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Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Streaker87
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#49 AW: Camponotus fellah - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 3. November 2013, 15:28

158. Haltungswoche (44. Kalenderwoche)

Streaker87 hat geschrieben:Die Ameisen (Gyne + 6 Arbeiterinnen + Brut) sind am 28.10.2010 bei mir angekommen.
Dreijähriges :geburtstag:

Projekt

Hier für: Physikalischen Eigenschaften einer Ameise

Zur Erläuterung:

Die Daten (hier nicht weiter aufgeführt) wurden anhand von fünf trockenen Arbeiterinnen erhoben.

Nach der Bestimmung des Gesamtgewichtes wurden Kopf, Thorax und Hinterleib separat gewogen (jeweils fünf), ohne Extremitäten am Thorax.
Die Extremitäten wurden zuerst intakt gewogen (je zehn) und danach in Coxa, Femur
(+Trochanter), Tibia und Tarsen zerteilt (ebenfalls je zehn).

Die Bilder geben die Verhältnisse an. Der “Brocken” war also 97 mal so schwer wie eine Arbeiterin. Oder eine Vorderextremität 22 mal so schwer wie eine Tarse (einer Vorderextremität).
Aufgrund der eh schon hohen Ungenauigkeit und der Übersicht halber, wurden in den Bildern jeweils nur ganze Zahlen verwendet.

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Anbei noch ein Foto vom Arbeitsplatz. Im Vordergrund, in der Petrischale fünf zerlegte Beine.

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Zusammenfassung & kleiner Rückblick

Winterruhe

Die Kolonie hat die Winterruhe bereits eingeleitet. Es sind nur noch wenige Puppen im Nest vorhanden. An Larven, welche überwintern, befinden sich dagegen wieder über 1.000 in den Kammern. Auch die Gyne hat im Vergleich zu den vergangenen Wochen stark an Umfang abgenommen.
Die Winterruhe wird wie folgt aussehen. Keine separate Erwärmung des Nestes bis Ende Januar. Die Zimmertemperatur wird zwecks Raumheizung bei 18-21 °C liegen. Proteingabe wird von 5-6 auf 1-2 mittlere Heimchen pro Woche reduziert. Wasser und Honig werden wöchentlich unverändert verabreicht. Das Ende der Winterruhe wird voraussichtlich Anfang Februar 2014 sein, damit nicht wieder eine Verspätung von zwei Monaten auftritt (siehe nächsten Abschnitt).

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Geschlechtstiere

Die ersten Jungköniginnen schlüpften mit einer zweimonatigen Verspätung im Juli. Als Grund wird der kalte Frühling vermutet. Das letzte von dreizehn Tieren schlüpfte im Folgemonat. Die Geschlechtstiere aus 2013 wurden von der Kolonie getrennt, damit neuer, königlicher Zuwachs schneller auffällt und den Geschlechtstieren von 2012 zugeführt. Die Ameisen vertragen sich ohne Probleme, verhalten sich ruhig und nehmen selbstständig Honig auf.

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Ausbruch und Sicherheit

Zu einem Ausbruch kam es die ganzen drei Jahre über nicht. Der 5 cm breite Plexiglasrahmen wird von unten mit flüssigem Paraffin eingestrichen, dieses wurde aber seit fast einem Jahr nicht mehr erneuert. Für die Art Camponotus fellah reicht dieser Schutz also aus. Anfang August gelang es den Ameisen allerdings die Barriere zwischen Arena und Nest zu durchbrechen. Die Lücken wurden daraufhin wieder mit Kleber verschlossen. Die ca. 40 eingeschlossenen Arbeiterinnen mussten geopfert werden und gingen ein.

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Aktueller Zustand der Kolonie

Wie unschwer zu erkennen ist, findet gerade eine Fütterung statt. Zu sehen ist das gerahmte Becken mit integriertem Nestbereich aus Ytong und der oben aufliegenden Arena. Hinten links befindet sich die Brutkammer, die nach Belieben erwärmt werden kann, woraufhin ein Großteil der Puppen eingetragen wird. Bedingt durch einen Durchbruch in das Beckeninnere liegen am Boden mehrere Leichen zwischen Nest und Beckenscheibe.



Resümee

Die Ameisen bereiten mir auch nach drei Jahren noch viel Freude - auch wenn es über zwei Jahre meine einzige Kolonie ist, die ich besitze. Zum Schmunzeln bringen mich besonders Momente, wie sie unten im Video dargestellt sind. Die Körpergröße der Art Camponotus fellah erlaubt auch den Kontakt zu einzelnen Tieren. Demnach gibt es immer etwas zu beobachten und wenn sich wieder besondere Ereignisse wie Geschlechtstiere ankündigen, lassen sich die Zahlen schön mit denen vom Vorjahren vergleichen. Ein Grund mehr für mich, Kolonien über Jahre hinweg zu pflegen und zu beobachten! Des Weiteren will ich mir als angehende Biologie- und Chemie-
Lehrkraft ein Einbringen der Kolonie in den Unterricht offen halten. Für ein Uni-Praktikum und Projekt (siehe oben) stand mir die Kolonie bereits tapfer zur Seite. Da es sich i.d.R. um nicht-wissenschaftliche Experimente handelt, versuche ich Opfer zu vermeiden, das heißt, die Ameisen werden für derartige Planungen nicht extra getötet. Leichen fallen täglich schon genügend an.



Der Bericht wird im Ameisenportal.eu weiter geführt.



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