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Acromyrmex versicolor Einstieg. :-)

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Barristan
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#121 Acromyrmex versicolor Einstieg. :-)

Beitrag von Barristan » 6. September 2024, 21:21

Man kann nicht einseitig immer nur dem Kunden oder Händler alle schuld geben.

Es ist nun einmal eine Nachfrage nach Ameisen vorhanden und diese wird von Händlern bedient. Dazu gehören also immer zwei Seiten. Es ist zwar bei der Gewährleistung recht eindeutig geregelt, wie lange eine Seite beweisen muss, ob ein Haltungsfehler vorlag, trotzdem hat auch der Käufer die Pflicht sich vorher zu informieren, welche Arten geeignet sind, wie man sie hält, wie sie gesammelt werden, wie lange sie evtl. Leben usw. Aber das trifft ja vor allem auch auf andere Tiere zu.

Ich sehe das immer noch kritischer bei Wirbeltieren, die mit falschen Erwartungen angeschafft und evtl. falsch gehalten werden, vor allem bei Hunden und Katzen. Ameisen sind Wirbellose, die werden zu Millionen täglich durch Bauarbeiten, Gartenarbeiten, Giftköder getötet.

Und auch die Ameisenforschung macht da einen großen Unterschied, da werden teilweise in den Naturschutzgebieten hunderte Kolonien gesammelt und wenn sie ihren Forschungszweck erfüllt haben, werden sie getötet. Es wäre undenkbar bei einem Forscher, der z. B. Eisbären oder andere Wirbeltiere untersucht, dass man dort so einen hohen Verschleiß an "Forschungsmaterial" hat. Daher muss ich immer schmunzeln, wenn sich Ameisenforscher über die Halter und Händler aufregen, weil die die Tiere zu schlecht behandeln. (Glashaus und Steine)

Der Gesetzgeber sieht das übrigens auch so, daher existiert für Wirbellose nur der allgemeine Schutz im Tierschutzgesetz, man darf wirbellose nicht ohne vernünftigen Grund töten. Bei Wirbeltieren gibt es da noch viel weitreichendere Einschränkungen.

Man sollte natürlich keine Angaben machen, die man nicht kennt. Also wenn man nicht weiß, wie lange eine Königin lebt, sollte man dazu nichts schreiben. Man könnte höchstens allgemein schreiben, dass Ameisenkönigin teilweise relativ lange leben. Aber mehrere Jahre sind wohl bei den meisten Ameisenköniginnen gut möglich.

Bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind das natürlich auch nur grobe Werte, aber letztlich spielt es kaum eine Rolle. Die einzelnen Arten müssen nicht auf das °C oder % rel. Luftfeuchtigkeit genau gehalten werden und das werden sie in der Forschung sicher auch in den meisten Fällen nicht, bzw. man hat auch nicht festgestellt, ob wirklich die jeweilige Temperatur im Labor das Optimum für die Entwicklung der konkreten Art ist. Denn meist ist das nicht Ziel der jeweiligen Forschung dies herauszufinden. Man wählt dort also auch eine Temperatur, die bei anderen Arten aus ähnlichem Klima funktioniert hat.

Bei einigen Angaben in Büchern wie dem Seifert zu Koloniegrößen frage ich mich auch, wie man das genau ermittelt haben soll. Das liest sich auch eher nach Pi mal Daumen als nach genauen Mittelwerten von mehreren hundert Kolonien, die man vollständig ausgegraben und deren Arbeiterinnen man genau abgezählt hat...

Aber immerhin bin ich froh, dass Du Afro einsiehst, dass man Dinge von anderen Tieren nicht einfach 1:1 auf Ameisen übertragen kann. Das war beim Thema Gefahr durch Exoten immer einer unserer Hauptkritikpunkte an deiner Arbeit, dass man da einfach alles zusammenwirft und sagt: "Schau das kann bei Ameisen auch so passieren". Ebenso wie der Mangel an Daten.
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#122 Acromyrmex versicolor Einstieg. :-)

Beitrag von Lifestyler94 » 8. September 2024, 14:33

@AfroIV

Es wird für so eine kleine Community wie die der Ameisenhaltung keine Studie geben,
die die Haltung von Ameisen und deren Haltungsfehler bewerten wird.

Außer jemand hat das nötige Kleingeld und bezahlt sie, um (beispielsweise) andere Interessen damit durchzusetzen.

8-)

Hinweis:
Diese Studie dient ausschließlich zur Orientierung.
Es ist mit einer noch höheren Fehler- & Ausfallquote zu kalkulieren.



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Martin H.

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#123 Acromyrmex versicolor Einstieg. :-)

Beitrag von Martin H. » 8. September 2024, 17:33

Lifestyler94 hat geschrieben: ↑
3. September 2024, 18:52
Ich schätze mal, dass damit die "amerikanische Alternative" gemeint ist (sofern nicht, bitte korrigieren).
Bild_2024-09-03_185112805.png

Hier würde ich doch die Gründung im geschlossenem Reagenzglas vorziehen.
Als persönliche Empfehlung.

Bild_2024-09-03_185344485.png
Hier noch eine andere Methode, welche Andrew Stephenson - ein großer Importeur (wenn nicht sogar in den letzten Jahrzehnten der größte in Europa) von vor allem Atta cephalotes und Acromyrmex octospinosus - zur Gründung / Anzucht nutzt:
Ein mit Wasser gefüllter Tisch. Darin umgedrehte Blumentöpfe die aus dem Wasser ragen. Daruf dann die Döschen und Dosen mit den Blattschneiderameisen. Der Deckel ist nur aufgelegt. Futterblattstücke werden auf den Deckel gelegt.
=> hohe Luftfeuchtigkeit; Ameisen können aufgrund des Wassergrabens sich nicht begegnen; Wenig Pflegeaufwand, da das Futter nur auf den Deckel gelegt wird und nicht jedes mal die Dosen geöffnet und geschlossen werden müssen; Müll entsorgen die Ameisen ins Wasser, so wie es aussieht. Bilder in folgendem Thread:
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#124 Acromyrmex versicolor Einstieg. :-)

Beitrag von Denis » 9. September 2024, 16:26

Auch nicht schlecht.

So ähnlich hält der Zoo Zajac seine Atta Kolonie der blattschneide Bereich liegt im mitten eines Teich, wo dann noch 3 Becken für Pilz und Abfall angeschlossen sind.

Bei dieser Variante ist ja nur geringfügig Platz auf dem sich bewegt werden kann und so kommen sie sich nicht in die Quere.



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