Lasius niger Probleme mit Einwinterung

fugax
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#1 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von fugax » 18. Oktober 2022, 22:50

Hihi,

ich bin neu...also hier meine erste Frage.

Recht spät nämlich erst Ende August fing ich meine erste Lasius niger Gyne. Sie gründete im Reagenzglas, legte ca. 20 Eier. Alles klar soweit.

Nun bin ich aber mit Mitte Okt schon spät dran..habe neben der allg. Abkühlung im Zimmer auch nur Zuckerwasser gefüttert (also NACH Schlupf der ersten zwei Pygmäen) und wollte somit den Schlupf der verblieben, jüngeren 3 Puppen abwarten aber nun haben sich in dieser Woche 4 neue Larven verpuppt.

Die müssten ja unweigerlich sterben...

Ich überlegte schon, ob ich die extrahiere, ihnen eine gemauste Arbeiterin von der Wiese gebe...die Königin etc. einwintere und mit den abgetrennten Puppen bzw. deren Winterruhe bis zu ihrem Schlupf warte.

Ich finde es aber generell nicht gut, in der Gründungskammer herumzurühren also die unreifesten Puppen zu entnehmen)...das soll man wohl vermeiden.

Was würdet ihr machen? Wintere ich Puppen ungeschlüpft ein dann sterben und vergammeln sie ja auch....

Tja...Danke im Vorraus, Grüße fugax!



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Joschi

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#2 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von Joschi » 19. Oktober 2022, 02:44

Meine Güte :) Es ist doch nichts in Stein gemeißelt. Wenn Puppen da sind, dann einfach noch nicht einwintern.
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#3 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von Harry4ANT » 19. Oktober 2022, 12:39

Das ist ja (neben der in aller Regel überschwänglichen Nahrungsversorgung) der große Vorteil in der Haltung --> es liegt im Ermessen des Halters die "optimalen" Parameter zu gewährleisten.

Dazu gehört auch der Zeitpunkt der Winterruhe.

In der Natur kann ein plötzlicher Wintereinbruch in Verbindung mit einer ungünstigen Nest Wahl auch das Ende eines ansonsten gesunden Kolonie bedeuten.
Ebenso wie eine Dürre Periode oder Regenmassen usw.
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#4 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von fugax » 19. Oktober 2022, 20:09

Hallo,

" Es ist doch nichts in Stein gemeißelt. Wenn Puppen da sind, dann einfach noch nicht einwintern"


DAS ist zwar richtig aber nehmen wir mal an, dass die Puppen welche sich erst diese Woche verpuppt haben noch 4...eher 6 Wochen...nein, brauchen sie ja garnicht, in diesem Artikel vom wiki steht, "im Schnitt 10 Tage Entwicklungszeit", die kann ich dann tatsächlich noch warten!



Aus meiner Erinnerung hätte ich gedacht es dauert VIEL länger ehe die Puppen schlüpfen und wenn ich dann erst im Januar eingewintert, damit im Juni ausgewintert hätte dann wäre ja der hektischste Teil des Ameisenjahres fast schon wieder vorbei, also vor dem Fenster.

Alles klar, dann etwas entspannter, hauptsache, es verpuppen sich nicht noch mehr Larven!



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Erne
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#5 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von Erne » 21. Oktober 2022, 21:00

Wie schon vorab angemerkt, es ist nichts in Stein gemeißelt.
Eine Beobachtung abgeleitet, das in der Natur der Winter auch nicht immer zur gleichen Zeit anfängt.

3 Wochen bis aus frisch verpuppten Larven Ameisen schlüpfen, selbst mit der Berücksichtigung, das die Haltungstemperaturen etwas tiefer sind, sollte reichen.

Das Deine Lasius niger weiterhin Larven soweit aufziehen, dass diese sich verpuppen, Deine Haltungstemperaturen sind zu hoch.
Zwischenfrage, wo liegen diese Temperaturen?

Ohne Anreize macht Lasius niger mitunter weiter bis fast ins Frühjahr.

Um die jetzigen Puppen durchzubringen und diese Ameisen auf die Winterruhe einzustellen, senke die Temperatur auf 16 – 18°C ab.
Das ermöglicht, dass aus den Puppen noch Ameisen schlüpfen können und den Ameisen der Anreiz gegeben wird, der Winter kommt.

Grüße Wolfgang
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#6 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von fugax » 27. Oktober 2022, 23:27

Hallo Erne,

(übrigens Top Seite und Mega Engagement....viele erübrigen wahnsinnig Zeit für ihr Hobby aber anderen so massiv Dokumentationen etc. zur Verfügung stellen wie du Erne-top!)


Das L. niger Gründungsglas lag im Küchenschrank bei ungeheizten 21°C.

Habe halt nie gefüttert und auch den ersten Pygmeen, eine dritte schlüpfte gestern und ist fast noch weiß, lediglich einmal Zucker zur Verfügung gestellt, da war die Königin dann aber auch ganzschön drall!

Ja...geht halt nicht viel bei mir...durch den Keller gehen die Heizungsrohre etc.....ich habe gestern das mit Alu beschattete Reagenzglas im zusätzlich beschatteten Blumenkasten gelegt...die aktuellen Temperaturen sind euch bekannt....Futter gab es über Nacht noch einmal Zucker...jetzt warte ich bis sie ruhiger werden bzw. die letzten Puppen, es sind 8 glaube ich, auch noch schlüpfen.

Ich habe alle meine Arten, eine gefangene Lasius flavus Königin mit untergemogelten 50 Fremdarbeiterinnen, das Lasius niger GründungsRG sowie ein Volk Schmalbrustameisen gestern im Blumenkasten ausgelagert.
Auch die Flavuis Jungkönigin hatte Eier gelegt aber da ich sie ihr Erdnest bauen lasse habe ich aktuell keinen Einblick.

Sind die niger Puppen geschlüpft bgeht es für alle in den Kühlschrank....Balkon geht wohl auch denn der Oleander bleibt auch fast danz ganze Jahr draußen aber da sollte man dann wirklich!!! keine 5°C minus Nacht verpassen. Kühlschrank ist schon ganz gut!


Ich bin ja recht frisch. Wie beschrieben hatte meine persönliche Ameisenreise erst im August mit der gefundenen ersten bewusst als Ameisenkönigin wahrgenommenen Lasius niger Königin begonnen. Immerhin wußte ich, dass Ameisenköniginnen i.d.R. größer als Arbeiter der jeweiligen Art sind und Flügelansätze haben....soonst wußte ich noch nix...

Inzwischen bin ich schon etwas weiter ;-)

Im Freiland allerdings ist wirklich nicht mehr viel los...

Danke an euch!

Viele Grüße!
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#7 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von fugax » 4. November 2022, 23:11

Hi,

schon erstaunlich: am 18.10 hatte ich von den ? wie vielen Tagen alten Puppen geschrieben.
Heute also 17 Tage später ist gerade mal eine der 8 od. 9 Puppen geschlüpft....man oh man, lassen die sich Zeit!

Hätte ich sie aber im Zimmer gelasen hätten sich wohl noch mehr Maden verpuppt...mal sehen ob sie's vor Dez noch schaffen.


In der Wildnis sind die Sommerbauten von Lasius niger in Wiesen also z.T. überknöchelhohe Erdhaufen FAST vollständig verlassen...einzelne Arbeiterinnen lümmeln noch herum...bei Formica-Arten sieht es dagegen noch recht geschäftig aus, Stand gestern.


Viele Grüße!

Achso: ich habe mit einer einzigen fremden Arbeiterin versucht mein L. niger Volk zu pushen.

Dazu habe ich den fluffigen Wattestopfen im Gründungsglas ewas nach innen geschoben, die Arbeiterin eingesetzt und dann mit einem zweiten Stopfen verschlossen...so dachte ich könnten die Ameisen sich geruchlich aneinander anpassen, für Proviant hatte ich gesorgt.

Kurz nach der bei kühlen Weter durchgeführten Zusammenführung lagen jedoch die zerschnippelten Teile der Fremdarbeiterin bei den Pygmeen/Königin.

Sicher funktioniert das pshen also nur mit Puppen...habe auch schon Leute vor mir heraus gefunden :roll:

Andererseits funktioniert mein Versuch mit einer Lasius flavus Königin und 100 Fremdarbeitern problemlos...inzwischen hatte sie auch mit legen begonnen.

WENN ich das L. niger Volk nochmal ernsthaft pushen würde, dann wäre es sicher interesant da auch flavus, brunneus etc. Pupen unterzuschieben. Klappt ja laut Literatur bzw. ist ja das Prinzip des Puppenraubs bei einer der Parasitismus Formen!

Viele Grüße!


Macht's gut!



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#8 Lasius niger Probleme mit Einwinterung

Beitrag von fugax » 17. November 2022, 23:10

Hallo,


Mist...am 18.10 hatte ich ja geschrieben, ich hadere meine Lasius niger in Winterruhe zu schicken weil im Reagenzglas noch ca. 8 Puppen sind.

Mir wurde zur Geduld geraten um enigstens etwas aus der warmen Whg rauszukommen lagerte ich das Reagenzglas im Balkonkasten wo doch noch einige Zeit zumindest tagsüber 20°C und mehr waren...nun ist es ja inzw. DEUTLICH kälter und wir haben bald Minusgrade also muss das Glas nun wie die and. Völker in den Kühlschrank

ABER:

keine der Puppen ist in den 4 Wochen geschlüpft...Mist, sie sind somit insgesamt mindestens! 6 Wochen alt.


Nun hatte ich folgende Idee, eine der Pygmeen und die Puppen abtrennen, das restliche Minivolk also die Gyne und 2 Pygmeen abtrennen und ab in den Kühlschrank die erstgenannten jedoch bei 20°C nochmal in den Keller oder so packen und dann nach dem Schlüpf wieder vereinen.


ABER: selbst wenn das ginge, es klappt, erkennt doch die Kö ihren später geschlüpften und abgetrennten Nachwuchs net mehr und killt den einfach nach der Zusammenführung.


Ich will die Puppen bei so einem winzigen Völkchen auch nicht aufgeben.


Mistsituation das.

Was sagt ihr denn dazu?

Grüße!



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