Ich habe eigtl. nie Probleme mit Schimmel,
Imago. Arten von Messor oder Cataglyphis halte ich in offenen Terrarien, da gibt es dann ausreichend Luftzirkulation. Aber auch bei geschlossenen kleineren Terrarien hatte ich bisher kaum Schimmel im Gips- oder Ytongnest.
Normalerweise halten Ameisen ihr gesamtes Nest einigermassen sauber, es sei denn, es ist viel zu gross für die Kolonie. Manche Arten wie einige Arten der Cataglyphis deponieren ihre Nahrungsreste gern in stillgelegten Nestbereichen, sie tun dies auch in der Freiheit, graben hierzu sogar spezielle Galeriegänge. Im Ytongnest werden dann oft die trockeneren Bereiche als Mülldeponie genutzt. Da muss es dann nicht schimmeln. Auch weil hier gerne Springschwänze u.a. Kleingetier die Rest verwertet (Wenn man sie denn lässt!). Andere Arten tragen ihren Müll raus, im Normalfall. Wie gesagt, das Nest sollte halt der Grösse der Art (Körpergrösse) und der Kolonie angepasst sein, viel zu grosse Nester mit viel zu grossen Kammern werden von den Ameisen nicht unbedingt für ihr Nest gehalten, sondern u.U. für grosse Höhlen, die mit allem Möglichen aufgefüllt werden können.
Tropische Arten halte ich in bepflanzten Terrarien, mit allen möglichen Pflanzen und Kleintieren. Da gibt es dann auch alle möglichen Pilze, wie das halt so ist. Sie wurden mit Material aus dem Wald und mit Material aus anderen Tropenterrarien eingesetzt. Es gibt also auch Pilze, die organisches, totes Material abbauen wie zB. Schimmelpilze. Die haben also sogar eine Aufgabe. Es gibt zahlreiche Kleintiere, die ebenfalls solches Material verwerten und auch Pilze in Schach halten. Alles hält sich einigermassen im Gleichgewicht, ich muss nie absterbende Pflanzen oder tote Tiere oder Nahrungsreste der Ameisen absammeln, es gibt immer mehr als genug Abnehmer, die das besorgen und solches Material restlos verwerten. Diese wuselnden Kleintiere wiederum sind Nahrung für die auf solche Kleininsekten spezialisierten Gigantiops.
Es ist klar, dass das für die meisten Einsteiger nicht von Anfang an so umzusetzen ist. Wer sich aber für eine naturnahe Haltung interessiert, sollte der Natur auch die Chance geben, sich zu entfalten. Sie tut es, wenn die Bedingungen halbwegs stimmen.
Leider aber ist einiger Aufwand nötig, sehr gutes Licht, die nötigen Temperaturen entsprechend den Arten, die man hält, natürlich auch entsprechende Luftzirkulation usw.. Vielleicht auch eine Wasserzirkulation bei feuchttropischer Haltung tropischer Ameisen.
Aber der Aufwand lohnt sich...
LG, Frank.
Schimmelprobleme habe ich manchmal in Aufzuchtreagenzgläsern für Jungköniginnen. Da lässt sich nämlich nicht viel machen, ganz klar. Da hilft dann nur umsetzen auf neue Watte mit frischem Wasser.