KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

[Anja]

Nachdem mir einige Arbeiterinnen der Messor barbarus anscheinend durch s Paraffin verklebt sind ..ich habe mal gelesen, dass manche ihre Ameisen "vorsichtig abgewaschen" haben.

hat das mal jemand von euch gemacht ?

Wenn ja..wie ? Hat es etwas gebracht ? Käme das in meinem Fall auch in Frage oder riskier ich dadurch nur, dass sie dann ertrinken?

[Anja]

Hallo Anja,

Vor ca einem Jahr hatte ich auch mal so eine Ameise, die habe ich dann einfach mit einer Federstahlpinzette gepackt und unter den Wasserhahn gehalten. So wie sie sich danach verhielt denke ich, dass sie es überlebt hat.
Bin mir nicht mehr sicher, aber ich denke, dass User AndiKe auch so ein Problem hatte und es dann so (nach einem Tip von mir) gelöst hat.

Letzte Woche ist mir eine Jungkönigin die ich aus der Arena gepinzettet habe in Invertzucker gefallen. Ich habe sie wieder unter fließendem Wasser abgewaschen, dann ist sie mir ins mit Wasser gefüllte Waschbecken gefallen, unter Wasser hat sie sich bewegt wie normal, aber als ich sie rausnahm ging nix mehr. Es war aber nicht weil die nassen Flügel sie am bewegen hinderte, das war der Invertzucker, der immernoch an ihr klebte. Leider konnte ich sie nicht Sauber-Schruppen! Sie hat es leider nicht überlebt!

Gruss
Rapunzula

[Gastuevian]

Unter fließendem Wasser abwaschen oder in einem Behälter mit Wasser hin- und herschwenken, ist kein Problem für die Ameisen. Zumindest ertrinken sie nicht davon.

Ich habe regelmäßig "Ertrinkungsopfer" bei den Blattschneidern, weil sie in die Vase fallen. Ich lege sie immer über Nacht "in eine kleine Arena mit Küchenpapier als Unterlage. Am nächsten Morgen sind die meisten wieder fit. Also bevor eine Ameise vom Ertrinken "dauerhaft tot bleibt", muss sie schon sehr, sehr lange im Wasser gewesen sein. Kurzes Abspülen oder untertauchen ist gar kein Problem. Die Blattschneider laufen z.B. sehr oft am Pflanzenstengel von selbst unter Wasser, bleiben dort sehr lange (ca. 30 Sekunden) und begutachten neue Pflanzenstengel in der Vase unter Wasser.

Falls natürlich Flüssigkeiten nicht so leicht mit Wasser abwaschbar sind, wird es schwierig. Aber vorsichtiges Abtupfen mit Küchenpapier und ggf. das Abspülen wiederholen, kann helfen.

[Simon Ants]

Guten Morgen, wenn ich dass Y-Tong Nest meiner Pheidole megacephala Kolonie befeuchte ziehen sie oft wieder schnell ins Rg, und deswegen ist meine erste Frage, wie oft in der Woche ich das Nest befeuchten muss?
Meine zweite Frage ist wie lange das Talkum am Rahmen hält?

Freue mich auf Antworten

[Simon Ants]

Und die Kolonie hat 11 Königinnen und fast 400 Arbeiterrinnen.

[Erne]

Hallo Simon,
zur Befeuchtung, eine konkrete Aussage lässt sich nicht machen.
Hängt alles davon ab wie schnell das Wasser verdunsten kann.
Raumfeuchtigkeit (Anlagenfeuchtigkeit), Temperatur, Belüftung, Nestblockgröße führen mit dazu dass das Wasser mehr oder weniger schnell verdunstet.
Vorschlag:
Langsam weniger Wasser zur Befeuchtung geben oder längere Abstände zwischen den Wassergaben, solange herantasten bis die Ameisen nicht mehr ausziehen.

Mit dem Talkum verhält es sich ähnlich.
Ameisen belaufen mitunter bestimmte Bereiche des Talkumrandes derart stark, dass sie irgendwann die Talkumschicht abgelaufen haben.
Je größer das Volk umso schneller kann das gegen.
Talkum hat die Eigenart, bei zu hoher Luftfeuchtigkeit sich wieder zu verflüssigen.
Das führt auch dazu, dass Ameisen wieder rüber laufen können oder das sie Müll und so weiter reinpacken bis sie rüber kommen.

Es hilft nichts, die Talkumschicht ist täglich zu kontrollieren.

Grüße Wolfgang

[PincoPallino]

Hallo,

beide Fragen sind nur schwer oder besser nicht pauschal zu beantworten.

Nur mal so als Beispiel: Du kannst täglich 10 ml auf das Nest geben oder wöchentlich 70. Der Rhythmus ist nicht wichtig, sondern eben die Luftfeuchtigkeit im Nest. Und da spielen einige Faktoren mit, die Größe des Nests genauso wie die Menge, die verdunsten kann und natürlich auch die Temperatur. Im Zweifel hilft da nur ein Hygrometer oder eben die Beobachtung, dass es ihnen offensichtlich zu feucht ist und sie ins RG fliehen (wäre es ihnen vorher zu trocken gewesen, hätten sie das wohl auch gemacht, oder?).

Ich glaube also, nur aufgrund deiner Beschreibung, dass du zu viel befeuchtest. Oder könnte die Störung durch das Befeuchten (z.B. durch eine Nestöffnung oder Erschütterungen anderer Art) so groß sein, das sie fliehen.

Bei der Talkum-Frage ist es ähnlich, das hängt davon ab. Grundsätzlich hält Talkum in trockenen Becken viel länger, für sehr feuchte Becken würde ich es nur bedingt empfehlen. Der wichtigste Faktor beim Pulver ist, wie stark es beansprucht wird. Mit jeder Ameise, die es berührt, wird der Schutz ein kleines bisschen schlechter. Ein paar Krümel sind dann schließlich weg. Sind deine Ameisen also ausbruchsfreudig und testen die Sperre den ganzen Tag, hält sie viel kürzer, als wenn sie nur sporadisch mal testen. Bei mir liegen die Abstände zwischen einem (eher selten) und ca. 3 Monaten. Ich würde sagen, ich erneuere das Talkum ca. 5 - 6 mal im Jahr.

Da ich mich nicht darauf verlassen möchte, immer passend an die Erneuerung denken zu müssen, arbeite ich mit 2 Sperren. Das Talkum habe ich am oberen Rand des Beckens und als zweite und viel länger haltbare Sperre dann noch Öl unter dem Rahmen. Auf diese Weise sehe ich genau, wann es Zeit ist, das Talkum zu erneuern. Nämlich genau dann, wenn sie die erste Sperre überwunden haben.

Grüße vom Pinco

PS: Wolfgang hat wohl parallel das selbe geantwortet

[Simon Ants]

Super danke für die Information