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Pheidole sp. (Texas) - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Pheidole
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#9

Beitrag von Scooby » 30. September 2006, 18:44

Tja, was soll ich sagen!? Im Vergleich zu meiner schwarzen Pheidole Kolonie entwickelt sich die rote vorbildlich.
Als ich heute Morgen kurz in die rote Box leuchtete sah ich, daß eine größere ? Minor ? zwischen den Pygmäen herum lief. Habe nun round about 15 Pygmäen und massig Brut.
Die Larven sind, ich kann's nur immer wieder sagen, von den Eiern u. Puppen getrennt u. liegen um die feuchtnasse Watte in der Dose herum.

Gestern tat ich die erste größere Fliege in die Dose, die aber, so wie ich es durch das ROT erkennen konnte, z.T. noch da ist.
Honigwassergemisch wird übrigens gern genommen. Hatte vor kurzem, die Dose mal auf einer provisorischen Ameiseninsel. Die Dose öffnete ich ein kl. Stück u. stellte einen Tropfen o.a. Honigwassergemischs nah an den Eingang.
Die höchst agilen Pygmäen kamen auch schnell raus, fanden dank ihres guten Geruchsinns das Tröpfchen und tranken sich damit voll. Im Anschluß ging es zurück in die Dose, wo sie dann auch die Gyne u. andere, die partout nicht rauskamen, fütterten.
War wieder mal schön mit anzusehen, ist aber im Vergleich zu anderen Ameisenarten, wie z.B. unserer guten einheimischen Lasius niger, nichts ungewöhnliches oder neues - macht die es doch ebenso.

To be continued...



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#10

Beitrag von Scooby » 5. Oktober 2006, 03:57

Eben war Fütterungszeit. Heute gab es Süßkram: Honig-Wassergemisch, das ich auf einem kleinen Stück beschichteten Papier (das den Tropfen nicht aufsaugt) meinen roten u. schwarzen Pheidole sp. anbot... letzteren IN der Dose.

Da meine rote Pheidole sp. Kolonie sich langsam aber sicher auf zwanzig Individuen zubewegt und mir ehrlich gesagt ein klein wenig mehr Spaß bereitet (sie erinnern mich stark an meine damalige südamerikanische Sp.) setzte ich ihre Tic-Tak Dose auf eine provisorische, extra dafür angelegte Ameiseninsel. Die Insel besteht aus einer Plastikdose, in der man normalerweise Wurst u. Käse im Kühlschrank lagert. Meine hab ich extra dafür gekauft - Peanuts. ;)
Übereinandergestapelt legte ich ein paar dünne Steinplättchen, auf die ich dann letztens die Dose abstellte u. ein kleines Stück öffnete.
Wenige Sekunden später kamen die ersten beiden Pygmäen heraus, die sofort das fremde Terrain erkundeten u. augenblicklich eine Spur legten, um wieder zurück ins Nest zu finden.
Mit weit empor gereckten Köpfen rasten sie über die kleine Insel und schwenkten ihre langen Fühler umher, zielsicher auf o.a. Tropfen mit dem Süßkram. Dann wurde sofort getrunken u. die Gaster füllten sich rasch. Dann folgte das obligatorische Spurlegen.
Beim Legen der Spur stellte ich einen Unterschied zur anderen Kolonie fest:
Die schwarze Pheidole sp. tänzelt im Zickzack, die rote Pheidole sp. läuft geradeaus weg und tippt mit dem Gaster mehrmals auf den Boden.

In der roten Tic-Tak Dose angekommen fielen die anderen Pygmäen sofort über die Einzeltiere her. Ich beobachtete drei Arbeiterinnen auf einer einzelnen, welche ihre wild bettelnden Schwestern fütterte. Es sah geradezu so aus, als wäre ich ein Unmensch u. würde meine Pfleglinge nicht füttern. :p
Dann ging es immer wilder zu. Nach und nach lief eine raus, trank emsig u. löste eine andere dabei ab. Dann wurde die Brut u. die Gyne versorgt. Die verkrümmte Haltung wie die schwarze Pheidole sp. nahmen die roten nicht beim Füttern der Gyne ein. Auch nicht beim Füttern der anderen Pygmäen. So war dem jedenfalls diesmal nicht. Muß ja nicht die Regel sein.

Zwischendurch nervte mich eine Schmeissfliege, die ich mir krallte u. den Ameisen zusätzlich reinlegte. Die Beute wurde sofort gerochen und angegriffen. Die Pygmäen waren in diesem Moment zu zweit. Während die eine begann die Fliege zum Nesteingang zu ziehen, bearbeitete die zweite ihre Beute bereits von oben. (Sie hatte sich auf sie drauf gesetzt)

Ich habe beim Durchleuchten der roten Dose wieder viel Brut entdeckt, wie immer voneinander getrennt gelagert.

...to be continued...



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#11

Beitrag von Scooby » 9. Oktober 2006, 17:15

Gestern Nacht leuchtete ich vor dem Schlafengehen nochmal kurz in die rote Dose meiner nicht ganz so roten Pheidole sp. :D
Da tummeln sich ganz schön die Pygmäen. Auch der Brutberg nimmt zu.

Dabei viel mir auf, daß die Gyne ständig mit dem Gaster auf den Boden tippte. Dieses Verhalten hatte ich bei meiner damaligen ostafrikanischen Pheidole sp. auch schon öfters beobachtet. Ich vermute, daß das mit dem Legen von Eiern zusammenhängt, da ich bei den "Ostafrikanern" wenig später sehen konnte, wie Arbeiter neue Berge an Eier zusammen legten...
However - bruttechnisch sieht es momentan wirklich erste Sahne aus.

Davon, daß meine Pheidole Kolonien aufg. der kühler werdenden Jahreszeit inaktiver werden, ist nichts zu bemerken.

...to be continued...



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#12 Bilder

Beitrag von Scooby » 10. Oktober 2006, 01:45

Hier noch die versprochenen Bilder.
Das Innere der Tic-Tac Dose ist leider höchst schlecht fotografierbar.... dennoch mal ein Bild. :rolleyes:



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#13

Beitrag von Scooby » 14. Oktober 2006, 16:14

Guten Morgen Antforum-Gemeinde! :)

Als ich gestern Mittag wieder fütterte, stellte ich bei meinen roten Pheidole etwas unglaubliches fest.
Ich habe nun über 18 Pygmäen, eine OFFIZIELLE Minorarbeiterin, die sich größentechnisch deutlich abhebt u. fast nochmal um die Hälfte größer ist UND ich sah tatsächlich die Nacktpuppe eines Soldaten!
Für meinen Geschmack etwas früh, aber man darf halt nicht alle Pheidole Arten über einen Kamm scheren...

Ich bin wirklich erstaunt!
Über Brut brauche ich gar nicht mehr zu reden... :rolleyes: ... mehr als genug.

(Meine schwarzen Pheidole entwickeln sich auch gut, aber für die paar Worte mache ich keinen extra Thread auf.)



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#14

Beitrag von Scooby » 30. Oktober 2006, 18:00

Hallo Leute!

Erst mal vorweg: Ich habe Besuch u. werde ab übermorgen zwei Wochen Urlaub haben. In der Zeit ist mit Forum Essig. Keine Zeit - nur Unterwegs. Yo!

Danach, so... ab dem 20.11. werde ich wieder (häufig) ON sein.

Und hier noch ne Kleinigkeit zum Thema: Ich bin nun stolzer Besitzer von zwei Jungsoldaten. (Die Köpfe sind nicht so riesig wie normal - ist aber halt oft so, u.a. auch in der Startphase)

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#15 AW: Pheidole sp. (Texas) - es geht weiter...

Beitrag von Scooby » 11. März 2007, 19:02

Guten Morgen alle miteinander,

es ist wieder Zeit meine Haltungserfahrungen fortzuführen.
In der Zeit, von meinem letzten Post bis heute, hat sich bei der roten Texanischen Pheidole sp. VIEL getan!
Da ich auf der Arbeit verdammt viel Stress, dazwischen wieder Urlaub und dann abermals Stress hatte, fehlte es mir (ich gebe es zu) an Motivation und Lust an den Haltungsberichten weiterzuarbeiten.

Erst mal vorweg: Ich habe die Tiere nicht warm durchgepflegt, wie man es von Exoten gerne sagt u. annimmt. Irgend jemandem hier habe ich das auch via PN mitgeteilt, der sich nach meinen Ants erkundigt hatte.
Grund: Es war hier bis vor kurzem saukalt und geschneit hatte es ebenso. Die Verhältnisse waren, so unglaublich das klingen mag (für mich war's jedenfalls), ähnlich wie in Deutschland: Kalt, Schnee, Regen, und nochmals Kalt.
Ich sah kein einziges Insekt hier über die Winterzeit herumkrabbeln, demnach wäre ein "warm durchpflegen" logischerweise sehr ungesund gewesen. Yo!

Nach meinem letzten Post begann sich die Kolonie stark zu vermehren. Die Jungsoldaten läuteten einen "Koloniesprung" ein. Er führte dazu, daß aus wenigen Tieren schnell Dutzende wurden. :)
Als es draußen empfindlich kalt wurde, hatte ich mich dazu entschlossen die Tic-Tac Dose in die ungeheizte Garage zu meinem Ford Probe zu stellen, wo sie gut aufgehoben war. Ebenso gesellte sich die Dose mit den schwarzen Texanischen Pheidole dazu.
Meine (hier glaub ich) exotischen Lasius niger kamen in den Kühlschrank.

Vor wenigen Tagen habe ich meine "Pheidolen" ausgewintert. Bevor ich es vergesse: In der Zeit, wo ich zu Weihnachten in Deutschland war, hatte der schon öfters von mir beschriebene, ekelhafte Schimmel wieder um sich gegriffen und meine schwarze Pheidole Minikolonie dahingerafft. :(
Die roten hatte es zum Glück nicht erwischt.
Anyway - dafür war Trockenheit ausgebrochen, lässt sich eine Tic-Tac Dose doch sehr viel schlechter mit Wasser versorgen, als ein Reagenzglas. Nachdem ich wieder zurück war, konnte ich die Versorgung meiner Tiere aufrechterhalten und für die (bei dieser Spezies enorm nötigen) Feuchtigkeit sorgen.

Ich habe die Kolonie nun in einen kleinen Ytongstein mit den Maßen 6,5x4x4cm einziehen lassen.
Es war ziemlich einfach, da ich mir ihren Schwachpunkt zu Nutzen gemacht hatte: Feuchtigkeit
Dabei ließ ich die Dose langsam und kontrolliert austrocknen. Die Wasserversorgung stellte ich gleichzeitig mit der Fütterung sicher. Dies machte ich aber nur SEHR KURZ -> Tierquälerei
Als nächstes stellte ich eine kleine Ameiseninsel her: Große Plastikdose mit Wasser, in der Mitte ein längliches Stück Holz, das sich vollsaugen konnte.
Die Tic-Tac Dose kam darauf, auf die andere Seite das vorbereitete Nest.
Ich öffnete die Dose, die ersten Minors kamen heraus und fanden sofort den Feuchten Boden. Zuerst wurde getrunken und das Wasser per Kropf-Verfahren ins alte Nest verfrachtet, womit die anderen genährt wurden. Zwischenzeitlich wurde das Ytongnest entdeckt, erklettert und so weiter. Der kleine Eingang blieb lange (ca 1 h) unentdeckt. Nachdem die erste Minorarbeiterin aber hineingegangen war und ihr später weitere folgen, wurde das neue Heim zu meiner Freude sofort akzeptiert. :)
Dann aber kam es zum ersten, offiziellen Umzug. Die Kolonie verließ das Nest und überraschte mich mit einem eigentümlichen Verhalten:
Die Minorarbeiterinnen betrillerten heftig die Gyne, zum Schluß packte man sie mit den Mandibeln und zerrte sie nach draußen, wo sie zu trinken begann. Ihr Gaster schlug dabei, auf und nieder. Dann wurde sie aber weiter gezerrt. Plötzlich blieb sie aber stehen und lief einfach nicht mehr weiter. Sie trank nur noch und blieb ruhig an ihrem Platz. Daraufhin begannen sich einige Minors um sie zu scharen, Soldaten (ich hab jetzt knapp über 10), die unterwegs umzuziehen waren, blieben dabei stehen und stellten sich mit erhobenen Mandiblen außen um den kleinen Kreis hin und verharrten. Sah stark aus.
Dieses Verhalten hielt nicht allzu lange an. Während die Gyne dasaß, wurde von anderen Minors die Brut, die sich jetzt auch wieder am entwickeln ist, ins Ytongnest getragen. Letztlich folgte dann auch die Gyne mitsamt den Soldaten.

Soviel zu meinen bisherigen (neuen) Haltungserfahrungen für das begonnene Jahr.
Bilder, die bei der Fusion verlorengegangen sind, werde ich asap nachsteuern, wie auch das neue, vor kurzem gefertigte Bild, das die Gyne mitten auf dem Holz sitzend zeigt.

Scooby :matrix:



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#16 13.03.2007

Beitrag von Scooby » 13. März 2007, 17:12

Gestern war wieder Fütterungszeit.

Dummerweise ist es wieder kühler hier geworden (roundabout 20Grad). Die Fliegen, die mir am Wochenende mir beim Spaziergang in den Franklyn Mountains auf die Nerven gegangen waren, (da hatten wir 30Grad) lassen jetzt wieder auf sich warten. :rolleyes:
Demnach stellte sich die Nahrungssuche schwierig dar.

Ich ergatterte gestern eine kleine Schlupfwespe, die ich meiner Kolonie anbot.
Die Minors waren z.T. sehr mutig, griffen die Beute an und wurden hinterhergeschliffen. Kurze Zeit später wurde ein Major hinzugeholt, der ein eigentümliches Verhalten an den Tag legte, wie ich es bei Pheidole bisher noch nie hatte beobachten dürfen:
Ähnlich wie unsere (in good old Germany) einheimische Formica rufa stellte er sich in die Höhe, bog sein Gaster unter dem Körper nach vorn und rannte dann mit weit aufgestellten Mandibeln und Fühlern umher, bis er auf die Wespe prallte und sich nach wenigen Sekunden in ihrer Leibesmitte festbiss u. die Mandibeln so lange aneinander rieb, bis keine Gegenwehr mehr erfolgte.
Er allein hatte eine doppelt so große Schlupfwespe erledigt.

Er blieb noch ein wenig an ihr dran, ließ dann aber los und rannte dann weiter sehr erregt und aggressiv herum. Die Wespe blieb von allen anderen Ameisen (es waren nur noch Minors draußen) unbeachtet, was mir ehrlich gesagt sehr leid um das Tier tat, hatte ich es doch nicht dort hinein getan, nur damit es getötet u. liegengelassen bleibt.
Heute Morgen war sie aber nicht mehr da, also ins Nest geholt worden. *freu*

Da sich hier die Temperaturen wieder mäßig halten, werde ich wohl heute oder morgen, je nachdem wie ich Zeit hab, Heimchen kaufen gehen, um den starken Eiweißbedarf dieser Spezies gedeckt zu halten.

Parallel zu meinen Fütterungen mit Insekten, teste ich noch andere Nahrungsmittel aus.
Gestern standen drei Schinkenarten und Brot auf dem Plan. Nichts wurde angenommen.

Pheidole pallidula dagegen nahm dies immer gern an, besonders "meine" Freilandkolonie in Kroatien stürzte sich stets wie nur was darauf.
Ich bin momentan auf der Suche nach weiteren Freilandkolonien der Gattung Pheidole, deren Fressverhalten ich hier vor Ort weiterstudieren will u. von deren Angewohnheiten ich vielleicht Schlüsse auf meine Spezies daheim ziehen kann.

Scooby :matrix:

Hier gibt es nun auch einen Gesprächsthread über meine Haltungserfahrungen:
http://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/texanische-pheidole-sp-meinungen-u-fragen-t28164.html#post150569



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