Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

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Frank Mattheis
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#1 Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

Beitrag von Frank Mattheis » 2. Juni 2004, 18:31

Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

Diese besonders schöne Faltenwespe ist hier in der Eifel nicht selten. Zwar gilt sie als
"verbreitet" vorkommend, doch ist sie in vielen Gegenden Deutschlands sehr selten. In
vielen Jahren, in denen ich diese Art in Brandenburg suchte, fand ich nur zwei
Anfangsnester und media-Arbeiterinnen, die BlĂĽten besuchten. Es ist die einzige mitteleurop.
Art neben einigen Polistesarten, die ihre Nester freihängend im Gebüsch oder an Bäumen errichtet. Das Papier ist
besonders fest und witterungsbeständig.
Meine Wespenkönigin ähnelt fast einer Hornisse (einer weiteren Unterart der Wespen, hi,hi,
kleiner Scherz...), mit einer Länge von 22 mm hat sie auch die Grösse einer Hornissenarbeiterin.
In ihrer Färbung variiert diese Art stark: neben fast schwarzen Tieren gibt es solche wie die hier
Gezeigte mit intensiver Rotgelbfärbung.
Das Nest nach wenigen Tagen Bautätigkeit.

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Eine neue HĂĽlle wird gefertigt.

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Baubeginn einer weiteren HĂĽlle. Was fĂĽr eine hĂĽbsche Wespe...

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Typisch für diese Art sind die langen kaminartigen Eingangsröhren, wie sie hier zu
sehen sind.

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Hornisse
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#2 Mittlere Wespe

Beitrag von Hornisse » 10. Juni 2004, 19:32

Hallo Herr Mattheis,

weitere Infos habe ich hier hinterlegt:
http://www.vespa-crabro.de/klhornisse.htm

Leider fehlen mir noch schöne Nest-Fotos mit Kamin wie die von Ihnen,
darf ich die nutzen auf der Seite http://www.vespa-crabro.de/klhornisse.htm ?

GruĂź
Dieter Kosmeier


GruĂź
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Frank Mattheis
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#3

Beitrag von Frank Mattheis » 27. Dezember 2004, 18:50

Heute will ich nun noch die letzten Bilder, die ich von diesem Wespenvolk machte,
ins Forum stellen.Schön, dass Herr Kosmeyer Verwendung für einige meiner Bilder der Mittleren Wespe
fand. Anfang Juni waren die ersten Arbeiterinnen geschlĂĽpft. Leider
hat diese schöne Wespe einen sehr kurzen Jahreszyklus, schon Ende desselben
Monats begannen die Arbeiterinnen zu rebellieren und töteten die Königin. Solche
Vorgänge, bei denen die Königin die Arbeiterinnenschaft offenbar nicht mehr dominieren
und disziplinieren kann, habe ich nach so kurzer Zeit bisher nur bei einigen Hummelarten
beobachtet. Dann waren es aber meist die grösseren Arbeiterinnen der letzten Generationen,
die Anspruch auf den Thron erhoben. Bei meinen Wespen waren es schon die ersten,
noch kleinwüchsigen Arbeiterinnen der Kolonie. Eine so kurze Lebensdauer der Königin wird
wohl auch für diese Wepenart mit ihren kurzen Zyklus eine Ausnahme sein, möglicherweise
war die Königin des Nestes durch irgendwelche Umstände geschwächt.

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Arbeiterinnen am Nest, sie beginnen, die Eiflugröhre abzubauen.

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Immer wird das Nest von einigen Arbeiterinnen bewacht.

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Lange wurde die Königin gezerrt und gequält, sie setzte sich nicht zur Wehr.
Irgendwann wurde sie wohl abgestochen und ihr toter Leichnam aus dem Nest entfernt.
Zwar tat sie mir leid, aber eine so reichliche Proteinquelle wollte ich meinen
Myrmecia nicht vorenthalten, höflich zeigten sich diese sehr interessiert.

Bild

Bild

Am Wespennest herschte noch bis Mitte August Flugverkehr, zum Ende hin schlĂĽpften
natürlich nur noch Männchen, wohl aus unbefruchteten Arbeiterinneneiern. Jungköniginnen
entstanden nicht, die Königin war zu früh gestorben. Trotzdem wuchs das Nest noch auf eine
beachtliche Grösse, es ist etwa 20 cm hoch und hat einen Durchmesser von etwa 15 cm.

GrĂĽsse, Frank.



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