Was mach ich mit den neuen Königinnen

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orko
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#1 Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von orko » 4. Mai 2009, 15:59

Hi

Ich habe jetzt seid ca 4 Wochen eine Formica fusca Gyne. Es kann sich nur noch um Tage handeln, dann "schlüpft" (nennt man das so?), die erste Arbeiterin.

Eben las ich in einem Thread, das Formica fusca Kolonien nicht sonderlich gross werden, wenn es nur eine Königin gibt. Das war auch ein Grund warum ich mich für diese Art entschieden habe.

Wie sorge ich dafür das es bei einer Königin bleibt? Was macht man mit den neuen Königinnen und Männchen, wenn Schwärmzeit ist? Mach ich da einfach den Deckel auf und lass alle wegfliegen?

Mirko



Gamb
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#2 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von Gamb » 4. Mai 2009, 16:03

Die meisten denke ich überbrühen Geschlechtstiere weil diese ja relativ einfach ausbrechen können und dann nerven bzw. nicht in fremden Habitaten ausgesetzt werden sollten. Inzucht gibts eher selten, wies bei Formica fusca genau damit steht weiss ich nicht. Falls du sie selbst gesammelt hast, kannst du sie gerne draußen dann schwärmen lassen. Bei gekauften solltest du das unterlassen. Dazu: http://ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/25584-infektionsgefahr-durch-exotische-ameisen-infektionsthread.html Punkt 4



orko
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#3 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von orko » 5. Mai 2009, 14:03

Warum wird hier oft überbrühen vorgeschlagen? Das klingt für mich sehr brutal.
Wäre nicht zerquetschen ( auch wenns vom Wort her noch brutaler klingt ) die schmerzfreiere Lösung?

Mirko



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Schildkroet
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#4 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von Schildkroet » 5. Mai 2009, 14:22

Hey!

Beim Überbrühen ist das Tier sofort "hirntot". Beim Zerquetschen hingegen "fühlt" (sofern man das so nennen kann) das Insekt noch etwas, weil das Gehirn noch arbeitet.
Hat also mit der Temperaturverträglichkeit des "Gehirns" eines Insekts zu tun.
Man kennt es z.B. von Insekten die gegen eine 60Watt Glühbirne fliegen und sofort tot sind, weil die Birne so heiß war.
Was da genau passiert kann ich nicht erklären, aber es ist so :spin2:
Deshalb empfinde ich das Überbrühen als wesentlich humaner


___Schildkroet


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Eaglesword
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#5 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von Eaglesword » 5. Mai 2009, 15:23

So lange das mit "interspezifischer Homogenisierung" eine Theorie ist und kein gesetzliches Verbot, seh ich keinen Grund, Geschlechtstiere heimischer Arten zu töten, statt sie in Freiheit ihre Art erhalten zu lassen. Falls jemand streiten mag, nicht mit mir.

Eine sinnvolle Verwendung indes war wohl noch unbeachtet geblieben:
Biete die Tiere einem Zoohändler als Lebendfutter an.

Besonders unsinnig ist eine Verhinderung des Schwärmens bei bedrohten Speciae- etwa Manica rubra und Formica truncatus.



chrizzy
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#6 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von chrizzy » 5. Mai 2009, 16:42


So lange das mit "interspezifischer Homogenisierung" eine Theorie ist und kein gesetzliches Verbot, seh ich keinen Grund, Geschlechtstiere heimischer Arten zu töten, statt sie in Freiheit ihre Art erhalten zu lassen.

Traurige Einstellung... gerade so lange es keine gesicherten wiss. Erkenntnisse gibt, dass es KEINE negativen Folgen gibt, sollte man es mMn tunlichst unterlassen, Geschlechtstiere aus weiter entfernten Gebieten freizulassen.


Besonders unsinnig ist eine Verhinderung des Schwärmens bei bedrohten Speciae- etwa Manica rubra und Formica truncatus.

Weder die eine noch die andere Spezies gibt es in dieser Kombination mit der Gattung... bitte nochmal nachlesen und korrigieren.

Wer sagt, dass du damit nicht noch mehr Schäden anrichtest? Von der intraspez. Homogenisierung abgesehen, besteht ja noch die Möglichkeit, auch ein paar nette Endo- und Ektoparasiten in die Natur freizulassen. Natürlich gibts die auch so, aber gerade bei bedrohten Arten ist es wohl nicht gerade hilfreich, damit sich die Population stabilisiert. Ob das dann für bedrohte Arten hilfreich ist?

Vielleicht sollte man also gerade bei bedrohten Arten das Schwärmen (v.a. aus weiter entfernten Gebieten) unterlassen. Gerade solange die Möglichkeit der intraspezifischen Homogenisierung nicht ausgeschlossen werden kann, würde ich von solchen Aktionen absehen, um Populationen nicht noch mehr zu schädigen.

Einfach die Möglichkeit neg. Folgen auszuschließen, zu ignorieren oder zu verharmlosen ist mMn nicht der richtige Weg...

lg, chrizzy

PS: Ich würde die Tiere überbrühen, bei Bedarf einfrieren und der Kolonie wieder verfüttern... wäre wohl die klügste Variante. Dass ein Zoohändler die Tiere abnimmt, wage ich zu bezweifeln. Zumal das "Lebendfutter" wohl ohne Arbeiterinnen recht bald "Totfutter" ist....

PS2:
Beim Zerquetschen hingegen "fühlt" (sofern man das so nennen kann) das Insekt noch etwas, weil das Gehirn noch arbeitet.

Wiss. Gesichert ist ein Fühlen von zB Schmerz nicht (oder zumindest nicht, wie "Schmerz" wahrgenommen wird), vermutlich wird es eher als "Unwohlsein" bzw. als "da-stimmt-was-nicht" wahrgenommen. Aber deshalb würde ich Tiere nicht nach Lust und Laune zerquetschen... gerade, weil das noch nicht wiss. gesichert ist (siehe oben) ;).



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böse Miezekatze
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#7 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von böse Miezekatze » 6. Mai 2009, 14:15

chrizzy hat geschrieben:[...]
PS: Ich würde die Tiere überbrühen, bei Bedarf einfrieren und der Kolonie wieder verfüttern... wäre wohl die klügste Variante. [...]


Hmm, gute Idee... nur wie ist das dann mit dem "Nestgeruch"? Fressen die Ameisen überhaupt ihre eigenen "Kollegen"? *blödfrag*:confused:



chrizzy
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#8 AW: Was mach ich mit den neuen Königinnen

Beitrag von chrizzy » 6. Mai 2009, 14:22

Jop, auch tote Nestgenossen werden gefressen - eine ausgesprochen kluge Verwertung. Leichenschmaus bekommt da eine ganz andere Bedeutung ;)

Schau mal ins Unterforum "Neues aus Medien u. Wissenschaft", da hat NIPIAN vor kurzem einen interessanten Link zu einem Beitrag darüber, wie tote/lebende Schwestern erkannt werden, gepostet.

lg, chrizzy



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