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Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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n.i.l.s
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#17 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von n.i.l.s » 8. Mai 2012, 21:52

Hallo

Es gibt wiedereinmal ein kleines Update:


1.5.12
Königin: 1
Arbeiter: ca. 180, darunter 6 Majoren
Puppen: ~80
Larven: >100
Eier: >40


[align=left][align=center]Wie man sieht hat sich in letzter Zeit in Sachen Koloniegröße viel getan.
Demnach schlüpft etwa jeden zweiten ein Tier. Vor zwei bis drei Wochen gab es einen regelrechten Wachstumsschub, da die meisten überwinterten Larven dann aus ihren Puppen geschlüpft sind.
Darunter fielen auch die 6 Majoren der Kolonie.
Ich konnte dabei ähnliches wie Imago bei seinen C. fellah beobachten:
Beim Schlupf ist die wirkliche Schneidfläche der Mandibeln schon ausgefärbt während der Rest noch weißlich ist.
Die Ameisen habe immer noch einen Heißhunger und nehmen an Zuckerwasser und Futtertieren recht viel weg.
Ich kann fast jeden Tag den kleinen Napf mit neuen 2ml Zuckerwasser auffüllen und auch ihre 3 Mehlkäfer fressen sie gerne.
Mittlerweile merke ich auch, dass die Tiere zunehmnes aggressiver reagieren, besonders auf noch lebende Futtertiere, die vor der Winterruhe noch Panik ausgelöst haben.

Das Becken hat von mir jetzt noch einen neuen Plastikrahmen bekommen, unter den ich das Paraffinöl anbringe. Den von Streaker habe ich leider aus Versehen zerstört und deshalb hatte ich vorher das Öl einfach an den Rand geschmiert und mit Tesafilm ein zu starkes Verlaufen verhindert.
Mit den neuen Rand geht dies aber deutlich besser, da keine Ameisen über das Silikon ausbrechen können.
Da ein Pseudomyrmex Terrarium direkt neben den C. vagus steht, bekommen diese auch während der Nacht noch etwas von der Wärme der Heizmatte ab.
Ich habe auch gemerkt, dass der alte Spot (noch im letzten Post) keine 25W hatte sondern 40W und dass ich nun einen 25W verwende, da der Alte kaputt gegangen ist.

Am Ende noch ein paar Bilder vom Nest und ein Bild von einem Major

Bild
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Grüße Nils


Diskussion: >> HIER <<
[/align]
[/align]


~Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt~

owostowskishay
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#18 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von owostowskishay » 15. Mai 2012, 04:30

[quote="Streaker87"][align=center][size=200]Camponotus (Camponotus) vagus[/SIZE]

[img]http://www4.pic-upload.de/28.07.10/rcgmdrwtro.jpg[/img][/align]

[align=center][size=200]Artbeschreibung - Steckbrief[/SIZE]
[size=200][size=75]Quelle (klick)[/SIZE][/SIZE][/align]



[align=left]Taxonomie[/align]

[align=left]-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Camponotini
----Genus: Camponotus Mayr, 1861
-----Subgenus: Camponotus Mayr, 1861
------Species: Camponotus vagus (Scopoli, 1763)
-------Subspecies: Camponotus vagus ifranensis Cagniant, 1987; Camponotus vagus vagus (Scopoli, 1763)[/align]


[align=left]Allgemeines[/align]

[align=left]Heimat: Europa bis Zentralasien, zerstreut bis selten. Im südlichen Mitteleuropa etwas häufiger. Planar bis collin.
Habitat: Als sehr anspruchsvolle, thermophile Art auf gut besonnte Waldränder, Waldlichtungen und die vegetationsarmen Uferstreifen von natürlichen Fluss- und Bachläufen in den Niederungen beschränkt.
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: große Nester mit einigen tausend Individuen
Koloniealter: ?
Gründung: claustrale Gründung einzelner begatteter Königinnen, auch in Pleometrose.
Arbeiterinnen: polymorph, gleitender Übergang von Minor- über Media- zu Major-Arbeiterinnen. Letztere werden vorwiegend bei Territorialstreitigkeiten oder zur Abwehr von Feinden eingesetzt. Bei hohen Temperaturen schnell und aggressiv. Beherrschen den "Mandibel-Kampf".
Nestbau: fast ausschließlich Nester in Tothölzern, die am Boden aufliegen und an sehr gut besonnten und heißen Örtlichkeiten vorkommen.
Nahrung: zoophag und trophobiotisch, organisieren auch Laufstraßen auf Bäume um den Honigtau aufzunehmen.
Winterruhe: Winterruhe etwa zwischen Mitte Oktober und Ende März[/align]
Fortpflanzung: Hauptschwärmzeit im Mai, kurz nach Mittag. Die Geschlechtstiere haben den vergangenen Winter als Imagines überwintert und den davorliegenden Winter als Larven. Die zweimalige Überwinterung ist für die Reifung der Geschlechtsorgane wichtig ( Seifert 2007, S. 264f).
Verhaltensweisen: bei Störung klopfen Arbeiterinnen hörbar mit ihrem Kopf auf den Boden und alarmieren so andere Koloniemitglieder*

Der wissenschaftliche Name von C. vagus verrät etwas über ihr Verhalten "[...], der Name leitet sich von lat. vagari („umherschweifen“) ab, wörtlich übersetzt heißt sie also „die umherschweifende Ameise“." - Wikipedia (Nervus vagus).*

*wurde selbstständig hinzugefügt


[align=left]Aussehen/Färbung[/align]

[align=left]Arbeiterinnen: vollkommen schwarz gefärbt und am Körper mit einer dichten silbrigen Behaarung versehen. Von einiger Entfernung betrachtet erscheinen die Tiere daher dunkelgrau gefärbt
Arbeiterinnen (Majore): wie Arbeiterinnen, nur um einiges kräftiger und dicker. Der Kopf kann größer werden als der der Königin!* [@]
Königinnen: wie Arbeiterinnen
Männchen: wie Arbeiterinnen[/align]

[align=left]*wurde selbstständig hinzugefügt[/align]



[align=center][img]http://www4.pic-upload.de/28.07.10/uetepnab7iy7.jpg[/img][/align]

[align=center][font=Verdana][size=200]Einleitung & Vorstellung[/SIZE][/font][/align]


[align=left][font=Verdana][size=134]Größe [mm][/font][/SIZE][/align]

[align=left]Pygmäen: 6-7 [@]
Minor: ...
Media: ...
Major: ...
Königinnen: 16-17
Männchen: ...[/align]

[align=left][font=Verdana]Sofern es möglich ist, werden die Ameisen gemessen und in eine eigene Tabelle eingetragen.[/font]
[font=Verdana]Die sicherste Variante ist wohl die nach dem Tod, deshalb wurde die Königin nur geschätzt ;) "Lang lebe die Königin!"[/font][/align]

[ATTACH]19468[/ATTACH]
[align=left]Man beachte ihren Schatten.[/align]


[align=left][font=Verdana]Entwicklungsdauer [~Tage][/font][/align]

[align=left]Minor (insg.): 41-59 E - L: 16-22 L - P: 6-7 P - I: 19-30
Media (insg.): ____ E - L: ____ L - P: ____ P - I: ____
Major (insg.): ____ E - L: ____ L - P: ____ P - I: ____
Legende: E=Ei, L=Larve, P=Puppe, I=Imago[/align]

[align=left][ATTACH]19496[/ATTACH]
Verhältnis der einzelnen Stadien bei Camponotus vagus (Pygmäen/Minore)[/align]

[align=left]Auch bei der Entwicklungszeit muss mit groben Fehlern gerechnet werden. Minore sind zwar anfangs noch am einfachsten zu notieren, aber da die Übergänge fliessend sind und die anderen Morphen meist zu spät als solche erkannt werden, fehlen schon mal die "E - L"-Angaben, welche bis zu 40% der Entwicklungszeit ausmachen können.
Weiterhin ist zu beachten, dass Temperatur und andere Parameter die Entwicklungszeit zusätzlich positiv/negativ beeinflussen können. So weit es möglich war, wurde sich an den Haltungsbedingungen
(s.u.) orientiert.[/align]


[align=left][font=Verdana]Bevölkerungswachstum [Wochen][/font][/align]

[align=left]Kurze Erläuterung:[/align]

[align=left]Auf die horizontalen Hilfslinien wurde verzichtet, weil die meisten Angaben der Berücksichtigung +/- unterliegen, da Eier und Larven schwerer zu zählen sind.
Es geht mehr um das Verhältnis und den Vergleich der Kurven untereinander. Dazu müssen die Werte nicht exakt ablesen werden.
Um die Farben nicht immer vergleichen zu müssen ("Wie? Steht Lila jetzt für Eier oder Larven?") wurden die Farben an den entsprechenden Phänotyp angepasst.
So sollte es ein leichtes sein, z.B. Weiß mit [color=black]Eiern assoziieren zu können, [/color]Gelblich und der gleichen mit [color=black]Larven bzw. Puppen und Schwarz steht natürlich für die Arbeiterinnen von C. vagus.[/color][/align]

[align=left]Alle drei Bruteinheiten zusammen (Eier, Larven, Puppen) wurden durch eine rote Kurve dargestellt.
Die Grafik beschreibt nur das "Vorhanden sein", nicht wie viel Eier die Königin in der Woche gelegt hat![/align]

[align=left]Sinn und Fragestellungen:[/align]

[list]
[*]Zusammenhang zwischen Legeverhalten der Königin und Größe der Kolonie (z.B.: Steigt mit der Größe einer Kolonie auch die Anzahl der Bruteinheiten?)[/*:m]
[*]Gegenüberstellung von Bruteinheiten und Arbeiterinnen. (z.B.: Wie viel Brut kann man wie viel Ammen zumuten, um noch eine ausreichende Verpflegung zu gewährleisten?)[/*:m]
[*]Abhängigkeit zwischen Eier-, Larven- und Puppenanzahl (z.B.: Geht ein Anstieg der Larven mit einer Abnahme der Eier einher, sofern die Königin nicht schnell genug nachlegt?)[/*:m]
[*]Wiederkehrende Zyklen bestimmter Brutstadien (z.B.: Ist auch in der 12. Woche mit einem Anstieg bei den Larven zu rechnen? Siehe Entwicklungsdauer: ~21 Tage vom Ei zur Larve)[/*:m]
[*]Abhängigkeit einzelner Stadien von der Jahreszeit (z.B.: Geht die Eierproduktion ab dem vierten Quartal langsam gegen Null?)[/*:m][/list:u]

[size=75][img]http://www5.pic-upload.de/11.12.10/l34zu7o2ca7.jpg[/img][/SIZE][img]http://www8.pic-upload.de/03.04.11/6e1gfbdc158.jpg[/img]
[size=75]Die Grafik unterliegt einem wöchentlichen Update, mit Ausnahme in der Winterruhe (Letzter Stand: 03.04.2011).[/SIZE]
2011-11-10: Dafür überlege ich mir noch was, wie ich das weiter fort setze.


[align=left][font=Verdana]Herkunft[/font][/align]

[align=left]Kontinent: Mittel/Süd-Europa[/align]
Land: Süd-Frankreich
Gebiet: Nähe Toulouse
Klima: Historische Wetterstatistik für Toulouse

[ATTACH]19319[/ATTACH] [ATTACH]19318[/ATTACH]Quelle (klick)
[ATTACH]19317[/ATTACH]
Quelle (klick) "Landschaft bei Toulouse" Laurenz Bobke


[align=left][font=Verdana]Haltungsbedingungen[/font][/align]

[align=left]Temperatur (Tag): 23-30°C
Temperatur (Nacht): 19-23°C
Luftfeuchtigkeit (normal): 50-70%
Luftfeuchtigkeit (nach gießen): 70-90%
Winterruhe: Ja, endogen, etwa 5 Monate, Oktober bis Februar
Höhe (Haus): 215m ü.NN
Kohlenhydrate: Honigwasser, Zuckerwasser
Proteine: Mehlwürmer
Sonstiges: Trinkwasser
[/align]

[align=left]Für diese Art wird weder die Sonnenbank raus geholt noch tiefer in die Trickkiste gegriffen. Sie wird bei Zimmertemperaturen gehalten, die sich je nach Außentemperatur zwischen 20°C und 30°C belaufen können. Da das Fenster ständig auf "Kipp" steht, können diese leichter simuliert werden. Außerdem liegt das Zimmer zur sonnenabgewandten Seite, sodass man gegen Abend um jeden Sonnenstrahl kämpfen muss, worunter aber eher die Pflanzen zu leiden haben.[/align]

[align=left]Mit der Feuchtigkeit wird, neben dem Wassertank im Nest, auch nicht viel experimentiert. Einzig eine extra (Trink-)Wasserquelle wird den Ameisen bereitgestellt um ein Verdursten/-trocknen zu verhindern. Wenn der Erdboden nicht mitspielt und zu bröselig für die Ameisen wird, wird er entweder besprüht oder einmal kurz überflutet, das treibt die Luftfeuchtigkeit ebenfalls für annähernd eine Woche nach oben.[/align]

[align=left]Wenn der Sommer mal schlapp macht und die Temperaturen im Keller sind (<20°C), wird für einige Stunden die 20W Nachttischlampe angeknipst und die Arena punktuell beleuchtet, jedoch nie direkt das Nest, da sonst der endogene Rhythmus der Königin und somit das Eierlegen gestört werden könnte [@]. Bei Camponotus-Arten wurde schon des häufigeren beobachtet, wie sie ihre Brut in der "Sonne" lagern [@], [@], deshalb sollte es der Kolonie mit Hilfe einer Wärmequelle ermöglicht werden, ihren Puppen zu einer "besseren"/schnellern Entwicklung zu verhelfen (RGT-Regel). /edit-2011-02-24: Es wird nicht mehr zusätzlich erwärmt.
[/align]

[align=left]Anders als bei Lasius sp. und Myrmica sp., die sich mit denC. vagus ein Zimmer teilen müssen, braucht man nicht so schnell um einen Hitzeschlag bangen, da es sich um eine in Südeuropa etablierte Art handelt (siehe "Herkunft").[/align]

[align=left]Im Winter herrschen in dem Zimmer bei mittlerer Heizungsstufe an die 19°C, also eher frisch. Dennoch wird es für eine Überwinterung wohl nicht ausreichen und das Becken muss die Zeit über im Flur vorliebnehmen. Dazu mehr, wenn es soweit ist.[/align]

[align=left]Der Shopbetreiber hat sie bei 10°C überwintern lassen und nach eigenen Aussagen einen Monat zu spät rausgeholt. Es wird also im Gründungsjahr erwartet, dass die Ameisen sich etwas später zur Ruhe setzen werden. /edit-2010-11-02: Dem war leider nicht so.[/align]

Als "Neuheit" wurde die Höhenangabe mit in die Haltungsparameter aufgenommen. Diese können natürlich schlecht simuliert werden, stimmen bei dieser Haltung aber zufälligerweise ungefähr überein.

An Kohlenhydraten werden eine im gleichen Verhältnis angemischte Honigwasser-Lösung angeboten, weil Honig zum einen natürlicher ist und zum anderen die Ameisen bei der Ankunft diesen gleich angenommen haben. Zuckerwasser-Lösung wurde bisher erst einmal angeboten, auch diese wurde nicht verweigert. Allerdings wurde ein viermaliger Pendellauf einer einzelnen Arbeiterin zwischen Honigwasser und Nest als klares Indiz gewertet und daher vorerst nur noch Honig angeboten.

[align=left]An Proteinen werden Diptera (Fliegen/Stubefliegen) in allen Größen und Farben angeboten. Gesammelt werden diese meist draußen. Auch sich im Zimmer verirrte Spinnen finden den Weg ins Formicarium, ob passiv oder aktiv. Angeboten werden sowohl lebende als auch überbrühte Futtertiere, welche danach mit einer Nadel fixiert werden. Bei der ersten Variante sollte man sich der Gefahr bewusst sein, Milben und ähnliches einzuschleppen.[/align]


[align=left][font=Verdana]Das Becken[/font][/align]

[align=left]Formicariengröße: 60x30x20 cm
[/align]
Material: 4 mm Glas, durchsichtiges Silikon (Shop)
Bodenbeschaffenheit: lehmige Erde, Steine, Wurzel, Rinde
Nest: Ytong und mit Gips ausgestrichene Kammern
[align=left]Ausbruchsschutz: Paraffin auf zweiteiligem Kunststoffrahmen[/align]
Sonstiges: Bohrungen für eine Erweiterung

Die Inneneinrichtung wurde anhand einer Bildvorlage gestaltet. Um Gewicht zu sparen, wurde das Mauerstück aus einzelnen Ytong-Steinen gefertigt, die sich einzeln abnehmen lassen. Des weiteren befinden sich Ytongblöcke unter der Erde, um eine künstliche Anhöhe zu schaffen. Das Nest bildet ein mittlerer, zu einer Schräge bearbeiteter Ytong mit sechs Kammern. Vier wurden mit Kiesel (1-3mm) befüllt.
[align=left]Als Substrat wurde lehmige Erde genutzt, welche nach dem Gießen ein gutes Eintrocknen garantiert. Der Baumstamm (Ast) wurde auf einem Brett fixiert und dient dem Auslauf und der Fütterung. Die Wurzel ergibt eine weitere Auslaufmöglichkeit und soll der Einrichtung einen natürlicheren Touch verleihen. Zur Begrünung wurden Pflanzen (Sukkulente) ausgewählt, die mit möglichst wenig Wasser und Licht auskommen.[/align]
Der Kunststoffrahmen wurde aus zwei Teilen gearbeitet, zusammengeklebt und vorübergehend mit Tesafilm auf dem Beckenrand fixiert. Unverdünntes Paraffin dient als Ausbruchsschutz. Eine Lücke zwischen Rand und Rahmen und die zwei Verbindungsstücke vom Rahmen wurden vorsichtshalber an der Beckenscheibe zusätzlich beschmiert. Da keine Bohrungen vorhanden sind, kann man nur hoffen, dass die Kolonie in den ersten zwei bis drei Jahren es sich nicht allzu breit macht.

[align=left]Zur Zeit ihrer frühen Gründungsphase nahm die Kolonie noch in einer Miniarena + Reagenzglas vorlieb (4).[/align]

[align=left]1)[ATTACH]19479[/ATTACH] 2)[ATTACH]19651[/ATTACH] 3)[ATTACH]19320[/ATTACH] 4)[ATTACH]19372[/ATTACH][/align]

[align=left]Mehr Bilder im Thread Präsentiere dein Formicarium![/align]


[align=left]Die Qual der Wahl[/align]

[align=left]Von Anfang an war ich von der Gattung Camponotus begeistert. Grund waren mit unter die stattliche Größe, Polymorphismus und die eher trockenen Haltungsbedingungen. Mittlerweile faszinieren mich die Verhaltensweisen meiner C. vagus immer mehr. Das sagt mir, dass ich die richtige Wahl getroffen habe.[/align]

[align=left]Als erste Art hatte ich mir damals C. ligniperdus ausgesucht, weil mich die Größe als Neuling einfach umgehauen hat. Nach mehrwöchigem Einlesen und Recherchieren bin ich dann doch zu den einfacheren Arten abgedriftet und habe paxi's Lasius cf. niger Gründerkolonie '09 übernommen, die ich seit dem 27.03.2010 für fünf Monate gepflegt und dann an einen Biologie-Kommilitonen abgegeben habe. Ich denke, das war mit der beste Einstieg, den ich wählen konnte.[/align]

[align=left]Auf dem Weg zu Camponotus habe ich neben Lasius sp. noch Bekanntschaft mit Myrmica sp. und einer Lasius fuliginosus Gyne machen dürfen. Als das 80er Becken dann im Zimmer stand und klar war, dass es nicht so einfach jeden Winter in den Keller verfrachtet werden konnte, habe ich mich für meine erste südeuropäische Art entschieden, die zur Not auch in unbeheizten Räumen überwintern kann. Somit fiel die Wahl auf C. vagus, weil C. cruentatus zu dem Zeitpunkt (leider) nicht mehr angeboten wurde. Zum Glück![/align]


[align=left][font=Verdana]Intention zum Schreiben[/font][/align]

[align=left]Dies ist mein erster Haltungsbericht und eigentlich ist der schon zu viel. Aber meine Motivation doch noch einen eigenen anzufangen war, dass im Ameisenforum so wenige bis garkeine über C. vagus existierten, dafür umso mehr schöne Fotobeiträge [1], [2], [3], [4], [5], [6] (An dieser Stelle muss ich mal einen Dank an Boro und Corsair aussprechen). Dadurch will ich auch einen kleinen Anreiz schaffen, sich mir eventuell anzuschließen. Nicht zuletzt, damit ich ein paar Referenzen habe ;)[/align]

[align=left]Die Freude und Begeisterung, die ich zu dieser Art pflege, kommt hoffentlich mit dem Aufwand rüber, den ich hier reingesteckt habe und noch reinstecken werde und braucht nicht weiter erwähnt zu werden. Ganz nebenbei führe ich sowieso ein kleines privates "Tagebuch", somit ist es zum Haltungsbericht auch nicht mehr weit.[/align]


[align=left]Wochenrückblicke[/align]

[align=left]Hier werden stichpunktartig Beobachtungen, typisches Verhalten und Erfahrungen geschildert, die in den letzten Wochen bis Monaten gesammelt wurden oder noch gesammelt werde, in einer Art Zusammenfassung. Wichtiges und Informatives wird versucht hervorzuheben. Außerdem gibt es ein "Vorher" und "Nachher" der Volksstärke um den Überblick zu wahren und die Entwicklung festzuhalten. Das Ganze wird mit Fotos aus den jeweiligen Zeitabschnitten "untermalt".[/align]

[list]
[*]typisches Verhalten: Darunter verstehe ich alle wiederkehrenden Formen von Verhalten, die ich für diese Art typisch halte. Z.B. die Kunst des Mandibelkampfes, Futterannahme von der Pinzette, ...[/*:m]
[*]Beobachtung: Darunter fasse ich alles, was mir nicht unbedingt als (art-)typisch und "besonders" erscheint und gegebenfalls auch bei anderen Art zu beobachten ist. Meist auf Ursache/Wirkung zurückzuführen, z.B. Fluchtverhalten (wie die Ameisen flüchten wäre dann wieder typisch), Lustiges, Ausbrüche *hust*, ...[/*:m]
[*]Erfahrung: Wenn etwas besser läuft als zuvor oder ich aus einem Fehler gelernt habe, fällt das unter Erfahrungen. Könnte sich z.B. auf Futtertiere, Bewässerung etc. beziehen[/*:m][/list:u]
Ich gestehe, die Einteilung ist garnicht so einfach. Bei "Beobachtungen" und "typischem Verhalten" kommt man schnell mal durcheinander, gerade wenn man die Situation nicht genau zu bewerten weiß. Die ersten beiden Kategorien kann man also fast schon als eine ansehen. Ich will mit "typischem Verhalten" Halter, die diese Art noch nicht gehalten haben, auf die besonderen Eigenschaften von C. vagus aufmerksam machen.


[align=left][font=Verdana]Bilder[/font][/align]

[align=left]Die Fotos werden mit einer Canon IXUS50 geschossen, es wird darum um ein wenig Nachsicht gebeten ;) Manche Bilder werden zusätzlich am Computer bearbeitet, geschnitten oder im Kontrast (+10%) geändert um gegebenfalls die Qualität zu steigern. C. vagus ist trotz ihrer Größe ein sehr flinke Ameise und lässt sich auch bei optimaler Ausleuchte nicht immer scharf ablichten. In der Regel gehen sehr viele Fotos über den Jordan, bevor man ein brauchbares geknipst hat.[/align]

[align=left]Die Bilder werden nummeriert und zum besseren Verständnis in den Wochenrückblick mit eingearbeitet.[/align]


[align=left][font=Verdana]Schlusswort(e)[/font][/align]

[align=left]Ich hoffe, dass mir meine Camponotus vagus lange erhalten bleiben und wir zusammen eine tolle Symbiose erfahren :) Bedanken möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Herrn Stefan Stenzel für die nette Abwicklung, bei meinen Eltern für ihr Verständnis :p und bei dem netten Unbekannten, der vor zwei Jahren das so toll erhaltene Becken auf die Straße gestellt hat und bei meinen damaligen Bundeswehr-Kameraden, die mir geholfen haben, dieses erstmal zu entdecken und dann einzusammeln und nach zwei Jahren Abwesenheit vom Bund es immer noch nicht in die Tonne geworfen haben, sodass ich es mir unbeschadet abholen konnte :D[/align]

Dann bleibt mir nur noch euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen und auf einen regen [color=black]Erfahrungsaustausch im Diskussionsthread[/color] zu hoffen.

[align=left]PS: Eventuell kann sich hier und dort noch was im Aufbau verändern, ich bin da etwas pingelig, aber im Moment kann ich damit ganz gut leben ^^[/align]

[align=left]Diskussion: >> HIER <<[/align]

[align=left]Gruß[/align][/quote]
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#19 Camponotus vagus - Haltungserfahrungen 25.6.12

Beitrag von n.i.l.s » 25. Juni 2012, 22:27

Hallo
Nach etwas mehr als einem Monat melde ich mich mal wieder.

Anfangs erstmal die Daten (ich werde morgen die Bruteinheiten nochmals überarbeiten, ich habe heute erstmal versucht die Arbeiterinnen zu zählen).

25.6.12 Koloniestand
Königin: 1
Arbeiter: ca. 300-350
Puppen: (~30)
Larven: (~50)
Eier: /


Haltung & Beobachtungen

Derzeit leben sie noch in ihrem 60*30*20 Becken mit einem Kunststoffrand mit Paraffinöl als Ausbruchsschutz.
Die Einrichtung habe ich allerdings etwas verändert. Demnach habe ich die Steine umgeschichtet unde eine winzige Mauer errichtet, über die er/überklettert werden muss, damit das Zuckerwasser und das normale Wasser in einer Vogeltränke erreicht wird.
Ich gebe etwa alle 2 Tage 2ml Zuckerwasser, in einer nahezu gesättigten Lösung.
Dazu bekommen die Camponotus ich entweder ein(e) großes Heimchen oder Steppengrille bzw. 2 mittlere Heimchen oder 4 etwas kleinere Futtertiere (z.B. Fliegen oder etwas kleinere Grillen).
Letzte Woche bekamen sie allerdings auch Heuschrecken (jeweils eine junvenile).
Diese Tiere werden sehr gut angenommen und teilweise sogar ausserhalb des Nestes verwertet.
Aggressivität konnte ich in letzter Zeit zunehmed feststellen. Dies bedeutet, dass die C. vagus Arbeiterinnen einen mittlerweile angreifen, wenn man in das Becken greift um z.B. die Abdeckung vom Nest zu entfernen.
Des weiteren sind meistens etwa 20-30 Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes (ich habe die Tiere unter der Abdeckung dazugezählt, die klopfend herrauskommen, wenn man in das Becken greift).
Durch eine fehlende Bewässerung wird die Wassertränke natürlich ständig von etwa 3-5 Arbeiterinnen besucht.
Ãœber zwei Wochen habe ich die Abdeckung auch mal komplett weggelassen, was aber keine Wirkung gezeigt hat, weder im positiven, noch im negativen.
Der größte Brutschub ist vorrüber, so haben sie lange nicht so viele Bruteinheiten, wie am Anfang des Jahres. Nach einem kleinen Tiefpunkt vor etwa 3 Wochen, bekommen sie allerdings wieder zunehmens Brut. Dies betrifft vorallem die kleinen Larven und Eier.
Leider ist das Nest bald voll, d.h. ich darf entweder erweitern oder ich baue ein neues Nest.
Da ich noch hier eine Scheibe Holz, von einem Baum (Nadelbaum und einmal Buche) habe, werde ich wahrscheinlich ein neues Holznest bauen. Da bin ich mir allerdings noch nicht vollkommen sicher.
Ende Sommer wird allerdings auf jeden Fall ein Nest benötigt.
Mit Bildern vom Terrarium und vom dem Nest kann ich leider nicht dienen, da ich derzeit keine Kamera zur Verfügung habe.
Ich werde dies natürlich schnellst möglich nachreichen.


Diskussion: >> Hier <<


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