User des Monats November 2024   ---   marcel  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Camponotus japonicus

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#9 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 25. Oktober 2021, 06:41

Hallo allerseits,

Bad Vibrations

zuerst einmal sind es mittlerweile 3 Arbeiterinnen, die meiner Königin jeden Wunsch von den Mandibeln ablesen 3) . Ich habe gestern geguckt und glaube noch eine Puppe, 2-3 Larven und Eier erspäht zu haben. Es gibt also Nachschub. Ich hatte bis gestern noch nichts eiähnliches erkannt und befürchtet, dass meine Camponotus japonicus- Königin entweder in ihrer Diapause ist oder sie es bei mir einfach als zu stressig empfindet.

Aktuell gibt es bei mir wieder frisch gefangene Fliegen. Da ich keine Mangelerscheinungen aufgrund von einseitiger Ernährung riskieren will, wechsele ich etwas durch.

Aber zum Thema Vibrationen. Mir ist aufgefallen, dass Ameisen lichtempfindlich sind. Das hat sich sicherlich schon rumgesprochen. Genauer gesagt bin ich des Glaubens, Ameisen würden lediglich auf Lichtwechsel reagieren. Noch genauer auf plötzliches Hellerwerden. Gegen den Lichtschreck beim Reinschauen ins Reagenzglas kann man also vorbeugen, indem man seine Kolonie langsam an Umgebungslicht gewöhnt und nur vor direktem Sonnenlicht und direkter Zimmerbeleuchtung abgeschirmt. Ich nutze dafür ein Stück Rinde.

Wogegen aber nichts zu helfen scheint sind Erschütterungen. Der kleinste Schlag gegen das Reagenzglas oder nur ein unsanftes ablegen in die Arena führt zu Panikattacken. Ich bin mit der Zeit schon seehhr vorsichtig geworden. Hierbei könnte ein weicher Untergrund helfen. Leider habe ich gerade nichts passendes rumliegen.



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#10 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 28. Oktober 2021, 06:46

Hallo allerseits,

Achtung bissig!

zur Vermeidung von "bad vibrations" habe ich zwischen Reagenzglas und Arena etwas Papier zum Polstern gelegt.

Als ich aber das Aluschiffchen mit Fruchtfliegen und einem kleinen Klecks Honig hineinschieben wollte, verhielten sich meine Ameisen anders als ich es bisher erlebt hatte.
Klassischer Weise ensteht beim Öffnen des Reagenzglases ein klein wenig Unruhe und die Ameisen verkriechen sich Richtung Wassertank und tragen ihre Brut "in Sicherheit". Während dessen kann man recht ungestört den Müll rausholen und neues Futter via Aluschiffchen ins Reagenzglas verfrachten. So lief es zumindest bisher. Meine Lasius niger Reagenzglaskolonien haben das immer gut mitgemacht.

Camponotus japonicus fragt ihr? Die scheinen anders zu rocken ticken. Zuerst stürmte eine Arbeiterin mit nach vorne gerichteter Gaster auf den Ausgang zu und wollte mich plattmachen. Ich habe schnell den Ausgang mit meinem Finger verschlossen und minutenlang gewartet, bis ich die Chance hatte unattackiert das Futter reinzuschieben. Nur besser waren meine Ameisen dann immer noch nicht drauf. Die Königin spreizte ihre Mandibeln und griff die Alufolie an und wie sie erst auf die toten Fruchtfliegen los ging...

Vielleicht ist das alles doch etwas zu eng für die doch Recht großen Camponotus japonicus? Ich muss also etwas umbauen, um nicht dass nächste Mal selbst zwischen die Mandibeln zu geraten.



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#11 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 29. Oktober 2021, 17:22

Hallo allerseits,

Die Leiden des jungen Ameisenhalters

eigentlich wollte ich über die Optimierung meiner Anlage hinsichtlich Ruhe, Ungestörtheit und einfacher Fütterung dinieren sinieren.

Aber Scotty, wir haben ein Problem.
Wer durchzählt wird es merken: Eine fehlt
Wer durchzählt wird es merken: Eine fehlt
Als ich heute den Müll (weit außerhalb des Röhrchens) entsorgte, fand ich sie: eine tote Camponotus japonicus- Arbeiterin. Ich war nicht traurig. Ich war entsetzt. Nach genauer Betrachtung konnte ich keine Milben entdecken. Ehrlich gesagt habe ich Nummer drei seit dem Schlupf nie aktiv gesehen. Vielleicht ist sie ganz früh gestorben? Ein weiteres Indiz für den Grund ihres vorzeitigen Ablebens ist die fehlende Gaster. Es war nur noch ein kleines Stück ihres Chitinpanzers übrig. Der Rest war einfach nicht existent. Ich habe mal gehört, dass bei großem Hunger einzelne Arbeiterinnen einer Kolonie geopfert werden, damit der Rest nicht verhungert, aber das kann nicht der Fall sein, da es bei mir mehr als genug zu Fressen gibt. Der restliche Nachwuchs sieht übrigens gut aus.

Wenn jemand eine Idee hat, gerne her damit.



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#12 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 3. November 2021, 06:44

Hallo allerseits,

Einmal im Freien arbeiten

nach einigen Irrungen und Wirrungen sieht es jetzt endlich wie folgt aus: Meine Camponotus japonicus sind in ihrem Reagenzglas, das seinerseits in der Arena liegt. Daneben habe ich ein RG mit Wasser gelegt, sowie eine Tränke mit Ahornsirup. Abgedunkelt wird die Kolonie von einer aufgeschnitten Toilettenpapierrolle. Das Stück Rinde, welches ich bisher genutzt habe, war zwar schöner, deckte aber das RG nicht richtig ab. Ich habe sicherlich eine halbe Stunde direkt und immer wieder über den Abend verteilt sehen dürfen, wie eine Arbeiterin den Eingang mit Lehmkrümeln verkleinert hat. Zwischendurch kam sogar die Königin einmal prüfend nach vorne und begutachtete den Eingang mit ihren Fühlern.

Neben den jetzt wieder drei Arbeiterinnen konnte ich zwei fette Larven und eine Puppe erkennen. Für einen genaueren Blick hätte ich das RG herausnehmen und besser beleuchten müssen. Das habe ich mir verkniffen. Auch hat sich die Gaster der Königin etwas vergrößert und man kann jetzt schon die Intersegmentalmembranen sehen. Sie fängt vielleicht wieder mit der Eiproduktion an. Das Phänomen heißt wohl Pysiogastrie (?).

Frisch Gefangenes landet, genauso wie Fastfood aus dem Tiefkühlschrank, direkt vor dem Eingang des Reagenzglases. Sie sollen es doch so einfach wie möglich haben.

Gedanken mache ich mir darüber, wie ich die Kolonie später in ihr 30*60cm Korknest an der Wand bekommen soll. Ob die Königin mit ihrem fehlenden Bein den steilen Weg durch den Schlauch schaffen wird? Vielleicht kann ich auch das RG persönlich umlegen und den Umzug erleichtern aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg; für meine Ameisen und mich.



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#13 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 8. November 2021, 06:44

Hallo allerseits,

Nur die Ruhe

dass Geduld nie zu meinen ausgeprägten Stärken gehörte, hat mir noch nichts so eindrücklich vor Augen geführt wie meine Camponotus japonicus. Langsame Kolonieentwicklung schön und gut, aber bei mir passiert augenscheinlich nichts! Fast nichts.

Ich habe euch ja bereits von der Ummodelei meiner Arena berichtet. Für ein Foto habe ich für euch bei dezenter Beleuchtung unter größter Sorgfalt mal kurz das Neströhrchen freigelegt.
So sieht es den ganzen Tag aus.
So sieht es den ganzen Tag aus.
Sie bewegen sich nicht einmal nennenswert und da ich nicht draufleuchten mag, kann ich, bis auf zwei fette Larven, die Brut nicht genau erkennen.

Aktivität außerhalb des Röhrchens gleich Null. Nur am ersten Tag, als eine Arbeiterin den Eingang verbarrikadiert hat, gab es etwas zu sehen. Scheinbar gab es in den Folgenächten noch etwas Aktivität, denn mittlerweile wurden auch die blauen Kiesel des Antrivers eingearbeitet.

Meine Lasius niger konnte ich sehr gut im Reagenzglas aufziehen und beobachten. Camponotus japonicus sind jedoch völlig anders. Ich habe euch davon berichtet.
So sieht es aus. Totenstille.
So sieht es aus. Totenstille.
Ich wechsle regelmäßig das scheinbar nicht angerührte Futter und Träume von der Aktivität einer Camponotus nicobarensis-Kolonie.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor AtTheAnt für den Beitrag (Insgesamt 3):
ZitrusAnjaGäbi



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#14 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 12. November 2021, 06:38

Hallo allerseits,

Im Zwielicht

gestern Abend ereignete sich folgendes: Ich komme nach Hause und es herrscht Stille. Ich weiß, das war bereits ein derart großartiger Moment, dass jedwede weitere Erzählung keinerlei Spannung mehr aufzubauen vermag. Ich nutze also meinen seltenen Moment, warf alles ab und ging zu meinen 4 Ameisen.

Wie ich so auf das Formikarium schaute, auf den mittlerweile vollständig zugebauten Eingang des Neströhrchens, kam mir dann ein Heureka-Moment.
Ameisen können rotes Licht nicht sehen. Ich hatte aber keinerlei rote Folien, um das Licht zu filtern. Aber ich habe ein Fahrradrücklicht 8) . Kurzum ich konnte im Halbdunkel ( aka Zwielicht) das Reagenzglas freilegen und meine kleine Kolonie mit dem Rücklicht beleuchten. Es hat super funktioniert. Die Ameisen haben sich nicht stören lassen und das Rücklicht ist gleich in die Materialkiste für meine Ameisenhaltung umgezogen.

Ich kann nun also berichten: wir haben 2 Puppen und 5-10 Eier =)1 . Ich lege immer noch regelmäßig neue Futter vor dass Röhrchen, auch wenn ich seit Wochen keine Ameise mehr draußen gesehen habe.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor AtTheAnt für den Beitrag (Insgesamt 4):
ChrisV87404AnjaAntgus



AtTheAnt
Halter
Offline
Beiträge: 130
Registriert: 7. Oktober 2021, 17:13
Hat sich bedankt: 290 Mal
Danksagung erhalten: 129 Mal

#15 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 20. November 2021, 18:23

Hallo allerseits,

Selbstgewählte Isolation

da ich nicht so recht das Gefühl habe, muss ich es mir halt immer wieder einreden: Es geht vorwärts! Der Eingang des Neströhrchens wurde penibel mit der im Formikarium verwendeten Sand-Lehm-Mischung zugebaut. Einzig ein kleiner Durchgang ist geblieben, der kontinuierlich von einer Arbeiterin bewacht wird. Da der Wasservorrat langsam aufgebraucht ist, habe ich begonnen, hin und wieder den Eingang mit Wasser zu beträufeln. Ich will vermeiden, dass sie alt zu zeitnah umziehen müssen. Falls doch ist bereits ein Papstortes präpariertes Reagenzglas vor Ort. Mittlerweile sind es auch schon 4 Arbeiterinnen, 3 Puppen und etwa 10 Eier.

Ich nehme jetzt also nur noch im Zwielicht die Abdeckung runter, um meine Ameisen dann im Rotlicht zu beobachten. Es klappt super. Alle bleiben ruhig, nur ich freue mich riesig :mrgreen: .
20211120174400_IMG_5437.JPG
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor AtTheAnt für den Beitrag (Insgesamt 2):
MeinerseinereinerChrisV87



Benutzeravatar
Erne
Administrator
Offline
Beiträge: 4122
Registriert: 18. April 2014, 11:00
Hat sich bedankt: 5718 Mal
Danksagung erhalten: 4709 Mal
Kontaktdaten:

#16 Camponotus japonicus

Beitrag von Erne » 21. November 2021, 13:42

Das sieht doch schon gut aus. =)*202
Was gibst Du ihnen zu futtern, bzw. nehmen sie jetzt was?

Grüße Wolfgang
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Erne für den Beitrag:
AtTheAnt



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Camponotus-Haltungsberichte (exotische Ameisenarten)“