Wie ihr bemerkt habt, haben wir eine ganze Weile nicht mehr berichtet. Nicht weil die Kolonie nicht mehr existiert oder uns das Interesse verloren gegangen ist. Ganz im Gegenteil, die Zeit ist bei uns für das Berichten hier im Forum immer sehr knapp bemessen. Aber nun soll es ein Update geben, wie im Disskussionsthread gewünscht.
Bereits nach 4 Monaten wurde es für die Süßen in ihrem "alten" Formicarium ein wenig eng, zumindest wollten wir Ihnen mehr Auslauf bieten. Und da wir die Kolonie für unsere
Ameisen-Ausstellung in Karlsruhe mitnehmen wollten, bot es sich an, Ihnen zu diesem Zeitpunkt ein neues Zuhause zu kreieren. Das alte 40x30x15 Vitrinenbecken wich zwei 70x40x20 Becken mit Locheingriff. Wie ich finde hat Dirk hierbei wieder eine Meisterleistung vollbracht, möchte nicht wissen, was wir alles schon an Geld beim Glaser für unsere Becken gelassen hätten.
An den Außenseiten sind jeweils drei 27er-Lochbohrungen und an den Innenseiten jeweils zwei 50er-Lochbohrungen. Somit wurden die Becken miteinander mit zwei Acrylrundrohen verbunden, sodass auch größere Futtertiere gut transportiert werden können. Über die Lochbohrungen an der Außenseite ist ein Ytongblock angeschlossen, der ebenfalls an die Maße unseres Siteboards im Wohnzimmer angepasst wurde. Leider habe ich vom Aufbau des Beckens keine Bilder, ihr müsst also mit dem Endergebnis Vorlieb nehmen:
Aufbau der Anlage auf der Ausstellung.
Trotz der langen Fahrt von Berlin nach Karlsruhe und wieder zurück, die natürlich nicht ganz stressfrei für die Tiere ablaufen konnte, zeigte die Kolonie in ihrer Entwicklung keinerlei Einbußen. Die kleine Heizmatte wurde durch eine große ausgetauscht, die nun den Ytongblock beheizt, um die Tiere dorthin zum Umzug zu bewegen.
Von oben wurde das auch noch heute genutzte Nest mit einer Lampe angestrahlt, sodass sie regelmäßig ihre
Brut in ein Sonnenbad brachten.
Wurde mittels Lampe ein anderer Bereich im Formicarium angestrahlt, wanderte auch der Bruthaufen dorthin.
Obwohl diese Ameisen ganz schön kräftige
Mandibeln haben - welches Dirk beim Umsetzen des Ytongnestes am eigenen Leibe ertragen musste - können sie bei der
Trophallaxis auch ganz sanft miteinander umgehen.
Ein zwar nicht sonderlich scharfes Foto, welches aber die wirklich schnuckeligen Augen einer frisch geschlüpften Arbeiterin zeigt, die auch ein wenig Flüssignahrung abbekommen möchte (und diese auch kurz darauf erhalten hat!)
Und zu guter letzt habe ich mich entschieden, dieses Bild noch zu posten, weil es mal einen Eindruck über die Laufwege und Orientierung der Tiere zeigt.
Soweit erstmal zu diesem Haltungsbericht. Zählen kann man die Ameisen nicht mehr, aber wir schätzen, dass es zwischen 800-1000 Individuen sind.
Brut ist in so unglaublichen Massen vorhanden, dass wir froh sind auf der einen Formicarienseite doch noch Lochbohrungen gebohrt zu haben, sodass wir dann bei Bedarf erweitern könnten.
Viele Grüße
Bianca (auch im Namen von Dirk alias antsnature)