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Paraponera clavata - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Paraponera
fab
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#9

Beitrag von fab » 1. September 2005, 22:29

ich könnte dir auch nen paar hundert atta schicken, falls du keine einheimische brut findest ;)



Stefan
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#10

Beitrag von Stefan » 2. September 2005, 14:22

Naja wäre schon schade, wenn es nicht klappen würde. Wünsche euch viel Glück.



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Frank Mattheis
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#11

Beitrag von Frank Mattheis » 7. September 2005, 16:45

Ganz offensichtlich sind wir nicht die Einzigen, bei denen die Gründung nicht gelingen will. Ich erhielt eine Mail mit nachdenkenswerten Hinweisen. Ich will nicht verschweigen, dass sich bei mir bereits ähnliche Zweifel am Zustand der Jungkönigin eingestellt hatten ;(. Interessant sind auch die Vermutungen zum Nachrücken von Arbeiterinnen an die Stelle der Königin, leider kann ich sie infolge fehlenden "Materials" nicht experimentell prüfen.
...................................................................................................
Hi,
hab im forum gelesen, dass sich deine Königin nicht niederlassen will.
Es könnte vielleicht sein, dass sie unbefruchtet ist.
Bei der art kann jede ameise des volkes eier legen. dies wird in einem
funktionierendem volk jedoch gewaltsam unterdrückt.
D.h. wenn die königin stirbt rückt eine arbeiterin nach und sucht nachts
auserhalb des nestes nach männchen und lässt sich begatten.
könnte sein dass die larven nur männchen waren die sie dann wegen
energieverschwendung aufgegeben hat.
Schätze mal die art vermehrt sich durch volksteilung, bin mir aber nicht
sicher. hat es jemand denn schon mal geschafft?
Vom Antstore zum beispiel
...................................................................................................

Meines Wissens hat es in D noch keiner geschafft. Bei den mir bekannten Haltern verhalten sich die Jungköniginnen in der o.b. Weise, ist also durchaus denkbar, dass sie unbegattet sind.
Grüsse, Frank.



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Frank Mattheis
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#12

Beitrag von Frank Mattheis » 7. September 2005, 18:05

Hier noch ein bericht von Michael (Antsoldier), den er mir per PN sandte und den ich hier reinstellen darf. Danke, Micha!
....................................................................................................

22.08.05:
Ankunft der Gyne!
Die Gyne machte einen gesunden Eindruck und krabbelte sofort, nach dem öffnen der Dose, auf meine Hand. Ich ging mit ihr zum Formicarium und führte sie ins Ytongnest. Sofort untersuchte die das Ytongnest knappe 8 Minuten. Die Larve, wobei ich nicht weiß ob sie den Transport überlebt hat, legte ich vorsichtig vor den Nesteingang. Kurze Zeit später fand ich die Larve nicht mehr vor, in der Annahme die Gyne hätte sie wieder erkannt und eingetragen. Danach untersuchte sie sehr vorsichtig die Umgebung des Nestes. Dabei traf sie auf das Zuckerwassernapf. Nach einer kurzen, vorsichtigen Untersuchung des Gegenstandes, begann die Ameise zu trinken. Dabei spreizte sie ihre riesigen Mandibeln und sammelte zwischen diese, das Zuckerwasser. Sehr beeindruckend! Die Gyne hatte einen sehr großen Nahrungsbedarf und trank mit kurzen Unterbrechungen, wo sie ins Nest zurück lief, eine gute viertel Stunde. Ihr Gaster bekam ein sattes Volumen – danach verschwand sie wieder in ihr Nest. Am frühen Abend, durchsuchte sie nochmals die Umgebung und krabbelte sogar mühelos das Glas empor.
Dann bekam sie noch eine zerstückelte Heuschrecke vor ihr Nest gelegt. Allerdings wurde diese vorerst nicht angerührt.
[ 0 Eier, 1 Larven, 0 Puppen ]

23.08.05:
Nach dem ich von der Arbeit nach Hause kam und einen Blick ins Formicarium warf, bemerkte ich sofort das die zerstückelte Heuschrecke nicht mehr am selben Platz, wie Gestern, lag. Vermutlich war die Larve hungrig?
Die Gyne ruht im Ytongnest und zeigte noch keine Außenaktivität.
Da ich nun feststellen wollte, ob die Larve noch lebt oder nicht, verdunkelte ich mein Zimmer und entferne die rote Folie vom Ytongnest, wo ich zugleich mit einer roten Lampe die Kammer untersuchte. Die Gyne störte es offenbar nicht sonderlich – sie befand sich direkt über der Larve sitzend – ein gutes Zeichen!?
Erste Eier habe ich noch keine entdeckt, wobei ich denke, dass dies noch einige Tage dauern wird …
[ 0 Eier, 1 Larve, 0 Puppen ]

24.08.05:
Nachmittags verkleinerte die Gyne den Nesteingang mit Blättern und trockenen, losen Moos. Wie immer macht sie kleine Erkundungsläufe und kehrt wieder ins Nest zurück!
[ 0 Eier, 1 Larve, 0 Puppen ]

29.08.05:
Nesteingang wurde noch mehr mit Moos verbaut. Zuckerwasser wird wie immer gerne, aber nur in gewissen Zeitspannen angenommen. Die Gyne zeigt viel weniger Außenaktivität und hält sich mehr im Nest auf.
Bisher habe ich die Gyne vor Nestdurchsuchungen fern gehalten. Darum kann ich den genauen Brutstand nicht angeben, ob sich eventuell etwas verändert hätte …
[ 0 Eier, 1 Larve, 0 Puppen ]

07.09.05:
Bisher geschah nichts Neues. Die Gyne legte bisher noch kein einziges Ei.
Komischer Weise nimmt sie keine Futtertiere an und trinkt nur bei Bedarf beim Zuckerwasser. Sie arbeitet zwar manchmal am Eingang herum, und trägt auch etwas Material ins Ytongnest, aber mehr konnte ich nicht beobachten, außer dass sie meist über Tag im Nest verbleibt, und besonders am Abend außenaktiv wird!
Was ist bloß los?
[ 0 Eier, 1 Larve, 0 Puppen ]

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Danke
Ich hoffe, es besteht noch irgend eine Chance für Hoffnung?
Tschau, Michael

Das hoffe ich auch, Micha, sowohl für Deine wie für die Paraponera anderer Halter. Leider scheinen sich alle in gleicher ungewöhnlicher Weise zu benehmen, immer nachts steigt die Aktivität. Dies obwohl Futter ausreichend zur Verfügung steht. Auffällig ist das Bestreben, Pflanzen und Bäumchen zu erklettern, überhaupt die Affinität zu erhöhten Punkten im Terrarium zumindest bei dem Tier, dass ich beobachte und auch Fabian berichtete ja ähnliches. Möglicherweise suchen die Tiere diese Punkte auf, um hier Männchen anlocken zu können. Dieses Verhalten ist schon ungewöhnlich, denn die Tiere hatten wohl bereits im Freiland kleine Gründungskammern angelegt. Aber vieleicht ist es für die Art auch völlig normal, dass die Jungköniginnen erst ein solches Nest anlegen und dann erst die Kopulation anstreben. Das wäre für die Halter dieser Tiere natürlich fatal, denn solche Männchen sind leider nicht vorhanden. Sehr schade.
Grüsse, Frank.



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#13 schlechte aussichten..

Beitrag von fab » 7. September 2005, 19:26

das hört sich natürlich nicht gut an, vor allem die tatsache, dass nahezu alle königinnen die gleichen verhaltensanomalien aufzeigen. da kann man nur noch hoffen und daumen drücken, eine position, in der ich mich ungern befinde..



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Frank Mattheis
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#14

Beitrag von Frank Mattheis » 12. September 2005, 15:30

Das Verhalten der Paraponera-Königin ist immer noch rätselhaft. Manchmal scheint es, dass sie sich besinnt und sie sitzt stunden- oder tagelang in ihrem Nest. Ab und zu schaut sie nach dem rechten, verlässt das Nest und nascht am Honigwasser oder holt sich eine tote Fliege ins Nest. Dann wieder kommen ganze Tage, an denen sie scheinbar ziellos im Terrarium umherrennt oder im Freien herumsitzt. Dann verschmäht sie jedes Futter und lässt sich nicht einmal in ihr Nest treiben. Wenn ich versuche, sie mit der Hand dorthin zu scheuchen, weicht sie nur aus und sucht Verstecke im Auslauf auf. Komme ich ihr zu nahe und fühlt sie sich bedrängt, zirpt sie laut hörbar.
Im Moment gibt sie nun wieder Anlass zur leisen Hoffnung. Sie scheint nun wieder den Aufenthalt im Nest zu bevorzugen, verlässt dieses nur um zu fressen. Manchmal hält sie sich stundenlang am Honignapf auf und schöpft einen grossen Tropfen Honig zwischen ihren Kiefern, den sie dort dann lange und fast genüsslich behält. Dann wackelt sie gemütlich und wie selbstverständlich mit ihrer "Habe" ins Nest, wo sie den Tropfen in aller Ruhe aufsaugt. Auch Fliegen trägt sie nun wiedermal ins Nest, um sie dort zu verspeisen. Von Zeit zu Zeit beobachte ich, dass sie ein Ei legt. Sie krümmt den Hinterleib nach vorn und nimmt das Ei vorsichtig mit den Kiefern von der Hinterleibspitze. Leider hat sie bis jetzt alle dieser Eier sofort aufgefressen. Wahrscheinlich legt sie zumindest im Moment keine befruchteten und entwicklungsfähigen Eier, sondern trophische Eier.
Grüsse, Frank.



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