Das Mysterium der großen Kolonien

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Insektenjack
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#1 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Insektenjack » 13. August 2022, 23:01

Hallo zusammen,

ich beschäftigte mich jetzt schon etwas länger mit der Ameisenhaltung, würde mich aber dennoch als Laien betrachten.

Derzeit bin ich auf der Suche nach DER Ameisenart für mich und bin über ein paar Themen gestolpert, die ich gerne mal hier im Forum adressieren würde.

1. Das Mysterium der großen Kolonien

Es scheint die wirklich großen Kolonien, bis auf ein paar Ausnahmen in Berichten und anderen Quellen, einfach nicht zu geben. Wenn man sich anschaut wie groß Messor sp. oder Camponotus sp. Kolonien werden, und das sind ja nur zwei beliebte Gattungen, frage ich mich wieso so wenige Personen davon berichtet?

Danke hier an diejenige die Dauerhaltungsberichte schreiben und viel zu den verschiedenen Gattungen und Arten berichten!

2. Futter- und Platzbedarf

Durch die vorhandenen längeren Haltungsberichte hier und z.B. auf https://ameiseninfo.de/ erfährt man, dass die großen Kolonien auch viel Proteine brauchen, also z.B. wird bei Crematogaster scutellaris auf der oben genannten Website von einem Tagesbedarf von „etwa 20 Fliegen (Format Stubenfliege), 4 ausgewachsene Schokoschaben und 3 -4 Mehlkäferlarven“ gesprochen.

Das läppert sich im Jahr!

Darüber hinaus sind die großen Anlagen ja schon massiv groß im Maßstab von „dem Beginn“ einer Kolonie im Reagenzglas.

3. Pflege und Reinigung

Zu guter Letzt muss das, was ins Volk gebracht wird, ja auch wieder entnommen werden, was bei einem großen Volk ungemein komplizierter scheint, da immer und überall Ameisen sind. Eine „schöne“ Umgestaltung der Arena ist dann auch nur mit mehreren Tagen Arbeit möglich.

Natürlich gibt es die Möglichkeit auf Winterruhe oder Diapause zu warten, was aber bei großen Kolonien ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt.


Nun zu meinen Frage/bzw. meiner Bitte an euch eire Erfahrungen hier zu teilen.

- Was ist eure Erfahrung mit großen Kolonien?
- Was ist die Art und wie groß das Volk?
- Wie viel Futter und Platz braucht die Kolonie
- Wie macht ihr das mit dem „Aufräumen“?

P.S.: Bilder mit Maßstab sind natürlich auch super interessant.
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TheDravn

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#2 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von TheDravn » 14. August 2022, 14:16

Ich versuche mal ein wenig Lich hier reinzubringen, ich selber besitze zwar keine große Kolonie, daher sind das nur Mutmaßungen. Meine größte Kolonie die ich habe ist Messor barbarus die in einem kleinen handelsüblichen YTong wohnt + 1m Schlauch in dem gerne rumgelungert wird und Insekten vorzerteilt.
Insektenjack hat geschrieben: ↑
13. August 2022, 23:01
1. Das Mysterium der großen Kolonien
Ich denke mal der Grund dafür ist, das Kolonien die tausende Tiere zählt, mehrere Jahre alt sind und über diesen Zeitraum einen Bericht zu schreiben ist, nun ja, uninteressant. Weil recht früh fahren sich die Kolonien ein und bis auf "Sie wird größer" wird man kaum was zu berichten haben, das meiste interessanteste passiert nunmal in den ersten Wochen bis 2 3 Jahren und dann wächst sie eigentlich "nur" noch. Man braucht nicht mehr über die erste Brut zu berichten, die erste Lebensfütterung wird gegeben, Anlagen erweitern, erste Majore kommen, etc.

Insektenjack hat geschrieben: ↑
13. August 2022, 23:01
2. Futter- und Platzbedarf
Futter wird bei solchen Kolonien meist selber gezogen, sowas geht ja eigentlich auch relativ einfach. Nur lohnt sich das nicht für eine Kolonie die nicht mehr als eine handelsübliche Heimchenpackung im Monat fressen. Empfinde ich zumindest, denn wenn eine Futtertierzucht läuft, dann läuft sie und man braucht dann entsprechende Abnehmer.

Und zum Platzbedarf, entweder hat man Platz oder nicht und dann kommt es auch noch darauf an, wie man seine Anlage aufbaut. Wo steht sie? Ist sie im Regal, an der Wandmontiert, Schreibtisch? Externe Nester, interne oder einfach eine Aufbewahrungsbox mit Erde gefüllt unterm Schreibtisch?
Insektenjack hat geschrieben: ↑
13. August 2022, 23:01
3. Pflege und Reinigung
Naja, die verhält sich wie bei kleinen Kolonien, nur das man öfter ran muss und das man weniger Ruhe dabei hat. Je mehr Tiere da sind, desto mehr Müll fällt halt an und die Kolonie wird mutiger und greifen eher an oder sehen die Chance zum ausbrechen
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#3 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von PincoPallino » 14. August 2022, 17:04

Hallo Insektenjack,

als ich vor ziemlich genau 4 Jahren mit der Ameisenhaltung angefangen habe, hatte ich ähnliche Fragen. Vor allem ist mir aufgefallen, dass viele Berichte nach der Anfangszeit einfach aufhören. Eigentlich findet man nur Berichte oder Videos mit so kleinen Starter-Sets oder ähnlichem. Es ist schwierig herauszufinden, worauf man sich einlässt.

Ich stimme TheDravn mit seiner Begründung dafür weitestgehend zu.
ch denke mal der Grund dafür ist, das Kolonien die tausende Tiere zählt, mehrere Jahre alt sind und über diesen Zeitraum einen Bericht zu schreiben ist, nun ja, uninteressant.
Ich hoffe, ich kann das mit meinem Haltungsbericht über Camponotus nicobarensis (20.000 +) widerlegen. Das ist übrigens auch meine Haupt-Motivation gewesen, als ich mich dazu entschlossen habe, hier regelmäßig zu berichten. Gerade große Kolonien können doch besonders interessant sein. Auch weil es so wenig Berichte darüber gibt.

zu 2. Futter
Da muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden. Kaufen oder züchten ist nicht nur eine Geldfrage. Je nachdem wie man wohnt, dürfte wohl eine zirpende Heimchen- oder Grillen-Zucht nicht für jeden "attraktiv" sein. Auch wenn man seinen Ameisen eine größere Vielfalt an Futterinsekten bieten will, stößt man da schnell an seine Grenzen.

Ich persönlich halte immer ein paar Heimchen oder Grillen. Wenn sie Flügel haben, sind sie "schlachtreif". Überschüsse kommen ins Gefrierfach, genauso wie alle "ergänzenden" Futtertiere. Meine Nicos bekommen meistens (also täglich) zwischen 5 und 10 Heimchen bzw. vergleichbare Mengen an anderen Tieren. Ganz billig ist das ohne Zucht nicht. Ich finde trotzdem, dass Ameisen im Vergleich zu anderen Hobbys/Haustieren immer noch sehr günstig im Unterhalt sind.

Der Platzbedarf ist auch wieder relativ zu sehen. Man kann sicherlich auch viele Ameisen "kompakt" unterbringen, z.B durch geschickte Anordnung der Nester etc. Das kann man auch bestimmt "schön" machen. Meine Anlage beansprucht mittlerweile 1,5 m². Werniger Platz würde ich ihnen nicht geben wollen. Wenn ich doch keine zweite Kolonie mehr bekomme, bekommen die Nicos noch ein zusätzliches großes Becken. Dann wären wir bei 2 m². Irgendwer hat hier mal eine Nico-Kolonie in 8 (!) Becken mit je 80 x 50 cm (oder so ähnlich) gehalten. Ich hatte schon vor über einem Jahr mal um Fotos davon gebeten, aber bisher keine gesehen.

Die beiden großen Becken sind je 1 m breit, 40 cm tief und 50 cm hoch. Unten im Regal stehen je eine Box mit Heimchen und Grillen. Das Korknest in der Mitte war ihre ursprüngliche Arena (30 x 20 x 20). Die wirkt winzig zwischen den beiden großen Becken.
Die beiden großen Becken sind je 1 m breit, 40 cm tief und 50 cm hoch. Unten im Regal stehen je eine Box mit Heimchen und Grillen. Das Korknest in der Mitte war ihre ursprüngliche Arena (30 x 20 x 20). Die wirkt winzig zwischen den beiden großen Becken.

zu 3.
Kann man wohl auch nicht pauschal beantworten. Ich kann aber aus eigener Erfahrung drei Varianten anbieten. Grundsätzlich gilt natürlich: Viele Ameisen fressen viel und machen daher viel Müll. Und wenn sie dafür einen geeigneten Ort finden, werden sie den Müll dort sammeln. Das macht die Reinigung einfacher.

Nach dem ersten Jahr war meine Anlage randvoll mit Ameisen. Auch in der Arena war jeder freie Platz belegt. Daher hatten sie keinen Platz für einen Müllhaufen. Der Müll lag also quasi überall rum. Die Reinigung war auch aufgrund der vielen Ameisen fast nicht (mehr) möglich. Dann habe ich ihnen mit einem neuen viel größeren Becken mehr Platz angeboten, den sie natürlich sofort angenommen haben. Dort haben sie dann genug Platz für einen Müllhaufen gefunden und auch einen geeigneten Ort, der sonst für sie nicht zu nutzen war. Genauso wollte ich es. Harter Lehmboden ist der Untergrund der Müllhalde. So kann ich alles einfach wegfegen. Genauso funktioniert übrigens auch der Friedhof. Da habe ich insgesamt echt Glück gehabt.

Die dritte Variante ist mein mit echten Pflanzen besetztes Becken. Darunter befindet sich ein Nest aus Ytong und eine ursprünglich ca. 10 cm dicke Erdschicht. Darin leben diverse Bodenorganismen (Asseln, Springschwänze, Regenwürmer, kleine Schnecken und einige Arten, die mit der Erde oder den Pflanzen gekommen sind). Ich habe also ein kleines Ökosystem etabliert, dass sich selber um den Müll kümmert. Hier muss ich gar nicht mehr aufräumen. Bei Heuschrecken kann man das besonders gut beobachten. Die Überreste sind massiv, große Flügel, ein großer harter Kopf usw. Nach ca. 24 Stunden sind die Ameisen erst damit fertig. dann ist alles "gute" weg. Übrig sind nur noch die ungenießbaren Teile. Doch für ihre kleinen Mitbewohner sind das Leckerbissen. Um solche Skelette sammeln sich schnell die weißen Asseln. Sie fressen die Flügel fast komplett und lassen auch sonst nicht viel übrig. Dabei verschwindet der tote Körper immer weiter im Erdreich, bis er am Ende entweder komplett gefressen wurde oder unter der Erde auf weitere Verwertung/Verwesung wartet. Je mehr ich dort füttere, desto besser wachsen die Pflanzen. Und durch das Gießen wird das Nest gewässert. Sehr praktisch!

Es gibt nur einen Nachteil bei dieser Art der Haltung: Man verliert den totalen Überblick und die Einsicht. Ich würde es trotzdem immer wieder so machen. Und am Anfang müssen sie dafür eben in Plastik und Glas leben. So kann ich erst sie beobachten und kennenlernen, bevor sie zumindest ein bisschen ameisiger untergebracht werden.

Grüße vom Pinco
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#4 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Wolfi91 » 14. August 2022, 17:52

Heyhey,

Meine Messor orientalis müsste voll ausgewachsen sein. Meine Intension ist es auch den Haltungsbericht über mehrere Jahre hinweg zu halten. Wer den Haltungsbericht verfolgt hat auch gemerkt das die Einträge jetzt weniger werden. Nach einem starken Jahr war bei mir schon die maximale Größe von 10.000-12.000 erreicht.

Da ich insgesamt 4große Arenen und 2kleine 10x10x10 Abfallbecken anbiete, verläuft sich das Ganze etwas, die insgesamt 15m Schlauch helfen dabei auch.
DSC_0911.JPG
Ich werde nicht nochmal alles im Detail aufzählen, dafür ist ja mein Haltungsbericht. Aber grob zusammen gefasst Füttere ich täglich ein paar Körnern und pro Woche 3Heimchen und 3Mehlwürmer. Kostentechnisch sind das zusammengefasst 10€ im Jahr an Futter.
Die Müllbecken sauge ich sporadisch raus wenn ich per Zufall sehe das gerade wenig los ist (im Schnitt erwische ich dabei 1Arbeiterin die ich dann wieder zurück setze). Dabei komme ich ungefähr auf 10mal im Jahr, die Toten sammle ich täglich beim vorbeilaufen ein paar heraus und 1mal im Monat sauge ich dann alle Toten aus den Arenen heraus.

Im Haltungsbericht gehe ich aber nochmal genauer auf die Details ein, auch auf die Nester usw.

Grüße Wolfi
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#5 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Erne » 14. August 2022, 21:44

Das Mysterium der großen Kolonien
Interessante Thematik =)*202

Der Hype der Ameisenhaltung wird schnell aufgegriffen, aus meiner Sicht von Menschen die etwas Besonderes, anderes versuchen wollen.
Die schnell feststellen, für mich ist das nichts.

Erfolgreiche Ameisenhaltung geht einher mit Informationssammlung, um grundlegend das Rüstzeug zusammen zutragen, was für eine Ameisenhaltung benötigt wird.
Auch wenn ich damit ins Fettnäpfchen trete, für mich ist ein überwiegender Anteil der Neuameisenhalter gar nicht klar was sie machen wollen.
In den Foren nachgelesen, entsteht für mich der Eindruck, das es primär nicht unbedingt nur um Ameisenhaltung geht, eher dahin womit kann ich in den Ameisenforen punkten.

Sicherlich gibt es Arten die richtig abgehen wie z. B. Lasius niger, Camponotus nicobarensis, Manica rubida, einige Messor-Arten.

Ameisenhalter die sich eingehender mit der Ameisenhaltung beschäftigen und auch dabei bleiben, sind für mich nicht die Halter die sich nur in Foren artikulieren, überhaupt in Foren beteiligen.

Langfristige Ameisenhaltung, denke das es nur wenige gibt, die mehr darin sehen als herumkrabbelnde Tiere, jedenfalls wenn es darum geht, das längerfristig so zu betrachten.

Ameisenhaltung kann ganz schnell richtig langweilig werden, die Gründe dafür sind vielschichtig.
Pech beim Ameisenkauf, falsche Haltungsparameter verwendet, falschen Ratschlägen gefolgt, falsche Erwartungen …

Die Argumentation, das es nach der Aufzucht eines größeren Volkes nichts mehr gibt, worüber noch berichtet werden kann, für mich voll nachvollziehbar.

Allgemein woran liegt es, dass es überwiegend keine längeren Haltungsberichte gibt, die Leute halten die Ameisen nicht mehr, mögliche Ursachen, Haltung nicht mehr hinbekommen, uninteressant.

Und ein weiterer gewichtiger Grund, es bedarf Wissen, Geduld und viel Zeit um ein größeres Ameisenvolk überhaupt erstmal aufzuziehen.
Zeitintensiv mit ständiger Betreuung.

Grüße Wolfgang
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#6 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Rapunzula » 14. August 2022, 22:10

Ameisenhaltung ist am Anfang langweilig! Für einen Neuling!

Man will schnell eine große Kolonie die dann viel interessanter ist als die kleine Gründungskolonie im Reagenzglas! Typisches Denken vieler Neulinge (Hand aufs Herz, war bei mir auch nicht anders)!

Mittlerweile habe ich eine große Kolonie Camponotus nicobarensis und es gibt nicht mehr viel zu berichten, es ist nach wie vor Intressant wie sie fouragieren, aber so richtig nennenswert ist es nicht mehr. Ab dem Zeitpunkt wo die Kolonie Jungköniginnen hervorbrachte ist die Kolonie in meinen Augen erwachsen geworden und ist zum Selbstläufer mutiert.

Es gibt dann bei großen Kolonien nicht mehr viel zu berichten, weil einfach alles schon mal gesagt wurde, dass soll nicht unbedingt heißen, dass es die Kolonien vielleicht nicht mehr gibt!

Nachdem ich die Kolonie seit bald mal drei Jahre habe, gab es die ersten 1.5 Jahre ein riesiges Wachstum, dann kam eine Sterbewelle, es ging dann wieder vorwärts, dann auch in diesem Jahr ein Massensterben (habe da noch nicht drüber berichtet weil ich im Urlaub war, wird in meinem Haltungsbericht noch folgen, Kolonie geht’s trotzdem gut)

Summa Summarum: würde ich nochmals Anfangen, würde ich eine Art wählen die nur wenige Arbeiterinnen hervorbringt, denn im Nachhinein ist das Intressanter!

Zu guter Letzt (habe ich hier im Forum schon ein paar mal erwähnt): Die Gründungsphase die für Neulinge langweilig ist, ist für den erfahrenen Ameisenhalter eigentlich das Intressanteste an der ganzen Ameisenhaltung!

Gruss Rapunzula
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#7 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Insektenjack » 15. August 2022, 10:12

Erst einmal vielen lieben Dank für die äußerst interessanten Beiträge.

Ich schließe mich euch an, dass die Haltung einer großen Kolonie wahrscheinlich für die Halter interessant ist, sich aber ein wirklicher Bericht nur lohnt, wenn man sich immer wieder neues überlegt und darüber berichtet.
Sonst wird es nur ein „Der Kolonie geht es weiter gut. Futter rein, Abfall raus.“, was ja nicht wirklich lesenswert ist.

Ich glaube trotzdem – und darum habe ich diesen Post auch geschrieben – dass es für Anfänger sehr wichtig ist, auch die Ausmaße – im Wahrsten Sinne des Wortes – einer bestimmten Gattung bzw. Art zu sehen. Besonders bei Personen, die viele kleine Kolonien besitzen, frage ich mich manchmal, wie das wohl gehen soll, wenn die alle richtig loslegen. ;)

Was ich sehr interessant finde, was aber für weniger populäre Arten auch schwierig rauszufinden ist, sind die „weichen“ Eigenschaften von einigen Arten. Wie z.B.
Camponotus singularis  Eine sehr imposante Art, die aber anscheinend in den meisten Haltungsformen sehr inaktiv und dazu nachtaktiv ist.
Pheidole sp.  Es sind nicht nur aktive Ameisen, die Ausbruchskünstler sind. Diese Gattung hat – bei den Arten mit großen Kolonien – einen ungemeinen Nahrungsbedarf, der, soweit ich das gelesen habe, weit über dem von Messor sp. und/oder Camponotus sp. liegt.

Letzten Endes möchte ich einfach noch einmal betonen, dass ich die Haltungsberichte sehr schätze und glaube, dass diese mit ihrer Detailtiefe zeigen, wohin die Haltung einiger Arten „wachsen“ kann und wie interessant auch der „Alltag“ mit großen Kolonien sein kann.
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#8 Das Mysterium der großen Kolonien

Beitrag von Anja » 15. August 2022, 15:32

Rapunzula hat geschrieben: ↑
14. August 2022, 22:10
Ameisenhaltung ist am Anfang langweilig! Für einen Neuling!

Man will schnell eine große Kolonie die dann viel interessanter ist als die kleine Gründungskolonie im Reagenzglas! Typisches Denken vieler Neulinge (Hand aufs Herz, war bei mir auch nicht anders)!

...

Zu guter Letzt (habe ich hier im Forum schon ein paar mal erwähnt): Die Gründungsphase die für Neulinge langweilig ist, ist für den erfahrenen Ameisenhalter eigentlich das Intressanteste an der ganzen Ameisenhaltung!

Gruss Rapunzula
Zum Glück hast du geschrieben, dass es bei vielen neulingen so ist, jedoch nicht bei allen.

Ich fand von Anfang an die "gründungsphase" am spannensten und wollte nie, dass meine Messor barbarus Kolonie "schlagartig explodiert", eigentlich ist es bei mir eher das Gegenteil. Von mir aus könnten wir jetzt schon in die Winterruhe gehen ;)

Sehr interessant welche verschiedenen Facetten der Ameisenhaltung hier angesprochen werden - danke für den Input.
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