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In Eicheln nistende Ameisen

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Lewy

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#17 In Eicheln nistende Ameisen

Beitrag von Lewy » 6. März 2023, 16:42

Hab Kolonie 1 im Terrarium wieder gefunden, sie haben tatsächlich das kleine Korknest bezogen, dass ich ihnen mal schnell gebaut habe. Hab einfach ein kleines Stück Kork genommen, mittig in 2 Scheiben geschnitten und dann an 3 Seiten mit Holzleim verklebt.
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Einfacher geht kaum
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Lewy

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#18 In Eicheln nistende Ameisen

Beitrag von Lewy » 8. März 2023, 14:10

Ich hab da eine Frage zu Temnothorax die mich schon lange beschäftigt…
In allen Videos die ich von dieser Art gesehen hab war sehr viel Brut und laut MyAnts vermehren sie sich auch sehr schnell und eine Arbeiterin soll eine Lebenserwartung von 1-2 Jahren haben. Warum bleiben die Kolonien dann so klein?
Ich hab noch nie geflügelte Geschlechtstiere bei dieser Art gesehen, könnte mir deshalb vorstellen dass sie sich aufteilen wenn sie eine gewisse Grösse haben aber das würde zu Inzucht führen…
Oder fressen die jungen Ameisen von Zeit zu Zeit ihre älteren Schwestern? (Bei Eciton Burchelli soll das alle paar Wochen passieren)
Oder gibt es sonst ein Grund den ich nicht auf dem Schirm habe?
Würde mich über Aufklärung dieses Rätsels sehr freuen!
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Harry4ANT

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#19 In Eicheln nistende Ameisen

Beitrag von Harry4ANT » 8. März 2023, 15:24

Prinzipiell hängt die Koloniegröße einer Art bzw. einer Kolonie davon ab, wie viele Eier die Gyne im Schnitt pro Tag legen kann und wie lange die Arbeiterinnen durchschnittlich überleben.

Dazu natürlich Faktoren wie ausreichend Nährstoffe in der Umgebung und passende Nestparameter wie Temperatur und Feuchtigkeit - in der Haltung hängt dieser Teil natürlich maßgeblich vom Halter ab.


Bei Temnothorax ist die Legerate der Gyne sehr niedrig und die Lebenserwartung der Arbeiterinnen eher moderat.


Das hier ist z.B. eine Kolonie T. nylanderi von mir, zu diesem Zeitpunkt mitten in der Saison, Höchststand von Brut und Arbeiterinnen.
Das dürften ca. 150-200 Arbeiterinnen sein (bin da schlecht im schätzen) und eine entsprechende Menge an Brut.


Die Brut sieht vielleicht "viel" aus auf dem Video aber diese Menge (die hier über Wochen und Monate angehäuft wurden) schafft z.B. eine Waldameisen Gyne wie Formica rufa an einem Tag, eine Gyne der Treiberameisen kann am Tag über 100.000 Eier legen.

Eine gesunde Lasius niger Gyne (ausgewachsene Kolonie, voll versorgt) legt pro Tag im Schnitte gerne mal 20 Eier oder mehr, würde also ca. 1 Woche brauchen für diese Brutmenge und die Arbeiterinnen leben deutlich länger als die der Temnothorax --->
Entsprechend ist die Koloniegröße deutlich größer aber wieder kleiner als bei Formica rufa usw.

Entsprechend "klein" fällt auch der Schwarmflug aus bei Temnothorax (keine Aufteilung oder Inzucht):




Wo z.B. bei Lasius, Formica oder Solenopsis bei uns bei einem Schwarmflug zig Tausende Geschlechtstiere den Himmel verdunkeln sind bei einer Temnothorax Kolonie ein paar Dutzend Tiere unterwegs.



Hier vielleicht noch im Vergleich die Brutmenge einer Lasius niger Kolonie - und diese ist erst im 3ten Jahr nach GrĂĽndung und bei weitem nicht ausgewachsen:



Camponotus fellah:




Jede Kolonie wächst ja nach der Gründung zunächst sehr langsam und dann immer schneller je mehr versorgende Arbeiterinnen da sind, die Brutmenge steigt auch immer mehr usw. bis zu dem Punkt wo die maximale Legerate der Gyne erreicht ist und später die max. Sterberate der Arbeiterinnen zu einer Art Gleichgewicht kommen.
Größer wird die Kolonie dann nicht mehr, das Wachstum stagniert bzw. pendelt je nach Jahreszeit, Verfügbarkeit von Futter ect.
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Lewy

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#20 In Eicheln nistende Ameisen

Beitrag von Lewy » 17. März 2023, 16:29

Danke vielmals fĂĽr die sehr ausfĂĽhrliche Antwort!
Dachte weil die so klein sind würde auch die Brut sehr wenig Zeit zum schlüpfen brauchen…

Da ja jetzt ne etwas grössere Kolonie im Terrarium lebt kann ich sie auch beobachten, konnte sogar ihr Nest finden!
Im Kreis ist ein winziges Loch, da gehen sie ein und aus
Im Kreis ist ein winziges Loch, da gehen sie ein und aus
Heute morgen hab ich sie an einem kleinen Stück Walnuss knabbern sehen, jetzt ist da schon eine beachtliche Höhle in der einige Platz finden, das wird wohl erst mal ihr neues Nest
Die müssen nen kräftigen Biss haben, die kleinen Tierchen
Die müssen nen kräftigen Biss haben, die kleinen Tierchen
Konnte ĂĽbrigens richtiges Tandemlaufen bei ihnen beobachten, eine lief voraus und hat immer wieder gewartet, wenn die hintere kurz den Anschluss verlor.

Sie können übrigens auch nicht über Talkum laufen! Sie fallen zwar nicht gleich runter wie grössere Arten, verlieren aber den Halt und rutschen langsam runter, sieht witzig aus!



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