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Camponotus sp. (Laos)- Haltungsbericht

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timmey
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#1 Camponotus sp. (Laos)- Haltungsbericht

Beitrag von timmey » 21. April 2009, 13:43

Hallo Leute, ich wollte euch mal die neuen Bewohner eines meiner Formicarien vorstellen ;)

Soo, erstmal ein bisschen was zu der Art:
[font=Comic Sans MS]Kaste:[/font][font=Comic Sans MS]- , polymorph,[/font] [font=Comic Sans MS]
Königin:
[/font]
[font=Comic Sans MS]15 mm, schwarzbraun, gross und kräftig[/font]
[font=Comic Sans MS]Männchen:[/font][font=Comic Sans MS]10mm, schwarz[/font] [font=Comic Sans MS]
Arbeiterinnen:
[/font]
[font=Comic Sans MS]6-11 mm, rotbraun[/font] [font=Comic Sans MS]
Soldaten:
[/font]
[font=Comic Sans MS]nicht vorhanden[/font]
[font=Comic Sans MS]Nahrung:[/font]
[font=Comic Sans MS]Honigwasser, tote und lebende Insekten[/font]
[font=Comic Sans MS]Luftfeuchtigkeit:[/font]
[font=Comic Sans MS]60 - 80 %[/font]
[font=Comic Sans MS]Temperatur:[/font][font=Comic Sans MS]20-28 °C[/font]
[font=Comic Sans MS]Winterruhe:[/font]
[font=Comic Sans MS]nein[/font]
[font=Comic Sans MS]Nestbau:[/font]
[font=Comic Sans MS]Erdnester unter Steinen, Rindenstücken oder Wurzeln[/font]

Sie sind am 17.4.09 bei mir eingetroffen und machten einen ordentlichen Eindruck. Von den ca. 20 Arbeiterinnen sind leider 2 während des Transportes gestorben, was aber eindeutig im normalen Rahmen ist.

Die Kleinen sind durch absolut nichts aus ihrem Röhrchen zu vertreiben, in dem sie geliefert wurden. Der Wassertank des Röhrchens ist bereits ausgetrocknet (war ja auch nur ein Stück Watte), aber ihnen scheint es nach-wie-vor zu gefallen. Darum habe ich das Röhrchen abgedunkelt. Diese Art kann mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit durch die Gegend wetzen, wenn sie es möchte. Meine Camponotus atriceps waren Schnecken dagegen ;)

Ich werde nachher noch die Fotos der ersten Tage online stellen und ein bisschen über die ersten Tage und das Formikarium berichten (bin auf der Arbeit).

Diskutiert werden darf hier: KLICK

Grüße Timmey


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timmey
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#2 AW: Camponotus sp (Laos)- Haltungsbericht

Beitrag von timmey » 21. April 2009, 22:02

Soo, fangen wir also mit dem Formicarium an.
Es handelt sich um ein umgebautes 60*30*30cm Aquarium. Ich verwende eine Tageslichtlampe und eine Wärmelampe (sie leuchtet mehrmals kurz am Tag).
Im Becken selbst befindet sich ein Heizstein, an dem bei meinen anderen Arten gerne die Brut gelagert wird.

Die klimatischen Bedingungen sind:
Tagsüber: 22-24°C
Nachts: 18-20°C
relative Luftfeuchtigkeit: 70-75% (zumindest meistens ;) )

Der Ausbruchsschutz:
Hier habe ich mir etwas mehr Gedanken gemacht (klar, bei flinken Exoten). Und habe mich für mehrere Schritte entschieden:
- An den Scheiben selbst ist PTFE aufgetragen worden (ca. 1 zu 50 mit Wasser verdünnt).
- An den Oberseiten der Scheiben sind weitere kurze Stücke angebracht worden, die eine Art kleiner Deckel darstellen :

Bild

Auf der Unterseite von diesen ist eine Schicht Parrafinöl aufgetragen (es lässt sich dort ziemlich leicht erneuern und kommt dem PTFE nicht ins Gehege) Auf der Oberseite verläuft ein Dichtungsband rund um das Becken.

Zum guten Schluss kommt noch ein Deckel aus Plexiglas obendrauf. Dieser ist durch das Dichtungsband hoffentlich absolut dicht. In dem Deckel selber ist ein Loch mit Metallgaze. Ich habe an jede Ecke des Deckels nochmal einen Stein gelegt, da sich Plexiglas ja gerne mal biegt ;)

Die Einrichtung habe ich schlicht gehalten. Ein einfaches Wüsten/Steppen-Becken mit einem Ytong-Nest.

Bild

Das Nest selbst ist wie gesagt aus einem kleinen Ytong-Block. Es ist von innen mit Gips bestrichen und von außen mit einer Lehm/Sand/Zement-Mischung (ca. 4:1:2). Dies sieht zum einen recht schick aus und soll zum anderen verhindern, dass direkt sämtliche Feuchtigkeit in den Sand entweicht. Ich habe für den Anfang 5 Kammern gegraben und 3 mit einer Sand-Lehm-Mischung gefüllt. (2:1), damit nicht sofort eine als Müllhalde missbraucht wird.

Bild

An der Glasscheibe vor dem Nest befinden sich einmal eine recht durchsichtige rote Folie und undursichtige weisse Pappe. Wenn ich mal einen schnellen Blick riskieren will, kommen halt beide Lagen runter, ansonsten nur eine und ich kann mir sicher sein, dass das Nest absolut dunkel ist.


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#3 AW: Camponotus sp (Laos)- Haltungsbericht

Beitrag von timmey » 21. April 2009, 22:40

Nun aber endlich zu den Bewohnern ;)

Die Kleinen sind wohl auf und leben derzeit in dem Neströhrchen, in dem sie geliefert worden sind. Sie weigern sich partout dieses zu verlassen (na, von mir aus :D ).

Bild

Es sind ca. 20 Arbeiterinnen, wobei ich nur 3 Stück entdecke, die ich als Media-Arbeiterinnen einstufen würde. (Juchu, sieht schonmal nicht gepushed aus :) )

Das Neströhrchen habe ich auf das hoffentlich baldige Nest gelegt und die Öffnung des Röhrchens nahe an den Eingang platziert. Es scheint ihnen aber noch zu feucht zu sein.
Das Röhrchen ist wie gesagt abgedunkelt und wird recht aggressiv verteidigt.
Nachdem ich das Röhrchen das erste mal geöffnet habe, wurde sofort alles in der Nähe erkundet:
Bild

Das neue Nest ist auch direkt entdeckt worden. Es wurde sofort die Brut umgelagert und auch prompt im neuen Nest vergessen (dankeschön...). Nach ca. 2 Stunden entdeckte eine Arbeiterin die Brut und packte das Paketchen wieder zurück. Die Brut selbst scheint im Moment nur aus Eiern zu bestehen. (ist aber schwer zu sagen, da der Größtteil der Kolonie darauf sitzt und ich das Röhrchen nicht berühren darf :D ).

Es befindet sich immer wenigstens eine Ameise im Formikarium und geht da ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: dem nichts tun. Ich weiss nicht, warum sie es machen, aber Arbeiterinnen sitzen recht lange (kann gerne mal 30 Minuten dauern) auf derselben Stelle und rühren sich nicht. Nach einiger Zeit wechseln sie ihren Standort und verharren dort wieder für einige Zeit. Dies geht den lieben, langen Tag so weiter. Ich dachte zuerst, sie wollten Wärme aufnehmen, aber sie sind meistens weit von den Wärme-Elementen entfernt.
Ameise beim 100-Meter Stehen:
Bild

Ich habe sie weder Nahrung noch Wasser zu sich nehmen sehen. Dies ist bei der Größe der Kolonie aber wohl nicht verwunderlich. Eiweiss wird nicht angerührt. Ebenfalls nicht verwunderlich, wenn im Moment nur Eier vorhanden sind (das aber nicht zu knapp).

Das war es dann erstmal für heute bei mir ^^ Mal schauen, was sich noch so ergibt ;)
Ich freue mich den Haltungsbericht bald fortführen zu dürfen und hoffe mal, dass ich das Glück habe eine begattete Königin bekommen zu haben. Habe jetzt bereits 4 Berichte zu dieser Art gesehen und 3 Leute hatten leider Pech :(

Grüße
Timmey


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#4 AW: Camponotus sp (Laos)- Haltungsbericht

Beitrag von timmey » 27. April 2009, 13:25

Update 27.4.09

Eine Woche ist rum und es hat sich was getan... leider nicht zum guten. Ich war über das WE weg und musste bei meiner Rückkehr 3 tote Ameisen vorfinden... Alles Minor-Arbeiterinnen. Die erste Ist im Wasserbehälter ertrunken (irgendwie wurde sie in die Vogeltränke gesaugt, stelle ich nicht zum ersten mal fest, dass das geht... o.O).
Die zweite steckte kopfüber im Honig... (man kann auch zu gierig sein, aber wenigstens ein Zeichen dafür, dass sie fressen). Und die dritte war das unschönste.. sie starb im lockeren Sand und konnte sich scheinbar nicht mehr aufrichten. Naja, nun habe ich mal spontan aus meinem Sand-Lehm-Gemisch eine Kies-Arena gemacht (was blieb mir großartig übrig? ;) ).

Nun aber zu dem schlimmeren: Die Watte, die im Transportröhrchen liegt ist staubtrocken und zur Hälfte pechschwarz. Ich habe mich nun dafür entschieden meine Ameisen zwangsumziehen zu lassen, da sie das unwirtliche Nest partout nicht verlassen wollen (sie lagern bereits ihre Brut schon nicht mehr dort, sondern im neuen Nest, was ja echt dafür spricht). Ich werde also das Röhrchen heute direkt mit dem Nest verbinden und es darin langsam heller werden lassen. Mir passt es zwar nicht so gut, aber da sie ja die Brut schonmal dorthin karren, müssten die klimatischen Bedingungen stimmen.

Fotos der neuen Arena und mein evtl. Umzug folgen vermutlich morgen

Grüße Timmey ^^


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#5 AW: Camponotus sp (Laos)- Haltungsbericht

Beitrag von timmey » 2. Juli 2009, 13:08

Hey Leute,

manch einer wird sich gefragt haben, warum der liebe Timmey nichts mehr gepostet hat (habe auch ein paar PNs deswegen bekommen). Nun hier die Antwort: Es gab nichts zu berichten. Die Kolonie hat Eiweiss in sehr hohen Mengen zu sich genommen und auch anderes Futter nicht verschmäht. Jedoch ist NIE irgendeine Art von Brut aufgetaucht. Diese Kolonie war gepusht oder hatte einen ordentlichen Knacks weg. Nun ist mir gestern meine Königin gestorben. Da ich nun 6 Halter kenne, die genau DIES berichten und erst einen, dem eine erfolgreiche Haltung geglückt ist, möchte ich euch raten: Denkt über den Kauf dieser Art ordentlich nach und sucht lieber nach Alternativen. Ich halte dies nicht für einen Zufall und dafür sind sie echt zu teuer.

Liebe Grüße
Timmey

Dieser Haltungsbericht wurde beendet und ist daher geschlossen.

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