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Camponotus compositor im 200l Becken

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Zitrus

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#33 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 9. Dezember 2021, 23:47

Doch nur zwei Monate vergangen seit dem letzten Update? :shock: Gefühlt ist es eine Ewigkeit her und es gibt auch gar nicht soo
arg viel zu berichten, abgesehen natürlich davon, dass die Kolonie weiterhin stetig wächst, aber eine (in meinen Augen zumindest)
positive Veränderung ist zu vermerken - es schlüpfen endlich nicht mehr so furchtbar viele Männchen. :mrgreen:
Nicht falsch verstehen, Ameisen sind Ameisen und ich mag sie mit oder ohne Flügel, aber sie hängen den lieben langen Tag faul
rum, fliegen dann Abends durch die Bude und nehmen wertvollen Platz im Nest weg! =)113
In Letzerem sind nun übrigens auch deutlich weniger von ihnen zu sehen und am Eingang ist tatsächlich wieder genug Platz, um Schaben
rein zu ziehen, wo zuvor 2,3 Schichten Männchen übereinander gestapelt waren. Wo die nun alle wohnen? Ich glaube, sie hausen zu
einem großen Teil unter dem Ast. In jedem Fall kommen sie weiterhin jeden Abend aus ihren Löchern gekrochen und machen das
Becken unsicher! Dies und anderes im Video. Nicht vergessen, für das ameisigste Erlebnis die Qualität auf HD einzustellen. =)*202



Wie ihr seht, ist die Gyne weiterhin sehr fleißig, aber das ist nicht der einzige Grund für die große Menge Brut; es wird aktuell
fast gar keine rüber in die Farm gebracht. Ich habe die jetzt endlich mal wieder von oben befeuchtet (was natürlich eine Menge
Hysterie und Panik hervorrief ;) ) und im besten Fall wird sie das animieren, wieder mehr Nachwuchs dort aufzuziehen und noch
ein bisschen zu buddeln!
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#34 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 18. September 2022, 20:24

Ja, es gibt sie noch. Kann sich überhaupt noch jemand erinnern? :shock:

Ich habe mir vor Ewigkeiten vorgenommen, ein Update zu posten, sobald ich die Frontscheibe geputzt habe, aber da ich ein notorischer Aufschieber
bin, wenn es ums Putzen geht, wurde daraus nichts und dass sie zu jeder Zeit von zahlreichen Arbeiterinnen belaufen wird, macht die Sache natürlich
nicht einfacher. Aber genug mit den Ausreden; was gibts neues?

Erst einmal muss gesagt werden, dass der Platz langsam wirklich knapp wird im Becken, wovon ich nicht zu träumen gewagt hätte, als ich mir diese
Art angeschafft habe, welche "bis zu 300 Tiere" in der Heimhaltung hervorbringt (man kann es nicht oft genug zitieren).

Ich würde die Größe der Kolonie aktuell auf etwa 5.000 oder mehr schätzen, aber da viele außer Sichtweite unter dem Ast hausen, könnten es noch
einige mehr sein.

P1060290.JPG
P1060291.JPG

Allein auf den beiden "Balkonen" tummeln sich um die 1.000 Arbeiterinnen.

P1060335.JPG

Das Ytong-Nest zu befeuchten, ist inzwischen nicht mehr möglich, weil... naja. :?

P1060147.JPG

Das scheint ihnen überhaut nichts auszumachen, aber es wird nun seit einer Weile der größte Teil der Larven im "Erdgeschoss" gelagert.
Die Puppen nicht wie früher oben sondern mittig.

P1060296.JPG

Ihre Hoheit; physogastrisch wie eh und je...

P1060318.JPG

Vom DigFix bin ich insgesamt etwas enttäuscht; es lässt sich nicht besonders gut befeuchten, egal ob von oben oder unten, und die kleinen bearbeiten
das Zeug einfach nicht so gerne. Immerhin ist hier ein bisschen extra Platz für größere Larven und vor allem Puppen.

P1060303.JPG

Es wird jetzt aber wirklich Zeit für ein großes, neues Nest und ich habe die Sache auch schon in Angriff genommen, aber fertig wird es erst nach meinem
Urlaub. Darin sollten locker ein paar Tausend Arbeiterinnen unterkommen. Sie buddeln eben nur dann gerne, wenn ich aus Versehen was auf dem Sand-
Lehm-Boden in der Arena verschüttet habe. :geek: Im Nachhinein hätte ich keinen Kies unter die Mischung gepackt; dann könnte die Arena jetzt als
großes Nest dienen, aber ich wusste ja nicht, dass es mehr als "bis zu 300 Tiere" werden... :lol:

Was noch... obwohl ich eigentlich ein Geizhals bin, habe ich mir ein paar anständige Tränken fürs Zuckerwasser zugelegt! Ich hätte lieber deutlich größere
genommen, denn diese muss ich fast täglich auffüllen. Dazu muss ich erstmal ungefähr diese Menge an Arbeiterinnen mit einem Papierstreifen von
den Tränken fegen:

P1060141.JPG

Bei der Prozedur kommt richtig zur Geltung, wie aggressiv diese Ameisen (zumindest ab einer gewissen Koloniegröße) sind. Es wird jede Menge Säure
versprüht, welche auf der Haut ziemlich reizend wirkt und wenn eine größere Arbeiterin es schafft, mich zu beißen und Säure in die Wunde zu injizieren,
kommt der Schmerz kurzzeitig an einen Wespenstich heran. Manchmal frage ich mich, ob ich sie noch alle habe.

Die Säure verätzt auch das Plastik der Tränken:

P1050949.JPG

Ich würde sie nicht mit Waldameisen oder Raptiformica vergleichen, was die Aggression angeht, aber sie haben schon ein ordentliches Temperament.

Wenn ich eine schlechte Angewohnheit an mir habe, dann ist es, andauernd das selbe zu essen... Ich komme buchstäblich mit 2-3 Gerichten aus und
wie der Halter, so auch die Ameisen; sie bekommen immer noch andauernd nur Schokoschaben aus dem Gefrierfach (naja und die ein oder andere
nervtötende Fliege zur Abwechslung). Ich wollte dieses Jahr eigentlich Drohnenbrut klar machen, aber dazu bin ich natürlich nicht gekommen...

Der Speiseplan bleibt also erstmal, wie er ist. Wirklich was dagegen zu haben scheinen sie nicht:

P1050672.JPG

Aber ich sollte mir vielleicht mal ein Beispiel an @Rapunzula nehmen. :roll:


Gibts noch was?

Mein Vermieter hat mich freundlichst darauf hingewiesen, dass ich mehr Strom verbrauche als ich bezahle und ich habe kurzer Hand die originale
Aquariumbeleuchtung mit den beiden T5 Röhren (welche zusammen auf 90W kommen!! (=56 ) gegen eine 30W LED-Leiste ersetzt. Gleiche
Lichtausbeute bei einem Drittel des Verbrauchs. So wie es aussieht, wird das aber bald auch zu viel sein...

Ein Problem, welches mir die Kolonie in den letzten Monaten bereitet hat, sind ständige Ausbrüche. Als Schwachstellen haben sich die Ecken der
Abdeckung herausgestellt, wo das Talkum nicht besonders gut haftet. Nun vor dem Urlaub habe ich die problematischen Stellen mit Wasser und
Isopropanol gut gereinigt und frisches Talkum aufgetragen. Das sollte eine Weile sicher sein, also hoffentlich. :?

Ansonsten habe ich die kleinen nun nochmal wirklich gut mit Zuckerwasser und Schaben versorgt und sie sollten die nächsten zwei Wochen
eigentlich überleben. Meinem Nachbarn wollte ich die Sache mit den Kakerlaken im Kühlschrank nicht beichten... :lol: Und das Fleisch, dass er
ihnen letztes mal gab, fanden sie eher uninteressant. Wird schon.

Da der Wasserverbauch der Kolonie nun ziemlich hoch ist, habe ich zusätzlich zu den Tränken noch drei solche Monster-Reagenzgläser reingelegt.
Das sollte eigentlich reichen:

P1060292.JPG

Hoffentlich kann ich ein paar interessante Ameisen-Aufnahmen aus Kreta für euch mitbringen. Bis dahin alles Gute und eine ameisige Zeit! =)*202
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#35 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 7. Oktober 2022, 17:09

Zitrus hat geschrieben: ↑
18. September 2022, 20:24
Da der Wasserverbauch der Kolonie nun ziemlich hoch ist, habe ich zusätzlich zu den Tränken noch drei solche Monster-Reagenzgläser reingelegt.
Das sollte eigentlich reichen
Es hätte auch gereicht und eigentlich haben sich Reagenzgläser mit Schaumstoff-Stopfen bereits als gute zusätzliche Tränken erwiesen, aber während
ich im Libyschen Meer rumgeschwommen bin, haben die Südamerikaner sich ans Werk gemacht und den Schaumstoff von jedem RG durchgenagt!

Eines davon dient nun sogar als Brutkammer:

P1060540.JPG

Wenn Herrchen es nicht auf die Reihe bekommt, rechtzeitig ein neues Nest zu basteln, behilft man sich eben selbst. ;)

Da Heizmatten immer genau dann ausfallen, wenn man gerade nicht da ist, auch wenn sie monatelang ohne Ausfall liefen, wurde auch oben auf dem
Nest eine Menge Brut aufgehäuft:

P1060532.JPG

Gut, dass Camponotus über einen anständigen Sozialmagen verfügen (nicht hauen, Messor-Fans), denn obwohl sie nun eine ungewisse Zeit lang ohne
Wasser auskommen mussten, war keine Ãœbersterblichkeit zu verzeichnen. Ja, das Wort habe ich dank der Pandemie gelernt.

Mächtig Durst hatten sie aber natürlich als ich wieder ankam und sie stürzten sich aufs Wasser, als wäre es Zuckerwasser:

P1060536.JPG

Beim Zuckerwasser gab es dann kein Halten mehr:

P1060557.JPG

Nach dem "Auftanken" sind dem Anschein nach mehr Arbeiterinnen verstorben, als es sonst innerhalb von ein paar Tagen der Fall wäre. Können Ameisen
sich so sattfressen, dass sie daran sterben? Naja, vielleicht kommt es mir auch nur so vor.

Nun heißt es, so bald wie möglich das Nest fertig bekommen, damit nicht mehr so viele unter freiem Himmel schlafen müssen. 4)
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#36 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 18. Januar 2023, 20:59

Es hat sehr, sehr, sehr viel länger gedauert, als ich für möglich gehalten hätte, aber am Sonntag war es tatsächlich vollbracht und ich konnte
das neue Nest anschließen. =)*202

P1060813.JPG

Es ist nicht mein hübschestes und ich werde sicher nicht nochmal ohne konkreten Plan einfach losmeißeln, aber den Ameisen dürfte es ziemlich
Banane sein, solange sie endlich mehr Platz haben.

Wie man sieht, habe ich mich aus Dummheit/Eitelkeit wieder für Schrauben entschieden, um die Scheibe zu fixieren und war natürlich im Baumarkt
zu geizig für das Epoxy, welches 10€ kostete. Stattdessen entschied ich mich, die Gewinde aus Gips herzustellen, was sich als der größte Fehler
meines Lebens erwies. Ganze 3 von 4 Ecken brachen bei dem Vorhaben ab, da der Gips einfach null Nachgiebigkeit an sich hat. Eigentlich sollten die
Gewinde ja genau passen, da die Schrauben im Gips steckten, als der ausgehärtet ist, aber nein, es ist einfach ein furchtbares Material für diesen Zweck. =)*204

Gott sei Dank gibt es Sekundenkleber und nach dem Anstrich sieht man auch nichts mehr von den Reparaturen, aber nächstes Mal werde ich definitiv
Epoxy besorgen oder die Sache mit Magneten machen, auch wenn das angeblich die Ameisen in ihrer Orientierung behindern könnte.
Naja, viele Leute benutzen Magneten und scheinen nichts ungewöhnliches feststellen zu können.

Gelöst habe ich das Schraubenproblem letztendlich mit einer Mischung aus Holzleim und Erde, was halbwegs funktioniert hat. )=99

Wie man auf dem Bild oben sieht, hat es nach dem Anschluss nicht lange gedauert, bis ein paar mutige Pioniere sich das Ganze angeschaut und
das neue Nest auf seine Integrität geprüft haben. Inzwischen tummeln sich darin ein paar hundert Arbeiterinnen; die meisten davon in der
Eingangskammer:

P1060852.JPG

Der große Ansturm ist leider bisher ausgeblieben und es ist noch jede Menge Platz frei, obwohl ich es gut befeuchtet habe und beheize, aber ich
glaube, die Nachricht wird sich langsam verbreiten und man muss noch bedenken, dass eine Arbeiterin, welche vom Becken aus hier her will,
sich erst durch den Schlauch zur Farm kämpfen muss, in welchem hunderte Arbeiterinnen und Männchen außer Sichtweite der Königin Siesta machen,
dann die Digfix-Halde in der Farm überwinden und zuletzt noch an der Türsteher-Majorin vorbei muss, welche sicher nicht alle hereinlässt. :?

Vom Digfix bin ich übrigens insgesamt eher enttäuscht; es ist nicht besonders gut zu befeuchten und das Interesse der Ameisen daran eher gering.
So sah es vor dem Anschluss vom neuen Nest aus:

P1060810.JPG

Vielen Männchen wird es wohl weiterhin als Junggesellenclub dienen. :lol:

Abgesehen davon, dass aus den letzten Brut-Generationen wieder außergewöhnlich viele Männchen entstanden sind, ist eigentlich sonst nichts Neues
zu berichten. Momentan ist wirklich wenig Brut vorhanden, obwohl die Gyne sehr physogastrisch erscheint und ich kann es ehrlich gesagt verstehen.
Ich glaube, ihr ist auch bewusst, dass einfach kein Platz mehr da ist, aber vielleicht legt sie wieder los, wenn das neue Nest erstmal wirklich in
Anspruch genommen wurde. Der Wahnsinn muss weiter gehen! )=99
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#37 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 29. Januar 2023, 20:56

"The Great Escape"

Jene von euch, die wie ich Kinder der Neunziger sind, werden sich vielleicht an das gleichnamige "Rayman"-Spiel erinnern können.

Was ich am Freitag nach wenigen Tagen Abwesenheit bei meiner Ankunft zu Hause vorfand, hat mich leider nicht halb so sehr amüsiert;
ÜBERALL AMEISEN! :o Ich dachte, ich hätte genug Talkum auf die Ecken der Abdeckung aufgetragen, welche die einzigen Schwachstellen
im "System" sind, aber denkste; die Racker haben die Gunst der Stunde genutzt und strömten zu Dutzenden aus dem Becken.

Mein Nachbar, welcher den Katzensitter machte, hat davon natürlich nichts mitbekommen, aber wenn man so eine dicke Brille trägt... :lol:
Der Kater war überhaupt nicht begeistert. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals so hysterisch erlebt habe und ich muss gestehen; bei dem
Anblick, der sich mir bot, dachte ich ein paar Millisekunden darüber nach, den Staubsauger zu schnappen und es auf die kurze und schmerzlose
Weise hinter mich zu bringen.... habe ich natürlich nicht! =)*208

Ich schnappte mir also sofort das Talkum und einen Pinsel, strich die Ecken dick ein (und alle Ausbrecher gleich mit), bewaffnete mich mit einer
Plastikbox und einem Notizzettel und innerhalb etwa einer Stunde gelang es mir, um die 400-500 Arbeiterinnen und zahlreiche Männchen
einzusammeln. Das praktische an dieser Art ist, dass sie aufgrund ihrer Aggression sofort auf den Zettel losgehen und direkt in die Box geschüttelt
werden können. ;)

Auch wenn die Aktion schnell und ziemlich erfolgreich von Statten ging, sind leider nicht alle mit dem Leben davongekommen. Manche wurden
zertreten, von meinem Kater platt gemacht, sind Spinnen zum Opfer gefallen, die ich längst rausschmeißen wollte, andere werden weiterhin
vermisst oder laufen immer noch vereinzelt rum. Wie die da, welche gerade unter das Buch da gelaufen ist. Vielleicht sind da drunter ja noch m...

P1070098.JPG

Ich sollte wirklich mal Staub wischen.

Im Laufe des Wochenendes konnte ich nicht zuletzt dank dem Einsatz von Zuckerwasser-Ködern noch zahlreiche Ameisen ihrer Kolonie zurückführen,
wo sie mehr oder weniger herzlich empfangen wurden.

Auf jeden Fall wird mir das eine Lehre gewesen sein und ich habe bereits eine Idee, wie ich dieses Problem hoffentlich ein für alle Mal lösen kann.

Immerhin konnte ich endlich mal die frische Alpenluft atmen... es hat eben alles seinen Preis.

P1070078.JPG
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#38 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 6. Februar 2023, 13:58

Zitrus hat geschrieben: ↑
29. Januar 2023, 20:56
ich habe bereits eine Idee, wie ich dieses Problem hoffentlich ein für alle Mal lösen kann.
Tadaaa...

P1070102.JPG

Das dürfte doch eigentlich genug sein, um weitere Ausbrüche zu verhindern oder? Selbstverständlich nicht! =)*208

Inzwischen sind sie wahre Meister darin geworden, die Talkumbarriere zu überwinden und scheinen tatsächlich darauf zu warten, dass ich das
Haus verlasse. Vorgestern schien alles in Ordnung zu sein, keine Ausbrüche, doch als ich nach zwei Stunden Abwesenheit zurückkehrte, waren
bereits wieder dutzende Arbeiterinnen in der Bude unterwegs. Diese Kolonie hat sich auf jeden Fall in den Kopf gesetzt, meine Wohnung als
Erweiterung zu nutzen und ihr wisst ja; wenn Ameisen sich erstmal etwas vornehmen... Vielleicht werden sie wenigsten die Miete zahlen,
sollte ich den Kampf verlieren. :roll:

Danke an dieser Stelle für die doch eher unerwartete Auszeichnung! Wollen wir hoffen, dass keine Anzeige in der Zeitung folgt - "Ameisenhalter
von eigener Kolonie gefressen worden" =)*204
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#39 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 24. Juli 2023, 01:37

Falls sich jemand gefragt hat, ob es meine große Kolonie noch gibt - es gibt sie noch! Aber sie ist nicht mehr ganz so groß, wie sie einmal war.

Zur Zeit des letzten Updates drohte die Kolonie aus allen Nähten zu platzen. Das Becken, so groß es auch sein mag, war förmlich überflutet mit Arbeiterinnen und ich hatte mit andauernden Ausbruchsaktionen zu kämpfen, bis diese plötzlich aufhörten, und nicht nur die; auch die Aufzucht der Brut hörte auf. Die Königin legte weiterhin zahlreiche Eier, aber dem Anschein nach kümmerte sich niemand um sie. Aus den gewohnten, hunderten von Puppen wurden dutzende, bis schließlich sowohl im alten Nest als auch in der DigFix-Farm fast keine Larven oder Puppen mehr zu sehen waren.

So ungewohnt und merkwürdig mir das vorkam, nahm ich es nicht wirklich als ein Problem wahr. Vielleicht hatten die Ameisen selbst eingesehen, dass irgendwo mal Schluss sein muss mit dem Wachstum und der Platz für keine weiteren X-Tausenden Arbeiterinnen reicht. Ich dachte mir, dass die Kolonie mit ca. 5-6 Tausend Arbeiterinnen ihre Endgröße erreicht hatte und das Level nun einfach aufrecht erhalten würde, aber Arbeiterinnen leben nicht ewig und wenn kein Nachschub kommt, kann es mit der Koloniegröße nur in eine Richtung gehen, nämlich bergab.

In den letzten Monaten schrumpfte die Kolonie um mindestens 25-30% und ich begann, mir Sorgen zu machen, dass das der Anfang vom Ende ist.

So sieht es aktuell im Becken aus:

P1090602.JPG
P1090606.JPG

So sah es zum Vergleich vor einem knappen Jahr aus.

Was auch immer zu solchen Zuständen geführt hat; eines ist ziemlich sicher - an der hier liegt es wohl nicht:

P1090592.JPG

Ich habe sie nun schon seit dreieinhalb Jahren - so lange wie keine andere Ameise. Ihr Name ist übrigens Laila.

P1090595-001.JPG

Sie wird immer noch gut verpflegt und die beiden Eierknäuel links und rechts im Hintergrund sind bei weitem nicht die einzigen im alten Nest:

P1090537.JPG

Wenn man etwas sucht, findet man hier und da zwischen den Arbeiterinnen reichlich Eier:

P1090564.JPG

Aber wo einst Berge von Puppen gestapelt wurden, gibt es nun nur noch Berge von alten Puppenhüllen:

P1090587.JPG

Das hier ist die einzige Puppe im alten Nest:

P1090552-001.JPG

Monatelang war das der gesamte Nachschub an Arbeiterinnen; hier und da mal ein paar, aber mehr auch nicht.

Damit ist jetzt Gott sei Dank Schluss, denn vor nicht all zu langer Zeit haben sie damit begonnen, Eier den weiten Weg ins neue Nest zu tragen und sich dort wieder der Brutpflege zu widmen. Auch wenn es vielleicht noch ein gutes Stück von den früheren Dimensionen entfernt ist, kann man dort einiges an Brut in allen Stadien finden:

P1090628.JPG
P1090629.JPG
P1090632.JPG
P1090636.JPG
P1090638.JPG
P1090620.JPG

Das sind gerade erst die ersten "Lieferungen", welche hier aufgezogen werden und es ist entsprechend noch kein wirklicher Zuwachs zu beobachten, aber es geht schon in die richtige Richtung. Das Becken könnte wieder etwas mehr Gewusel vertragen und auch das neue Nest selbst bietet noch reichlich Platz. Hier hausen aktuell um die Tausend Arbeiterinnen:

P1090623.JPG
P1090622.JPG

Die DigFix-Farm ist nun so gut wie unbewohnt und stellt nur noch einen Teil der Strecke zum neuen Nest dar. Immerhin hat sie eine entfernbare Abdeckung, welche mir erlaubt, unweit vom neuen Nest Proteine zu verfüttern; eine lohnende Investition. ;)

Sogar die paar wenigen Gänge und Kammern, welche sie angefertigten hatten, wurden größtenteils mit einer Mischung aus DigFix und Abfällen wieder aufgefüllt:

P1090517.JPG

Sie haben nach wie vor nicht den selben Appetit auf Proteine, den sie einst hatten, aber ich hoffe, dass alles langsam wieder zum Alten zurückkehren wird.

Ich muss zugeben, oftmals war mir diese Kolonie zu viel des Guten. Kein Wunder, wenn man den Händlerangaben aufs Wort glaubt und mit nicht mehr als 300 Arbeiterinnen rechnet, aber sie sind eben was sie sind - ziemlich schräge, aggressive, sich explosiv vermehrende Ameisen. Und hoffentlich werden sie bald wieder aus allen Nähten platzen und in meiner Bude rumrennen.
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#40 Camponotus compositor im 200l Becken

Beitrag von Zitrus » 31. Dezember 2023, 23:19

Aus der vielen Brut, die es in den letzten Monaten gab, sind mal wieder viele, viele, viele Männchen geschlüpft, aber zum Ende des Jahres haben mich meine Camponotus compositor mit etwas Besonderem überrascht - die ersten Jungköniginnen!

P1100565.JPG
P1100570.JPG
P1100579.JPG
P1100586.JPG

Etwas über 3,5 Jahre hat es gedauert! Und ich dachte mir noch, was es mit den ungewöhnlich großen Puppen auf sich hat. ;)

Es sind nicht sehr viele, so um die 20-30 Stück, aber definitiv ein Blickfang - vor allem, wenn mal eine durch die Arena spaziert. Ein paar haben es auch schon bis ins alte Nest geschafft und vermutlich Bekanntschaft mit der "eigentlichen" Königin gemacht. Letztere ist interessanter Weise deutlich glänzender als ihre royalen Töchter. Die täglichen Pflegeeinheiten haben wohl ihr Exoskelett im Laufe der Jahre poliert. :)

Manche der Jungköniginnen sind größer als sie, aber ich habe auch ein Exemplar gesehen, das kaum größer ist als eine Major-Arbeiterin.

Die Kolonie ist in der Zwischenzeit weiter kleiner geworden, da einfach kein wirklicher Nachschub an Arbeiterinnen besteht und ich habe inzwischen eine Vermutung, woran das liegen könnte, aber ich werde dazu mal Erne anschreiben müssen.

Ich wünsche euch allen ein überaus ameisiges 2024 und alles, was sonst noch wünschenswert ist! =)*202
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