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Harpegnathos venator Nahrung in der Gründung?

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antfriend63
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#1 Harpegnathos venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von antfriend63 » 25. November 2023, 14:56

Guten Tag liebe Ameisenforum-Mitglieder,
Ich habe eine Frage an euch, bezüglich der Regelmäßigkeit der Nahrung bei Harpegnathos.

Ich besitze seit zwei Wochen eine frische Kolonie mit damals einer Königin und einer Arbeiterin ohne Brut. Ich halte sie jetzt seit zwei Wochen in einer 25x25 Box, bei stätigen 27°C-28°C und einer Luftfeuchte von 80%-95%. Den Ameisen scheint es ganz gut zu gehen und ich habe schon früh ein paar Eier entdeckt, nun sind es mindestens fünf. Futter haben sie bis jetzt nicht angenommen, zumindest habe ich es nicht gesehen. Ich hatte zeitweise ein paar Fruchtfliegen drinnen und ihnen eine Mehlkäferlarve angeboten. Asseln und Springschwänze befinden sich auch im Becken, jedoch denke ich nicht, dass die Ameisen sie essen.

Meine Fragen sind bezüglich eurer Erfahrung, mit dieser Art in der Gründung:

1.Habt ihr irgendwelche Tipps zum Futter?

2.Ist es überhaupt notwendig sie zu füttern?, ich weiß sie gründen semi-claustral, also mit Fütterung, aber solange sie keine Larven haben, frage ich mich ob das Futter überhaupt notwendig ist?

3.Wie viel und regelmäßig würdet ihr sie füttern?


Danke im Voraus für eure Antworten✌️

Mit freundlichen Grüßen,


Michael



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Harry4ANT

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#2 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von Harry4ANT » 25. November 2023, 16:37

Zwar ist der Nahrungsbedarf bei einer Kolonie mit einer Arbeiterin und noch keinen Larven, wie du selbst schon andeutest, sehr gering aber anbieten würde ich weiterhin kleine Portionen.


Ich würde 1-2 mal die Woche ein möglichst noch lebendes, kleineres Futter Insekt anbieten - gut geeignet wäre z.B. ein kleines Heimchen, mit der Pinzette angedrückt (klingt brutal aber dann kann es nicht mehr flüchten,sich verstecken) und in RG Nähe platziert.
Die Art ist (meines Wissens) etwas wählerisch bem Futter und verschmäht häufig Aas und div. andere Futterinsekten.


Eventuell wäre eine Kontaktaufnahme / Erfahrungsaustausch mit Joschi zu empfehlen - ein sehr erfahrener Ameisenhalter, der aktuell diese Art in der Haltung hat:
post454797.html?hilit=Harpegnathos#p454709
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Sven89
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#3 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von Sven89 » 25. November 2023, 18:34

Meine haben immer Futter genommen wenn auch deutlich weniger wenn keine Larven vorhanden waren, aber füttern würde ich trotzdem, aber es muss lebendig sein ich würde die heimchen auch nicht anquetschen das wollten meine dann auch manchmal nicht. sie haben es immer gepackt und gestochen aber dann nicht immer eingetragen. Besser einfach die sprungbeine abmachen.
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Joachim

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#4 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von Joachim » 26. November 2023, 11:50

Hallo antfriend, ich habe das erst jetzt gesehen. Larven oder nicht, die venator brauchen eine konstante Versorgung mit Lebendfutter. Auf vielen Seiten von Händlern findet man Zuckerwasser, Sirup oder Honig als Futter aufgelistet, das ist aber schlichtweg nicht wahr und wird von den Ameisen bestenfalls nebenbei wahrgenommen. Auch sind sie Bewohner von Feuchttropen, sie leben in warmen und nassen Überschwemmungsgebieten und passen ihr Nest auch daran an. Der Hauptteil ihrer Nahrung ist flüssige Hämolymphe, während die Larven auch feste Bestandteile der Beute verspeisen.

Selbst unter optimalen Bedingungen gedeihen sie nur schwer, da die Brutentwicklung lange dauert und die Lebenserwartung der Ameisen gering ist. Es gibt kaum eine Ameise, von der man von so vielen Anschaffungen liest über die Jahre, aber so wenig erfolgreichen Gründungen/Haltungen. Die meisten Berichte hören nach den ersten Eiern auf.

Der neuste Artikel zu diesen Ameisen ist wohl der von letztem Jahr, "Nest architecture, worker reproduction, and polygyny in the ponerine ant Harpegnathos venator" (Aupanum et. al.), der aber nicht allzu viel über die tatsächliche Haltung und vor allem Gründung erzählt. Interessant ist aber, dass Kolonien für gewöhnlich neben der begatteten Königin auch mehrere begattete Arbeiterinnen enthalten. Es stellt sich die Frage, ob die klassische semiclaustrale Gründung überhaupt bei diesen Ameisen vorkommt oder ob sich Nester nicht spalten oder eine Gründungsgemeinschaft entsteht. Die einzigen wirklich erfolgreichen Haltungen (über mehr als zwei Jahre) dieser Art kenne ich nur von Haltern, die bereits mit bestehenden Kolonien angefangen haben. Wer mich da ergänzen mag, ist sehr willkommen.

Aber das schweift ab. Die venator brauchen Lebendfutter und nehmen auch nicht alles. Ich habe bisher Glück mit Wolfspinnen (eigentlich allen Arten von Spinnen außer Kreuz und Zebra), Silberfischen (findet man evt. sogar im eigenen Haus), kleinen Grillen und Grashüpfern. Selbst eine einzelne Königin kann nach dem Verspeisen eines Silberfischchens schon am nächsten Tag wieder Hunger haben und außerhalb des Nestes auf der Jagd gesehen werden. Es empfiehlt sich also ein extra Zuchtbecken, damit man nicht jede Woche mehrmals auf Nahrungssuche gehen muss.

Ich drücke uns die Daumen.
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antfriend63
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#5 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von antfriend63 » 26. November 2023, 21:17

Vielen Dank für deine große Hilfe.
Ich werde dann wohl neben meiner Mehlwurmzucht auch eine kleine Grillenzucht beginnen, bis dahin werde ich dann wohl Silberfischchen und Spinnen suchen.



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antfriend63
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#6 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von antfriend63 » 26. November 2023, 21:43

Gerade habe ich eine Wolfspinne gefunden, die etwa so groß ist wie die Königin, diese habe ich jetzt ins Becken hineingetan. Außerdem habe ich noch lauter Weberknechte und Mücken gefunden, wie ist da deine Erfahrung?



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Joachim

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#7 Harpegnathos Venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von Joachim » 26. November 2023, 22:50

Im Moment gibt es kaum mehr Wolfspinnen draußen leider, oder Grashüpfer. Eine Wolfspinne die so groß wie eine venator Königin wird ist mir hierzulande nicht bekannt, wenn es sich hier um eine Kellerspinne handelt musst du vorsichtig sein, eine netzbauende Spinne dieser Größe kann die Arena über Nacht zuspinnen.

Mit Weberknechten und Mücken habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht, die langen Beine der Weber waren den Ameisen zu verwirrend und machten Probleme, die Größe der Beute einzuschätzen. Während die Mücke schlichtweg zu klein war. Aber probier es ruhig. Stubenfliegen hatte ich vergessen, die sind perfekte Größe und werden auch gern genommen. Zur Not bekommt man sie im Zoohandel, aber die Zucht ist ein bisschen fummelig. Die Flügel der Fliege muss man natürlich etwas anritzen, sonst können die Ameisen das Tier nicht fangen.

Ich würde keine Maden, Raupen oder Mehlwurmlarven empfehlen in der Gründung. Harpis sind sehr verschwenderische Esser und lassen gut und gern den Großteil des Futters liegen. Das wird auf Dauer eine Schweinerei wenn die Beute zu groß ist. Ausnahme sind Fruchtfliegenmaden, die haben gute Größe für eine einzelne Harpegnathos.
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#8 Harpegnathos venator Nahrung in der Gründung?

Beitrag von antfriend63 » 27. November 2023, 19:06

Vielen Dank nochmals,
Es war wohl eine Kellerspinne, über die Nacht ist glücklicherweise nichts passiert und ich habe sie gerade entnommen. Jetzt habe ich noch einen Tausendfüßler reingemacht, mit dem warscheinlich nichts passieren wird.
Ich habe aber auch eine andere kleinere Spinne reingetan, etwa 1cm lang mit den Beinen. Ich bin mir nicht sicher mit der Art, aber sie ist keine Kreuzspinne. Sie ist braun und man sieht diese Art oft. Es könnte auch eine kleinere Kellerspinne sein. Ich bin leider kein Spinnenexperte. Denkt ihr es ist unbedenklich sie drinnen zu lassen.
Gerade, als ich die Spinne reinsetzte war die eine Arbeiterin auch draußen, als ich versuchte sie direkt zu füttern, hatte sie nur Angst und ist weggelaufen.
Am Mittwoch kann ich glücklicherweise zur Zoohandlung und mir Grillen und Fliegen kaufen



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