Anfängerfragen zu "Umweltbedingungen"

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Neues Thema Antworten
GreyAnt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Anfängerfragen zu "Umweltbedingungen"

Beitrag von GreyAnt » 6. April 2011, 17:37

Hoi, erstmal ein freundliches Hallo in die Runde.

Nach längerer Überlegung und jahrelanger Faszination von Ameisen gefällt mir der Gedanke eines eigenen Formikariums recht gut (und langsam kommt man in ein Alter wo man geduldig und Sesshaft genug ist ;) ).

Als Art wird es wohl zu 100% Lasius niger.
Das wichtigste jedoch ist natürlich mal das Formikarium vor allem Platz und Beschaffenheit und Umgebung.

In meinem Kopf hätte sich folgendes Bild abgezeichnet:

Das (Ytong)Nest kommt in einen mit Tür verschließbaren Kasten (der ist etwa 1,30 hoch) und über Verbindungsschläuche können die Ameisen auf die oben am Kasten stehenden Inselarena gelangen.
Das Nest wäre mit Wasserversorgung und PC-Lüfter für den Luftaustausch und Feuchtigkeit im Kasten drinnen versehn.
Das Nest ist auf der ganzen fläche mit Roter Folie abgedeckt und ein kleiner Teil zusätzlich mit einer abnehmbaren schwarzen Folie darüber (die allgemein rote damit es die tierchen nicht zu sehr flasht beim öffnen und das schwarze nochmal zusätzlich als refiguim in das mann dann doch blicken kann).
Ein paar löcher ins Kasterl oben gebaut und über Schläuche können sie dann wie gesagt auf die Oberseite des Kastens in die von Wasser umgebene Arena, mit einem zusätzlichen schlauch zu einem kleinen kästchen ist dafür gesorgt das sie einen Mistplatz haben der weit genug weg ist für Sie.
Das Nest würd ich auch irgendwie so bauen das ich es leicht erweitern kann da es ja mit der Kolonie mitwachsen soll.

Wäre einfach optisch auch schön da die Arena sozusagen immer zu sehen ist und wenn man den Kasten öffnet sieht man das Nest. Im Kasten kann man sie auch durch Schaumstoff, besser vor Erschütterungen, Lärm, Lichteinfall schützen denk ich mir. Mit einer kleinen LED Lampe die möglichst nur die Schläuche beleuchtet könnt ich versuchen zu vermeiden das sie es sich im nicht sichtbaren Schlauchteilen gemütlich machen anstatt im Nest (oder gibts da andere Tricks wie man sie von gewissen orten verscheuchen kann?


Gut soweit der Plan, aber jetzt die Fragen:
1. Wie gut belüftet muss das Nest sein? Ich habe das man Ameisen im Kühlschrank überwintern kann, dort drin muss die Lüftung ja mehr als schlecht sein denk ich mir. Würden daher 1-2 PCLüfter die die Luft aus dem Nest saugen ausreichen in einem geschlossenem Kasterl?

2. Wie hoch darf bei Lasius niger die Temperatur im Nest sein? In meiner Wohnung hab ich bisher im Hochsommer ein Maximum von ungefähr 29° gemessen. Das würde im Kasten wohl so 35° bedeuten. Halten das die Tierchen aus wenn mal wieder eine Hitzewelle kommt?

3. Dann steht natürlich noch das überwintern an:
Brauchen die Ameisen währen des Überwinterns eine Arena? bzw. würden sie auch mit einer kleineren zurecht kommen?
Die "echte" Arena am Kasten hätte so 40x40cm (und die krieg ich evtl. auf den Balkon aber unmöglich in den Kühlschrank (brauch ja auch was zu essen) ), durch das Schlauchsystem von Nest zu Arena könnte ich die Arena ja theoretisch zum überwintern gegen eine kleinere austauschen. Mit einer kleineren Arena kann ich sie dann zuerst auf den Balkon geben um sie langsam abzukühlen und in weiterer Folge in den Kühlschrank geben um sie vor Frost zu schützen (ausserdem sind sie dort leichter zu versorgen und überwachen ich muss im Winter nicht auf den Balkon ;) )
.

Soweit mal meine Gedanken, wäre nett wenn mir ein paar Leute die das ganze schon länger machen helfen könnten bzw. mir sagen ob ich irgendwas vergessen habe in meinen Überlegungen. Wie gesagt das waren mal so meine ersten Gedanken dazu und der Platz in dem leeren Kastl hät sich einfach angeboten, gibt aber noch genug stellen in der Wohnung also wenn ihr alle meint das ist totaler quatsch ist es für mich kein Weltuntergang.

Habe zwar versucht hier im Forum antworten zu finden aber so ganz sicher bin ich mir bei den Fragen noch immer nicht. Ahja, der Großteil des ganzen wird im Selbstbau entstehen, erstens macht das einen großen Reiz für mich als langjährigen Modellbauer und Tabletop Spieler aus und an Erfahrung und Fähigkeit scheitert es bei mir auch nicht.

lg & danke
martin



luigi
Einsteiger
Offline
Beiträge: 37
Registriert: 14. April 2008, 15:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Anfängerfragen zu "Umweltbedingungen"

Beitrag von luigi » 6. April 2011, 17:55

Servus GreyAnt,

Also von Lüftern zur Belüftung des Nests bei Einheimische Arten habe ich bislang noch wenig gehört. Im Normalfall brauchst du das Nest nicht mit Lüftern versehen.
Außer natürlich, dass sich in deinem Kasten die Luft dermaßen staut und du nur sehr unregelmäßig nach dem Nest schaun möchtest. Dann aber eher eine Belüftung im Kasten unterbringen und nicht im/am Nest.

zu deiner dritten Frage: Deine "Zukünftigen" werden während der Winterruhe keine Arena benötigen, da sie sich nicht aus dem Nest rausbewegen bzw. so gut wie gar nicht bewegen.

Ein kleiner Zusatz:
Eine Inselarena birgt einige Gefahren, da die Meisen nicht schwimmen können. Es könnte also gut sein, dass einige mehrer dort im Wasser ertrinken werden. Grade am Anfang kann dies zu Rückschlägen in der Kolonie (und des Halters) führen.
Außerdem wirst du relativ häufig das Wasser erneuern müssen, um Stau und Schmutz zu beseitigen, auf dem die Ameisen sonst "türmen" könnten.



DermitderMeise
Halter
Offline
Beiträge: 3031
Registriert: 1. April 2007, 09:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#3 AW: Anfängerfragen zu "Umweltbedingungen"

Beitrag von DermitderMeise » 6. April 2011, 18:33

Hallo Martin & willkommen hier,
bei mir tut sich die Frage auf, wie dicht der Kasten wäre, in dem das Nest steht. Insekten haben keinen hohen Sauerstoffverbrauch (trotzdem ist der natürlich temperaturabhängig) und gerade erdlebende Arten wie Lasius niger müssen an Sauerstoffknappheit angepasst sein bzw. dieser ggf. aus dem Weg gehen. Insekten sind keinesfalls mit einem Hamster oder anderen endothermen Tieren zu vergleichen, die wg. ihrer geringen Körpergröße und dem damit verbundenen hohen Wärmeverlust auf hohe Stoffwechselraten = viel Sauerstoffverbrauch angewiesen sind.
Wenn du den Kasten einige Male pro Woche öffnest, wird das genug sein, jedenfalls solange deine Kolonie die x-Tausendermarke nicht deutlich überschreitet.
Ein konstanter Luftzug durchs Nest würde die Tiere eher aufschrecken, denn bewegte Luft = offenes Nest = nicht gut.

Du kannst die rote Folie auch so anbringen, dass sie nur oben befestigt ist und du sie ggf. hochrollen kannst - so wäre der Einblick ins ganze Nest bei Bedarf garantiert.

Je nach Größe des Anfangs-Ytongs würde ich dir auf jeden Fall raten, die zunächst nicht benötigten Kammern mit Sand o. Ä. zu verschließen, damit ungenutzte Teile des Nestes nicht als Mülldeponie genutzt werden.

Guten Start wünsche ich! Und ich freue mich auf Bilder von der Anlage... ;)



GreyAnt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Anfängerfragen zu "Umweltbedingungen"

Beitrag von GreyAnt » 13. April 2011, 22:37

Wollte mich nur für eure Antworten bedanken, Ich denke ich werde eh einfach mal mit einem kleinen Ytong Nest anfangen und dann hab ich eh erstmal Zeit Erfahrungen zu sammeln bevor ich irgendetwas größeres Brauche..

So dann mal Ytong Stein besorgen und planen.. da melde ich mich dann sicher wieder ;).



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“