Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

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TimB
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#1 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von TimB » 10. Oktober 2023, 14:19

Hallo Zusammen,

Ich habe Ende August meine erste Gyne ( (*100 ) gefangen im schönen Franken in Bayern. Vor ca 2 Wochen sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpft. Eine Arbeiterin hat ganz fix das Nest mit Erde zugebaut, sonst sind sie sehr inaktiv und sind seit ein paar Tagen nichtmehr aus dem Nest gekommen. Ich vermute sie stellen sich auf die Winterruhe ein.

Jetzt zu meinen Fragen und ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen.

1. Was für eine Art habe ich denn da überhaupt gefangen? Ich weiß die Bilder sind leidee nicht wirklich super. Vielleicht ist eine grobe Einordnen trotzdem möglich.

Edit: 2 Bilder wurden bei direkter Sonneneinstrahlung aufgenommen, deswegen heller

2. Auf dem Einen Bild erkennt man ja sehr schön Eier/Larven. Sind das Eier oder sind das Larven? Ich hab das gegooglet und würde von der Größe her Larven sagen, bin aber nicht ganz schlau geworden aus dem Artikel.
3. Die Komonie ist ja noch super jung. Muss ich da bei der Winterruhe besondere Dinge beachten, aufgrund der jungen Kolonie oder läuft das wie bei normalen einheimischen Kolonien?

Schonmal vielen Dank fĂĽr eure Tipps!
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Zitrus

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#2 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von Zitrus » 10. Oktober 2023, 15:54

TimB hat geschrieben: ↑
10. Oktober 2023, 14:19
Was fĂĽr eine Art habe ich denn da ĂĽberhaupt gefangen?
Sieht sehr nach Lasius emarginatus aus. Ein potentieller Hauschädling, also auf guten Ausbruchsschutz achten - vor allem, wenn die Kolonie erstmal größer geworden ist.
TimB hat geschrieben: ↑
10. Oktober 2023, 14:19
Auf dem Einen Bild erkennt man ja sehr schön Eier/Larven. Sind das Eier oder sind das Larven?
Das sind alles Larven auf den Bildern. Zumindest der Teil der Brut, welcher gut zu erkennen ist. Die haben die typische Hakenform und eine unebene Oberfläche; Eier sind glatt und kapselförmig. Larven sind je nach Entwicklungsstadium natürlich auch viel größer.
TimB hat geschrieben: ↑
10. Oktober 2023, 14:19
Muss ich da bei der Winterruhe besondere Dinge beachten, aufgrund der jungen Kolonie oder läuft das wie bei normalen einheimischen Kolonien?
Lasius ĂĽberwintern ohne Brut; du kannst also noch warten, bis die Larven sich alle bis zur Arbeiterin entwickelt haben. Wenn du sie mit Brut in die Winterruhe schickst, wird sie sterben.

Ansonsten alles wie immer; also zwei Wochen an einen kühleren Ort und dann für etwa 5 Monate in den Kühlschrank bei um die 5°C oder weniger; maximal 10°C.
Nach der Winterruhe wieder erstmal für zwei Wochen an einen Ort mit Temperaturen um die 10-15°C und dann können sie nach Hause.
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#3 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von Joschi » 10. Oktober 2023, 16:26

Zitrus hat schon alles prima gesagt, aber hat wohl Lasius und Formica verwechselt. Lasius (und auch Myrmica) überwintern in aller Regel mit Larven und die können auch recht zahlreich sein.
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#4 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von TimB » 10. Oktober 2023, 16:59

Danke euch beiden!

Dann lesen ich mich mal zu den Lasius emarginatus ein (=77 . Da sie aktuell kaum das Nest verlassen und sie sich, wenn ich den Lichtschutz vom Nest mal entferne, nicht wirklich bewegen, stellen sie sich vermutlich schon auf die Winterruhe ein, oder? Dann würde ich nämlich in den nächsten Tagen gleich mal mit der Einleitung beginnen.



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#5 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von Zitrus » 10. Oktober 2023, 17:31

Joschi hat geschrieben: ↑
10. Oktober 2023, 16:26
hat wohl Lasius und Formica verwechselt
Ups stimmt, mein Fehler.
TimB hat geschrieben: ↑
10. Oktober 2023, 16:59
Da sie aktuell kaum das Nest verlassen und sie sich, wenn ich den Lichtschutz vom Nest mal entferne, nicht wirklich bewegen, stellen sie sich vermutlich schon auf die Winterruhe ein, oder?
Genau; in den nächsten Tagen soll der Spätsommer tatsächlich zu Ende gehen und dann kannst du sie z.B. an ein gekipptes Fenster im Keller stellen.



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#6 Artenbestimmung, Larvenerkennung, Winerruhe

Beitrag von TimB » 11. Oktober 2023, 14:38

So, nochmal danke fĂĽr die Tipps.

Zwei Nachfragen zur Winterruhe:

Die Ameisen haben sich ihr Plastim RG Nest mit Sand und Erde zugebaut, sodass der Innenraum des Nests schon sehr eng ist.

Der Wassertank neigt sich so langsam dem Ende. Ich bin gerade am überlegen, wie ich das Wasserproblem löse und wollte euch nach Rat fragen.

Ich habe gelesen man kann z.b. den Verschlus-Wattepfropfen regelmäßig befeuchten. Geht das aber wenn sie ihre Kammer ja nochmal extra zugebaut haben? Gehen sie dann überhaupt zu der Watte und erzeugt dieser dann überhaupt die benötigte Luftfeuchtigkeit in der Kammer?

Ich habe auch gelesen, dass man in den Tank des RGs mit einer heißen Nadel Löcher reinmachen kann (weil Plastik) um ihn dann mit einer Kanüle wieder zu befüllen. 2 an der Zahl sollten es sein, damit das Wasser nicht durch die Watte gedrückt wird. Habt ihr damit Erfahrung? Könnt ihr das empfehlen oder Tipps zur Umsetzung geben?
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