Endurus argiolus ist als Schlupfwespe ein Parasit bei Polistes dominulus. Ein verstärktes Auftreten dieser Art kann das Feldwespennest zum frühzeitigen Absterben bringen, weil der entsprechende Nachwuchs an Jungarbeiterinnen ausbleibt. Die zierlichen Insekten, von denen ich leider noch kein brauchbares Foto besitze, lauern in Nestnähe auf eine günstige Gelegenheit, um in wenigen Sekunden ein Ei in eine Zelle zu legen. Dabei bringt sie das ganze Nest in Aufruhr, aber sie scheint immer wieder zu entkommen. Ob das Ei als "Kuckucksei" aufgezogen wird, oder ob die aus dem Ei schlüpfende
Larve eine erwachsene
Larve oder
Puppe der Feldwespen auffrißt, ist mir nicht bekannt. Soweit ich feststellen konnte, gibt es dazu keine Literatur.
Die befallenen Zellen sind schließlich an der tieferliegenden, schrägen und planen Zellverdeckelung zu erkennen.
Es entstehen 2 Generationen von Schlupfwespen:
Die erste Generation umgibt sich nur mit einem dünnseidigen, gelblichen Gespinst innerhalb der Zelle. Das fertige Insekt schlüpft noch im Sommer, wobei es nur die Gespinsthülle und den durchsichtigen Zelldeckel durchbeißen muss.
Die 2. Generation bereitet sich auf die Überwinterung im Larvenstadium vor: Es wird ein plastikartiger, brauner und sehr widerstandsfähiger Kokon in der Zelle gesponnen. Er schützt vor Austrocknung, Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Sehr bemerkenswert ist, dass die
Larve mit dem Kokon "wandern" kann. Durch ruckartige Bewegungen der
Larve schlägt der Kokon mit einem deutlich hörbaren Geräusch gegen die Zellwände bis der dünne Zelldeckel durchstoßen wird und der Kokon zu Boden fällt. Auch dort kann der Kokon noch einige dm "wegrollen", bis er in eine Vertiefung fällt und dort überwintert.
Nun einige Bider vom 26. Nov. 2005
1. Nestausschnitt mit toten, nicht mehr geschlüpften Wespen. Daneben sind befallene Zellen zu erkennen, 2 von der ersten Generation und 6 von der 2. Generation.

2.Von Schlupfwespen befallene Zellen

3.Jungköniginnen, rechts davon 1 Kokon sichtbar, daneben 2 Zellen der 1.Generation.

4Jungköniginnen bleiben oft über den Winter am Nest

5.Kokon mit
Larve von Endurus argiolus
