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Tapinoma cf. erraticum im Garten - Fotos

Fotos von einheimischen und europÀischen Ameisenarten.
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Boro
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#1 Tapinoma cf. erraticum im Garten - Fotos

Beitrag von Boro » 25. Juni 2012, 20:11

Tapinoma cf. erraticum gehört zu den Dolichoderinae und ist eine eher selten gehaltene heimische Art. Ihre Nester können volkreich werden und in ihren Neststandorten ist sie sehr unstet, wiederholte Nestverlagerungen sind normal. Der Stachel ist nur rudimentĂ€r vorhanden, dafĂŒr kann ĂŒber die AnaldrĂŒse eine hochtoxische Substanz abgesondert werden, die zur raschen LĂ€hmung der Opfer fĂŒhrt (SEIFERT S. 256).
1. Eine Futterstelle ist eingerichtet: Ahornsirup ist auf einen Stein aufgebracht. Nach kurzer Zeit ist der Sirup entdeckt, die Art ist sehr findig und sehr schnell. Leicht zu erkennen ist die grĂ¶ĂŸere Kopfbreite einiger Tiere, somit sind sie eigentlich polymorph:
Bild

2. Eine kleine u. sehr dunkle Lasius emarginatus (3 mm) taucht plötzlich auf. Die Tapinoma weichen augenblicklich zurĂŒck und obwohl in der Überzahl wird keine Verteidigung der Futterstelle vorgenommen. Die Frage der Dominanzhierarchie ist eindrucksvoll gelöst.
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3. Ohne dass die Lasius eine einzige aggressive Andeutung gesetzt hÀtte, sind 1 Min. spÀter alle Tapinoma verschwunden:
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4. Nachdem ich den ungebetenen Gast vertrieben habe, kehren die Tapinoma zurĂŒck. Links oben wird eine Camponotus piceus sichtbar.
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5. Bald ist die Mannschaft wieder voll versammtelt:
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6. Auf einem Nebenschauplatz haben sich 2 Camponotus piceus eingefunden. An sich vertragen sich die 2 Arten, schon einige Male waren die Nester dieser Arten in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen.
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7. Aber wenn®s um das Futter geht, wer weiß?
http://secretpicdump.com/de/view/21602_a8d9b_dsc09309.jpg/Bild

8. Prompt kommt es zur Auseinandersetzung. Die Tapinoma streckt ihre Gaster drohend in die Höhe und in Richtung Gegnerin.
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9. Rasch hat die Camponotus zugebissen, aber dabei das giftige AnaldrĂŒsensekret abbekommen. Die C. piceus-Media-Arbeiterin sucht torkelnd das Weite und benötigt ĂŒber 15 Minuten um das Gift vom Körper am Boden od. BlĂ€ttern azustreifen. Dann "erfĂ€ngt" sie sich zum GlĂŒck wieder!
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10.Tapinoma hat die Beute nun fĂŒr sich allein. Die Gaster ist immer noch ein wenig hochgestellt, man kann nie wissen, wer noch kommt....
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L.G.Boro



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Hoffer
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#2 AW: Tapinoma cf. erraticum im Garten

Beitrag von Hoffer » 25. Juni 2012, 22:43

Hallo Boro!
Wieder mal ein sehr gelungener Bildbericht!

LG Hoffer.


"Denen, die der Ruhe pflegen, kommen manche ungelegen." - Wilhelm Busch

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Javis
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#3 AW: Tapinoma cf. erraticum im Garten

Beitrag von Javis » 22. Juni 2013, 01:41

[font=Calibri]Hallo Boro[/font]

[font=Calibri]Was fĂŒr ein toller Bericht.[/font]

[font=Calibri]Haben die [/font]Tapinoma cf erraticum so gute Augen dass sie die Lasius emarginatus sehen können, oder setzt Lasius emarginatus eher WarndĂŒfte ab um die anderen Ameisen zu vertreiben?

[quote]
[color=black][font=Verdana]Rasch hat die Camponotus zugebissen, aber dabei das giftige AnaldrĂŒsensekret abbekommen. Die C. piceus-Media-Arbeiterin sucht torkelnd das Weite und benötigt ĂŒber 15 Minuten um das Gift vom Körper am Boden od. BlĂ€ttern abzustreifen. Dann "erfĂ€ngt" sie sich zum GlĂŒck wieder!

[/quote][/font][/color][font=Calibri]Hat die [/font]Tapinoma cf erraticum nichts von dem Biss abbekommen? Ging er daneben oder zeigte keine Wirkung?

Wirklich schöne Beobachtungen hast du gemacht.

LG Javis


Das grĂ¶ĂŸte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

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Boro
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#4 AW: Tapinoma cf. erraticum im Garten

Beitrag von Boro » 22. Juni 2013, 09:18

Die SehfĂ€higkeit bei den meisten Ameisen ist recht bescheiden. Ich vermute, dass allein der den Lasius sp. anhaftende Nestgeruch und das resolute Auftreten ausreichen, anderen Arten Respekt einzuflĂ¶ĂŸen. ZusĂ€tzlich dĂŒrfte Lasius ĂŒber Botenstoffe verfĂŒgen, die repellierende Wirkung haben. In diesem Fall war es so, dass alle Tapinoma praktisch gleichzeitig zurĂŒckwichen, als die Lasius-Arbeiterin erschien. Es gab keinerlei DrohgebĂ€rden der Tapinoma, dabei wĂ€re es bei der Überzahl leicht gewesen, den Futterplatz zu verteidigen. Bei C. piceus war es umgekehrt: Tapinoma kam nĂ€her u. drohte u. als die grĂ¶ĂŸere Camponotus einen Biss ansetzte, bekam sie gleichzeitig das Tapinoma-Gift zu spĂŒren, wodurch es erst garnicht zu irgendeiner weiteren Auseinandersetzung kam. Hier dĂŒrfte auch die hierarchische Rangordnung eine Rolle spielen: Lasius steht ĂŒber Tapinoma, diese wiederum ĂŒber Camponotus piceus. Interessant ist vor allem die Interaktion von einzelnen Individuen verschiedener Arten, da erkennt man rasch die Rangordnung.
L.G.Boro



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