Am 18.03.2020 kamen sie bei mir an ... 1
Königin, 3 kleine Arbeiterinnen und (wahrscheinlich) eine kleine
Larve. Genau konnte ich es damals nicht sehen, denn ich wollte die kleinen schreckhaften Texanerinnen (?) nicht zu sehr stressen und habe das Reagenzglas gleich mit einer roten Folie umwickelt, an eine 20*20 cm Arena angeschlossen. Den Zugang habe ich mit Stahlwolle verkleinert und die Kleinen konnten durch ein Röhrchen ein und ausgehen.
Was ich von Anfang an faszinierend finde ... die Mädels haben kaum Respekt und sind vom ersten Tag an recht aggressiv bei der Verteidigung des Nestes. Vor allem Erschütterungen stören sie ungemein und alle drei Ladys stürzen sich dann auf vermeintliche Feinde. Licht stört weniger ...
Dann ging es sooooo gaaaanz langsam los. Irgendwann im April hab ich dann einen kleinen Haufen Eier oder auch kleiner
Larven hinter der roten Folie erahnt. Daraus sind dann recht kleine Indianerinnen geschlüpft - nur 4 weitere erst einmal. Damals habe ich noch ein wenig mit der Temperatur im Reagenzglas herumgespielt und mich nicht getraut diese über 30 Grad zu steigern. Das war vielleicht ein klein wenig wie mit angezogener Handbremse anfahren ... denn als dann mit dem Sommer die Temperaturen in meiner Dachwohnung auf knapp unter 30 Grad gestiegen sind, da ging’s dann ab ... die Aktivität steigt bei den Kleinen extrem mit höheren Temperaturen!
Mit jeder kleinen Welle an Nachkommen sind diese größer geworden. Und mit jeder Generation wurden die Nachkommen zahlreicher. Wenn ich es überschlage, dann verdoppelt sich mit jeder Generation die Anzahl der Arbeiterinnen ... 4, 8, 16, 32 und so on ...
Irgendwie hatte ich im Juli das Gefühl, ey, Mädels, ihr müsst mal umziehen, das Wasser im Reagenzglas geht zur Neige und ich habe Euch ein Ytongnest und ein Digfixnest angeschlossen, nun habt Ihr die Qual der Wahl! Es hat aber echt lange gedauert, bis sie dann im September in einer Nacht und Nebelaktion die
Larven und
Puppen in das auf 30 Grad Oberflächentemperatur beheizte Ytongnest gebracht haben. Die
Königin ist dann am folgenden Tag nachgezogen. Das Digfixnest haben sie bis dahin überhaupt nicht beachtet - erst nach dem Umzug haben ein paar wenige Arbeiterinnen - für diese Art scheinbar ganz typisch - einen senkrechten Tunnel bis auf den Bodengrund gebuddelt und arbeiten sich da jetzt weiter vor. Die wollen tief tief runter ... ätsch, ich hab Euch da aber die Heizung gekappt! Ha ...
Im Moment dĂĽrften es zwischen 50-70 Arbeiterinnen und in etwa gleich viele
Larven und
Puppen sein. Ich schaue allerdings ganz selten in das im September bezogene Ytongnest. Die Verluste halten sich momentan noch in Grenzen. 2 Pygmäen, die ihre
Königin zu mir begleitet haben, und eine große Arbeiterin der letzten Generation habe ich bis jetzt verloren.
Die
Larven und
Puppen werden im Zentrum unter der Heizmatte gelagert, die
Königin hält sich meist in einer Kammer direkt daneben in einem minimal kühleren Bereich auf. Die inzwischen fleißig eingetragenen Körner werden in den Randbereichen auf Haufen gelagert.
Aber was sie noch mehr lieben ... Fliegen! Fliegen! Fliegen! Ich bin gespannt, was die so verdrĂĽcken, wenn sie mehr werden ... und wann sie dann mal irgendwann etwas ruhiger werden ...
Und wer Fragen hat - nur zu ...