Taxonomie
-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Formicini
----Genus: Formica Linnaeus, 1758
-----Subgenus: Serviformica Forel, 1913
------Species: Formica fuscocinerea Forel, 1874
-------Subspecies: -
Allgemeines
Heimat: nördliche Alpen und Alpenvorland (bis 150km), von 6.63°E (Südvogesen) bis 16.49°E, auch südliche Alpen bis in den nördlichen Apennin
Habitat: zwischen 200m und 1050m NN, Sand und Kiesbänke von Flüssen, Bahndämme, Straßenränder, häufiger vorkommend in Kernbereichen von Städten und dort die Bereiche stark versiegelter Flächen in Städten als Ersatzhabitat nützend. Mäßig wärmeliebend, mäßig trockenliebend. Bevorzugt pflanzenarme Habitate
Thermophile Pionierart z. B. nach Bautätigkeiten etwa im Straßenbau, Wegebau, Bau v. Parkplätzen.
Kolonie: polydom,
Koloniegröße: mittlere Anzahl der Nesteingänge bei polydomen Kolonien bis 1027/100m² bei drei Untersuchungsflächen (nach F. Glaser). Infolge häufiger Polydomie ist die Individuenzahl einzelner Nester oft schwer feststellbar.
Koloniealter: -
Gründung: Claustral
Arbeiterinnen: Sehr schnell und mit gutem Sehsinn ausgestattet. Verträgt noch hohe Bodentemperaturen z. B. auf Asphalt. Beim Aufspüren und Überwältigen von Beute oder größeren Ameisen ist hervorragende Teamarbeit festzustellen.
Nestbau: eher flache Erdnester in Kies, Sand od. unter Steinen. Bei Nestern unter Randsteinen etwa bei Gehwegen wird das Aushubmaterial deutlicher sichtbar.
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, Fouragierdistanz mindestens 100m
Fortpflanzung: Juni - September (H. Kutter)
Aussehen
Arbeiterinnen: Gesamteindruck dunkel-/aschgrau, ähnlich wie die anderen Arten der cinerea-Gruppe deutliche u. dichte weiß-silbrige Pubeszenz, die bei verschiedener Beleuchtung einen silbrigen Farbeffekt deutlich macht.
Teilweise sind Völker vorkommend, deren Mesosoma mit etwas rötlichgelber Pigmentierung versehen ist [s. Quelle 3, S. 258 "Description of worker"]
Männchen: schwarze Färbung
Größe
Arbeiterinnen: ca. 5 - 7mm
Männchen: -
Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: -
Eier -
Bemerkungen
Nach "neuesten Recherchen" der Focusredakteurin C. Steinlein ist Formica fuscocinera DIE invasive Art Deutschlands schlechthin. Der Artikel ist allerdings von mäßiger Qualität. Die Häufung in Stadtgebieten ist durch die Ansprüche an das Habitat im Vergleich zu anderen Arten bedingt, nicht durch invasive Eigenschaften.
Die 3 Arten der cinerea-Gruppe werden von Sozialparasiten infolge ihrer speziellen Habitatsansprüche selten heimgesucht. Unter Umständen von Formica truncorum und eventuell v. Polyergus rufescens (Mitt. Boro 2010)
In den Gebirgstälern und Vorländern der Alpen oft mit den anderen Arten der cinerea-Gruppe (F. cinerea u. F. selysi) syntop vorkommend. Ursprüngliche Habitate sind die Schotter- u. Kiesterrassen entlang der Fließgewässer. Sie dringt als einzige der 3 Arten in die versiegelten Bereiche der Städte vor. Starke Nestpopulationen und vor allem polydome Systeme sind territorial und aggressiv gegen andere Gattungen/Arten und können diese auch verdrängen oder vernichten. Bevorzugte Nistbereiche in den Städten sind vor allem an Alleebäume gebunden, deren Läusekolonien in stark belaufenen Ameisenstraßen aufgesucht werden. Polydome Systeme können Sozialparasiten sehr gut abwehren.
Quellenangaben:
Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas (B. Seifert)
Quelle 1: http://myrmecologicalnews.org/cms/image ... ntable.pdf
Quelle 2: http://myrmecologicalnews.org/cms/image ... ntable.pdf
Quelle 3: http://antbase.org/ants/publications/20301/20301.pdf
Boro =)
Haltung:
Zur Haltung ähnlich wie andere Serviformica-Arten geeignet. Auf Grund der räumlich beschränkten natürlichen Vorkommen sollten Gynen nur im Gebiet dichter Vorkommen entnommen werden. Haltungsbedingungen wie bei Formica cinerea!
Haltungsberichte
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Foto-/Videobeiträge
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