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von CyprAnts » 16. Juni 2011, 22:33
Hallo, danke für die Informationen. Was Crematogaster angeht, muss ich allerdings widersprechen - wenn es sich bei den vorherigen Bildern um Plagiolepis handelt, ist es hier ebenso Plagiolepis. Auf allen Fotos sind Arbeiterinnen der gleichen Art, sie stammen aus der gleichen Kolonie. Wenn es verschiedene Arten wären müsste eine bei der anderen parasitieren oder beide müssten ein gemeinsames Nest bewohnen, das ist wohl unwahrscheinlich. Die Fotos zeigen wie gesagt ausnahmslos Arbeiterinnen aus dem selben Nest.
Vor allem aber ist bei den letzten drei Fotos das Abdomen verdreht und dadurch auch etwas nach oben gerichtet. Das war keine Lebendaufnahme, sondern der Versuch, eine unter dem Mikroskop liegende, von Zypern in Alkohol mitgebrachte Arbeiterin per Digitalkamera zu fotografieren (leider ohne passenden Mikroskop-Kamera-Adapter, daher kommt auch z. B. der Gelbton).
Wenn ich mir nur die drei letzten Fotos noch einmal ansehe, sieht die Arbeiterin wirklich aus wie eine Crematogaster. Bedenke aber bitte, dass das Abdomen verdreht ist und auch nur deshalb nach oben zeigt (falls das nicht sowieso nur die Perspektive ist) - wenn man das Abdomen gedanklich wieder "zurückdreht", müsste es wieder mit den vorherigen Fotos übereinstimmen. Nun ja, ich hätte gleich darauf hinweisen sollen, tut mir leid!
Kennt zufällig einer von euch einen Bestimmungsschlüssel für südliche Plagiolepis? Im Seifert sind (von den arbeiterinnenlosen Parasiten abgesehen) ja nur P. vindobonensis und P. pygmaea angegeben. Für P. pygmaea scheint mir nach Anschauen unter einem Mikroskop (ja, ich habe noch einige in Alkohol gelegte Exemplare zur Verfügung) der Größenunterschied zwischen dem 3. und 4. Fühlergeißelglied nicht ausgeprägt genug zu sein, woraus man ja auf P. vindobonensis schließen könnte. Nur gibt es im warmen Zypern sicher noch andere Plagiolepis-Arten als im Seifert angegeben bzw. P. vindobonensis vielleicht überhaupt nicht, womit die Angaben im Seifert eigentlich nur dazu taugen, P. pygmaea auszuschließen. Hat jemand eine Idee, woher man einen Bestimmungsschlüssel für weitere Plagiolepis bekommen könnte?