangen wie vor mehreren Bienenstöcken, demnach also ein sehr starkes Defizit beim Bienenflug.
Anlässlich der Exursionen in das Naturschutzgebiet "Schütt" konnte ich an den zahllosen Mannaeschen keine Bienen entdecken: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/49902-14-exkursion-mit-der-kamera-s-dk-rnten.html#post346373
Daraus darf ich den Schluss ziehen, dass es in Kärnten streckenweise keine od. fast keine Bienen mehr gibt.
L.G.Boro

Tja, man darf auch schon auf das nächste Gift gespannt sein, aber was hat man auch erwartet...

"Keine Freude mit dem Beizverbot von Mais mit den hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln, von denen in Österreich zumeist drei zum Einsatz kommen (Imidacloprid, Clothianidin sowie Thiamethoxam), hatte Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski. Er sei "erschüttert" über die Vorgangsweise in Brüssel. Man habe die Neonicotinoide "gut im Griff" gehabt, die Auswirkungen seien kontrollierbar gewesen. Nun müsse man sich mit neuen Spritzmitteln vertraut machen, deren Wirkung noch nicht bekannt sei."
http://kurier.at/politik/inland/bienengipfel-neonicotinoid-verbot-beschlossen/11.686.303

Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Thread ein bisschen zur Klagemauer über die österreichische Politik wird: http://orf.at/stories/2182011/
Bei der Verhandlungen zur Einrichtung eines "Koexistensfonds" soll von der LKÖ die Imkervereinigung Österreichs darum gebeten worden sein, das Bienensterben nicht öffentlich zu thematisieren - das wurde abgelehnt, der Fonds kam nicht zustande.
Das LKÖ dementiert das zwar, aber da neige ich sehr stark dazu, den Imkern zu glauben, denn genau so funktioniert sowas...