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Ytong-Ameisenfarm

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orko
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#17 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von orko » 19. März 2010, 11:08

Hi

Einige Zeit ist vergangen und es haben sich einige Änderungen ergeben.

Nachdem ich die im letzten Post beschriebene Silikonabdichtung nach unten hin fertig hatte, habe ich einige Bewässerungstest durchgeführt. Es hat sich herausgestellt, das der runde Sockel, auf dem das Nest stand, kein Wasser nach oben in das Nest transportierte. Hab dann noch Versuche mit anderen Sockeln und mit verschiedenen Dochten gemacht, aber keiner war zufriedenstellend. Zu guter Letzt kam ich zum Schluss, das der Sockel wohl noch nie funktioniert hat und mein allererstes Bewässerungsexperiment, das vor Monaten statt fand, auch einfach ohne Sockel funktioniert hätte. Also hab ich den Sockel ganz weggelassen. Und siehe da die Luftfeuchtigkeit in den unteren Kammern ging hoch und in den oberen blieb sie auf Zimmerniveau. Das ganze dauert allerdings 2-3 Tage da das Wasser nicht direkt mit dem YTong in Kontakt steht. Das Resultat ist, daß das Nest jetzt nur noch auf der Silikonnaht steht und sich darunter Wasser befindet (siehe Bild 1). Es ist auch egal wie viel Wasser sich dort befindet, da das Prinzip auf Verdunstung und nicht auf dem direkten Kontakt von Wasser zum YTong beruht. Für die Verdunstung ist nur die Oberfläche wichtig und die ist in diesem Fall immer gleich. Daher bekomme ich im Nest immer die gleichen Bedingungen und muss nicht darauf achten wie viel Wasser ich in den Tank fülle.

Als nächstes kam der Ausgang des Nestes dran. Ich hatte einige Probleme den Ausgang an das Acrylglasrohr anzuschließen. Nach ungefähr einer Million Versuchen mit verschiedenen Schläuchen mit unterschiedlichen Durchmessern und Dicken, dann die Lösung. Das Verbindungsstück, welches Formicarium und Rohr verbindet passt wunderbar in das Rohr. Kurzerhand hab ich dort das vordere Stück abgeschnitten es an den Ausgang des Nestes geklebt. Das ging nur mit speziellem PP (Polypropylene) Kleber. Ich hab dazu Pattex Sekundenkleber Plastik flüssig genommen. Andere Plastikkleber kleben kein PP.
Das Resultat passt wunderbar ins Rohr und sieht auch noch ganz ok aus. (Bild 2+3)

Gestern dann habe ich die Sensoren der Combometer ins Nest integriert. Eigentlich hätte ich gerne Combometer mit kleinen Fühlern gehabt, aber nach Rücksprache mit ExoTerra wurde mir bestätigt, das das Bild auf der Webseite falsch ist und es die Combometer nur mit den dicken Fühler gibt. Also mit dem Dremel 2 Löcher in je eine Kammer oben und eine Kammer unten gefräst. Wobei ich erst an einem YTong Rest geübt habe, weil ich tierisch Angst hatte, das ich mir mein Nest kaputt mache. Die Fühler werden von hinten in die Kammer gesteckt, sodass der wichtige Teil vorne in der Kammer raus schaut. Das ganze wird dann mit Silikon befestigt und Ameisendicht abgeschlossen. (alle anderen Bilder)

Mirko
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houston
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#18 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von houston » 19. März 2010, 15:54

Hmm, echt schade das die Fühler nicht kleiner sind...
Ich denke das Kombometer hat sowohl Temperatur als auch Luftfeuchte zu messen oder?

Wegen der Luft feuchte, wenn du die Vase auf einen Warmen Untergrund stellst, oder irgendwie anders das Wasser warm machen kannst, würde mehr verdunsten, bzw kälter weniger.
Sollte es nicht reichen, oder zu viel sein, könntest du sicher noch damit experimentieren, in welcher Umgebung das Nest steht (Heizung, Fenster, ...)

Ansonsten Top arbeit, ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken es dir gleich zu tun, und ein ähnliches Nest zu bauen.

Wie sieht es später mit der Abdeckung aus? Schon irgendwelche Ideen?
Rote Folie, aufgeklebt oder nicht?
Schwarze Pappe?
Wenn man da einen Zylinder drüber zieht passt es nachher nicht mehr mit Formi-Anschluss und der Pflanze die ggf auf dem Ytong sitzt.
Rote Folie befinde ich als einen sehr starken Störfaktor bei der Einsicht in das Nest, ist aber von der Handhabung sicher einfacher.

Außerdem drängt sich mir noch eine weitere Frage auf.
Den Ytong Block, war das ein Teil, oder hast du den zusammengeklebt?
Die aus dem Baumarkt sind ja doch um einiges dünner...

Freue mich schon auf das Endprodukt :)
Gruß
houston


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orko
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#19 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von orko » 19. März 2010, 17:08

Hi

Das Nest kommt in mein Ameisenregal. Deshalb fällt auch die Pflanze in der Mitte weg. Rote Folie kommt erst mal ebenfalls keine drum, weil es im Regal in einem geschlossenem Raum steht der eine rote Scheibe hat.

Im Moment brauch ich keine warme Unterlage, aber danke für die Idee. Ich hab noch eine Wärmematte, die ich im Notfall benutzen könnte. Meine Tests haben ergeben, das alles recht optimal ist. Sollte es anders sein, werden die Combometer, die wie du schon sagtest Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen, mir das "erzählen" ;-)

Was den Deckel angeht. Es wird keinen geben. Der Ytong wird oben am Rand mit Silikon zugeklebt. Dann können die Ameisen nur noch durch den Eingang raus. Nach unten ist er ja schon mit Silikon abgedichtet.

Der Ytong ist aus einem Stück. In manchen Baumärkten, in diesem Fall, Hellweg, gibt es YTong auch in dicker.

Wenn du auch ein solches Nest bauen möchtest kann ich dir nur raten einen Zylinder zu nehmen der wirklich gleichmäßig ist. Meiner ist ja eine Glasvase, die hab so viele Unebenheiten, dass es extrem schwer war den YTong anzupassen. Jetzt hab ich das Problem, das es hier und da Lücken zwischen YTongund Glaswand gibt, in die die spätere Füllung (Seramis) rein fällt. Ich schreibe gleich ein Post dazu.

Mirko


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#20 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von orko » 19. März 2010, 18:35

Nachdem soweit fast alles fertig ist. Kommt jetzt das Spannendste. Wie bekomme ich Seramis in die Kammern und danach das Nest in die Glasvase? Ich möchte unbedingt Seramis haben, weil:
1. die Ameisen Sand angeblich auch zum verdrecken der Scheibe benutzen
2. Sand zu feinkörnig ist und komplett die Lücke zwischen Scheibe und Nest ausfüllen würde. Das Aussehen des Nestes wäre dahin.

1. Versuch: Der Trichter
Man braucht 2 Personen. Um die Vase kommt ein Trichter. Dann wird das Nest 1 cm in die Vase gehalten. Nun fängt der/die andere an Seramis in den Trichter zu füllen. Das Seramis umschließt nun das Nest und fällt in die Kammern. Jetzt wird das Nest langsam immer weiter in die Vase gelassen und füllt sich dabei automatisch mit dem von allen Seiten drückenden Seramis.
Soweit zur Theorie. (Hier muss ich kurz den Ausspruch eines Freundes anbringen: Die Theorie ist die Praxis der Ungeschickten.)
In der Praxis erweisen sich leider die Lücken zwischen meinem Nest und der Vase als zu groß. Das Seramis fiel in diese Lücken und das Nest verklemmte sich. Auch sahs nicht sonderlich schön aus, weil wirklich überall Seramis war, nicht nur in den Kammern.

2. Versuch: Nasses Seramis
Ich habe Seramis nass gemacht in der Hoffnung es klebt zusammen und bleibt in den Kammern. Das Nest steht aufrecht und die Kammern werden mit nassem Seramis gefüllt. Allein das ist schon sau schwer. Und auch nicht von Erfolg gekrönt. Die Seramis Körner kleben zwar aneinander, aber nicht am Ytong und fallen sofort als Klumpen wieder raus.

3. Versuch: Die unsichtbare Mauer
Ich hab den YTong mit Frischhaltefolie umwickelt, dann in die Vase gestellt und versucht die Folie wieder raus zuziehen. Bei einer Lage Folie geht das recht gut. Also Nest einmal mit Folie umwickeln. Dann in jeder Kammer einen kleinen Schlitz in die Folie schneiden und dort Seramis einfüllen. Mit nem Zahnstocher hab ich die Folie aufgehalten und mit nem Löffel Seramis rein gefüllt. Wenn alle Kammern voll sind kommt das ganze in die Vase und die Folie wird wieder rausgezogen.

Ich habs das mal mit den unteren Kammern gemacht und es sieht sehr viel-versprechend aus. Einige Körner fallen noch immer zwischen Nest und Scheibe, aber das lässt sich einfach nicht verhindern. Glaube ich,-)

Mirko
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#21 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von orko » 7. April 2010, 10:56

Das Nest ist fertig.

Die letzten Schritte waren:
1. Combometer einkleben
2. Kammern mit Seramis füllen und Nest in die Glasvase stellen
3. Nest oben abdichten

1. Combometer einkleben
Zur Erinnerung: Das zylindrische Nest hat innen einen Aushöhlung die fast bis zum Boden geht. Von innen hab ich die Combometer durch die Öffnungen (siehe Post vorher) gesteckt und vorne einige Zentimeter raus gezogen. Dann kam in die Öffnung in ca. 1 cm Tiefe Aqauriensilikon. Das Silikon hab ich nicht vorne in die Öffnung gemacht, weil ich nicht wollte das es beim Einsetzen des Combometer nach vorne raus quetscht. Nun die Combometer am Kabel wieder zurück in die Öffnung gezogen. Sie drücken sich dann in das Silikon, weil sie tiefer in die Öffnung gehen als das Silikon.
Das ganze 2 Tage trocknen lassen und dann von innen nochmal ordentlich Silikon auf die Öffnungen, das mir da auch keine Ameise abhaut. Fertig.

2. Ich bin bei der im vorherigen Post beschriebenen Technik geblieben, das ich eine/zwei schichten Frischhaltefolie um das Nest mache und dann jede Kammer einzeln mit Seramis durch einen Schlitz in der Folie fülle. Der erste Versuch war auch ganz ok, nur fiel mir zu viel Seramis in die Spalten zwischen Nest und Vase. Lösung: Ich darf nur die dicksten Seramis Brocken benutzen, damit so wenig wie möglich in die Spalten fällt.
Nach einigen Versuchen Seramis zu sieben, mit verschiedenen Haushaltssieben und einem selbst aus Hasendraht gebasteltem Sieb, hat ich dann die Schnauze voll. Ich wollte das bestmögliche Ergebnis und die größten Seramis Brocken, also muss ich auch dafür auch was tun, dachte ich, und hab mit einer Pinzette die größten Brocken per Hand selektiert. Scheiss viel Arbeit, aber hat sich im Endeffekt gelohnt.
Hab also das Nest zweimal mit Frsichhaltefolie umwickelt. In jede Kammer oben mit einem Teppichmesser einen Ritz gemacht und dann mit einem kleinen Löffel die Kammern mit Seramis gefüllt. Das Ganze dann in die Vase gestellt und mit viel Mühe und bisschen wackeln die Frischhaltefolie wieder entfernt.
Ist sehr frickelig, weil die Folie ja jetzt überall Löcher hat und dadurch schnell reißt. Mit dem Endergebnis war ich sehr zufrieden.

3. Eigentlich das einfachste. Oben die Lücke zwischen Vase und Nest mit Silikon abdichten und mim Finger voller Spülmittel glatt streichen. Fertig.

Das Nest ist nun komplett fertig. Was mit dem Nest weiter passiert ist lest ihr hier:Baubericht Ameisenregal

Aber seht und urteilt selbst.
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#22 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von houston » 7. April 2010, 11:32

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber meinst du, dass deine Ameisen das Seramis durch die Gänge bekommen? Geschweige denn überhaupt bewegt bekommen?
Für mich sieht es doch etwas sehr groß aus.
Ansonsten gute Arbeit.
Ich halte bereits nach einem geeigneten Gefäß zur Nachahmung ausschau.


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#23 AW: Ytong-Ameisenfarm

Beitrag von orko » 7. April 2010, 14:19

Hi

Ich geh davon aus das sie das meiste Seramis durch die Gänge bekommen. Auf den Bildern sieht es tatsächlich ein wenig so aus als wären die Brocken zu gross. Man kann nicht so gut die Größe und Tiefe der Gänge erkennen.

Ich glaube das kaum ein Brocken nicht durch die Gänge geht.

Mirko


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