Kann eine Kolonie zu groß werden?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Oberst Emsig
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#9 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von Oberst Emsig » 26. März 2009, 13:24

Hallo,

(siehe u.a. intraspezifische Homogenisierung! oder Infetionsthread!)

Steuerung durch Futterzufur ist auch mMn nicht das Mittel der Dinge, man sollte dies nur in geringem Maße tun, allerdings nie die Kolonie hungern lassen. Neben den genannten Punkten sollte man hier auch bedenken, dass die Kolonie vllt sogar panisch (um mal wieder zu Emotionalisieren) im Becken nach Futter sucht und dabei den Ausbruchsschutz stürmt.

Überlegt euch unbedingt auch vorher, wo ihr mit den Ameisen hin wollt. Meist sind eben doch mehrere becken für eine Kolonie nötig (oder sagen wir sinnvoll), WENN man sie denn doch mal länger als 2 Jahre hält. Gerade die Nest-Anlagen können große Ausmaße annehmen (alles machbar, benötigt aber eben etwas Platz).

Formica fusca, ein super Tipp! Solltet ihr euch dringend mal anschauen diese schöne Art.

Andere Mittel mag es auch geben, die vllt nicht jedem gefallen. So muss man dann irgendwann doch mal einige Ameisen töten (überbrühen?!) und seinem Onkel als Fischfutter überlassen, oder seinem Bruder, der doch ne Echse/Frosch hält (dann wohl eher lebend).

Und Lasius niger zum Beispiel ist sehr produktiv, finde ich! Ein geübter Halter, schrieb allerdings einmal, dass man auch sie "handeln" kann, man benötigt blos große Nester.

Gruß,
der Oberst



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Niklas
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#10 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von Niklas » 26. März 2009, 14:25

Hm... aber wenn niemand das Futter reguliert etc., wie kann man sie sonst auf einer "normalen" Größe halten? Nagut, die Nestanlagen sind nicht das größte Problem, wenn man die Räumlichkeiten und genug Geld hat, aber um dann das ganze in die Winterruhe zu schicken, ist eine andere Sache. Jetzt kann hier jeder zwar sagen, das ist doch kein Problem, aber sagen ist leichter als machen ;).
Ihr alle habt bestimmt mit Lasius niger angefangen? Habt ihr die Kolonien dann abgegeben, behalten und weiter aufgezogen oder sind sie irgendwie verstorben?
Das mit den ca 4000 Tieren habe ich, weil ich den original Thread im Forum nicht mehr finden konnte (ob hier oder anders wo), aus dem FAQ entnommen.
Zitat:
"5.5 Wie groß wird meine Ameisenkolonie?

Bei jeder Art unterschiedlich, zumeist kann man das Wachstum der Ameisenkolonie jedoch durch ausreichende und eiweißhaltige Nahrung und Wärme verstärken, zudem sollte das Ameisennest keinem Stress ausgesetzt sein.

Bei den Anfängerarten können folgende maximale Koloniegrößen erreicht werden: Lasius niger: mehrere 10.000 Arbeiter
Lasius flavus: 100.000 Arbeiter
Myrmica rubra: ca. 20.000 Arbeiter
Formica fusca: 500-2000 Arbeiter

(Die Angaben beziehen sich auf in freier Natur lebende Kolonien, in der Haltung ist eine Kolonie mit 4000 Ameisen schon das durchschnittliche Maximum)"

Es wäre für mich eher andersrum logischer. Also in der Natur kleinere Kolonien als in Genfangenschaft. In der Natur kann es natürlich mehr Probleme geben, z.B. Fressfeinde, Platzregen, Bagger(...obwohl das ja nicht in der Natur vorgesehen war), Futtermangel und derartiges. Eine Lasius niger Kolonie mit 40000 Tieren wird wohl den meisten Sachen trotzen können, aber kleine Kolonien mit vlt. 1000 Arbeitern würde das nicht so leicht wegstecken. Lasius niger ist vielleicht ein schlechteres Beispiel, weil diese ja sehr robust sind, aber auf diese trifft das ja auch zu.

@ chrizzy
So meinte ich das aber auch nicht ;). Ich dachte eher an eine Regulierung der Proteine. Auch in der Natur findet eine Kolonie nicht immer einen gekochten Schinken, sondern auch nurmal einen Zuckerwürfel (doofes Beispiel, nur mir fiel nichts tierisches proteinarmes ein). Ich denke nicht, dass die Ameisen von Honig, Wasser und Zucker nicht überleben würden. Die Brut könnte halt nicht komplett versorgt werden. Einen Proteinmangel können auch frei lebende Kolonien haben, die stecken so etwas auch weg.
Wenn man alles als Tierquälerei betrachtet, dann stimmt das schon.

Gruß Niklas


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Milchbaerin
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#11 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von Milchbaerin » 26. März 2009, 14:26

Hier mal ein paar sehr schöne Bilder aus dem netz ^^.

http://i.livescience.com/images/ig47_ant_Formica_09.jpg

http://k43.pbase.com/g4/01/12401/2/64879302.KLvzUE33.jpg

Einfach zum verlieben diese wunderschönen Tiere ^^.



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BigY
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#12 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von BigY » 26. März 2009, 18:14

In der Tat, hübsche Fotos.
Ich hab in Anbetracht dieses Threats meine Planungen für meine Lasius niger nochmal geändert. Ich wollte erst das Nest von zwei Seiten einsehbar machen, anstatt dessen mach ich das Nest zu einer Seite erweiterbar. Das Becken ist 60x30x30cm. Das wird erstmal reichen...



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Eaglesword
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#13 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von Eaglesword » 26. März 2009, 22:23

"sind auch 20.000 Möglich". Sagte da nicht jemand was von Groß- und Kleinschreibung, werte Chrissy?
Niggs für ungut...



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Oberst Emsig
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#14 AW: Kann eine Kolonie zu groß werden?

Beitrag von Oberst Emsig » 27. März 2009, 10:48

@Niklas
Zja, da muss man sich eben echt Gedanken machen, über die Regulierung. Ich habe dazu ja schon genug geschrieben und Vorschläge gebracht.
(auch in diesem Thread wurde diskutiert)

Ich konnte einmal nicht widerstehen und habe Lasius cf niger eingesammelt, als diese wieder zu Millionen hier in der Stadt schwärmten. Habe die Kolonie dann an Sebastian abgegeben, weil ich erkannte, das auf Dauer nur eine Kolonie in meiner Räumlichkeit Platz haben wird, bzw. das ich nicht mehr pflegen will. Zu dieser Art von Ameise habe ich übrigens schon des öfteren gesagt: Eine absolut tolle Ameisenart, vom Verhalten her viel interessanter als zum Beispiel meine exotischen Camponotus.

Bei der Winterruhe sollte man sich IRGENDWANN damit auseinandersetzen auch mal einen richtig großen YTongstein (als Nest natürlich) in die Winterruhe bringen zu müssen. Hier würde ich selbst Bekannte oder Verwandte hernehmen, die in ihren Gärten oft unbeheizte Schuppen haben. Perfekt zum Überwintern!
Auch eine Anlage aus Styroporboxen und Isoliermaterialien auf dem heimischen Balkon kann Abhilfe schaffen, nur man muss eben mal ein bisschen basteln und sich Gedanken machen, sowie auch testen.
Anfangs ist natürlich immer der Kühlschrank klasse.

Zja Proteinmangel, dazu wurde ja nun auch schon etwas gesagt. Da würde ich mir lieber eine kleinbleibende Art halten, oder eben Ameisen als Futter vergeben. Ameisenlarven sollen ja auch eine Spezialität sein.

Warum die Kolonien in der Haltung nicht so groß werden sollen. Keine Ahnung, vermutlich deshalb, weil die Halter damit nicht fertig werden, oder wie so oft schon längst vorher das Interesse verlieren.

Gruß,
der Oberst



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