Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

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#1 Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von Gast » 20. Juli 2012, 11:51

Hallo,
ich lese mich seit etwa zwei Monaten hier im Forum ein, nach dem ich - ich weiß eigentlich gar nicht wie genau das passiert ist - meine Faszination für Ameisen entdeckt habe.
Ich lebe in Rheinland-Pfalz, und hatte vorgestern das Glück auf meinem Bürgersteig eine ganze Reihe von flügellosen Gynen herummarschieren zu sehen. (Oder heißen sie sowieso erst dann Gynen, nachdem sie ihre Flügel verloren haben?)
Nachdem ich seit geraumer Zeit die verschiedenen Ameisenvölker, die sich vor unserem Haus herumtreiben beobachte und darauf warte, dass sich jemand zum Schwärmen entscheidet kam es doch ein wenig überraschend, wahrscheinlich weil ich gar nicht deswegen draußen war, sondern zum fegen. :spin2:
Neben Lasius cf. niger - ich werde bei Gelegenheit noch Fotos zur Bestimmung einstellen - treiben sich auch viele in der Mitte deutlich rote, ansonsten schwarze Ameisen herum, die sich im Vergleich recht aggressiv zu Verhalten scheinen. Diverse Lasius-Prinzesinnen wurden vor einigen Tagen geschnappt, und als Futtertiere abtransportiert, teils noch zappelnd, und von größeren Futterquellen werden andere Arten vehement vertrieben.

Vorgestern fing ich mir also zwei Gynen (Lasius cf. niger), packte sie mangels RGs (alle Apotheken hier behaupteten stur die könne man bei Ihnen nicht kaufen) in Glasröhrchen die ehemals Vanilleschoten beherbergten; präpariert nach Bauanleitung für ein RG-Nest.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten - sie mussten noch mal raus, weil die Watte doch nicht gut genug befeuchtet war - haben sich beide gut eingelebt, denke ich, und ich bin ganz entzückt, dass die beiden sogar ein ganz unterschiedliches Verhalten an den Tag legen. Eine von beiden erlebe ich als sehr viel passiver, die zweite fiel mir schon durch ihr zielgerichtetes (?) Herummarschieren auf dem Bürgersteig auf, und weil sie eine deutlich dickere Gaster hatte als die anderen, und diese war auch ganz scharf darauf, ins Röhrchen zu kommen. Sie reagierte auf jede Störung deutlich.
Nachdem ich am ersten Tag noch dauernd guckte, hauptsächlich aus Angst etwas falsch gemacht zu haben - aber gut, ja, auch aus Neugierde ;) - habe ich sie gestern bis auf einen abendlichen Blick ganz in Ruhe gelassen.
Bei Gyne zwei, bei der ich eher davon ausging, dass sie aufgrund der Empfindlichkeit Schwierigkeiten beim Gründen haben wird glaube ich sogar zwei Eier entdeckt zu haben.
Übrigens hatte ich aus unserer Gießkanne zeitgleich eine geflügelte vorm Ertrinkungstod gerettet, in der Hoffnung dass sie auf dem Weg dort hin begattet worden sei. Sie verhielt sich aber auch nach Stunden noch so deutlich unterschiedlich zu den beiden anderen, dass ich zu dem Schluß kam, dass das nicht der Fall gewesen ist (sie kauerte hauptsächlich und versuchte bei jeder Gelegenheit zu entkommen, während die anderen es sich im Röhrchen bequem machten, sich putzten und tranken).

- Nun endlich zur Frage...

Allerdings habe ich gestern auch gesehen, dass Fäden von der Watte die den Wassertank abschließt ins Röhrchen hineinstehen; ich vermute die Gyne hatte sich darin verheddert und dadurch rausgezogen? Jetzt frage ich mich natürlich, ob ich das korrigieren und/oder doch regelmäßig gucken muss? Ich würde sie eigentlich lieber gar nicht mehr stören, ansonsten scheint nämlich alles ok zu sein. Wie gefährlich ist das denn, wenn sie sich darin verheddern sollte?

Liebe Grüße,
Frau Dechse



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CoasterFlo
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#2 AW: Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von CoasterFlo » 20. Juli 2012, 11:55

Ich würde das so lassen, jedoch immer mal nachschauen, denn ich hab schon mal gelesen, dass die sich da durchgefressen haben und kurz vorm Wassertank noch gerettet werden konnten.


Mit freundlichen Grüßen
CoasterFlo

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AIS
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#3 AW: Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von AIS » 20. Juli 2012, 12:02

Hallo Frau Dechse und herzlich willkommen im Forum und der Ameisenhaltung! :)

Sind ja schon gute Beobachtungen, die du da angestellt hast. Die Arten ohne Fotos zu bestimmen bringt normalerweise nichts, aber bei den von dir gefangenen Königinnen (die übrigens auch mit Flügeln so heißen)
dürfte es sich um Lasius s.str. handeln, die jedes Jahr massenhaft schwärmen, sodass die Gehsteige voll mit Jungköniginnen sind.

Die aggressiven, rotschwarzen Ameisen könnten eine Formica Art sein, schau dir am Besten Bilder an oder noch besser, lade selbst welche hoch. ;)

Frau Dechse hat geschrieben:Allerdings habe ich gestern auch gesehen, dass Fäden von der Watte die den Wassertank abschließt ins Röhrchen hineinstehen; ich vermute die Gyne hatte sich darin verheddert und dadurch rausgezogen? Jetzt frage ich mich natürlich, ob ich das korrigieren und/oder doch regelmäßig gucken muss? Ich würde sie eigentlich lieber gar nicht mehr stören, ansonsten scheint nämlich alles ok zu sein. Wie gefährlich ist das denn, wenn sie sich darin verheddern sollte?


Das lässt sich von außen ohne Bilder schlecht beurteilen, ich würde aber aufpassen, mir ist es schon mehr als einmal passiert, dass sich eine Königin in der Watte verhakt hat und alleine nicht mehr los kam.

Beim Präparieren der Reagenzgläser darauf achten, dass die Watte nicht zu lose ist und das Problem hat sich erledigt. Dass ein Paar Fäden aus der Watte schauen ist normal, die meisten Königinnen
zupfen ab und an an der Watte (Sei froh, dass du keine Messor barbarus Gyne hast :rolleyes: ).

Liebe Grüße, AIS


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Wer etwas zu kritisieren hat, darf gerne den Mut haben es öffentlich oder per PN zu tun.

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Javis
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#4 AW: Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von Javis » 20. Juli 2012, 12:06

Hallo Frau Dechse
Erst mal Herzlich willkommen hier im Ameisen Forum. Verstehe ich das richtig und du hast 2 Gyne in 1 Reagenzglas (ich weiß das es keins ist ;) ) getan ? Oder jede Gyne für sich?
Mit der Watte hm da kenn ich mich leider nicht so aus.
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

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#5 AW: Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von Gast » 20. Juli 2012, 13:43

Hallo und danke für eure freundlichen Begrüßungen und raschen ANTworten. (*hust* Ist vermutlich nicht mehr so neu..)

@Florian
Danke ich werde darauf achten. Eine von beiden hat tatsächlich eine Mulde in die Watte hineingedrückt, ich hatte mir aber nichts dabei gedacht.

@Javis
Nein, es sind durchaus zwei Glasröhrchen.

@AIS
Ich hoffe ich bekomme das mit meiner Kamera hin, relativ deutliche Fotos zu machen, aber wenn's klappt stelle ich sie dann auch auf jeden Fall ins entsprechende Unterforum und lasse bestimmen. Ich denke ich werde es jetzt erstmal so halten, dass ich alle ein bis zwei Tage abends kurz nachschaue..scheint sie weniger zu stören als tagsüber. Ich hoffe nur, sie wird nicht rabiat und flutet die Röhre. Ich hab mir gerade ein Bild von Messor barbarus angesehen - meine Güte hat die Mandibeln! (Nehme an zum Zerkleinern von Körnern?) Durch Watte gehen die wahrscheinlich wie durch Butter..



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AIS
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#6 AW: Vorstellung und erste Frage: Wattefäden

Beitrag von AIS » 20. Juli 2012, 15:44

Frau Dechse hat geschrieben:Ich hoffe ich bekomme das mit meiner Kamera hin, relativ deutliche Fotos zu machen, aber wenn's klappt stelle ich sie dann auch auf jeden Fall ins entsprechende Unterforum und lasse bestimmen.


Mach das am Besten, auch wenn die Bilder nicht perfekt sind,
sollten sie meistens ausreichen um zumindest die Gattung zu bestimmen.

Frau Dechse hat geschrieben:Ich denke ich werde es jetzt erstmal so halten, dass ich alle ein bis zwei Tage abends kurz nachschaue.


Genau, während der Gründung sollte man die Königinnen nicht zu oft stören,
auch wenn Lasius niger da recht unempfindlich sind.

Frau Dechse hat geschrieben: Ich hoffe nur, sie wird nicht rabiat und flutet die Röhre.


So etwas habe ich bisher ehrlich gesagt noch bei keiner einheimischen Art erlebt, also nicht zu große Sorgen machen.

Frau Dechse hat geschrieben:Ich hab mir gerade ein Bild von Messor barbarus angesehen - meine Güte hat die Mandibeln! (Nehme an zum Zerkleinern von Körnern?) Durch Watte gehen die wahrscheinlich wie durch Butter..


Gut gedacht, vor Allem den Majoren fällt die Aufgabe des Körnerknackens zu.

LG, AIS :)


Positive Bewertungen sind immer gerne genommen :)
Wer etwas zu kritisieren hat, darf gerne den Mut haben es öffentlich oder per PN zu tun.

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